Gesundheit
Weichen gestellt: Kreistag setzt Zeichen für den Erhalt des Paulinenstifts

NASTÄTTEN Dass die Sitzung des Kreistags am 9. Dezember keine leichte sein würde, war spätestens beim Blick in die Tagesordnung klar. Die angespannte Haushaltslage des Rhein-Lahn-Kreises in Verbindung mit der ungewissen Zukunft des Krankenhauses in Nastätten forderte von allen Fraktionen verantwortungsvolle und zukunftsgerichtete Entscheidungen.
„Für die SPD-Fraktion steht der Erhalt des Krankenhausstandortes Nastätten nicht zur Diskussion. Wir werden alles Nötige tun, um eine Schließung zu verhindern“, so Marco Ludwig in seiner Haushaltsrede. Während über diesen Punkt Einmütigkeit zwischen den Fraktionen herrschte, gab es durchaus Differenzen bei der Frage, ob man zur Sicherstellung der finanziellen Stütze des Krankenhauses auch der von der Kreisverwaltung vorgeschlagenen Erhöhung der Kreisumlage von 2% zustimmen würde. Die SPD machte ihrerseits deutlich, einer Erhöhung zuzustimmen, gab sich jedoch auch kompromissbereit.
Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hatte jedoch im Vorfeld ein deutliches Zeichen vom Kreistag gefordert, um die finanzielle Stabilität des Kreises zu gewährleisten und den Erhalt des Krankenhauses zu sichern. Dies erhöhte den Druck auf die Entscheidungsträger, eine nachhaltige Lösung zu finden.
Der ursprüngliche Vorschlag einer Erhöhung der Kreisumlage um 2 % führte zu bewegten Diskussionen. Befürworter betonten die Dringlichkeit der Maßnahme, um den Krankenhausstandort Nastätten langfristig abzusichern. Kritiker hingegen verwiesen auf die Belastung der Kommunen, die bereits mit steigenden Ausgaben zu kämpfen haben.
Nach einer hitzigen Auseinandersetzung forderte die CDU-Fraktion in einem Antrag zur Geschäftsordnung das Ende der Debatte, um zur Abstimmung zu kommen, die vermutlich ohne jegliche Erhöhung der Kreisumlage ausgegangen wäre. Nachdem dieser Antrag glücklicherweise abgelehnt wurde, forderte die SPD-Fraktion eine Sitzungsunterbrechung, um in internen und interfraktionellen Gesprächen nach einer Kompromisslösung zu suchen. Diese Pause erwies sich als entscheidend: Nach der Wiederaufnahme der Sitzung wurde der gemeinsam beratene Kompromissvorschlag über eine Erhöhung der Kreisumlage um 0,5 % eingebracht und schließlich mit breiter Mehrheit beschlossen. „Wir hoffen, dass die ADD diese Erhöhung als deutliches Zeichen wahrnimmt und den Haushalt trotz des großen Defizits genehmigt“, so Marco Ludwig nach der Sitzung.
Ferner wurden weitere wichtige Entscheidungen getroffen: Im Bildungsbereich wurden unter anderem Investitionen in den Ersatzneubau des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums in St. Goarshausen beschlossen; im Bereich Infrastruktur sollen 7,8 Mio. Euro für Straßen und Radwege und 26 Mio. Euro in den Breitbandausbau investiert werden; weitere 1,7 Mio. sollen für Brand- und Katastrophenschutz aufgewendet werden.
Auf Vorschlag der SPD-Fraktion wurde vom Kreistag ein Arbeitskreis ins Leben gerufen, der sich mit der Optimierung des ÖPNV befassen soll, um hier künftig Einsparungen durch die Streichung unnötiger Leerfahrten und besserer Strukturierung zu erreichen.
„Mit diesem Haushalt ist der Rhein-Lahn-Kreis gut und zukunftsfest aufgestellt. Es freut uns, dass insbesondere unser Vorschlag zur Verbesserung des ÖPNV mit großer Mehrheit des Kreistages beschlossen wurde. Mit dem einstimmigen Beschluss zum Betrauungsakt für das Paulinenstift in Nastätten in der 2. Sitzung des Kreistages in dieser Woche sind wir außerdem einen entscheidenden Schritt zur Sicherung der gesundheitlichen Versorgung im Kreis gegangen“, so Fraktionssprecher Manuel Liguori (pm SPD Rhein-Lahn).
Gesundheit
Dr. Esther Jacobi verantwortet jetzt psychiatrische Fachkliniken in Lahnstein und Saffig

LAHNSTEIN Zum 1. Juli 2025 hat Dr. Esther Jacobi die ärztliche Gesamtverantwortung für die psychiatrischen Fachkliniken St. Elisabeth Lahnstein und der Barmherzigen Brüder Saffig übernommen. Als Ärztliche Direktorin und Chefärztin bringt sie langjährige Erfahrung in der stationären psychiatrischen Versorgung sowie in der konzeptionellen Weiterentwicklung medizinisch-therapeutischer Angebote mit.
Dr. Jacobi war bereits als Oberärztin in der Fachklinik Saffig tätig und kennt die Einrichtung, das Team und die regionale Versorgungslandschaft gut. Zuletzt leitete sie die psychiatrische Abteilung eines rheinland-pfälzischen Gesundheitsträgers. Nun kehrt sie zurück an die BBT-Standorte in Saffig und Lahnstein – mit klarer fachlicher Vision und einem starken Bezug zu den Menschen vor Ort.
„Ich freue mich, an beiden Standorten tätig zu sein und die medizinische sowie strategische Weiterentwicklung mitgestalten zu dürfen“, betonte Dr. Jacobi bei ihrer Einführung. „Das herzliche Willkommen und die offenen Gespräche zeigen mir, dass hier Teamgeist und Fachlichkeit Hand in Hand gehen, um für die Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.“
Die psychiatrischen Fachkliniken der Barmherzigen Brüder Saffig und St. Elisabeth Lahnstein sind Teil der BBT-Gruppe. Gemeinsam bieten sie 125 stationäre und 35 tagesklinische Behandlungsplätze für Menschen mit psychischen Erkrankungen. In Lahnstein reicht das Spektrum von der Akutversorgung mit offenen und geschützten Stationen bis hin zu multiprofessionellen psychotherapeutischen Konzepten, ergänzt durch eine Tagesklinik, eine psychiatrische Institutsambulanz und kooperierende Facharztpraxen.
Frank Mertes, Regionalleiter der BBT-Region Koblenz-Saffig, betont: „Unser Auftrag als christlicher Träger ist es, den Blick konsequent auf die Menschen und ihre individuellen Bedarfe zu richten. Mit Dr. Jacobi gewinnen wir eine fachlich versierte und menschlich zugewandte Leitungspersönlichkeit, die unsere Einrichtungen und unsere Werte bereits kennt und mitträgt.“
Auch Jérôme Korn-Fourcade, ebenfalls Regionalleiter, sieht in der neuen Leitung eine Chance für weiteres gemeinsames Wachstum: „Der Weg, den wir mit unseren beiden Fachkliniken konsequent verfolgen, wird durch personelle Synergien und enge fachliche Vernetzung getragen. Er stärkt unseren regionalen Cluster „Seelische Gesundheit“ mit einem klaren Versorgungsauftrag und einem starken Team. Wir freuen uns, dass Dr. Jacobi diesen Weg mit uns weiterentwickeln wird.“
Gesundheit
Hospiz Nassau feiert erstes Sommerfest: Mitten im Leben statt am Rand der Gesellschaft


NASSAU Trotz Temperaturen jenseits der 30 Grad-Marke ließen es sich zahlreiche Menschen aus dem gesamten Rhein-Lahn-Kreis nicht nehmen, das erste öffentliche Sommerfest im stationären Hospiz Rhein-Lahn in Nassau zu besuchen. Unter dem Motto „Mitten im Leben“ wurde am vergangenen Sonntag nicht nur gefeiert, sondern auch informiert und begegnet – in einem Rahmen, der Lebensfreude und Wertschätzung für die letzte Lebensphase miteinander verband.
Der Einladung des Fördervereins und der Stiftung Hospiz Rhein-Lahn folgten viele Interessierte, Angehörige und Unterstützer. Auf dem Gelände des Hospizes in der Straße Am Sauerborn 4 herrschte zwischen 13 und 16.30 Uhr eine offene und herzliche Atmosphäre. In Zelten und unter schattigen Pavillons konnten sich Besucher bei Kaffee, Kuchen, Würstchen und Kaltgetränken stärken. Für die musikalische Untermalung sorgte der Musiker Steve Cadge, der mit seiner Live-Musik zur warmherzigen Stimmung beitrug.
Im Mittelpunkt des Festes stand die Begegnung – mit Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen, Paten, Vorstandsmitgliedern sowie den Gästen des Hospizes selbst. Letztere werden hier bewusst nicht als Patienten bezeichnet, sondern als Gäste, denen in ihrer letzten Lebensphase ein würdevoller und möglichst schmerzfreier Aufenthalt ermöglicht werden soll – ganz ohne lebensverlängernde Maßnahmen, aber mit menschlicher Zuwendung und professioneller Palliativbetreuung.
Dr. Martin Schencking, Initiator des Hospizes und Vorsitzender des Fördervereins, betonte die Bedeutung der Einrichtung für die gesamte Region: »Ich freue mich sehr über die vielen Besucher – trotz der Hitze. Das zeigt, wie sehr dieses Hospiz von der Bevölkerung angenommen wird. Es ist nicht nur das Nassauer Hospiz, es ist das Hospiz des Rhein-Lahn-Kreises. Jeder soll begreifen: Das ist auch sein Hospiz.«
Auch der Nassauer Stadtbürgermeister Manuel Liguori zeigte sich beeindruckt vom Fest und der Entwicklung des Hauses: »Viele Menschen sind gekommen, lassen sich das Hospiz zeigen, erleben einen schönen Tag. Es ist gut, dass das Hospiz offen ist, dass man Einblick bekommt und sich auch mit dem Thema des Lebensendes auseinandersetzt. Das Haus ist gut angelaufen – das zeigt, wie groß der Bedarf und das Vertrauen sind.«
Hanne Benz, die Hospizleiterin, sprach mit sichtbarer Freude über das erste Sommerfest: »Es ist einfach schön, dass heute so viel Leben bei uns ist. Wir haben aktuell fünf Gäste im Haus – zuletzt waren wir voll belegt. Und es ist besonders, dass unsere Gäste heute ein Stück weit mitfeiern konnten. Es geht um Würde, Nähe und das Teilen von Momenten – auch bei einem Fest wie diesem.«
Regelmäßige Führungen durch das Haus ermöglichten den Besuchern einen direkten Einblick in die Räumlichkeiten und die Arbeit des Teams. Die Leitung und das Pflegepersonal erklärten die Abläufe und Zielsetzung des stationären Hospizes: ein Ort, an dem Menschen in der letzten Phase ihres Lebens nicht allein sind, sondern individuell begleitet werden – in einem Umfeld der Ruhe, Fürsorge und Menschlichkeit.
Das Sommerfest war mehr als eine Gelegenheit zum Feiern – es war ein Zeichen der Offenheit und der gesellschaftlichen Teilhabe. Und es war ein Appell an alle Bürger des Kreises: das Thema Sterben aus der Tabuzone zu holen und dem Leben auch am Ende seinen Raum zu geben.
Gesundheit
HUBB-Lebenswerk-Stiftung spendet Auto für den Kinderschutzdienst Rhein-Lahn

RHEIN-LAHN Die HUBB-Lebenswerk-Stiftung hat den Kinderschutzdienst Rhein-Lahn mit einer Spende unterstützt. Mit dem Betrag konnte der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn als Träger des Angebots ein dringend benötigtes Dienstfahrzeug für den Einsatz der Mitarbeitenden anschaffen.
Im Beisein der Stiftungsgründerin Brigitte Becker aus Montabaur wurde das Fahrzeug offiziell an den Kinderschutzdienst übergeben. „Uns liegt die Unterstützung und Hilfe von Kindern und Jugendlichen in unserer Region besonders am Herzen“, betonte Becker. „Auch Kinder ohne Rückhalt im eigenen Umfeld müssen die Chance bekommen, ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu entwickeln. Dafür ist hier bei uns die Caritas da.“
Neues Dienstfahrzeug unterstützt mobile Arbeit im gesamten Landkreis
Der Kinderschutzdienst Rhein-Lahn ist im gesamten Landkreis unterwegs, um Kinder und Jugendliche zu beraten, die von Gewalt bedroht oder betroffen sind. Auch Fachkräfte in Schulen und Kindertagesstätten erhalten Unterstützung im Umgang mit Kindeswohlgefährdungen. Die Mobilität der Mitarbeitenden ist dabei entscheidend – entsprechend wichtig ist die Anschaffung eines zuverlässigen Fahrzeugs. Zudem dient es dem Schutz der Mitarbeitenden, indem ihre Anonymität gewahrt bleibt.
Der Caritasverband nutzt die Spendenübergabe, um auf die Bedeutung des Kinderschutzdienstes aufmerksam zu machen. Zwar wird das Angebot teilweise durch Mittel von Land und Kreis gefördert, eine vollständige Finanzierung ist damit jedoch nicht gegeben. Deshalb ist der Dienst in hohem Maße auf Spenden und Kirchensteuermittel angewiesen. Ziel ist es, das bestehende Angebot nicht nur zu sichern, sondern auch auszubauen – zum Wohl der Kinder und Jugendlichen in der Region.
Weitere Informationen finden Sie auf www.caritas-ww-rl.de
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