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VG Nastätten

Senioren in Nastätten bangen um ihre Mietwohnungen im Johannesweg

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Seniorengerechte Mietwohnungen im Johannesweg sollen zu Eigentumswohnungen werden
Foto: BEN Kurier

NASTÄTTEN Eine Geschichte, die zunächst vielversprechend begann, hat sich für die Mieter im Johannesweg in Nastätten in einen Alptraum verwandelt. Ende September 2022 wurden auf dem Gelände der ehemaligen Klinik Küstermann mehr als 32 neue Mietwohnungen fertiggestellt, die vor allem für ältere Menschen als barrierefreie oder barrierearme Wohnungen konzipiert wurden. Das Angebot schien ideal für die Zielgruppe, die nach einer letzten Wohnung im Leben suchte, in der sie ihren Lebensabend in Ruhe verbringen konnten. Doch was anfangs wie eine großartige Möglichkeit für viele aussah, hat sich nun in eine Zeit der Ungewissheit und Ängste verwandelt.

Viel investiert – ein Traum wird zur Belastung

Bereits im August 2022 hatten 25 der Wohnungen in den Häusern Johannesweg 5, 7 und 9 einen neuen Mieter gefunden. Für viele von ihnen war dies mehr als nur ein Umzug: Es war der Schritt in ein letztes neues Zuhause, in dem sie ihre letzten Jahre verbringen wollten. Das Geld, das in den Umzug und die Einrichtung gesteckt wurde, war beträchtlich. Einige Mieter haben insgesamt bis zu 35.000 Euro investiert, um ihre neuen Wohnungen mit hochwertigen Küchen, neuen Möbeln, Badezimmerausstattungen, Balkonmöbeln und vielem mehr auszustatten. Einige Geschäftsleute aus Nastätten profitierten dabei ebenfalls von den Ausgaben der Mieter.

Doch die Freude über das neue Zuhause währte nur kurz.

Überraschender Verkauf – die Zukunft der Mieter ist ungewiss

Anfang August 2024 erhielten die Bewohner eine überraschende Mitteilung: Ihre Mietwohnungen wurden nun zum Kauf angeboten. Die Reaktion der Mieter war überwiegend negativ. Besonders für ältere Menschen, die ihr gewohntes Umfeld verlassen und eine hohe Investition in ihr neues Zuhause gesteckt haben, ist der plötzliche Verkaufsversuch ein großer Schock. Die Wohnungen wurden durch den Vermieter als Renditeobjekte im Internet zum Verkauf angeboten – ein Vorgang, der die Mieter sowohl moralisch als auch emotional auf die Probe stellt. Zwar wurde den Mietern die Wohnungsobjekte vorrangig zum Kauf angeboten, doch die älteren Bewohner wollten gerade keine neuen finanziellen Verpflichtungen eingehen, zumal eine Wohnung mit 120qm rund 267.000 Euro kosten sollte.

Dazu schrieb das Unternehmen: „Aufgrund der Anfragen und des Wunsches einiger Wohnungsmieter, die gemietete Wohnung kaufen zu können, haben wir uns, entgegen unserem ursprünglichen Plan, dazu entschlossen, dies zu ermöglichen. Aus diesem Grund bieten wir allen Mietern die Möglichkeit zum Kauf ihrer gemieteten Wohnung an. Natürlich, können auch ihre Familienmitglieder, das Angebot als Kapitalanlage nutzen.“

Keiner der Mieter konnte uns bestätigen, dass es jemals ein Kaufinteresse gegeben hätte. Im Gegenteil.  Die Unsicherheit ist groß. Viele Mieter fragen sich, ob ein neuer Eigentümer irgendwann Eigenbedarf anmelden könnte. Diese ungewisse Zukunft macht es den Bewohnern schwer, ihr Leben zu genießen. Vor allem für die älteren Mieter, für die dieser Umzug als eine Art „letzte Wohnung“ gedacht war, stellt sich die Frage, wie lange sie noch in ihren neuen vier Wänden bleiben können.

Rechtlich einwandfrei, moralisch fragwürdig

Obwohl die rechtliche Seite des Vorgangs im Einklang mit den Gesetzen steht, ist das moralische und ethische Vorgehen des Vermieters in den Augen vieler Mieter mehr als fragwürdig. Warum werden Wohnungen zum Verkauf angeboten, während die Mieter noch in ihren Wohnungen leben? Warum werden keine klaren Informationen über den Verkauf und die möglichen Konsequenzen für die Mieter gegeben?

Dabei könnte es durchaus sein, dass Investoren die Wohnungen vorrangig als Renditeobjekte kaufen werden, da ein hoher und sicherer Mietzins zu erwarten ist.

Dabei könnte es durchaus sein, dass Investoren die Wohnungen als Renditeobjekte kaufen werden, da ein hoher sicherer Mietzins zu erwarten ist. Die Mieter jedoch fühlen sich getäuscht und ausgenutzt. Die meisten von ihnen geben an, dass sie, hätten sie gewusst, was ihnen bevorsteht, niemals in diese Wohnungen eingezogen wären. Auch der Index-Mietvertrag, der den Mietern in der Anfangszeit angepriesen wurde, erweckt jetzt Misstrauen, da bereits jetzt der Mietzins für viele Bewohner hoch ist und sie weitere gestaffelte Mieterhöhungen erwarten, die laut Ansicht der Bewohner kaum zum ländlichen Umfeld einer Stadt im Blauen Ländchen passen würde, sondern eher nach Hamburg gehört.

Die Frage bleibt: Miet- oder Eigentumswohnungen?

Unklar ist nach wie vor nach Aussagen der Mieter, ob es sich bei den Wohnungen, in die die Mieter eingezogen sind, zu Beginn um Mietwohnungen oder bereits um Eigentumswohnungen handelte. Diese Frage könnte weitreichende Folgen haben, insbesondere wenn es um Kündigungen und Eigenbedarf geht. Sollte es sich um Eigentumswohnungen handeln, könnte dies die rechtliche Situation im Falle eines Verkaufs und einer möglichen Kündigung durch einen neuen Eigentümer beeinflussen.

Fazit: Eine ungewisse Zukunft für die Mieter

Die Mieter im Johannesweg stehen derzeit vor einer ungewissen Zukunft. Die Unsicherheit darüber, wie lange sie in ihren Wohnungen bleiben können und was ein zukünftiger Eigentümer für sie bedeuten wird, belastet sie zunehmend. Auch wenn der rechtliche Rahmen möglicherweise nicht zu beanstanden ist, bleibt für sie der Eindruck, dass der Umgang mit den Bewohnern in diesem Fall zumindest moralisch fragwürdig ist. Aus Sicht der betroffenen Mieter ist die Situation ein schwerer Schlag, der viele Fragen aufwirft – und es bleibt abzuwarten, wie sich diese Geschichte weiterentwickeln wird.

 

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Gesundheit

Direktorium im Nastätter Paulinenstift erhält Verstärkung

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Foto: GK-Mittelrhein | Jutta Münch

NASTÄTTEN Jonas Wilbert und Dr. med. Zlatko Neckov freuen sich: Seit 1. Januar haben der Kaufmännische und der Ärztliche Direktor Unterstützung bekommen. Roman Waldorf steht ihnen als neuer Pflegedirektor zur Seite. Bisher war die Position des Pflegedirektors von Jonas Wilbert mit übernommen worden.

Zu dritt im Team: Roman Waldorf ist neuer Pflegedirektor in Nastätten

Der Kaufmännische Direktor ist mittlerweile auch für das St. Elisabeth in Mayen zuständig und wird nun durch den Eintritt von Roman Waldorf entlastet. Roman Waldorf ist gelernter Krankenpfleger und war zuvor sechs Jahre im ebenfalls zum Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein gehörenden Heilig Geist in Boppard tätig.

Neben seinen bisherigen Funktionen als pflegerischer Leiter der Wundmedizin, der Zentralen Notaufnahme und der Intensivstation war er seit über einem Jahr bereits kommissarischer Pflegedirektor in Boppard. Waldorf hat mehrere Weiterbildungen erfolgreich absolviert und ist zudem Supervisor und Mediator.

Derzeit studiert er berufsbegleitend Organisationswissenschaften. „Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden und freue mich sehr darauf, hier am Standort alle Mitarbeitenden kennenlernen zu dürfen. Das Paulinenstift ist ein sehr modernes Krankenhaus mit familiärer Atmosphäre – das gefällt mir. Ich gebe mein Bestes, um den Patienten und Mitarbeitenden ein guter Pflegedirektor zu sein.“

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VG Nastätten

Neujahrsempfang in Nastätten: Ludwig startet mit Humor und Weitblick ins Jahr 2025

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Foto: BEN Kurier

NASTÄTTEN Der Neujahrsempfang der Stadt Nastätten lockte wieder zahlreiche Gäste in den festlich geschmückten Veranstaltungsraum. Stadtbürgermeister Marco Ludwig begrüßte die Anwesenden mit einer Mischung aus Nachdenklichkeit und gewohntem Humor. Sein Zitat zu Beginn – „Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart“ von Noël Coward – deutete an, dass das Wahljahr 2025 viele Herausforderungen, aber auch Chancen bereithält.

Eine Ansprache voller Witz und Tiefgang

Ludwigs Rede war wie gewohnt alles andere als monoton. Mit charmant vorgetragenen Kalauer-Versen kommentierte er weltpolitische Geschehnisse ebenso wie lokale Entwicklungen. Ob die Eröffnung des neuen Edeka-Marktes, die Fertigstellung der Umgehungsstraße Miehlen oder die Fortschritte im Wohnungsbau – der Stadtbürgermeister spannte den Bogen von aktuellen Projekten bis hin zu den Plänen für das neue Jahr.

„Seit 2020 läuft es weltweit ziemlich ranzig“, scherzte Ludwig und leitete damit humorvoll auf die Errungenschaften der Stadt über, die in einem Video zusammengefasst wurden. Von neuen Kindertagesstätten bis zur Förderung des Tourismus: Nastätten zeigt sich trotz aller globalen Herausforderungen als lebendiger und zukunftsorientierter Ort.

Highlights des Jahres und ein Blick nach vorn

Besonderes Lob fand Ludwig für die ehrenamtlichen Initiativen in der Stadt. So konnten beispielsweise zwei neue Rundwanderwege geschaffen werden. Auch das Thema Wohnraum nahm einen zentralen Platz in der Rede ein: Rund 80 neue Wohnungen sollen bis 2025 fertiggestellt werden, zusätzlich zu den geplanten 75 Einheiten im Seniorenwohnpark.

Die Eröffnung der neuen Kindertagesstätte „Buntspechte“ war ein weiterer Meilenstein, der stolz hervorgehoben wurde. „Wartelisten gibt es bei uns nicht – und darauf können wir stolz sein“, betonte Ludwig. Insgesamt bietet Nastätten knapp 300 Kita-Plätze, verteilt auf mehrere Einrichtungen, die allesamt mit innovativen Konzepten glänzen.

Kritik an der Krankenhaus-Debatte

Deutliche Worte fand Ludwig für den Umgang mit der Krankenhaus-Debatte, die seit Februar 2024 die Region bewegte. Er kritisierte die öffentliche Kommunikation und forderte eine sachliche und professionelle Lösung solcher Themen. „Mit Teilinformationen und Halbwissen die Medien zu füttern, war an Verantwortungslosigkeit kaum zu überbieten“, so Ludwig. Trotz der Schwierigkeiten zeigte er sich optimistisch, dass mit einem Zukunftskonzept eine stabile Basis geschaffen werden kann.

Zitate der Ehrengäste

Die Resonanz auf den Neujahrsempfang war durchweg positiv:

  • Landrat Jörg Denninghoff: „Der Edeka ist offen. Ich bin gespannt, was der Stadtbürgermeister Ludwig dieses Jahr Neues bringt.“
  • Landtagsabgeordneter Manuel Liguori: „Wie immer eine wirklich gelungene Veranstaltung. So macht ein Neujahrsempfang Spaß!“
  • Tobias Behnke, Stadtratsmitglied: „Ich freue mich zu erfahren, was die Stadt Nastätten für die Zukunft an weiteren erfolgreichen Projekten plant.“
  • Bundestagsabgeordnete Tanja Machalet: „Die Nastätter haben hier etwas richtig Tolles. Genießt es und schätzt es wert!“
  • Matthias Lammert: „Eine wirklich tolle Location und Veranstaltung.“
  • Andreas Heymann, Geschäftsführer Firma Heymann: „Das war eine tolle und launige Ansprache des Stadtbürgermeisters Marco Ludwig.“

Ein Abend der Begegnung

Neben den informativen und humorvollen Beiträgen sorgte die Band „Herzding“ für musikalische Highlights. Die Gäste genossen bei einem Glas Wein und anregenden Gesprächen den Abend in vollen Zügen.

Der Neujahrsempfang in Nastätten ist bekannt dafür, dass er nicht langweilig wird. Während Reden in vielen Städten oft langatmig und wenig spannend sind, sorgt Stadtbürgermeister Marco Ludwig jedes Jahr dafür, dass sich die Gäste auf seinen charmant humorvollen Vortrag freuen. „Der Edeka ist da, jetzt kommt wieder etwas Neues“, und so war es auch in diesem Jahr – ein faszinierender und geselliger Abend, der die Gäste mit viel guter Laune und tollen Gesprächen erfüllte.

Stadtbürgermeister Ludwig schloss seine Rede mit einem Zitat von Charles Kettering: „Wenn das alte Jahr erfolgreich war, dann freue Dich aufs Neue. Und war es schlecht, ja dann erst recht.“ Mit dieser optimistischen Botschaft entließ er die Gäste in einen geselligen Abend und ein vielversprechendes Jahr 2025.

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VG Nastätten

Eingestürzte Hauswand in Gemmerich: Nachbarin lebt in ständiger Gefahr!

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Foto: BEN Kurier

GEMMERICH Seit 2008 ist die Gartenstraße in Gemmerich Schauplatz eines schier endlosen Dramas um eine Ruine, die einst ein Wohnhaus war. Kurz vor einer geplanten Zwangsversteigerung des Gebäudes ging es in Flammen auf – zurück blieb eine Ruine, die bis heute ungeklärte Eigentumsverhältnisse und ungelöste Sicherheitsprobleme nach sich zieht. Für die Nachbarin, die Witwe Gerlinde Orlikowski-Kopper, bedeutet das eine enorme Belastung.

Ein Schicksalsschlag und seine Folgen

Als das Gebäude in der Gartenstraße 2008 abbrannte, war das benachbarte Haus von Frau Orlikowski-Kopper plötzlich erheblich gefährdet. Das Grundstück der Ruine grenzt direkt an ihr Gebäude, das etwas tiefer liegt. Bis heute wurden jedoch keine Sicherungsmaßnahmen vorgenommen, um ihr Haus vor den potenziellen Gefahren der Ruine zu schützen.

Ein weiteres Problem: Der Eigentümer der Ruine ist bis heute unbekannt. In ihrer Verzweiflung wandte sich die Witwe Gerlinde Orlikowski-Kopper an die Verbandsgemeinde Nastätten und die Kreisverwaltung in Bad Ems. Die Kreisverwaltung soll ihr erklärt haben, dass sie unzuständig wäre, da das Gebäude dem Land Rheinland-Pfalz gehören würde. Die Kreisverwaltung teilte im Gegenzug auf Anfrage des BEN Kurier mit, dass sie keineswegs mitgeteilt hätte, dass sie nicht zuständig wäre. Aktuell befindet sich der Vorgang bei der unteren Bauaufsichtsbehörde in Bearbeitung.

Einsturzgefahr und dramatische Nächte

Der Zustand der Ruine verschärft sich zunehmend. Vor wenigen Tagen krachte mitten in der Nacht ein großer Mauerteil der Ruine auf den Zugang zu Frau Orlikowski-Koppers Haus. Glücklicherweise geschah dies, als sie schlief. „Wäre das tagsüber passiert, hätte es schlimm ausgehen können“, sagt die Witwe erschüttert.

Die untere Bauaufsichtsbehörde wurde eingeschaltet und war inzwischen vor Ort. Der Zugang zum Haus der Witwe wurde aus Sicherheitsgründen vom Bauhof  abgesperrt. Frau Orlikowski-Kopper kann ihr Haus seitdem nur noch über den Keller betreten.

Wer trägt die Verantwortung?

Die Frage, wem die Ruine gehört, ist auch nach 16 Jahren nicht geklärt. Die Kreisverwaltung teilte mit, dass derzeit Ermittlungen laufen, um den tatsächlichen Eigentümer zu ermitteln. Solange das ungeklärt ist, bleibt auch offen, wer für die Sicherung der Ruine und den entstandenen Schaden verantwortlich ist.

„Es ist nicht hinnehmbar, dass über all die Jahre keine Sicherungspflicht erfüllt wurde“, sagt Orlikowski-Kopper . „Die Verantwortungslosigkeit gefährdet Menschenleben.“

Hoffnung auf eine Lösung

Für Frau Orlikowski-Kopper bleibt die Situation eine tägliche Herausforderung. Sie hofft, dass die Behörden den Eigentümer der Ruine schnell ermitteln und Maßnahmen ergreifen, damit sie ihr Haus wieder wie gewohnt betreten kann. Doch bis dahin bleibt ihr nur der beschwerliche Zugang über den Keller.

Die Geschichte der Ruine in der Gartenstraße ist nicht nur eine bürokratische Hängepartie – sie ist auch ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie lange ungelöste Eigentumsfragen das Leben unbeteiligter Dritter belasten können. Für Frau Orlikowski-Kopper bleibt nur die Hoffnung auf baldige Klärung.

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