VG Nastätten
Aus für Endlichhofmilch? Zellmanns Birkenhof in Endlichhofen meldet Insolvenz an!
ENDLICHHOFEN Kennen Sie den Slogan: „Dein Markt“? Genau. Der bekannte Leitspruch wird seit 2015 von der REWE geführt. Und was sagt ihnen das Motto: Wir machen den Weg frei“? Richtig. Das wird von der Raiffeisenbanken genutzt. Genau die beiden Unternehmen sollen eine unrühmliche Rolle bei der am 27.12. beim Amtsgericht Koblenz gestellten Insolvenz des Birkenhofes in Endlichhofen gespielt haben. Dieses düstere Bild zeichnete der Begründer der Endlichhofmilch in den sozialen Medien.
Alles soll mit einem schriftlichen Bekenntnis der Rewe Köln begonnen haben. Der Lebensmittelkonzern soll Zellmanns Birkenhof den Absatz von 6000 Liter Milch die Woche zugesichert haben. Scheinbar ein lukratives Geschäft für den Endlichhofener Viehbetrieb. Dieses soll auch die Raiffeisenbank in Niederwallmenach so gesehen haben. Kreditlinien wurden großzügig eingerichtet. Grundlage dafür soll die Berechnungsgrundlage der REWE-Group in Köln gewesen sein.
Sogar die Presse und das Fernsehen hätten das Projekt medial mit großen Interesse begleitet. Doch schon kurze Zeit später sollen die von der REWE Group großzügig prognostizierten Abnahmemengen, Makulatur gewesen sein. Statt 6000 Liter die Woche hieß es plötzlich nur noch 1200 Liter. Später soll sich herausgestellt haben, dass die anvisierten Abnahmemengen von vorneherein unrealistisch gewesen sein sollen.
Drückte die REWE-Group mit nicht garantierten hohen Abnahmemengen den Preis?
An dieser Stelle ein Rechenexempel. Ein Liter Milch kostet in einem Rewe im Rhein-Lahn-Kreis zwischen 0,59 EUR bis 1,59 EUR. Nehmen wir als Mittelpreis einmal den runden einen Euro. Was bliebe einem Unternehmen noch bei einer monatlichen Abnahmemenge von 4800 Litern? Anders sähe es schon bei den ursprünglich prognostizierten 24.000 Litern im Monat aus. Wusste es die REWE-Group in Köln nicht besser oder wollte sie bewusst mit vermeintlich hohen Abnahmemengen locken um den Preis zu drücken? Diese Praxis ist in der Branche nicht unüblich. Möglichst niedrige Preise aushandeln mit hohe Abnahmeprognosen die aber nicht garantiert werden. Doch wer möchte nicht einem Giganten wie der REWE glauben schenken?
So erging es möglicherweise auch der Raiffeisenbank. Zu gerne ließ man sich von den Zahlen blenden ohne die tatsächlichen Risiken genau zu prüfen. Im Anschluss soll die REWE-Group, die direkte Belieferung der Märkte über diverse Zentrallager angeboten haben. Die Anlieferung sollte über eine 130cm hohe Rampe erfolgen für die ein Fahrzeug mit Ladebordwand nötig gewesen wäre. Über einen solchen Klein-LKW verfügte der Endlichhofener Landwirtschaftsbetrieb nicht. Ein solches Kühlfahrzeug mit Ladebühne kostet neu schon einmal über 50.000 EUR.
Unterschätzte der Unternehmer und die Volksbank den finanziellen Aufwand beim Kölner Lebensmittelgiganten?
Somit musste über die Raiffeisenbank nachfinanziert werden. Bereits zu diesem Zeit soll die Bank intern erkannt haben, dass das Volumen und der finanzielle Aufwand mit dem Giganten REWE unterschätzt wurde. Dieses ergeht aus dem Statement des Landwirtschaftsbetriebes in den sozialen Medien.
An dieser Stelle fällt eines deutlich auf. Wir im Rhein-Lahn-Kreis lieben den Slogan: „Kauf lokal.“ Durch den Umweg über die verschiedenen Zentrallager der REWE-Group, verzögerte sich der Transport zu den lokalen Märkten erheblich. Kauf lokal wird zu einem absurdum. Dem gegenüber stehen heimische REWE Märkte die ein eigenes Konzept gefunden haben. Exemplarisch dafür steht der REWE Pebler in Nassau oder auch der REWE Schuster in Katzenelnbogen. Beide Unternehmen beziehen frische Landwirtschaftsprodukte wie Milch, Einer, Salate, Geflügel usw. direkt frisch von den Hofbetrieben aus der Region. Eine Win-Win Situation für die Landwirtschaftsbetriebe, die Händler und die Kunden. Dabei sind die Zahlen durchaus skalierbar. Möglich wird das aber erst, wenn vereinzelte mutige Einzelhändler die Produkte offensiv bewerben und erklären, weshalb ein Liter Milch oder ein Brathähnchen nicht gleich Brathähnchen ist. Nur dann kann „Kauf lokal“ funktionieren. Und genau diesen Spagat ist z.B. dem Rewe Pebler in Nassau und dem Rewe Schuster in Katzenelnbogen gelungen. Warum? Weil sie es wollten und es für richtig hielten.
Rewe Pebler in Nassau und Rewe Schuster in Katzenelnbogen zeigen exemplarisch, dass „Kauf lokal“ funktionieren kann
Bei der Muttergesellschaft in Köln zählt dieses noble Ansinnen wenig. Nicht das erste Mal sollen Zulieferer anhand der aggressiven Finanzpolitik in den finanziellen Abgrund gefallen sein. Endlichhofmilch ist nicht Weihenstephan oder Bärenmarke doch zu gerne wollte man den Verlockungen der prognostizierten Zahlen glauben.
Der Abverkauf über die Zentrallager ist ein völlig anderer wie die direkte Belieferung der Märkte. Die Bestellmenge hängt von den Ordern der Märkte ab. So konnte es dazu kommen, dass der Birkenhof schon einmal mit einer halben Palette beladen eine weite Strecke zu den REWE Zentrallagern zurücklegen musste. Lukrativ ist das nicht. Im schlimmsten Fall konnte es bedeuten, dass die Waren schon einige Tage alt waren bevor sie das Endziel der Frischemärkte tatsächlich erreichte. Die Kunden achten sehr genau auf das ausgeschriebene Mindesthaltbarkeitsdatum und griffen im Zweifel eher zum Konkurrenzprodukt wenn die Endlichhofmilch sich dem Ablaufzeitpunkt näherte.
Zu diesem Zeitpunkt soll sich die Raiffeisenbank aus der Verantwortung geschlichen haben. Angeblich riet sie zu einem weiteren Standbein bzw. anderen Weg geraten doch wie dieser aussehen könnte wusste keiner. Kurioserweise soll die Raiffeisenbank sogar die Ersparnisse der Mutter des Landwirtschaftsbetreibers zur Absicherung der Kredite in Erwägung gezogen haben. Tatsächlich soll der Inhaber des Birkenhofs sogar versucht haben ein weiteres Standbein aufzubauen. Wie dieses konkret ausgesehen hat, erging nicht aus dem Bericht in den sozialen Medien. Trotz genauer Absprachen mit der Raiffeisenbank, soll diese dem Landwirtschaftsbetrieb von heute auf morgen den finanziellen Hahn zugedreht haben.
Birkenhof war bei der R&V Rechtsschutz versichert – Und die R&V wird von den Raiffeisenbanken vertrieben – Rechtsschutz gab keine Deckungszusage
Mahnungen soll es gegeben haben. Sogar eine Zweite. Diese soll aber an eine falsche Adresse und falschen Namen gegangen sein. Der Endlichhofener Betrieb war nicht bereit einzuknicken und wendete sich über ihre Rechtsschutzversicherung mit dem Motto: „Du bist nicht allein“ an eine renommierte Rechtsanwaltskanzlei. Moment einmal? Du bist nicht allein? Woher kennen wir das? Genau. Hinter diesem Motto steckt die R&V Versicherung die von den Volks- & Raiffeisenbanken betrieben wird. Das ist wirklich gut und lustig wenn es nicht so makaber wäre.
Raiffeisenbank drehte dem Birkenhof den finanziellen Hahn zu
Die Rechtschutzversicherung soll die Deckung für den Versicherungsfall versagt haben. Somit bleib der Endlichhofener Betrieb auf horrenden Rechtsanwaltskosten sitzen. Dennoch sollte noch vor Weihnachten, mit der freiwilligen Zahlung von 5000 Euro an die Volksbank, die Konten entsperrt und einer gütlichen Einigung entgegengesehen werden. Zwei Tage vor Heiligabend konnte der Birkenhof wieder über seine betrieblichen Bankkonten verfügen. Offenstehende Rechnungen konnten endlich beglichen werden. Doch das Happy End blieb aus.
Zwar waren die Vollstreckungen ausgesetzt doch die Raiffeisenbank schien sich dennoch schadlos halten zu wollen. Am gleichen Tag wie das Konto entsperrt wurde, sind auch die jährlichen Agrarsubventionen an den Birkenhof aufs Konto überwiesen worden. Diese Gelder machen einen Großteil der finanziellen Planungen so mancher Landwirtschafsbetriebe aus. Obwohl die Vollstreckung am 08.12 bereits endete und zurückgezogen wurde, heimste sich die Raiffeisenbank die komplette Summe ein die erst am 14/15. Dezember überweisen wurde. Angeblich war das keine Vollstreckung aber das Geld freigeben wollte die Bank dennoch nicht mit dem Hinweis, erst am 03. Januar wieder ansprechbar zu sein.
Birkenhof in Endlichhofen stellt Insolvenzantrag
Die Auftragsbücher des Endlichhofener Milchbetriebes sind voll doch mit einem verbliebenen Guthaben von 18,51 EUR auf dem Betriebskonto und 6,17 EUR auf dem Privatkonto, steht der Betrieb vor dem finanziellen Aus. Am 27.12 stellte Zellmann Birkenhof mit der Marke Endlichhofmilch Insolvenzantrag beim Amtsgericht Koblenz.
Am Ende könnte es viele Verliere geben. Einerseits einen durchaus überlebensfähigen Betrieb der zum Sprung in den Abgrund gedrängt wurde, einen Lebensmittelgiganten der den Anschein erwecken könnte, übermächtig kleine Unternehmen über die Planke laufen zu lassen um eigene Interessen zu wahren und eine Bank, welche sich in den vergangen Jahren eher durch die noble Förderung von Vereinen und des Handwerks einen Namen machte und nunmehr kräftig dabei mitgeholfen haben soll, einen heimischen Betrieb vor die Wand zu fahren. Der Vertrauens- und Imageverlust könnte enorm sein.
Und letztlich müssen auch wir uns als Verbraucher hinterfragen. Der Durst nach billigen Lebensmitteln ist gigantisch. Wir schreiben nach lokalen Lebensmitteln und erwarten Preise wie im Discounter. ALDI zahlt aktuell 1,27 EUR für ein Kilo Schweinefleisch. Kaufland hat den Einkauf freiwillig auf 1,40 EUR erhöht. Ein Kilo Hähnchen kostet beim ALDI 2,49 EUR. Und natürlich ein Liter H-Milch 3,5% bei 0,55 Cent. Dafür erwarten wir fröhliche Hühner, Schweine die ihr Leben lieben und Kühe die ab und an unter einem geliebten muhen einige Liter Milch abgeben.
Diese Welt gibt es nicht. Bei den Preisen dürfen sie Hochleistungskühe in einer professionellen und industriellen Umgebung erwarten. Die Schweine sehen wahrscheinlich niemals auch nur einen Sonnenstrahl und die Hühner wissen oft nicht wer ihre Mütter sind. Wer lokal kaufen möchte, dem muss bewusst sein, dass die Tiere anders leben dürfen und sollen. Das kostet Geld. Kurze Transportwege alleine bedeuten noch lange nicht, dass die Kosten der Aufzucht, den Verzicht auf Antibiotika und echtes Freilandleben aufgefangen werden können.
Wir haben die Wahl. Milche für 0,55 Cent, Weihenstephan oder Bärenmarke für über 1,30 EUR oder vielleicht einmal die Endlichofmilch. Nur wenn diese Betriebe gerecht entlohnt werden, können sie dauerhaft überleben. Früher… Ach ja… Früher… Früher gab es Sonntags einen Festbraten. Vielleicht so einen wie von der Metzgerei Bayer oder anderen hiesigen Fleischbetrieben. Billig war das nicht aber preiswert für die Qualität und ein Genuss. Kaufe lokal ist nicht billig aber es könnte preiswert sein wenn viele sich zum Umdenken entschließen würden und es nicht nur Lippenbekenntnisse bleiben. Desto mehr Menschen heimische Produkte kaufen desto günstiger könnten die werden ohne das die Qualität darunter leidet. Eine schöne Idee.
Wie wäre es mit guter Bäckerware und nicht industriell vorgefertigten Aufwärmbrötchen? Kaum noch zu finden. Allenfalls in den kleineren Gemeinden findet sich noch der echte Bäcker der sein Handwerk versteht und das Weizenbrötchen nicht für 10 – 12 Cent verschleudern muss. Alle finden sowas toll und kaufen dann doch die Produkte im Discounter. Und genau daran scheitern am Ende die echten Handwerksbetriebe bzw. landwirtschaftlichen Höfe. Wie gerade muss den eine Gurke wirklich sein? Und was sind Sie bereit für einen Liter Milch zu bezahlen?
Am Ende treiben wir Verbraucher die hiesigen Landwirtschaftsbetriebe in die Fänge der großen Lebensmittelketten. Entweder sie investieren nach um überregional und sogar global bestehen zu können oder aber sie suchen sich eine Nische, in der Hoffnung mit dem Konzept angenommen zu werden. Möchten wir in Zukunft die Endlichhofmilch oder auch das Geflügel bzw. die Einer vom Pfeifers Landei, dann müssen wir lernen auf die Betriebe zuzugehen denn ohne unser Umdenken wird es nicht funktionieren.
Der BEN Kurier hat zwischenzeitlich Presseanfragen an die REWE Köln und an die Raiffeisenbank gestellt. Sobald uns eine Antwort vorliegt, werden wir erneut berichten.
VG Nastätten
30 Jahre Küchen Wolf in Nastätten: Ein Familienbetrieb in der zweiten Generation
NASTÄTTEN Küchen Wolf, ein familiengeführtes Unternehmen mit Sitz im Rhein-Lahn-Kreis, blickt auf eine über 30-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Gegründet im Jahr 1993 von Hartmut Wolf, entwickelte sich der Betrieb von einem kleinen Start-up zu einem etablierten Anbieter für hochwertige Küchenlösungen. Seit zwei Jahren führen die Brüder Sascha und Jan Niklas Wolf das Unternehmen in der zweiten Generation.
„Mein Vater hat damals mit viel Leidenschaft den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt“, erzählt Sascha Wolf. „Er startete in der alten Römerstraße und legte gemeinsam mit meiner Mutter den Grundstein für das, was Küchen Wolf heute ist.“ Seit 1997 ist der Betrieb am heutigen Standort angesiedelt und beschäftigt mittlerweile zehn Mitarbeitende.
Ein Visionär im Ruhestand
Der Firmengründer Hartmut Wolf, ursprünglich aus Attenhausen, war der Visionär hinter Küchen Wolf. Nach über 25 Jahren intensiver Arbeit zog er sich in den Ruhestand zurück und übergab sein Lebenswerk an seine Söhne. Heute widmet er sich mit genauso viel Herzblut seiner neuen Mission: der Unterstützung von Kindern in Not auf den Philippinen. „Mein Vater ist nicht nur ein Vorbild für uns in der Geschäftsführung, sondern auch in seinem Engagement für andere Menschen“, betont Sascha Wolf.
Maßgeschneiderte Küchenlösungen und Rundum-Service
Das Angebot von Küchen Wolf reicht weit über den Verkauf hinaus. Ob Neuplanung, Sanierung, Umbau oder Umzugsküchen – das Team bietet ein umfassendes Rundum-Sorglos-Paket. „Das erste Gespräch mit unseren Kunden vergleichen wir gerne mit einer Anamnese beim Hausarzt“, erklärt Sascha Wolf. „Wir klären die Wünsche und Bedürfnisse ab und entwickeln daraus ein individuelles Konzept.“
Nach der Planungsphase wird die Küche bis ins Detail ausgearbeitet – von der Auswahl der Geräte führender Marken wie Miele oder Siemens bis hin zu Wasser- und Elektroplänen. Das Unternehmen arbeitet eng mit ortsansässigen Handwerksbetrieben zusammen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. „Unser Ziel ist es, unseren Kunden ein stressfreies Erlebnis zu bieten und am Ende eine Küche, die sie begeistert“, sagt Wolf.
Regional verwurzelt, überregional geschätzt
Jährlich liefert Küchen Wolf rund 140 bis 150 Küchen aus, überwiegend im Rhein-Lahn-Kreis. Doch auch Kunden aus Taunusstein oder Idstein kommen durch Empfehlungen zum Unternehmen. „Wir leben von Mundpropaganda“, sagt Sascha Wolf. „Das zeigt, dass unsere Arbeit geschätzt wird, und darauf legen wir großen Wert.“
Für die Mitarbeitenden ist die familiäre Atmosphäre ein großer Pluspunkt. „Hier hilft jeder jedem, und es ist immer jemand da, wenn man Unterstützung braucht“, so eine langjährige Mitarbeiterin. Verkäufer Nils Handschuh ergänzt: „Ich habe hier vor fünfeinhalb Jahren eine neue Herausforderung gefunden und bin bis heute mit Freude dabei.“
Tradition und Zukunft im Einklang
Küchen Wolf ist ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Verbindung von Tradition, Innovation und Kundenorientierung. Die Brüder Sascha und Jan Niklas Wolf setzen alles daran, das Lebenswerk ihres Vaters weiterzuführen und gleichzeitig neue Akzente zu setzen. Mit ihrer Vision und ihrem Engagement schreiben sie die Erfolgsgeschichte des Unternehmens in der nächsten Generation fort.
Gesundheit
Weichen gestellt: Kreistag setzt Zeichen für den Erhalt des Paulinenstifts
NASTÄTTEN Dass die Sitzung des Kreistags am 9. Dezember keine leichte sein würde, war spätestens beim Blick in die Tagesordnung klar. Die angespannte Haushaltslage des Rhein-Lahn-Kreises in Verbindung mit der ungewissen Zukunft des Krankenhauses in Nastätten forderte von allen Fraktionen verantwortungsvolle und zukunftsgerichtete Entscheidungen.
„Für die SPD-Fraktion steht der Erhalt des Krankenhausstandortes Nastätten nicht zur Diskussion. Wir werden alles Nötige tun, um eine Schließung zu verhindern“, so Marco Ludwig in seiner Haushaltsrede. Während über diesen Punkt Einmütigkeit zwischen den Fraktionen herrschte, gab es durchaus Differenzen bei der Frage, ob man zur Sicherstellung der finanziellen Stütze des Krankenhauses auch der von der Kreisverwaltung vorgeschlagenen Erhöhung der Kreisumlage von 2% zustimmen würde. Die SPD machte ihrerseits deutlich, einer Erhöhung zuzustimmen, gab sich jedoch auch kompromissbereit.
Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hatte jedoch im Vorfeld ein deutliches Zeichen vom Kreistag gefordert, um die finanzielle Stabilität des Kreises zu gewährleisten und den Erhalt des Krankenhauses zu sichern. Dies erhöhte den Druck auf die Entscheidungsträger, eine nachhaltige Lösung zu finden.
Der ursprüngliche Vorschlag einer Erhöhung der Kreisumlage um 2 % führte zu bewegten Diskussionen. Befürworter betonten die Dringlichkeit der Maßnahme, um den Krankenhausstandort Nastätten langfristig abzusichern. Kritiker hingegen verwiesen auf die Belastung der Kommunen, die bereits mit steigenden Ausgaben zu kämpfen haben.
Nach einer hitzigen Auseinandersetzung forderte die CDU-Fraktion in einem Antrag zur Geschäftsordnung das Ende der Debatte, um zur Abstimmung zu kommen, die vermutlich ohne jegliche Erhöhung der Kreisumlage ausgegangen wäre. Nachdem dieser Antrag glücklicherweise abgelehnt wurde, forderte die SPD-Fraktion eine Sitzungsunterbrechung, um in internen und interfraktionellen Gesprächen nach einer Kompromisslösung zu suchen. Diese Pause erwies sich als entscheidend: Nach der Wiederaufnahme der Sitzung wurde der gemeinsam beratene Kompromissvorschlag über eine Erhöhung der Kreisumlage um 0,5 % eingebracht und schließlich mit breiter Mehrheit beschlossen. „Wir hoffen, dass die ADD diese Erhöhung als deutliches Zeichen wahrnimmt und den Haushalt trotz des großen Defizits genehmigt“, so Marco Ludwig nach der Sitzung.
Ferner wurden weitere wichtige Entscheidungen getroffen: Im Bildungsbereich wurden unter anderem Investitionen in den Ersatzneubau des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums in St. Goarshausen beschlossen; im Bereich Infrastruktur sollen 7,8 Mio. Euro für Straßen und Radwege und 26 Mio. Euro in den Breitbandausbau investiert werden; weitere 1,7 Mio. sollen für Brand- und Katastrophenschutz aufgewendet werden.
Auf Vorschlag der SPD-Fraktion wurde vom Kreistag ein Arbeitskreis ins Leben gerufen, der sich mit der Optimierung des ÖPNV befassen soll, um hier künftig Einsparungen durch die Streichung unnötiger Leerfahrten und besserer Strukturierung zu erreichen.
„Mit diesem Haushalt ist der Rhein-Lahn-Kreis gut und zukunftsfest aufgestellt. Es freut uns, dass insbesondere unser Vorschlag zur Verbesserung des ÖPNV mit großer Mehrheit des Kreistages beschlossen wurde. Mit dem einstimmigen Beschluss zum Betrauungsakt für das Paulinenstift in Nastätten in der 2. Sitzung des Kreistages in dieser Woche sind wir außerdem einen entscheidenden Schritt zur Sicherung der gesundheitlichen Versorgung im Kreis gegangen“, so Fraktionssprecher Manuel Liguori (pm SPD Rhein-Lahn).
Lahnstein
Ausgezeichnete Nachwuchs-Handwerker erhalten Förderpreis 2024
RHEIN-LAHN Bereits zum 14. Mal vergab die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg und die Kreishandwerkerschaft Rhein-Lahn den Förderpreis Handwerk zur Unterstützung des Handwerks und des Handwerkernachwuchses. Belohnt werden die guten Leistungen nicht nur mit Worten und Anerkennung, die Bank fördert dieses Projekt mit jeweils 500 Euro für den Prüfungsbesten der Innungen des Rhein-Lahn-Kreises.
Sie bestanden die Gesellenprüfung mit Spitzennoten und wurden dafür jetzt mit dem Förderpreis geehrt: Die Prüfungsbesten der Innungen Baugewerk, Dachdecker, Elektro, Kfz, Installateur- und Heizungsbauer und Tischler wieder zu einer kleinen Feier eingeladen. Bereichsleiter Günter Groß begrüßte die anwesenden Gäste und überreichte gemeinsam mit dem Bereichsleiter Firmenkunden Marcus Lorenz jeweils 500 Euro an die Prüfungsbesten Julia Dott (Kestert), Sarah Lahnstein (Bad Ems), Jan-Philip Nowak (Miehlen), Finn Brötz (Heistenbach) und Ben Steinmetz (Braubach). Der Prüfungsbeste Zimmerer Moritz Maskos (Koblenz) und der Prüfungsbeste Tischler Aaron Heuser (Nastätten) konnten leider nicht teilnehmen, erhalten daher einen Glückwunschbrief und das Preisgeld per Online-Überweisung.
Kreislehrlingswart Sven Secker, der in Vertretung für Kreishandwerksmeister Johannes Lauer gekommen war, ermutigte die Prüfungsbesten, unter besten Voraussetzungen den Fortbestand des Handwerks weiter zu sichern. Es gratulierte auch der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ulf Hoffmann zu den besonderen Leistungen. „Wir freuen uns, dass das Handwerk so tolle Auszubildende mit großartigen Prüfungsergebnissen hat.“
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Manuela
28. Dezember 2021 at 9:56
Sehr guter Bericht. Weiter so.
Redaktion
28. Dezember 2021 at 9:58
Danke schön. Wir machen weiter so. Versprochen.
Thies, Jutta
28. Dezember 2021 at 11:11
Gute Aktion. Nach meinem Dafürhalten sollten Sie diesen Fall an die ganz große Glocke hängen mit Report, Stern-TV oder WISO.
Simone
28. Dezember 2021 at 17:53
👍Sehr guter Bericht! Macht weiter so und bleibt dran!
Kräber, Halina
29. Dezember 2021 at 21:29
Ja, wir haben die Wahl! Pfeifers Landei…Metzgerei Bayer….Endlichhofmilch…..und so weiter.. Nach dem Motto: aus unserer Region. ..preiswerter könnte es sein, wenn sich viele zum Umdenken entschließen würden! Auch die Werbung und Informationen über die Region und ihre „Schätze“ sind bei der Entscheidung sehr hilfreich.
Bogdan Engel
30. Dezember 2021 at 17:45
Das sind die üblichen Phrasen.“Wir machen den Weg frei“-Banken. „Du bist nicht allein“-Versicherung. Schon komisch,, die machen auch den Weg frei bis an den Abgrund und beschließen dann, der Kunde müsse einen großen Schritt nach vorne tuen. Der Rechtschutz ( R+V Versicherung, , Partner von der Bank) lässt einen entgegen seinem Motto
doch allein. Welch eine Kultur der hohlen Phrasen…um auch mit einer Phrase ( Frage) zu enden—“ wo ist hier der Fels in der Brandung??“ Und wo der ehrbare Kaufmann mit seinem Verantwortungsbewusstsein für das eigene Unternehmen, für die Gesellschaft und für die Umwelt ?
M. Axmann
31. Dezember 2021 at 10:22
Egal wie die Bank handelt oder gehandelt hat:
Hätte sie schon früher den Geldhahn zugedreht, hätte es geheißen: Wenn der Unternehmer nur noch ein bisschen Geld bekommen hätte, wäre alles gut und erfolgreich gelaufen. Die Bank ist Schuld daran, dass das Unternehmen gescheitert ist.
Unterstützt sie den Unternehmer, sucht Möglichkeiten des Weiterbestehens, „macht den Weg frei“, räumt womöglich weitere Kreditlinien ein, die ihr selbst Bauchschmerzen bereitet und für die sie sich mit Sicherheit vor externen Prüfern rechtfertigen muss, wird das dankbar angenommen.
Stellt die Bank aber irgendwann doch – auch im Sinne und zum Schutz ihrer Anteilseigner- keine weiteren Gelder zur Verfügung, ist sie Schuld, dass das Unternehmen gescheitert ist.
Nicht REWE, nicht der Unternehmer, nicht die Menschen die die Milch nicht gekauft haben tragen die Schuld an der Misere.
Sondern die Bank, die anfangs wohl einem überschaubaren Engagement zugestimmt hat, dann aber mehr oder weniger immer weiter in den Sog der Beziehung Lieferant u Abnehmer einbezogen wurde… und den Weg frei gemacht hat.
Eine Bank ist nicht in 1. Linie eine Unternehmensberatung. Dafür gibt es Experten! Und auch Rechtsanwälte, die auf Vertragsrecht spezialisiert sind.
Wenn man sich auf ein Unterfangen mit einem Riesen einlässt, sollte man sich vorab diese Hilfestellung gönnen.
Im Nachgang in alle Richtungen treten und diffamieren gehört sicher nicht zum guten Stil eines Geschäftsmannes.
So traurig es mich macht, dass ein junger Mann seinen Traum verwirklichen wollte und nun vor den Scherben seines Lebens und dem seiner Eltern steht.
Hätten nicht auch die Eltern viel früher auf den Sohn einwirken und ihm die Sinnlosigkeit seines Weges klarmachen müssen? Statt ihn zu unterstützen … wider besseren Wissens- mit über 70 Jahren, selbst krank und gebrechlich. War DAS der Traum der Eltern…morgens um 4 Uhr im Stall zu stehen, statt sich nach einem harten Leben aufs Altenteil zurückzuziehen?
Sicher nicht. Aber sie haben ihn unterstützt… weil es Familie ist.
So wie die Bank, die den Weg frei gemacht hat.
Hätte der Vater erst tot umfallen müssen? So wie die Bank den Geldhahn zugedreht hat, damit sich etwas ändert und es nun scheinbar Gespräche mit REWE gibt?
Eine Entschuldigung ist das Mindeste was man vom Unternehmer erwarten kann.
Peter Nörtershäuser
2. Januar 2022 at 13:45
Natürlich sind die handelnden Beteiligten alle mitverantwortlich für diese absolut traurige Entwicklung. Hier hat sich ein Produzent getraut aus der Nische der Massenablieferung bei den Molkereien teilweise auszusteigen. Letztendlich ist es aber nicht nur REWE und Raiffeisenbank die den Landwirt nicht nachhaltig unterstützt haben. Am Ende sind es wir Verbraucher die entschieden haben die Milch nicht zu kaufen. Wir als Verbraucher haben einen großen Teil daran, dass Endlich Hofmilch Insolvenz ist. Weil wir uns gegen regionale Wertschöpfung entschieden haben.
M. Axmann
2. Januar 2022 at 20:01
Vielleicht auch nur weil’s bequem ist alles bei zB REWE zu kaufen. Ich kaufe Milch im 24h-Service bei Juchems Hof. Oder wenn ich eh bei Wrba in Miehlen bin halt die Milch v Zellmann. Eier von freilaufenden Hühnern ebenfalls dort. Oder in Niederwallmenach bei Pfaffenberger. Alles eine Frage der Planung und Logistik nicht unnötig Umwege fahren zu müssen. Aber durchaus machbar die Produzenten unmittelbar zu unterstützen👍