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Gesundheit

Offener Brief des Nastättener VG-Bürgermeisters an Jens Spahn: „Überdenken Sie ihre Impfkampagne!“

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Offener Brief des Nastättener VG-Bürgermeisters an Jens Spahn: "Überdenken Sie ihre Impfkampagne!"
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NASTÄTTEN Guten Tag Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel, guten Tag Herr Bundesminister Spahn. Als Bürgermeister der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde Nastätten im Rhein-Lahn-Kreis werde ich, wie alle kommunalen Verantwortungsträger, nicht selten auch auf Entscheidungen der Bundes- und Landespolitik angesprochen und um Unterstützung gebeten.

Ich bitte Sie, die Entscheidung zur Lieferbegrenzung des Impfstoffes von Biontech dringend zu überdenken

Das ist auch gut so, da wir als Bürgermeister vor Ort „erste Ansprechpartner“ für die Menschen sind und in einem unmittelbaren Kontakt stehen. So auch zur aktuellen Impfkampagne und ganz konkret zu der von Ihnen, Herr Spahn, angekündigten Lieferbegrenzung des Impfstoffes von Biontech. Einige Ärzte aus der Region beklagen diese Entscheidung öffentlich, andere haben mich angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Nicht wenige Hausärzte haben sich seit Januar 2021 das Impfen zur Hauptaufgabe gemacht.

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Dies aber nicht durch Reduzierung anderer medizinischer Angebote in den Praxen, sondern zusätzlich. Die Ärztinnen und Ärzte haben mit den Teams in den Praxen
Impftage angeboten, sich an öffentlichen Impfaktionen, z.B. in Heimen beteiligt und dabei
weit über das normale Maß hinaus gearbeitet, teilweise bis an die zumutbare körperliche Schmerz- und Belastungsgrenze.

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Alles mit dem großen Ziel, die Pandemie in den Griff zu bekommen und das Gesundheitswesen nicht noch weiter zu belasten. Seit einigen Tagen sind wir mitten in der Phase der Auffrischungsimpfungen. In einer hier beispielhaft dargestellten Praxis meiner Verbandsgemeinde ist ein Impftag für Samstag, 04.12.2021 mit einem Personaleinsatz von 5 Ärzten und 8 Helferinnen geplant. Allein an diesem Tag sollen in dieser einen Praxis ca. 300 Patienten geimpft werden. Eine Woche später soll an einem anderen Standort ein gleicher Impftag für ca. 400 Patienten durchgeführt werden.

Hinzu kommen wöchentliche Booster-Impfungen. Ähnliche Beschreibungen könnte ich für die anderen Haus- und Facharztpraxen in meiner Region geben. Die Termine für die beispielhaft beschriebenen Aktionen sind vergeben, das Personal ist disponiert und die Patienten sehen mit großer Hoffnung den durch die Praxen zugesagten
Impfterminen entgegen. All diese Planungen basieren natürlich auf der Tatsache und den immer wieder getroffenen Aussagen, Impfstoff sei unbegrenzt vorhanden. Und nun wird in den Medien, aber auch über die Lieferanten und die Verbände Ihre Entscheidung verkündet, dass es zu einer
Lieferbegrenzung des Impfstoffes von Biontech kommt.

Impfbereitschaft hängt wesentlich vom Impfstoff ab

Natürlich könnten die anstehenden Impfungen auch mit anderen Impfstoffen durchgeführt werden. Auf die medizinische Wirksamkeit möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen. Dies ist den fachlich zuständigen Instituten überlassen. Aber der Imageschaden aus dem Frühjahr dieses Jahres, insbesondere in Bezug auf den Impfstoff von AstraZeneca sowie die hohe Zahl der Impfdurchbrüche, ganz überwiegend bei Menschen die mit AstraZeneca geimpft wurden, hat vielfach das Vertrauen bei den Ärzten und bei den Menschen verspielt.

Dies führt dazu, dass die Impfbereitschaft – sei es für die Erstimpfung oder auch für die Booster-Impfung, ganz entscheidend auch vom Impfstoff abhängt. Ganz wesentlich und besonders kritische sehe ich die Tatsache, dass nun die Haus- und Fachärzte vor Ort, deren Patientenbindung ganz wesentlich vom gegenseitigen Vertrauen abhängig ist, die Botschaft überbringen müssen und die Patienten wenige Tage vor geplanten Impfterminen von anderen Impfstoffen überzeugen müssen. Ist das von Ihnen so
gewollt?

Unglaubwürdigkeit, Demotivation und Resignation der Haus- und Fachärzte sind die Folge

Unglaubwürdigkeit, Demotivation und Resignation der Haus- und Fachärzte sind die Folge. Und das in einer Zeit, in der wir auch losgelöst der Pandemie um jeden Haus-
und Facharzt in ländlichen Regionen kämpfen. Neben diesem Problem führt die so kurzfristige Lieferbegrenzung zu einem weitaus höheren Beratungsaufwand bei den Ärzten, was wiederum zu einer deutlichen Mehrbelastung führt. Und dies in einer Jahreszeit, in der die Praxen ohnehin überfüllt sind. Was wir alle, die Politik auf allen Ebenen, die Ärzte und die Menschen in unserem modernen und von Wohlstand geprägten Staat brauchen ist gegenseitiges Vertrauen und Zuversicht.

Nur so wird es gelingen, aus der Pandemie weitestgehend unbeschadet herauszukommen und die sich bildende Kluft zwischen dem Staat und den Bürgerinnen und
Bürgern zu überwinden.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrter Herr Gesundheitsminister. Ich bitte Sie, die Entscheidung zur Lieferbegrenzung des Impfstoffes von Biontech dringend zu überdenken und damit ein positives und zur Impfung motivierendes Signal an die Bevölkerung und ein Ausdruck der Wertschätzung gegenüber den Haus- und Fachärzten zu senden. Ihrer Rückmeldung sehe ich mit Freuden entgegen. Für die herausfordernde Zeit wünsche ich Ihnen viel Kraft und alles Gute. Eine Kopie dieses Schreibens habe ich mit der Bitte um Unterstützung den Abgeordneten im Deutschen Bundestag für den Rhein-Lahn-Kreis zugeleitet. Es grüßt Sie aus Nastätten im Blauen Ländchen – Jens Güllering (Verbandsbürgermeister).

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Gesundheit

Lions Club Diez spendet 1000,- Euro für neue Parkbank an Seniorenzentrum AWO in Diez

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Foto: Lions Club Diez | Matthias Lammert
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DIEZ Der Lions Club Diez hat dem Seniorenzentrum der AWO in Diez eine Parkbank im Wert von 1000,- € gespendet.  Diese schöne Geste sorgte für große Freude bei den  Bewohnern des Seniorenzentrums.  Im Rahmen eines vor Ort Termins konnte der Präsident des Lions Clubs Diez Matthias Lammert gemeinsam mit weiteren Lionsfreunden persönlich die Parkbank an die Leiterin des Seniorenzentrums, Bettina Leutiger, übergeben.

Damit setzt der Lions Club Diez, der 1966 gegründet wurde, sein großes Engagement fort und wird auch weiterhin soziale Projekte in der Region unterstützen. Solche Aktionen zeigen, wie viel Gemeinschaftssinn und Unterstützung in der Region Diez vorhanden sind (pm Lions Club Diez).

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Gesundheit

100 Jahre Caritas-Altenzentrum St. Josef Arzbach: 100 Jahre ein Zuhause in Arzbach

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Foto: Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e.V. | Claudia Hülshörster
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ARZBACH 100 Jahre gelebte Nächstenliebe, Fürsorge und Engagement: Das Caritas-Altenzentrum St. Josef in Arzbach feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum: Seit 100 Jahren ist das Haus ein Ort der Geborgenheit, Pflege und Gemeinschaft für ältere Menschen in der Region des unteren Westerwaldes. Am Samstag, dem 24. Mai 2025, findet ab 14:00 Uhr ein festlicher Jubiläumsnachmittag im Garten des Altenzentrums statt – mit einem ökumenischen Gottesdienst, musikalischem Rahmenprogramm und einem bunten Fest für Jung und Alt.

Die Geschichte des Hauses beginnt am 21. Mai 1925, als das damalige St. Josefsheim feierlich von Bischof Dr. Augustinus Kilian eingeweiht wurde. Doch die Wurzeln reichen noch weiter zurück: Bereits 1901 nahmen die Schwestern der Kongregation der heiligen Maria Magdalena Postel ihre Arbeit im Ort auf. Mit ambulanter Pflege, Bildungsangeboten und tiefem Engagement legten sie den Grundstein für eine lange Tradition christlicher Fürsorge in Arzbach, die bis 1989 durch den Orden fortgeführt wurde.

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Die Idee eines Altenheims entstand aus der Initiative des Arzbacher Bürgers Johann Vinzenz Dorn. 1925 erwarb der Caritasverband das Gebäude in der Kirchstraße und schuf dort ein erstes Zuhause für 36 pflegebedürftige Senioren. Schon bald war das Heim voll belegt, und Erweiterungen folgten – unter anderem durch die Mitnutzung des benachbarten Pfarrhauses, dem St. Johanneshaus.

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Nach bewegten Jahrzehnten, geprägt von Krieg, Wiederaufbau und wachsendem Pflegebedarf, wurde 1962 mit dem Neubau in der Kemmenauer Straße ein neues Kapitel aufgeschlagen. 1994 erfolgte die Einweihung des heutigen Caritas-Altenzentrums St. Josef, das bis heute 70 Bewohnerinnen und Bewohnern ein liebevolles Zuhause bietet. Träger ist seit 2005 der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e. V.

Das Haus steht für professionelle Pflege und Begleitung und für ein aktives und würdevolles Leben im Alter. Die gute Zusammenarbeit mit der benachbarten Kita, den kirchlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, Vereinen und vielen Ehrenamtlichen macht das Altenzentrum zu einem lebendigen  Ort der Dorfgemeinschaft. Auch heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen begegnet das Haus mit innovativen Ideen: Seit 2021 werden internationale junge Menschen von Bewohnern,  Mitarbeitenden und der Dorfgemeinschaft herzlich willkommen geheißen und für den Pflegeberuf ausgebildet. Sie leben und lernen gemeinsam in einer eigenen Wohngemeinschaft im benachbarten alten Pfarrhaus.

Festprogramm am 24. Mai 2025

Das Jubiläumsfest beginnt um 14:00 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst. Anschließend erwartet die Gäste ein buntes Programm mit Musik der Musikkapelle Koblenz-Immendorf, dem Kirchenchor „Cäcilia“ Arzbach und der Männerchorgemeinschaft Arzbach/Kadenbach. Zum Festausklang spielt das Duo Bernd Kaltenhäuser und Rainer Lehmler.

Für das leibliche Wohl ist gesorgt: Neben Kaffee und Kuchen laden kühle Getränke und ein Grillbuffet zum Verweilen ein. Auch an die kleinen Gäste ist mit Spiel und Spaß gedacht. Bei schlechtem Wetter finden die Feierlichkeiten im benachbarten Pfarrzentrum statt.

Alle Bewohnerinnen und Bewohner, deren Angehörige sowie alle Bürgerinnen und Bürger aus Arzbach und der Umgebung sind herzlich eingeladen, dieses außergewöhnliche Jubiläum gemeinsam zu feiern.

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Gesundheit

Was darf Schönheit? Dr. Donya Heinrich spricht in Bad Ems über plastische Chirurgie zwischen Wunsch und Sinn

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Video und Foto: Anja Schrock
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BAD EMS Was bedeutet eigentlich plastische und ästhetische Chirurgie im Jahr 2025? Und wer nimmt solche Eingriffe in Anspruch? Antworten auf diese und viele weitere Fragen bekamen die zahlreichen Besucherinnen und Besucher beim Infoabend von Dr. Donya Heinrich – Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie – in den neuen Räumlichkeiten der Paracelsus-Klinik in Bad Ems. Zwischen Live-Demonstrationen, medizinischen Fachvorträgen und sehr persönlichen Gesprächen wurde deutlich: Plastische Chirurgie ist längst kein elitäres Luxusgut mehr – sondern ein modernes, verantwortungsbewusstes medizinisches Fachgebiet mit erstaunlicher Bandbreite.

Von der Muttermalentfernung bis zur Brustrekonstruktion

Dr. Donya Heinrich machte beim Infoabend deutlich, wie umfassend ihr Leistungsspektrum ist: Von ästhetischen Behandlungen wie Botox, Filler, Lippenkorrekturen oder sanften Hautverjüngungen, über klassische Eingriffe wie Brustvergrößerungen oder Fettabsaugung bis hin zur rekonstruktiven plastischen Chirurgie, etwa nach Hautkrebs-Operationen oder Unfällen. „Wir verbinden Schönheit mit Sinn“, erklärte die Ärztin. Besonders wichtig sei ihr, Patientinnen und Patienten nicht falsche Hoffnungen zu machen, sondern gemeinsam herauszufinden, was möglich – und was medizinisch oder ethisch sinnvoll ist.

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So sei es in vielen Fällen keine rein „kosmetische Laune“, die Menschen zu ihr führe, sondern ein realer Leidensdruck. „Ein abstehendes Ohr, eine ausgeprägte Gynäkomastie, eine große Narbe im Gesicht oder erschlaffte Bauchhaut nach Schwangerschaft – das alles kann das Selbstwertgefühl massiv beeinträchtigen“, so Heinrich. Gerade deshalb sei die ausführliche Beratung vor jedem Eingriff ein essenzieller Bestandteil der Behandlung.

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Der Blick hinter die Kulissen

Viele der Gäste nutzten den Abend, um sich unverbindlich über Behandlungsabläufe, Risiken und Kosten zu informieren – und bekamen Einblicke, die man sonst nur aus Hochglanzmagazinen kennt. In mehreren Präsentationen zeigte das Team von Dr. Heinrich konkrete Vorher-Nachher-Beispiele (selbstverständlich anonymisiert), erklärte Unterschiede zwischen invasiven und minimalinvasiven Verfahren und räumte mit gängigen Klischees auf.

Insbesondere die Kombination von medizinischer Expertise und menschlicher Nähe begeisterte die Anwesenden. „Ich bin beeindruckt, wie offen hier gesprochen wird – das nimmt einem viele Ängste“, meinte eine Besucherin. Auch Männer zeigten reges Interesse: Von Haartransplantation über Lidstraffung bis zu Botox – ästhetische Eingriffe sind längst keine reine Frauendomäne mehr.

Kassenleistung oder Privatvergnügen?

Ein oft gestellter Punkt: Wer zahlt eigentlich für solche Eingriffe? Auch hier klärte Dr. Heinrich auf. „Es gibt durchaus Eingriffe, die von den Krankenkassen übernommen werden – etwa die Entfernung auffälliger Hautveränderungen, Narbenkorrekturen oder medizinisch notwendige Brustverkleinerungen.“ Gleichzeitig gebe es heute zahlreiche Finanzierungsmöglichkeiten für privat zu tragende Behandlungen. Der Zugang sei deutlich niederschwelliger geworden als noch vor einigen Jahren.

Ein starkes Konzept für eine sensible Disziplin

Seit der Eröffnung ihrer Praxis im Frühjahr 2024 hat sich Dr. Donya Heinrich in der Kurstadt einen exzellenten Ruf erarbeitet. Als Fachärztin mit internationaler Ausbildung, unter anderem in Wien und München, vereint sie medizinisches Know-how mit Feingefühl und ästhetischem Gespür. Der Praxisstandort in der traditionsreichen Paracelsus-Klinik bietet dafür das ideale Umfeld: modern ausgestattet, diskret gelegen und optimal erreichbar.

Der Infoabend war nicht nur ein Einblick in die Arbeit einer plastischen Chirurgin, sondern auch ein Plädoyer für mehr Offenheit im Umgang mit dem Thema Ästhetik. Denn wie Dr. Heinrich es auf den Punkt brachte: „Es geht nicht um Perfektion. Es geht um ein gutes Gefühl im eigenen Körper.“

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