Rhein-Lahn-Kreis
Was wird werden? Gedanken von Dekanin Renate Weigel zum Krieg in der Ukraine

RHEIN-LAHN Der Krieg und das Leid in der Ukraine bewegen die Christen. Was wir werden?“, fragt die Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Renate Weigel in den folgenden Sonntagsgedanken und spricht dabei auch das breite Spektrum an Meinungen an, die derzeit in der Kirche diskutiert werden. Ich komme dieser Tage an einer Gruppe älter gewordener Männer vorbei. Sie unterhalten sich lautstark. Nein, es sind keine Kriegsveteranen. Aber sie waren alle „beim Bund“, haben Militärdienst geleistet. Nun ist scheinbar die Zeit gekommen, die alten Geschichten wieder auszukramen. Unter dem Motto: Das waren noch Zeiten! Ich bin da nicht. Ich bin eher bei den Müttern und Großmüttern meiner Kindheit. Ich bin mir sicher, sie drehen sich im Grabe um. Krieg wird wieder salonfähig? Das darf doch nicht wahr sein!
Mit der Geschichte meiner Familie im Nacken – mein Vater war Soldat, zwei Brüder meiner Mutter sind gefallen, und das ist nur ein Teil vom Ganzen – kann ich Aufrüstung und Waffenlieferung nicht gutheißen. Jede Waffe, die geliefert, genommen, abgefeuert wird, vernichtet. Und wie schwer ist es, dann wiederaufzubauen. Trotzdem sehe und respektiere ich das Bemühen unserer demokratisch gewählten Regierung. Ich glaube, dass das Suchen nach friedlichen Lösungen groß ist. Ich verstehe, dass wir uns in unseren Bündnissen verhalten müssen. Wer möchte in diesen Tagen mit den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern tauschen?

Dekanin Renate Weigel
Was sagt Kirche dazu? Ich nehme ein Spektrum wahr von Pazifismus und Kriegsgegnerschaft auf der einen bis zu der Meinung, dass wir die Ukraine und unsere Partner in EU und Nato nicht allein lassen können, auf der anderen Seite. Was tut Kirche? Sie betet. Dank an alle, die Räume und Möglichkeiten eröffnen, gemeinsam für den Frieden zu beten! Sie arbeitet alltäglich und vor Ort für den Frieden, dessen Rezept sich in Wörtern wie Respekt und Barmherzigkeit verrät.
Sie wird da sein, wenn Menschen kommen, wenn Hilfe bereitgestellt werden muss. Wie das aussehen wird? Das müssen wir gemeinsam mit vielen anderen finden. Sie wird hoffentlich die anderen nicht vergessen, die auch im Krieg leben, die schon lange an unsere Grenzen klopfen, die uns immer noch brauchen. Noch steckt uns Corona in allen Knochen, da sind wir auf’s neue verunsichert. Was wird werden? Uns bleibt und uns verbindet Gottvertrauen. Uns bleibt und uns verbindet wieder einmal mehr die Aufgabe, Mensch zu sein für die Menschen Gottes.
Der Friede Gottes, der höher ist als alle unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
VG Nastätten
Armin Wilhelm: Lebenswerk als Heimat- und Mundartdichter in moderner Buchform – Lesung 03. Juni in Bettendorf

BETTENDORF Am Samstag, dem 3. Juni 2023 um 14.30 Uhr laden Armin Wilhelm und die Initiative 55 plus-minus zur Dichterlesung und zur Buchpräsentation nach Bettendorf in das Geologische Museum, Nastätter Str. 18, ein. Bei Kaffee, kalten Getränken und Speckkuchen wird das neue Buch den Gästen vorgestellt. Da es von „alten Zeiten“ erzählt, aber zusätzlich auch moderne, digitale Zugangsmöglichkeiten in Gestalt einer CD und QR-Codes für die Dichterlesung im Internet bietet, erwartet die Gäste ein vielfältiges Programm mit Lesung, Vorstellung der digitalen Begleittechnik zum Buch sowie Lieder und Gespräche.
Wer Armin Wilhelm mit seinen Prosatexten und Gedichten schon einmal bei einer Lesung zu feierlichen Anlässen in Dörfern des Nassauer Landes erlebt hat, konnte lebhafte Eindrücke vom dörflichen Miteinander in der Zeit vor 50 bis 80 Jahren und dem damaligen bäuerlichen Leben gewinnen. Dass die Leute in ihrem Heimatort selbstverständlich und alltäglich sich im Dialekt verständigen, ist schon lange vorbei. Zum Glück hat A. Wilhelm in seinen Texten den Klang der in Vergessenheit geratenen Mundart in seinen Episoden bewahrt. Jetzt liegen seine Texte in Buchform vor, aufgeschrieben im Dialekt des Nassauer Landes, speziell in Einricher Platt.
Das Buch „Geschriwwe wie geschwetzt unn geschwetzt wie geschriwwe – Geschichten und Gereimtes aus dem Nassauer Land“ umfasst 280 Seiten. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Armin Wilhelm freut, wenn viele Interessierte an Mundart und Heimatgeschichte nach Bettendorf in den Schauraum des Mineralienmuseums kommen.
Politik
Energie und Wärme aus den ehemaligen Braubacher Bergbaustollen

BRAUBACH Mit ernstem Fokus auf die laufende Energiedebatte beschäftigten sich die Fraktions- und Ausschussmitglieder mit einer bisher schlummernden möglichen Ressource im Bereich des ehemaligen Bergbaus in Braubach und Umgebung. Ein deutliches „Denkmal“ dieser historischen „Industrie“ ist hierbei der Segengottesstollen mitten in der Stadt an der Oberalleestraße. Dieser Stollen steht in direkter Verbindung zur Grube Rosenberg oberhalb der Stadt im Kerkertser Tal und dient der Entwässerung eines weiträumigen Stollensystems im darüber liegenden Mühlberg, das laut einiger Überlieferungen bis 250 Meter unter die Rheinsohle ging – aber auch Stollenverbindungen bis Friedrichsegen und Richtung Emser Bergbau hatte.
Die in diesem komplexen Stollensystem vorhandene gleichmäßige Wärme von Luft und Wasser während des ganzen Jahres könnte sicherlich in einer Art „industrieller Transformation“ für heutige Ideen zur Energie/Wärmegewinnung genutzt werden: Stichworte – Geothermie und Erdwärme! „… Geothermie trägt zur Eindämmung der Kohlendioxidemissionen bei. Geothermie steht vorteilhafterweise im Gegensatz zu Solar- oder Windenergie in keinerlei klimatischen Abhängigkeiten, es sind keine neu angelegten großen Standorte erforderlich und die unmittelbare Umgebung wird nicht verschmutzt.

Aufbereitung Grube Rosenberg 1920 – Historische Aufnahme der Grube Rosenberg von 1920 mit den ehemaligen Gebäuden der Aufbereitung
Aus einer unternehmerischen Perspektive betrachtet ist die Geothermie auf lange Sicht lukrativ. Es sind keine neu angelegten großen Standorte erforderlich und die unmittelbare Umgebung wird nicht verschmutzt.“ (Zitat aus CORDIS Forschungsergebnisse der EU; Geothermie aus stillgelegten Bergwerken?)
Nutzer der Erdwärme wären beispielsweise Privathäuser und Wohnsiedlungen – aber auch Industrieanlagen, etc.. Aus Sicht der FBLer wäre es daher auch mit Blick auf die düstere zukünftige Haushaltslage der Stadt Braubach mehr als sinnvoll in diese Thematik einzusteigen. Hiermit könnte für die Zukunft mittelfristig ein solides finanzielles Standbein entstehen – evtl. auch mit privater Beteiligung und/oder als gefördertes Pilotprojekt seitens des Landes und/oder der EU.
Ein Blick nach Bad Ems zeigt beispielsweise, dass hier ähnliche Überlegungen angestellt werden, bzw. bei der Rathausheizung bereits umgesetzt sind. Die Schweiz, aber auch die Städte München, Wien und ehemalige Bergwerke im Ruhrgebiet sind hier bereits Vorreiter.
Erste Überlegungen dazu gab es auch vor vielen Jahren in Braubach – wurden damals aber nicht weiterverfolgt. Bei der aktuellen Energie- und Preisdebatte sieht die FBL für die Zukunft eine neue Ausgangslage, die im Rat der Stadt Braubach diskutiert und beraten werden sollte. Die FBL-Fraktion wird hierzu einen entsprechenden Antrag stellen.
VG Bad Ems-Nassau
Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Ems: Süwag sorgt für eine sichere Energieversorgung

BAD EMS Der Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Ems rückt immer näher, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Syna GmbH, Netzbetreiber des regionalen Energiedienstleisters Süwag, sorgt durch verschiedene Baumaßnahmen für eine sichere Energieversorgung vor Ort. So wurden beispielsweise für die kommenden Jahre vorgesehene Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen vorgezogen. Unter anderem wurde ein Mittelspanungskabel bis zur großen RPR-Bühne verlegt und eine Stromstation mit einer Verkabelung entlang der Feuerwache angeschlossen. Insgesamt investiert die Syna hierfür rund 300.000 Euro.
Bürgermeister Uwe Bruchhäuser und Stadtbürgermeister Oliver Krügel überzeugten sich direkt vor Ort von den Baumaßnahmen. Die beiden Kommunalmanager der Syna, Johannes Schardt und Marc Ringelstein, erläuterten den beiden die Einzelheiten vor Ort. „Eine zuverlässige Energieversorgung ist das Fundament unseres Rheinland-Pfalz-Tages“, betont Bruchhäuser. Krügel ergänzt: „Die Syna leistet einen wichtigen Beitrag zum Gelingen dieser Groß-Veranstaltung, auf die wir uns alle schon sehr freuen.“ Schardt erklärt: „Neben den Netzmaßnahmen im Vorfeld, stehen auch unsere Kollegen im Bereitschaftsdienst an den Festtagen zur Verfügung, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.“
Die aktuellen Tiefbauarbeiten werden von der Fima Manfred Müller GmbH aus Kördorf ausgeführt. Das Unternehmen wurde zum 1. Januar 2023, nach mehr als 25 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit, von der Syna GmbH übernommen, um die Tiefbaukapazitäten für den Netzausbau in der Region zu sichern.
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