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VG Bad Ems-Nassau

Gute Aussichten fürs Limeskastell: Bürgerversammlung befasst sich mit der Zukunft der bedeutenden Kulturstätte!

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Gute Aussichten fürs Limeskastell – Bürgerversammlung befasst sich mit der Zukunft der bedeutenden Kulturstätte

POHL 13 Jahre ist es inzwischen her, dass auf Initiative des damaligen Innenministers Karl-Peter Bruch und des damaligen Bürgermeisters Crecelius die Idee vom originalgetreuen Nachbau des Erdkastells in Pohl Gestalt annahm. Auch wenn man damals schon große Erwartungen an das Projekt hatte, so hat die Realität diese sicherlich übertroffen. Der so in Europa einzigartige Kulturort ermöglicht das hautnahe Erleben römischen Lebens an der Grenze des Imperiums auf einzigartige Weise, mehr als 10.000 Besucher Jahr für Jahr aus ganz Deutschland und darüber hinaus zeugen davon. Die Zeit macht aber selbst vor einem scheinbar „zeitlosen“ Bau wie dem Limeskastell nicht Halt und so versammelten sich am Montag, 13. November die Bürgerinnen und Bürger von Pohl, Gäste aus anderen Orten, Innenminister a.D. Karl-Peter Bruch, MdL Manuel Liguori, Landrat Jörg Denninghoff, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau Uwe Bruchhäuser sowie die Wirtschaftsförderin des Rhein-Lahn-Kreises, Tanja Steeg und die Tourismuschefin der Touristik Bad Ems-Nassau, Steffi Zurmühlen, um gemeinsam über die Zukunft des Kulturgutes zu sprechen. Eingeladen zu dieser Veranstaltung hatten in Abstimmung mit Kreis und Verbandsgemeinde die Beigeordneten der Gemeinde Pohl, Holger Güth und Professor Thomas Steffen.

Der Grund für die Versammlung ist leicht erklärt. Nach vielen Jahren kommunalpolitischen Engagements treten die beiden Beigeordneten Güth und Steffen bei den Kommunalwahlen im nächsten Jahr nicht mehr an, die Sorge um die Gemeinde und um das Projekt Limeskastell geht somit in andere Hände über. Viele Jahre wurde der Betrieb des Limeskastells von Ehrenamtlern gesichert, jetzt, so sind sich alle einig, ist angesichts des Erfolges des Projektes ein Neudenken erforderlich.

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Zunächst nutzte Holger Güth die Gelegenheit und warf einen Blick in die Ortsgemeinde, wo sich vieles getan hat in der letzten Legislaturperiode. So wurde der Glasfaserausbau vorangetrieben und ein Neubaugebiet in hervorragender Lage ist in Vorbereitung, was Pohl auch eine nachhaltige Entwicklung sichert. Nichtsdestotrotz gibt es noch einige Aufgaben, daran ließ Güth keinen Zweifel. So ist das Dorfgemeinschaftshaus sanierungsbedürftig, für eine kleine Gemeinde wie Pohl eine große Aufgabe. Und dann ist da natürlich das Limeskastell.

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Karl-Peter Bruch blickte noch einmal auf 13 Jahre Limeskastell zurück und machte deutlich, wie wichtig dieses kulturelle Angebot nicht nur für Pohl, sondern für die gesamte Region ist. Damit leitete er über zum Thema Zukunft des Limeskastells, für die es inzwischen mehrere Ideen gibt. Dass das Kastell weiter betrieben wird, steht außer Frage, entschieden werden muss jetzt, in welcher Form. Gut zu wissen: schon jetzt schreibt das Limeskastell schwarze Zahlen, selbstverständlich auch, weil sich so viele Stunden Ehrenamtliche engagieren, aber trotzdem ist das ein sehr guter Start für die Suche nach neuen Strukturen. Und da gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, die Professor Thomas Steffen den interessierten rund 70 Zuhörern an diesem Abend anhand einer gut illustrierten Präsentation vorstellte.

Die „kleine“ Lösung: Den Weiterbetrieb mit Ehrenamtlern sichern, dann allerdings mit verringerten Öffnungszeiten.

Die „mittlere“ Lösung: Hier soll investiert werden, um die Attraktivität des Ortes noch zu erhöhen. So soll der Museumsteil weiterentwickelt werden. Wohnmobilstellplätze mit entsprechender Infrastruktur und ein Zeltplatz sowie sanitäre Anlagen für diese Besucher könnten den Aufenthalt noch attraktiver machen. Das Programm für außerschulische Bildung könnte ausgebaut werden.

Die „große“ Lösung: Hierbei geht es um den Ausbau des Kastells zu einem touristischen Highlight mit einem weiteren Gebäude im Außenbereich inklusive Gastronomie und einer Stätte für die Vermarktung lokaler Produkte. Im Außenbereich attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten in römischen Stil und ein Römer-Spielplatz. Dies alles, um der Stätte Sommers wie Winters noch mehr Bedeutung und Nutzbarkeit zu verleihen. Hierzu gehören auch wechselnde Ausstellungen und die verstärkte Nutzung beispielsweise auch für Firmenevents, die bereits heute angefragt werden, aber aus Kapazitätsgründen derzeit weitestgehend abgelehnt wurden.

All diese Ideen setzen voraus, dass man sich über die Verantwortlichkeiten Gedanken macht. Hier bietet sich eine GmbH an, welche das kulturelle Kleinod mit mehreren Gesellschaftern übernimmt. Wie wichtig die weitere Entwicklung ist und wie ernst man sie nimmt, zeigt sich schon dadurch, dass die GDKE (Generaldirektion Kulturelles Erbe RLP) zugesagt hat, bereits für 2024 eine Projektstelle für die Weiterentwicklung des musealen Teils des Limeskastells zu finanzieren. VG-Bürgermeister Uwe Bruchhäuser gab bekannt, dass die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau eine Personenstelle für den Betrieb des Limeskastells, angegliedert an die Touristik Bad Ems-Nassau, vorgesehen hat und dafür – vorbehaltlich der Gremienzustimmung – schon einmal Geld im Haushalt eingeplant hat.

Wie es genau weitergeht, das wollten die scheidenden Beigeordneten Güth und Steffen nicht allein bestimmen. „Wir gehen von Bord und denken, dass diejenigen, die für die Ortsgemeinde und damit auch für das Limeskastell Verantwortung übernehmen, über die Art der Weiterführung und auch ganz generell mitentscheiden sollten.“ Landrat Jörg Denninghoff fügte hinzu: „Schon in meiner Zeit in Mainz habe ich für das Limeskastell gekämpft und ich kämpfe weiter dafür. Ich sehe es als ein gleichwertiges Erbe wie Burgen und Schlösser an, deshalb ist es enorm wichtig. Wir lassen Sie hier nicht allein!“ Weiterhin machte Denninghoff deutlich, dass Politik nicht über die Köpfe der Eigentümer, das ist noch immer die Ortsgemeinde Pohl, hinweg entscheiden will und kann. Es sei wichtig, dass die Menschen vor Ort eingebunden sind und mitentscheiden, was mit ihrem Kastell geschieht.

Die Bürgerinnen und Bürger von Pohl und die zukünftige Gemeindespitze haben jetzt jede Menge zum Nachdenken und erste Stimmungs- und Meinungsbilder gab es auch bereits aus dem Kreis der Teilnehmenden an diesem Abend. Das Abschlusswort sprach die Wirtschaftsförderin Tanja Steeg, die an der Seite des Landrates sowohl die Konzeption der GmbH als auch die Zukunft-Szenarien mit entwickelt und auch über die Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft finanziert hat. „Wir haben heute Abend Möglichkeiten gehört, wie es weitergehen kann, wir haben vielleicht in dem einen oder anderen von Ihnen einen Funken entzündet. Lassen Sie das wirken und vielleicht haben Sie mit Hilfe der Menschen aus der Politik, die sich heute erneut klar für das Kastell ausgesprochen haben, den Mut und Lust, die neuen möglichen Wege gemeinsam zu beschreiten.“ (Pressemitteilung: WfG Rhein-Lahn).

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Scheuern erleben: Wenn Tüpfelfarn, Seefrosch und Mönchsgrasmücke grüßen

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Foto: Mönchsgrasmücke | Anne Neidhöfer

NASSAUScheuern erleben“, Naturpark Nassau und Stadt Nassau laden zu einer weiteren naturkundlichen Wanderung am Mühlbach rund um den Philosophenweg ein. Angesprochen sind alle an Natur interessierte, gerne auch Kinder. Vögel und deren Gesänge stehen ebenso im Focus wie Pflanzen links und rechts des Weges, der einfach zu begehen ist und auch für Kinderwagen geeignet ist. Am Eisweiher wird auch mit Hilfe von Käscher und allerlei Tricks ein Blick in die interessante wasserabhängige Fauna möglich sein.

Eine schöne Pfingstsamstagwanderung, die für Interessierte in der „Orgelpfeife“ der Stiftung Scheuern enden könnte. Startpunkt zu der kostenlosen Veranstaltung ist die alte Schule Scheuern am 18.05.2024 um 14.00 Uhr. Die Leitung liegt in den Händen von Manfred und Ursula Braun.

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Erzähl doch mal mit Anja Schrock: Das bewegte Leben von Hartmut Wolf aus Attenhausen

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Foto: Anja Schrock

ATTENHAUSEN Diesmal besuchte Anja Schrock den Attenhäuser Hartmut Wolf. Der Name sagt ihnen was? Genau! Wolf von Küchen Wolf aus Nastätten. Lange Zeit arbeitete Hartmut Wolf in dem Betrieb im Blauen Ländchen. Nun genießt er den wohlverdienten Ruhestand, doch von Ruhe in der Rente kann noch lange keine Rede sein.

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Hartmut Wolf hat noch einiges vor. Einerseits engagiert er sich für ein Kinderheim auf den Philippinen und andererseits ist er dann, wenn er einmal nicht im Ausland unterwegs ist, für seine Enkelkinder und seinen geliebten Garten da.

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Jedes Leben erzählt eine ganz besondere Geschichte. Es ist wie mit einem Buch, in dem man lesen darf. Anja Schrock hört zu in ihrer Serie »Erzähl doch mal« und verewigt die kleinen und großen Persönlichkeiten aus dem Rhein-Lahn-Kreis, damit die Erinnerungen für immer lebendig bleiben.

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Schulen

Mobiles Genlabor am Leifheit-Campus in Nassau

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Foto: Leifheit-Campus in Nassau

NASSAU Die Lernerinnen und Lerner der Biologie Leistungs- und Grundkurse der Jahrgangsstufen MSS2 und MSS3 hatten das große Glück, mit ihren Biologie-Lehrerinnen Frau Nattermann und Frau Weber-Erkul das mobile Gen-Labor benutzen zu können. Dieses wird interessierten Schulen von der MINT-Initiative des Landes Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt.Im Rahmen des Gen-Labors arbeiteten die Lernerinnen und Lerner mit modernster Laborausstattung, wie sie in Forschungseinrichtungen eingesetzt wird und konnten selbst einen vereinfachten „genetischen Fingerabdruck“ durchführen.

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Nach einer kurzen theoretischen Einführung und einer sorgfältigen Pipettierübung, entnahmen die Lernerinnen und Lerner zunächst eigene Mundschleimhautzellen. Aus diesen wurde dann zuerst im Thermocycler die eigene DNA extrahiert sowie im Rahmen der Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) vervielfältig. Die fertigen Proben wurden zum Schluss mit der Pipette auf ein Agarose-Gel aufgetragen und das entstandene Bandenmuster ausgewertet. Untersucht wurde im Rahmen des Genlabors ein einziger Genort (Locus) der Lernerinnen und Lerner. Für einen vollständigen genetischen Fingerabdruck werden in der Kriminalistik oder bei einem Vaterschaftstest zwischen 16 und 20 Genloci untersucht. Dieser genetische Fingerabdruck ist bei jedem Menschen einzigartig.

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Neben der theoretischen und praktischen fachlichen Vertiefung des abiturrelevanten Unterrichtsstoffes erlangten die Lernerinnen und Lerner also auch einen spannenden Einblick in das Arbeiten in naturwissenschaftlichen Berufen. 

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Pipettieren der Proben | Foto: Leifheit Campus Nassau
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