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Abbi, Abbi, Abbi – The Winner takes it all!

BAD EMS 50 Jahre nach dem Erfolg beim Grand Prix (heute ESC) mit dem Titel “Waterloo” und dem Aufstieg zu einer der Pop-Ikonen unserer Zeit macht der Abiturjahrgang 2024 des Goethe-Gymnasiums die schwedische Band Abba samt ihrer Welthits zu ihrem Abimotto.
„Mamma Mia“ – war das eine Woche:
Nach dem schriftlichen Abitur im Januar dieses Jahres beendeten die Abiturientinnen und Abiturienten in der Woche vom 11. bis 16. März mit den mündlichen Prüfungen am Montag und Dienstag, dem Abistreich am Donnerstag, dem Abitur-Gottesdienst am Freitag und schließlich der feierlichen Ausgabe der Abiturzeugnisse und dem Abiball am Samstag ihre fast neunjährige Schulzeit am Goethe-Gymnasium Bad Ems.
Gerade bei den mündlichen Prüfungen ging es nochmals um alles. Dabei lagen „Take A Chance On Me“ (Hoffnung), „The Winner Takes It All“ (Freud) und das persönliche „Waterloo“ (Leid) oft dicht beieinander. Für einige zählte jeder Punkt, um das Abitur überhaupt zu bestehen, für andere bildete das mündliche Abitur die letzte Gelegenheit, um den angestrebten Notendurchschnitt und einen möglichst hohe Gesamtpunktzahl zu erreichen und damit der Zulassung für Studiengänge wie Medizin, Psychologie oder Jura ein Stück weit näher zu sein.
Nach den Anstrengungen für Lernende und Lehrende zum Wochenbeginn bewegten sich die darauf folgenden Tage zwischen „Thank You For The Music“ (Dankbarkeit) und „Dancing Queen“ (Party). Zum Streich der Abiturientinnen und Abiturienten am Donnerstag, dem 14. März, stellte der Jahrgang seine ganze Kreativität und sein besonderes Organisationstalent nochmals unter Beweis. Stühle und Tische aus den Schulräumen der ersten Etagen wurden auf dem Schulhof zu einer künstlerischen Installation arrangiert, die durchaus mit vergleichbaren Werken namhafter Künstlerinnen und Künstler mithalten konnte. In den oberen Räumen der Schule waren Tische und Stühle zu ineinandergreifenden Objekten formiert. Mit Kartons verdunkelt und begleitet mit Bässen von Partymusik, glichen das Foyer und der Aufenthaltsraum einer Diskothek. Ab der zweiten Schulstunde begann dann das Programm dieses Abistreiches, das für die Orientierungsstufe und deren Lehrkräfte darin bestand, die mit Zetteln gekennzeichneten Schulmöbel wieder in die richtigen Räume zu schaffen. Zur Belohnung führte die MSS 13 Spiele mit den Fünfern und Sechsern durch. Für die übrigen Lehrkräfte und alle Schülerinnen und Schüler von Klassen 7 bis 12 fand ein Turnier mit Spiel- und Wettbewerbscharakter in der Turnhalle statt. Alle Lehrkräfte wurden, mit Hasenohren versehen, auf der Bühne platziert. Sie hatten die Aufgabe, ihre Schulleiterin Frau „Hoppelscheid“ durch das Gewinnen von Punkten bei den gestellten Herausforderungen, wie zum Beispiel dem Erraten von Liedern, Rodeo-Reiten oder Montagsmaler, aus ihrem Käfig zu befreien. Als Kontrahenten standen der Lehrerschaft jeweils ein Team der MSS 13 und der Klassenstufen 7 bis 12 gegenüber.
Knowing Me, Knowing You (ah-ha):
Begleitet von einem Abba-Medley auf der Orgel gestaltete Schulpfarrer Markus Bomhard zusammen mit den Abiturientinnen Elisa Hütter und Paulina Zenz und den Abiturienten Romero Hocke und Markus Kowsik am Freitag, dem 15. März, den diesjährigen Abitur-Gottesdienst. Mit einem Knoten im Tau, den alle Gäste beim Betreten der neogotischen Martinskirche erhielten, hieß es „Leinen los“, auf zu neuen Ufern, um den heimischen Hafen, geschützt von Eltern und Lehrkräften, zu verlassen und die Welt neu zu entdecken. „Leinen los“ heiße zwar loszulassen, aber immer auch wichtige und liebgewonnene Freundschaften der Schulzeit zu pflegen, um zurückzukommen und sich über gemeinsame Erfahrungen auszutauschen und wie in der Schulzeit auch bei weniger erfreulichen Ereignissen zusammenzustehen.
„Super Trouper“ – Erstrahle auf der Bühne!
Am Samstag, dem 16. März, fanden schließlich die feierliche Zeugnisausgabe und der Abiball statt, zwei Veranstaltungen, die der Abiturjahrgang über viele Wochen hinweg minutiös vorbereitet hatte. Während bei der Zeugnisausgabe mit zeitkritischen und sehr persönlichen Reden der Blick zurück auf die Schulzeit des Abiturjahrgangs und voraus in die Zukunft der jungen Erwachsenen geworfen wurde, nahmen die Abiturientinnen und Abiturienten im Rahmen des anschließenden Abiballs mit einem Lehrertheater und einem heiteren Zitate-Erraten ihre lieb gewonnenen Lehrerinnen und Lehrer und mit einer Tanzvorführungen auch sich selbst aufs Korn und sorgten für frenetischen Beifall.
Sichtlich beeindruckt und dankbar blickte die Schulleiterin Christa Habscheid in ihrer Abiturrede auf den Abiturjahrgang und diese finale Schulwoche zurück, in der die MSS 13 sich noch einmal so präsentiert hat, wie sie von ihren Lehrkräften in den zurückliegenden Jahren wahrgenommen wurde: engagiert für die Stufe, aber auch für andere, die wegen Krieg und Katastrophen geflüchtet sind oder vor den Trümmern ihrer Existenz stehen. Zu nennen sind hier u.a. die Organisation eines Spendenbasars für die Geflüchteten aus der Ukraine im Frühjahr 2022, den die Stufe als Team der Schülervertertung (SV) zusammen mit der Verbindungslehrerin Katrin Stumpe veranstaltet hat und damit eine Vielzahl ukrainischer Frauen sowie Mütter und deren Kinder, die im Rhein-Lahn-Kreis Asyl gefunden haben, in die Turnhalle einluden, um ihnen mit Kleidung, Spielzeug, Schulsachen u.v.m. einen glücklichen Moment zu schenken, während ihre Männer zu Hause das Vaterland verteidigen. Darüber hinaus bleibt auch das von ihnen organisierte Friedensgebet nach der Invasion Russlands in der Ukraine und die religionsübergreifende Friedensandacht nach der Erdbebenkatastrophe in Syrien und der Türkei für die dabei zusammengekommene Schulgemeinschaft in sehr guter Erinnerung. Aber auch für das Feiern ist dieser Abiturjahrgang bekannt. Auf eigene Initiative haben sie als MSS 11 mit dem im Sommer ausgerichteten Schulball eine lange vergessene Tradition wiederbelebt, die in 2024, von der aktuellen MSS 11 organsiert, in dritter Auflage stattfindet.
Nach der Ansprache der Schulleiterin folgten weitere anspruchsvolle Reden, wie die von Dr. Dirk Löffler, dem Schulelternbeiratsvorsitzenden, der mit einem Rucksack auf der Bühne symbolisch alle Dinge für das Spiel und den Sinn des Lebens zusammenpackte. Hierauf folgte eine sehr emotionale und musikalisch unterlegte Rede von Thorsten Engel, dem Fördervereinsvorsitzenden, der vor allem den Aspekt der Freundschaft auf verschiedenen Ebenen beleuchtete und damit für feuchte Augen bei vielen im Theatersaal sorgte. Danach setzte Klaus Kreutz, der MSS-Leiter der Schule und Stammkursleiter im Fach Mathematik, mit seiner Lehrerrede v.a. inhaltlich einen Kontrapunkt, indem er neben einer ganz persönlichen Retrospektive auf den Abiturjahrgang den rasenden Stillstand des französischen Philosophen Paul Virilio zum Thema machte und die junge Generation dazu ermunterte, sich diesem bewusst zu werden und die Chance zu nutzen, dem Hamsterrad des Lebens ein Stück weit Paroli zu bieten. In der finalen Rede, die traditionell dem Abiturjahrgang gehört, warfen Johanna Ferdinand und Romero Hocke mit den Augen der Schülerinnen und Schüler einen Blick zurück auf ihre fast neunjährige Schulzeit und natürlich ihre Oberstufenzeit am Goethe-Gymnasium. Neben der Schilderung vieler unvergesslicher Eindrücke und gemeinschaftlichen Unternehmungen lag den Abiturientinnen und Abiturienten v.a. der Dank aller für sie wichtig gewordenen Persönlichkeiten der Schulgemeinschaft am Herzen. Beschenkt wurden neben einzelnen Schulleitungsmitgliedern auch der Fördervereinsvorsitzende Thorsten Engel, der technische Assistent Matthias vom Dorp und der Hausmeister Torsten Akkermans.
Umrahmt wurde der Festakt mit musikalischen Beiträgen von Heaven-Carezza Ramos und Gabriele Dubauskaite mit dem Abba-Song „The Winner Takes It All“ zu Beginn der Veranstaltung. Später ernteten zudem Anna Sidiropoulou mit „Million Dreams“ von P!nk und eine Orchesterkombo aus Muszierenden der Oberstufe mit Adeles „Rolling In The Deep“ den Applaus des Publikums.
Nach den Abiturreden bildete die Zeugnisausgabe den zweiten Hauptteil dieser Veranstaltung. Wie im letzten Jahr begleiteten hier die Stammkursleitungen ihren Stammkurs auf die Bühne und übergaben gemeinsam mit der Schulleiterin Christa Habscheid die Abiturzeugnisse feierlich an die eigenen – nun ehemaligen – „Pennäler“. Zudem wurden den besten Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs von verschiedenen Fachschaften Preise oder Stipendien für ihre hervorragenden Leistungen oder für ihr besonderes Engagement verliehen:
Den Buchpreis der Ministerin für besonderes Engagement für die Schulgemeinschaft erhielt Hannah Orsowa. Geldpreise von den Freunden und Förderern des Goethe-Gymnasiums für Engagement für die Schule gingen an Mona Florentine Franger, Romero Hocke, Elisa Hütter, Lisa Kobiela, Markus Kowsik und Paulina Zenz.
Mit dem Geldpreis der Nassauischen Sparkasse Bad Ems für besonderes soziales Engagement über die Schule hinaus wurde Romero Hocke für sein ehrenamtliches Wirken in der evangelische Kirche geehrt.
Den Bestpreis, gestiftet von den Freunden und Förderern des Goethe-Gymnasiums für das beste Abitur mit einem Durchschnitt von 1,0, erhielten Sinje Fallen mit 851 Punkten und Hannah Orsowa mit 833 Punkten und Sara Bergmann mit dem Durchschnitt von 1,2.
Darüber hinaus konnten sich aber auch noch viele weitere Abiturientinnen und Abiturienten dank ihrer hervorragenden Leistungen eine 1 vor dem Komma sichern. Gleich acht von ihnen wurden gemeinsam mit den drei Jahrgangsbesten mit einem Online-Stipendium von e-follows.net ausgezeichnet: Rebekka Birmanns, Xenia Luft, Mia Schönfelder, René Woitaschek (alle 1,3), Paulina Zenz (1,4) sowie Antonia Diel, Romero Hocke und Elisa Hütter (alle 1,5).
Für die Studienstiftung des deutschen Volkes wurden Hannah Orsowa und Paulina Zenz nominiert.
Buchpreise als Zeichen besonderer Leistungen wurden an folgende Abiturientinnen und Abiturienten vergeben: Im Fach Mathematik gingen eine Ehrenurkunde und ein Buchpreis an Adnan Aidak. Im Fach Englisch wurden Xenia Luft und Hannah Orsowa mit einem Buchpreis ausgezeichnet. Von der Deutschen Gesellschaft für Philosophie und im Fach Deutsch erhielt ebenfalls Hannah Orsowa je einen Buchpreis. Im Fach Ethik wurde Anna Sidiropoulou mit einem Buchpreis ausgezeichnet. Zudem bekam Romero Hocke den Buchpreis der Fachschaft Geschichte überreicht. Eine Coubertin-Medaille des Landessportbundes Rheinland-Pfalz wurde in diesem Jahr gleich zweimal verliehen und zwar an Sinje Fallen und Jan Luca Engel.
Folgende 61 Schülerinnen und Schüler haben ihre Abiturprüfungen am Goethe-Gymnasium Bad Ems erfolgreich abgelegt:
Adnan Aidak / Niclas Bach / Sara Bergmann / Rebekka Birmanns / Emily Böttcher / Lorena Breidling / Chantal Czieczatka / Antonia Diel / Lara Dikov / Gabriele Dubauskaite / Jan Luca Engel / Sinje Fallen / Johanna Ferdinand / Kay Leon Flato / Mona Florentine Franger / Laurenz Matthias Fürbeth / Johannes Gerhardt / Annika Gotzen / Mariella Hahn / Niklas Heuser / Romero Hocke / Maximilian Hoff / Lea Hoffeller / Viktoria Hönig / Kira Hörnemann / Elisa Hütter / Lana Khaled / Viona Klein / Lisa Kobiela / Lea-Eunike Kogut / Markus Kowsik / Julia Marie Kutting / Philipp Lenz / Marius Lotz / Xenia Luft / Merle Mannes / Annalena Noll / Oliver Noll / Hannah Orsowa / Leonard Pfaffe / Heaven-Carezza Ramos / Ludmilla Razoqi / Laura Katharina Schieder / Julia Schneider / Mia Schönfelder / Anna Sidiropoulou / Leni Stahlhofen / Aaron Ben Stephan / Julia Talaiko / Sarah Vervoorst / Niklas Viethen / Paul Volk / Felix Wick / Daniel Wiederspan / René Woitaschek / Malte Wolf / Marie Wüst / Yasin Yilmaz / Paulina Zenz
Die gesamte Schulgemeinschaft gratuliert, freut sich mit und wünscht alles Gute für die Zukunft. Text: Goethe-Gymnasium Bad Ems
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Wo Bürgermeister Ludwig einst mit Bauklötzen spielte: 50 Jahre Kita Pusteblume in Nastätten

NASTÄTTEN Ein besonderes Jubiläum wurde am gestrigen Samstag in der Kita Pusteblume gefeiert: Seit genau 50 Jahren begleitet die Kindertagesstätte in Trägerschaft des Dekanat Nassauer Land nun schon Generationen von Kindern auf ihrem Weg ins Leben. Bei bestem Sommerwetter versammelten sich zahlreiche Familien, Ehemalige, Wegbegleiter und Vertreter aus Politik und Verwaltung, um das Bestehen dieser wichtigen Einrichtung zu feiern. Der BEN Kurier war mit der Kamera vor Ort und sprach mit Verantwortlichen, Betreibern und der Stadtspitze.
Bereits seit 1974 ist die Kita fester Bestandteil des Bildungsangebotes in Nastätten. Was als klassischer Kindergarten begann, hat sich über die Jahrzehnte zu einer modernen Kindertagesstätte mit einem klaren pädagogischen Konzept entwickelt. Heute werden in der Kita Pusteblume rund 65 Kinder betreut – aufgeteilt in 7-Stunden- und 9-Stunden-Kohorten. Die Leitung liegt seit einiger Zeit in den Händen von Tatiana Martin Velasco, die gemeinsam mit ihrem engagierten Team für eine liebevolle, strukturierte und vielseitige Betreuung sorgt.
„Unser Schwerpunkt liegt auf musikalischer Früherziehung und religiöser Bildung“, erklärte Martin Velasco im Interview. »Und was uns besonders macht: Es wird täglich frisch in unserer Einrichtung gekocht – von unserer eigenen Köchin.« Zum Jubiläumsfest hatte das Team der Kita einen bunten Jahrmarkt auf dem Gelände organisiert, bei dem Kinder an verschiedenen Stationen spielen, entdecken und genießen konnten.
Auch Stadtbürgermeister Marco Ludwig ließ es sich nicht nehmen, beim Jubiläum vorbeizuschauen – nicht zuletzt, weil er selbst einst in der Kita betreut wurde: »Ich war früher hier im Kindergarten – und wenn ich das heute sehe, hat sich unglaublich viel getan. Das Außengelände wurde neu gestaltet, es wird regelmäßig investiert. Natürlich gibt es Diskussionen über Kosten, aber ich denke: Wenn wir Geld irgendwo sinnvoll einsetzen, dann hier.«
Ludwig zeigte sich stolz über die Kita-Landschaft in Nastätten, die auch durch die enge Zusammenarbeit mit kirchlichen Trägern geprägt ist: „Wir haben kaum Warteplätze – das ist in Zeiten, in denen Familie und Beruf vereinbart werden müssen, ein großer Standortvorteil für unsere Stadt.„
Auch Martin Oster, Zweiter Beigeordneter der Stadt Nastätten, hat eine enge persönliche Verbindung zur Einrichtung. „Ich bin selbst hier in die Kita gegangen – und heute geht mein Sohn in dieselbe Gruppe. Das ist etwas ganz Besonderes.“ Mit einem Augenzwinkern ergänzte er: »Wenn diese Mauern sprechen könnten, würden sie wohl erzählen, wie viele Strümpfe, Schuhe und Tupperdosen hier über die Jahre verloren gegangen sind.«
Bildung, Betreuung und Geborgenheit seit fünf Jahrzehnten
Die Kita Pusteblume steht heute für mehr als nur Betreuung – sie ist ein Ort der frühkindlichen Bildung, der sozialen Entwicklung und der gelebten Gemeinschaft. Mit ihrem integrativen, kreativen und wertschätzenden Ansatz bietet sie Kindern einen sicheren Rahmen, in dem sie wachsen, lernen und sich entfalten können.
Die Feierlichkeiten zum Jubiläum machten deutlich, wie sehr die Kita im Bewusstsein der Stadtgesellschaft verankert ist – als verlässlicher Begleiter für Familien, als Arbeitgeber und als prägendes Element der kommunalen Infrastruktur.
Die Stadt Nastätten und alle Gratulanten wünschen der Kita Pusteblume auch für die nächsten 50 Jahre alles Gute – und viele weitere strahlende Kinderaugen auf dem Weg in eine selbstbewusste Zukunft.
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Freiherr-vom-Stein-Schule Bad Ems: Schüler werden zu Superhelfern ausgebildet!

BAD EMS Am Montag sah man in der Freiherr-vom-Stein-Schule jede Menge Kopfverbände, Notfallköfferchen und sogar einen Rettungswagen. Der Grund dafür war zum Glück kein Unfall, sondern der Startschuss eines großartigen Projektes im Rhein-Lahn-Kreis vom DRK-Kreisverband Koblenz.
Mit einem echten Notfall fing alles an
Im März dieses Jahres brachte Hani Faddoul (Vorsitzender Schulelternbeirat) seine Tochter zur Schule. Aus der Ferne fiel ihm ein Mann auf, der ein Kind auf dem Arm hielt – ein Kind, das sich offenbar in einer Notsituation befand. Der Junge war an der Bushaltestelle kollabiert, und die umstehenden Grundschulkinder wussten nicht zu helfen. „Ein prägender Moment, den ich zum Anlass nahm, das Thema Erste Hilfe für die Jüngsten, im Elternbeirat anzusprechen“, berichtet Hani Faddoul.
Gemeinsam mit Frau Candan Acar, ebenfalls Mitglied im Elternbeirat und Pflegekraft, wurde die Idee geboren, Kinder vor Ort in den Schulen auszubilden. Dirk Niebergall – Schulleiter der Freiherr-vom-Stein-Schule, war sofort offen für diese Idee und unterstützte das Vorhaben.
Bevor es jedoch am Montag losgehen konnte, wurden die Initiatoren mit zwei Problemen konfrontiert. Zum einen gab es das Projekt „Superhelfer“ vom DRK bis dato nur in der Region Koblenz, und zum anderen musste dieses Vorhaben auch finanziert werden. Staatliche Hilfen gibt es bislang dafür leider nicht.
Privates Engagement trifft auf soziale Sponsoren
Zu den zahlreichen Finanzierern zählt unter anderem die Bürgerstiftung Bad Ems: Vorstandsmitglied Günther Wittler war persönlich vor Ort und zeigte sich ebenso begeistert wie Andreas Fischer, zweiter Vorsitzender des Fördervereins. „Herr Faddoul kam auf uns zu und hat gefragt, ob wir das Projekt unterstützen wollen (…) wir haben uns dann informiert auf der Homepage der Superhelfer. Das Vorhaben hat uns direkt zugesagt, und es stand außer Frage, dass wir dies nach unseren Möglichkeiten mit unterstützen“, spricht Fischer.
Auch die Volksbank Rhein-Lahn und die Nassauische Sparkasse sahen den Superhelfer-Kurs als eine wertvolle Initiative und trugen ebenfalls finanziell dazu bei. In seiner Dankesrede betonte Schulleiter Dirk Niebergall, wie sehr er die Unterstützung aller Beteiligten schätzt: „Vielen Dank, dass Sie uns als Schule und den Kindern so unter die Arme greifen. Ohne Menschen wie Sie ist es kaum möglich, solche Projekte auf die Beine zu stellen.“
Superhelferkurs mehr als nur Theorie
Johanna Grevenisch hat das Projekt „Superhelfer“ ins Leben gerufen, das bisher ausschließlich an Vorschulen und Schulen in Koblenz angeboten wurde. An diesem besonderen Tag wurde das Programm von der Pädagogin Nadine Hahn kindgerecht vermittelt. Die kleinen Teilnehmer lernen in verschiedenen Modulen nicht nur, wie sie im Notfall den Rettungswagen alarmieren und in stressigen Situationen ruhig bleiben können, sondern auch, wie sie erste Hilfe leisten. Dabei geht es um wichtige Themen wie die richtige Hygiene, das Anlegen von Verbänden und was bei Nasenbluten zu tun ist. All diese Fähigkeiten sind Teil des „Superhelfer“-Lehrgangs und sollen den Kindern Sicherheit im Umgang mit Notfällen vermitteln. Doch nicht nur das. Denn im Vordergrund steht noch etwas ganz anderes: die Förderung von Empathie und Gemeinschaftssinn, Achtsamkeit der Kinder untereinander.
Unter den Augen zahlreicher Besucher, darunter Ulli Piel, Geschäftsführerin des DRK Verbands Koblenz, Leo Biewer, Präsident des DRK Koblenz, sowie Patricia Schon-Ohnesorge, Aufsichts- und Dienstleistungsdirektorin, und Verbandsbürgermeister Uwe Bruchhäuser, präsentierten die Kinder stolz ihr neu erworbenes Wissen. Auf dem Schulhof zeigten sie in einer kurzen Vorstellung, was sie gelernt haben: Freiwillige wurden eingeladen, um sich Kopfverbände anlegen zu lassen und so die neuen Fähigkeiten praktisch unter Beweis zu stellen. Die Begeisterung und das Engagement der Kinder waren deutlich sichtbar und machten den Tag zu einem besonderen Erlebnis für die kleinen Superhelfer.
Erste Erfolge
Das solche Kurse wahrhaft nachhaltig sind, zeigte ein Beispiel, von dem Leo Biewer erzählte. Ein 10-Jähriger Junge hatte an einem Superhelfer Kurs in seiner Schule in Koblenz teilgenommen. Vermutlich mit der Hoffnung, das erlernte nie wirklich praktizieren zu müssen. Doch nicht lange nach dem Kurs, bekam seine Mutter Zuhause einen Schlaganfall. Der Junge war der Einzige mit ihr im Haus. Er reagierte besonnen und rief den Rettungsdienst. Und nicht nur das. Er ließ sich von den Rettungskräften am Telefon anleiten zu helfen bis die Einsatzkräfte vor Ort waren. Der Mutter geht es heute wieder gut. Nicht zuletzt deswegen, weil ihr Sohn den Glauben an sich selbst hatte, zu wissen, was bei einem Notfall zu tun ist.
Solche Berichte zeigen, wie wichtig und richtig es ist, auch schon die Kleinsten zu motivieren und auszubilden. Der DRK Verband Koblenz wird in den kommenden Jahren weitere Schulen im Rhein-Lahn-Kreis besuchen und das Superhelfer Konzept an Schüler und Schülerinnen weiter geben. Dafür braucht es weitere Sponsoren und Förderer. Die sollten sich bei einem solch wichtigen Konzept doch finden lassen?! (js)
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Meine Meinung zählt – Demokratie lernen und leben am Leifheit-Campus in Nassau

NASSAU Früh übt sich, wer ein mündiges Mitglied der Gesellschaft werden will. „Demokratie lernen und leben“ steht am Leifheit-Campus daher bereits ab der fünften Klasse auf dem Programm. Ein besonderes Forum sind dabei die regelmäßig stattfindenden Stufenversammlungen, in dessen Rahmen die Kinder lernen, den eigenen Standpunkt sicher vor anderen zu vertreten.
Dabei wird schnell klar: Meine Meinung und jede Stimme zählt! Aber auch: Wer mitreden, mitdiskutieren und mitentscheiden will, muss sich an gewisse Spielregeln halten, andere Ansichten berücksichtigen und mit Entscheidungen leben, die nicht unbedingt dem eigenen Standpunkt entsprechen. Das ist nicht immer leicht, aber eine mehr als sinnvolle Vorbereitung auf das, was die Lernerinnen und Lerner in Zukunft erwartet: eine immer komplexer werdende Welt, in der widerstreitende Positionen, Werte und Überzeugungen miteinander ringen.
Wer sich darin zurechtfinden und mitreden will, braucht eine Ausbildung, die ihn dazu befähigt, sich eine differenzierte Meinung zu bilden und die verschlungenen Prozesse der gesellschaftlichen Willens- und Entscheidungsbildung zu durchschauen. Die Grundlage hierfür wird am Leifheit-Campus geschaffen.
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