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Demenzkranker aus dem Westerwald soll vor Schülerin masturbiert haben – Zeugin sagte vor Gericht aus

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(Foto: Landgericht Koblenz - Lizenz CC BY-SA 4.0 - Rechteinhaber: Asperatus)

KOBLENZ Der zweite Verhandlungstag in diesem schwierigen und außergewöhnlichen Fall begann mit der Vernehmung der Geschädigten. Ein Demenkranker soll mehrfach vor einer damals minderjährigen Schülerin aus dem Westerwald masturbiert haben. Die mittlerweile 18-Jährige erzählte über den Anfang der merkwürdigen und verstörenden Ereignisse mit Herrn P. auf ihrem Nachhauseweg.  Seitdem sie die weiterführende Schule besuchte, lief die Schülerin fast jeden Nachmittag die relativ ruhige und wenig befahrene Straße entlang, heute meidet sie die Route eher, fährt jedoch selten mal mit ihrem Auto dort lang. Auffällig war eigentlich nie etwas, jedoch veränderte sich die Lage im Sommer 2018.

Zu dieser Zeit war sie grade einmal dreizehn Jahre alt. Das erste Mal sah sie ihr Gegenüber im Garten, nackt bis auf die Socken, er selbst habe sie hier aber wohl nicht gesehen. Dieses Ereignis konnte sie sich nur schwer erklären, sie dachte sich „wieso zieht sich dieser Mann im Garten um?“. Hier erkannte sie keine Handlungen an seinem Genitalbereich, sie verdrängte diesen Vorfall schlichtweg. Relativ zeitnah sah sie ihn erneut, nackt, mit seinem Glied in der Hand. Hier verdeutlichte sie, dass er am masturbieren war. Nach diesem Schreck bewegte sie sich noch schneller nachhause. Hier erwähnte sie, dass sein Blick auf die Straße gerichtet war, fast so als wenn er sie beobachtet hatte.

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Die nächste „Begegnung“ ereignete sich an einem regnerischen Tag. Da wirkte es laut der Geschädigten so, als würde er die Straße von seinem Fenster aus absuchen und nach potentiellen Zuschauern Ausschau halten.  Ein anderes Mal konnte sie sehen, wie Herr P. sich nackt aus seinem Fenster lehnte und die Straße mit seinen Blicken durchkämmte. Dabei soll er  sein Glied in der Hand gehalten haben. Die Geschädigte fügte hinzu, dass sie deutlich von ihm gesehen werden konnte, da an diesem Straßenstück keine Bäume wären, die seine Sicht erschwerten. Als er sie dann erblickte, soll er angefangen haben sich zu masturbieren.

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Aus einem Polizeibericht ist eine weitere Begegnung bekannt, zu dieser die Zeugin nicht viel sagen konnte, da die Geschehnisse fünf Jahre zurück liegen würden,  jedoch erzählte die Mutter der Geschädigten, was ihre Tochter damals gesagt haben soll. Hier soll Herr P. in einem Pferdeanhänger, vor seinem Haus gesehen worden sein, erneut entblößt und mit der Hand in seinem Genitalbereich.  Laut der Geschädigten, soll es zu keiner Zeit zu Annäherungsversuchen seitens Herrn P. gekommen sein. Auch habe er sie nicht angesprochen oder ansatzweise versuchte in die Nähe der damaligen Schülerin zu gelangen. Im Ort habe sie den Angeklagten niemals angetroffen, sondern lediglich auf dem Nachhauseweg.

Vier Jahre sind die Vorfälle her. Erst jetzt kam es zu der Gerichtsverhandlung vor dem Koblenzer Landgericht. Wieso hat das Mädchen nicht sofort gehandelt? Wieso hat sie keinem davon erzählt? Das soll nicht der Fall gewesen sein, wie die heute 18-Jährige schilderte. “Sie wäre ein typischer Teenager gewesen”, teilte sie dem Gericht in ihrer Aussage mit. Sie hätte sich mit Gleichaltrigen ausgetauscht. Diese hätten gemeint, dass es gar nicht so wäre, wie sie denken würde. Vielmehr seinen die Handlungen des Mannes ein Kompliment an sie. Aus diesem Grund, hätte die Geschädigte über die Vorfälle hinweggesehen und wolle diese einfach nur vergessen. Kurz vor ihrem 15. Geburtstag hätte sie sich dann doch ihren Eltern anvertraut. Beide sollen sehr aufgebracht über die Situation gewesen sein.

Im Frühjahr 2019 hätte man dann Strafanzeige nach einem erneuten Vorfall gestellt. Seit diesem soll es keine weiteren Begegnungen zwischen der Geschädigten und Herrn P. gegeben haben.

In der Vernehmung der Mutter der Geschädigten, wurden weitere Vorwürfe gegen den Angeklagten erhoben. Es hätte einige merkwürdige Ereignisse gegeben. “Da man sich im Dorf kennt, spricht man natürlich miteinander”, führte die Mutter aus. So hätte eine Bekannte von einem Annäherungsversuch des Herrn P. berichtet. Eine weitere Person soll von einer unangemessenen Berührung gesprochen haben. Einer weiteren Person soll das Gleiche widerfahren sein, wie ihrer Tochter. Die Mutter hatte zu keinem Zeitpunkt die Taten beobachtet. Sie möchte nur die Vorfälle widergegeben haben, die ihre Tochter ihr im Gespräch anvertraut haben will.

Bereits morgen wird die Verhandlung vor dem Koblenzer Landgericht fortgeführt. Dabei geht es um eine ganz besondere Frage: Sollte der Angeklagte schuldig sein, wie kann man ihn dafür bestrafen? Der Mann ist an Demenz erkrankt. War er noch in der Lage sein Unrecht zu erkennen? Wusste er genau was er tut? Doch selbst wenn dem so war, so ist es heute nicht mehr so. Eine Strafe sollte verstanden werden, doch das kann der Mann heute sicherlich nicht mehr. Da es seit 2019 auch keine weiteren Vorfälle mehr gegeben haben soll, dürfte auch eine Unterbringung nach §63 StGB in eine geschlossene Psychiatrie  unangemessen sein, da keine Gefahr mehr von ihm ausgeht. Ein interessanter Fall, denn Demenzerkrankungen nehmen zu und werden auch die Strafkammern unter Umständen häufiger beschäftigen.

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Ärger bei den Freien Wählern: Lahnsteins Siefert und Seifert treten nicht mehr für den Kreis an

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Foto: Archivbild Stadt Lahnstein

LAHNSTEIN Die Landtagsabgeordnete Lisa-Marie Jeckel lehnte auf dem Bundesparteitag der Freien Wähler in Bitburg den Antrag gegen die Zusammenarbeit mit der AFD ab. Zum gleichen Zeitpunkt war Sebastian Siefert für die Freien Wähler als Redner auf der Demonstration gegen Rechts in Nastätten. Für den Lahnsteiner Oberbürgermeister Siefert eine unerträgliche Situation. Während auf der einen Seite der Stadtratskollege gegen Rechtsextremismus demonstrierte, musste das Stadtoberhaupt erleben, dass die Landtagsabgeordnete sich nicht klar abgrenzte gegen die AFD.

Zusätzlich steht Lisa-Marie Jeckel auf dem ersten Listenplatz der Freien Wähler für den Kreistag Rhein-Lahn. Für Siefert ist jede Zusammenarbeit mit der AFD ausgeschlossen. Er befürchtet, dass Jeckel themenbezogen eine solche nicht kategorisch abweisen würde.

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Rund 92 Prozent sprachen sich in Bitburg für ein Kooperationsverbot mit der AFD aus. Ein klares Votum. Vier Personen aus den rheinland-pfälzischen Freien Wähler stimmten dagegen. Eine davon war die Landtagsabgeordnete Lisa-Marie Jeckel. Gründe für die Ablehnung sollen rein juristisch gewesen sein. Von einer Zusammenarbeit mit der AFD möchte die Landtagsabgeordnete nichts wissen. Dagegen würde bereits der Bundesbeschluss der Partei sprechen.

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Doch das alleine sollen nicht die Gründe von Siefert und Seifert für die Ablehnung Lisa-Marie Jeckel gewesen sein. Sie bemängeln fehlende Unterstützung und Zusammenarbeit für die Kreistagsfraktion. Im Kreis wäre die Landtagsabgeordnete wenig präsent gewesen. Doch dabei alleine ist es nicht geblieben. Die Lahnsteiner Mitglieder der Freien Wähler stellten sich demonstrativ hinter den Lahnsteiner Oberbürgermeister Lennart Siefert und Sebastian Seifert, indem sie allesamt eine Kandidatur für den Kreistag ausschlossen.

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Lahnsteiner Rathaus öffnet seine Türen für Schüler der Freiherr-vom-Stein-Schule

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Fotos: Mira Bind | Stadtverwaltung Lahnstein

LAHNSTEIN Voller Neugier betraten die Schüler und Schülerinnen der 4. und 5. Klassen der Freiherr-vom-Stein-Schule in Lahnstein das Rathaus, um einen Einblick in die verschiedenen Arbeitsbereiche dort zu erhalten. Im Fach „Geschichte / Erdkunde / Soziales“ behandelten sie das Thema „Lahnstein“ und beschäftigten sich mit Sehenswürdigkeiten und Attraktionen der Stadt, aber auch mit bekannten Persönlichkeiten.

Aufgeteilt in zwei Gruppen und mit zahlreichen Fragen bewaffnet führte sie ihre Tour ins Büro des Oberbürgermeisters. „Warum bist du Oberbürgermeister geworden?“, „Arbeitest du jeden Tag?“, „Bist du reich?“, „Was machst du in deiner Freizeit?“, „Wo bist das goldene Buch?“ – von der Arbeit als Stadtchef bis hin zum Privatleben des Oberbürgermeisters reichte das breite Spektrum der Gesprächsthemen, die die jungen Besucher interessierten und für die sich Lennart Siefert gerne geduldig Zeit nahm. Sie nutzten aber auch die Gelegenheit, Themen anzusprechen, die sie persönlich betreffen. Wünsche wie eine Schaukel und ein Klettergerüst auf dem Schulhof konnte er nicht erfüllen, versprach jedoch, die Ideen an den zuständigen Landrat Jörg Denninghoff weiterzugeben.

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Einen Einblick in die Arbeit der Lahnsteiner Stadtverwaltung erhielten die 15 Kinder auch in anderen Abteilungen: Sie besuchten das Personalamt, wo sie außerdem Informationen über Ausbildungs- und Praktikumsplätze erhielten, den Büroleiter, der ihnen die Organisation der Stadtverwaltung erklärte, sowie die Zentrale, in der sie die Arbeitsweise der Mitarbeiter live miterleben konnten. Eine Station führte die zwei Gruppen aus dem Rathaus raus bis zum Salhof. Hier befindet sich die Touristinformation der Stadt, die sie ebenfalls besichtigten. Anschaulich erhielten sie einen ein Einblick in den Bereich des Tourismus.

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Zum Abschluss des Besuchs versammelten sich alle Schüler im Konferenzraum des Rathauses. Dort erwartete sie eine Stärkung und kleine Geschenktüten als Andenken an ihren Besuch.

OB Siefert stellte sich gerne allen Fragen der Schüler | Foto: Mira Bind - Stadtverwaltung Lahnstein
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Kreisstraße K 10 bei Dessighofen wird ausgebaut

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Foto: LBM Diez

DESSIGHOFEN Am Montag, dem 18. März 2024 beginnen die Arbeiten für den Ausbau der K 10 von der Landesstraße L 335 bis in die Ortslage von Dessighofen.  Der Rhein-Lahn-Kreis investiert rund 1,2 Millionen Euro, wovon das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Förderung des kommunalen Straßenbaus etwa 70 Prozent übernimmt. Sämtliche Arbeiten erfolgen aufgrund der vorhandenen geringen Fahrbahnbreiten unter Vollsperrung. Die Umleitungsstrecke verläuft über die Kreisstraßen K 11 und K 9 über Geisig nach Dessighofen.

Zur Minimierung der Beeinträchtigungen der Anwohner sowie Verkehrsteilnehmer und zur Gewährleistung der größtmöglichen Erreichbarkeit der Anlieger von Dessighofen wird der Ausbau in zwei Bauabschnitten ausgeführt.

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Der Straßenausbau selbst erfolgt auf der freien Strecke als Hocheinbau mit einseitiger Verbreiterung auf eine durchschnittliche Straßenbreite von rund 5 m, die dann einen reibungslosen Begegnungsfall Lkw/Pkw ermöglichen.

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Die Ortslage von Dessighofen wird im Vollausbau als Gemeinschaftsmaßnahme zwischen dem Rhein-Lahn-Kreis, der Verbandsgemeindewerke Bad-Ems-Nassau, der Ortsgemeinde Dessighofen sowie der Syna GmbH durchgeführt. Durch den Ausbau soll der Straßenquerschnitt auch in der Ortsdurchfahrt vereinheitlicht werden. Es ist eine einheitliche, für das auftretende Verkehrsaufkommen genügende Fahrbahnbreite ebenso vorgesehen wie ein durchgehender 1,50 m breiter Gehweg innerhalb der Ortslage. Ergänzend erfolgen notwendig gewordene Erneuerungen am Leitungssystem der Versorger, Verbandsgemeindewerke Bad Ems-Nassau und der Syna GmbH.

Mit Baubeginn am Montag, dem 18. März 2024, erfolgt zunächst der Ausbau der freien Strecke zwischen der Landesstraße L 335 bis zur Kehlbachstraße in Dessighofen. Erst nach Abschluss der Arbeiten auf diesem Streckenabschnitt werden die Arbeiten bis zum Ortsrand von Dessighofen fortgeführt.

Insgesamt wird die Maßnahme voraussichtlich bis Ende 2024 fertiggestellt sein. Der Landesbetrieb Mobilität Diez bittet die Verkehrsteilnehmer und Anlieger für die während der Bauarbeiten auftretenden Behinderungen um Verständnis. In Abhängigkeit des Baufortschrittes wird der LBM Diez zu weiteren Verkehrsbeschränkungen informieren.

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