Rhein-Lahn-Kreis
WLAN für Schulen des Kreises

RHEIN-LAHN Im Rahmen des Rhein-Lahn-Digitalpaktes ist es das Ziel des Kreises, die Schulen in seiner Schulträgerschaft digital nach vorne zu bringen. Zur flächendeckenden Versorgung mit WLAN hat Landrat Frank Puchtler den Auftrag an den Partner gemäß Rahmenvertrag des Ministeriums des Inneren und für Sport unter-zeichnet.
Der Kreis investiert zur flächendeckenden WLAN-Versorgung der Kreisschulen und zum Ausbau der IT-Infrastruktur über 1,7 Mio. Euro.
Politik
JOBNOX als Spiegel des Arbeitsmarktes: Was bleibt, wenn die Messe geht?

POHL Die Berufsmesse JOBNOX 2025 ist in vollem Gange – und das mit eindrucksvoller Bilanz: 115 Aussteller und über 1500 Schülerinnen und Schüler tummeln sich rund um das Limeskastell in Pohl. Die Wirtschaftsförderung als Veranstalter spricht sogar von 1800 Schülern. Bereits zum dritten Mal nach 2023 und 2024 öffnet das Karriere-Event seine Tore und hat sich laut der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Lahn (WFG) zur größten Berufsmesse zwischen Frankfurt und Köln entwickelt. Eine Erfolgsgeschichte, die zugleich zum Nachdenken anregt – denn so sehr das Format boomt, so deutlich zeigt sich auch, wie tiefgreifend sich die Arbeitswelt verändert hat.
Die Zeiten haben sich geändert – und die Machtverhältnisse gleich mit
Früher dominierten Arbeitgeber den Bewerbungsprozess. Wer sich auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz bewarb, musste sich beweisen: Noten, Auftreten, Tests – alles war darauf ausgelegt, die Besten unter vielen zu identifizieren. Heute sieht das Bild anders aus: Der demografische Wandel hat das Kräfteverhältnis umgekehrt. Nicht mehr die Unternehmen wählen aus, sondern die Bewerber – und sie tun das mit wachsendem Selbstbewusstsein. Der Wandel ist so gravierend, dass Unternehmen inzwischen Benefits bieten müssen, die vor einigen Jahren noch undenkbar waren.
Ob finanzierte Fitnessstudio-Mitgliedschaften, betriebliches Gesundheitsmanagement, ergonomische Sitzmöbel oder die obligatorische Obstschale: Wer heute Azubis oder Fachkräfte gewinnen will, muss sich ins Zeug legen. Einerseits ist das Ausdruck einer begrüßenswerten Wertschätzung der Mitarbeitenden. Andererseits wirft es Fragen auf: Ist das noch gesund? Ist das gerecht?
Von der Elite zur Mittelmäßigkeit?
Mit der Verschiebung des Arbeitsmarktes geht auch eine qualitative Herausforderung einher. Viele Betriebe berichten: Die fachliche Qualität der Bewerberinnen und Bewerber hat im Vergleich zu den 1980er- und 1990er-Jahren deutlich nachgelassen. Einst waren es strenge Auswahlkriterien, die über einen Ausbildungsplatz entschieden – heute reicht oft eine mäßige Schulnote gepaart mit etwas Motivation. Ein Zustand, der nicht pauschal zu kritisieren ist, aber ein Symptom für einen grundlegenden Strukturwandel darstellt.
Denn es ist die Nachfrage, die den Marktwert bestimmt. Und der ist hoch, wenn es an Bewerbern fehlt. Doch mit dem Angebot steigen auch die Zugeständnisse. Wo früher Leistung zählte, zählen heute Soft Skills – oder schlichtweg Verfügbarkeit.
Das Schulsystem als Teil des Problems?
Ein weiterer Aspekt ist das Bildungssystem selbst. Die Einführung der Realschule Plus, ursprünglich gedacht als Reform zur Entstigmatisierung, hat aus Sicht vieler Arbeitgeber zu einer Verwässerung der Leistungsdifferenzierung geführt. Früher konnte ein leistungsstarker Hauptschüler mit Realschulabschluss als solcher erkannt werden – heute verschwimmen die Grenzen. Das erschwert die Einschätzung der Eignung erheblich, insbesondere im Handwerk, wo praktische Fähigkeiten gefragt sind, aber die Noten häufig unklar interpretierbar sind.
Darüber hinaus wurde mit der Zusammenlegung von Hauptschule und Realschule nicht nur das Schulsystem vereinheitlicht, sondern auch der klassische Realschulabschluss in seiner Aussagekraft abgeschwächt. Einst galt er als verlässlicher Nachweis einer soliden, mittleren Bildungsqualifikation. Heute sehen viele Unternehmen in der Realschule Plus eher ein Gesamtschulmodell mit sehr heterogenem Leistungsbild – was die Einschätzung von Bewerberprofilen zusätzlich erschwert.
Wandel bei der JOBNOX – mehr Ernsthaftigkeit, weniger Event?
Auch bei der JOBNOX selbst ist dieser Wandel deutlich spürbar. Während in den ersten Jahren viele Schülerinnen und Schüler das Messeformat eher als Abenteuerspielplatz betrachteten – inklusive Aerotrim, Rennwagen und Hightech-Roboter – zeigt sich 2025 ein gemischteres Bild. Noch immer gibt es Jugendliche, die in Jogginghose und ohne jegliche Vorbereitung auftreten, doch viele treten inzwischen selbstbewusst und gepflegt auf, haben sich informiert, stellen gezielte Fragen.
Gleichzeitig bleibt der Eindruck, dass die Veranstaltung stellenweise eher an ein Event als an eine ernsthafte Berufsorientierung erinnert. Mitmachstationen und Showelemente ziehen Aufmerksamkeit – und lenken mitunter von der eigentlichen Intention ab. Die Gratwanderung zwischen Informationsmesse und Unterhaltungsplattform gelingt meistens, aber nicht immer.
Hinzu kommt, dass viele Schülerinnen und Schüler nicht freiwillig zur JOBNOX kommen. Der Messebesuch ist häufig fester Bestandteil des Schuljahres und wird klassenweise organisiert – unabhängig vom individuellen Interesse. Das ist verständlich im Sinne der Chancengleichheit, wirft aber die Frage auf, wie sinnvoll eine Begegnung ist, wenn eine echte Auseinandersetzung mit den Themen gar nicht gewünscht ist. Wer ohne Motivation oder Vorbereitung erscheint, wird selten von einem Gespräch auf Augenhöhe profitieren – und vermittelt den Unternehmen ein verzerrtes Bild.
Ein Plädoyer für Klarheit und Konsequenz
So wichtig es ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren – so notwendig ist auch wieder mehr Klarheit. Unternehmen, die Benefits bieten, haben ebenso das Recht, Voraussetzungen zu stellen. Wer bestimmte Schulnoten nicht erfüllt, kann sich in einem Praktikum empfehlen – aber nicht darüber hinwegsetzen. Es braucht Mut, dies offen zu kommunizieren: Wer will, der darf – aber wer nicht will oder sich nicht vorbereitet, gehört nicht zwangsläufig auf eine Messe wie die JOBNOX.
Hier wäre auch seitens der Schulen ein Umdenken notwendig. Eine verpflichtende Teilnahme für Schüler ohne jegliches Interesse ist wenig zielführend. Stattdessen sollten klare Kriterien gelten: Nur wer vorbereitet ist, Interesse zeigt und ernsthaft sucht, sollte den direkten Kontakt mit Arbeitgebern suchen. Das erleichtert den Unternehmen die Arbeit – und sorgt für Begegnungen, die echten Mehrwert bringen.
Zwischen Wandel und Wertediskussion
Die JOBNOX 2025 ist ein starkes Zeichen für die Region: Sie bringt Unternehmen und künftige Arbeitnehmer zusammen, bietet Chancen und eröffnet Perspektiven. Doch sie ist auch ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Veränderung. Der Arbeitsmarkt ist im Umbruch – und mit ihm das Verhältnis von Leistung, Anspruch und Angebot.
Jetzt braucht es eine neue Ehrlichkeit im Umgang miteinander. Schüler dürfen selbstbewusst auftreten – aber auch respektvoll. Unternehmen dürfen umwerben – aber auch fordern. Und alle gemeinsam sollten sich fragen: Wie viel Augenhöhe ist möglich, ohne das Leistungsprinzip aufzugeben?
Denn am Ende zählt nicht nur der Obstkorb – sondern das, was jeder Einzelne bereit ist, einzubringen.
VG Bad Ems-Nassau
Hochzeit mit einem Jahr: Frau und Herr Müller aus Obernhof geben sich das Jawort!

OBERNHOF Es ist genau ein Jahr her, dass Frau Müller das Licht der Welt erblickte – genauer gesagt: das erste Mal aus dem Ei schlüpfte. Damals berichteten wir über das ungewöhnliche Küken, das nicht nur auf einem Campingplatz groß wurde, sondern dabei auch für einige Verwirrung sorgte. Denn Frau Müller wusste zunächst gar nicht, dass sie eine Ente war.
Die Campingplatzbetreiber Yvonne und Dirk Wolff hatten das Findelkind liebevoll aufgenommen. Sie zogen das kleine Küken groß, das sich rasch zu einem festen Familienmitglied entwickelte – inklusive Nächten im Schlafzimmer und regelmäßigen Fernsehabenden auf dem Sofa. Ob Frau Müller dabei die Kontrolle über die Fernbedienung hatte, blieb allerdings ein wohlgehütetes Familiengeheimnis.
Heute ist Frau Müller erwachsen geworden – und mit ihr hat sich vieles verändert. An ihrer Seite ist nun nicht etwa ein Herr Lüdenscheid, wie einst im Scherz vermutet, sondern selbstverständlich ein Herr Müller. Die beiden sind ein festes Paar und verbringen ihre Zeit meist gemeinsam am und im Wasser. Ganz so zutraulich wie früher ist Frau Müller inzwischen nicht mehr – was für alle Beteiligten auch gut so ist. Denn eine gewisse Eigenständigkeit gehört eben zum Erwachsenwerden dazu.
Trotzdem bleibt der Kontakt zur Ziehfamilie eng. Zum Frühstück und Abendessen erscheint das gefiederte Duo weiterhin regelmäßig in den Räumlichkeiten des Kanuverleihs, wo stets eine artgerechte, liebevoll zubereitete Mahlzeit auf sie wartet. Während Frau Müller das Angebot schätzt, sucht sich Herr Müller seine Leckerbissen lieber direkt in der Lahn – ganz Naturbursche eben.
Was bleibt, ist ein schönes Gefühl von Zusammenhalt. Auch wenn das „Küken“ nun flügge geworden ist, bleibt die Verbindung bestehen. Wie bei Kindern, die erwachsen werden: Man muss ein Stück weit loslassen – ohne einander aus den Augen zu verlieren. Und vielleicht, so hoffen Yvonne und Dirk Wolff, wird es im kommenden Jahr sogar Nachwuchs geben. Dann wären sie plötzlich Großeltern – und das Abenteuer Müller ginge in die nächste Generation.
Und damit bleibt nur zu sagen: Ente gut, alles gut!
VG Bad Ems-Nassau
Ausbau der Bahnhofstraße in Nievern steht kurz vor dem Abschluss

NIEVERN Nachdem die Arbeiten für die Ablaufrinnen und das Planum in der Nieverner Bahnhofstraße zeitgerecht beendet werden konnten, waren seit der letzten Woche die Pflasterer am Werk. Hier geht es ebenfalls zügig voran, auch wenn die Anpassungen an die Rinnen, an das vorhandene Pflaster der Parkflächen sowie im Bereich der Kanaldeckel einiges an Aufwand bedeuten. Mitte der kommenden Woche sollen diese Arbeiten aber erledigt sein, so dass nur noch die Erneuerung der Wasserleitungsanschlüsse und Asphaltdecke im Kreuzungsbereich der Lahnstraße anstehen.
Allerdings können diese Arbeiten nur unter Vollsperrung der Lahnstraße fertig gestellt werden, die im Rahmen des letzten Baustellengesprächs am vergangenen Donnerstag mit dem Ordnungsamt der Verbandsgemeindeverwaltung und dem beauftragten Unternehmen Hamm aus Dahlheim abgestimmt wurden, das dies wiederum mit dem Nachunternehmer noch koordinieren muss. Ähnlich wie bei der Sperrung an Kirmes ist dann die Zufahrt von Bad Ems aus nur über die Nieverner Brücke möglich. Die entsprechende Anordnung wird im aktuell veröffentlicht.
Die Anlieger der Bahnhofstraße dürfte es dennoch hoffnungsfroh stimmen, dass die Zielgerade der Ausbaumaßnahme erreicht ist, denn die Fertigstellung ist für die 24. Woche und damit kurz nach Pfingsten terminiert. Der traditionellen Fronleichnamsprozession am 19. Juni 2025 durch die sanierten Bahnhofstraße steht dann im wahrsten Sinne des Wortes (hoffentlich)„nichts mehr im Wege“ (pm Lutz Zaun, Ortsbürgermeister in Nievern).
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