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Lahnstein

Tempo 30 auch in Lahnstein

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Tempo 30 auch in Lahnstein (Pressemitteilung: Stadt Lahnstein)

LAHNSTEIN Auch in Lahnstein wird derzeit diskutiert, ob es bald großflächige Geschwindigkeitsbegrenzungen „Tempo 30“ geben soll. Nach der Straßenverkehrsordnung sind auf Straßen Geschwindigkeitsbeschränkungen nur unter zusätzlichen Voraussetzungen zulässig, wenn aufgrund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine Gefahrenlage besteht, die das allgemeine Risiko einer Beeinträchtigung erheblich übersteigt. Dies ist beispielsweise bei Schulen oder Krankenhäusern der Fall.

Nach § 45 Abs. 9 StVO ist eine derartige Beschränkung des fließenden Verkehrs nur dann möglich, wenn eine über das allgemeine Risiko hinausgehende Gefahrenlage für geschützte Rechtsgüter besteht.

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Dies ist letztlich auch Ausfluss der gesetzgeberischen Entscheidung, die zulässige Höchstgeschwindigkeit z.B. innerhalb geschlossener Ortschaften für alle Kraftfahrzeuge gemäß § 3 Abs.3 Nr.1 StVO grundsätzlich auf 50 km/h festzulegen.

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Der Lahnsteiner Oberbürgermeister Peter Labonte verweist in diesem Zusammenhang auch auf entsprechende Initiativen des Städtetages, wonach insgesamt mehr Entscheidungsspielraum, auch beim Tempolimit, durch die Städte und Gemeinden gefordert wird.

OB Labonte: „Wir Kommunen können doch am besten entscheiden, welche Geschwindigkeiten in welchen Straßen angemessen sind. Darüber hinaus wollen wir den Verkehr natürlich auch bei uns in Lahnstein weiterhin effizienter, klimaschonender und sicherer machen.“

Er fordert gemeinsam mit seinen Kollegen des Städtetags den Bund auf, die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, „Tempo 30“ als Höchstgeschwindigkeit immer dann anordnen zu können, wenn dies vor Ort in der Stadt im Zusammenwirken von Politik und Verwaltung für nötig erachtet wird.

Der Hintergrund dieser Forderung, die auch die Stadtverwaltung Lahnstein unterstützt, liegt darin, dass momentan § 45 der Straßenverkehrsordnung dem Vorhaben der Kommunen noch entgegensteht. Diese Bestimmung erlaubt eine Umgestaltung des Straßenraums nur dann, wenn eine konkrete Gefährdung nachgewiesen werden kann – etwa für den Radverkehr.

Die Änderung des Rechtsrahmens soll durch ein vom Bund gefördertes und zentral evaluiertes Modellvorhaben in mehreren großen Städten begleitet werden.

Nach der nunmehr vorliegenden Gesetzesänderung soll die „Vision Zero“ als Leitgedanke und Verpflichtung in die Regelwerke aufgenommen werden. Hierdurch sollte es zur maßgeblichen Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie zur Förderung des umweltfreundlichen Fahrradverkehrs in den Kommunen erleichtert werden, Tempo 30 unabhängig von besonderen Gefahrensituationen anzuordnen.

Auch soll die Einrichtung von verkehrsberuhigten Bereichen erweitert werden, um die Aufenthaltsfunktion innerörtlicher Straßenräume zu verbessern, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Attraktivität des Fuß- und Radverkehrs zu steigern.

In der Stadt Lahnstein wurde in den vergangenen Jahren bereits in zahlreichen Straßenabschnitten „Tempo 30“ eingeführt. So in der Adolfstraße, Westallee, Johann-Baptist-Ludwig-Straße, Im Nauling und der Johannesstraße. Ebenfalls wurden in den Außenbereichen außerhalb der Hauptverkehrsachsen Tempo-30-Zonen, etwa im Bereich der Schulen, von der Stadtverwaltung angeordnet.

Labonte: „Dies gilt es im innerstädtischen Bereich von Lahnstein weiter auszuarbeiten, um auch die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu erhöhen.“

Die Befürchtung, dass die Leistungsfähigkeit für den Verkehr durch Tempo 30 eingeschränkt werde, sieht der Oberbürgermeister nicht – im Gegenteil! Dadurch würde insbesondere auch die Aufenthaltsqualität in den Städten spürbar erhöht.

Und besonders für Fußgänger und Radfahrer würden die Straßen unserer Stadt sicherer, zudem wird der Verkehrslärm reduziert und die Luftbelastung geringer“, so der Oberbürgermeister.

Labonte hofft auf Unterstützung, auch durch die neue Klimaschutzstrategie in der Stadt Lahnstein, mit einer hauptamtlichen Fachstelle sowie durch die Erarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes. Diese Konzeption müsse mit den Überlegungen des Mobilitätsentwicklungskonzeptes der Stadt verzahnt werden.

Labonte betont, dass die Verwaltung hier bisher nicht untätig war. So hat die Stadt Lahnstein bereits einen Vorschlag zur Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h in der Koblenzer Straße und der Bahnhofstraße erarbeitet, der sich jetzt in der innerbehördlichen Abstimmung, insbesondere mit der Polizeiinspektion Lahnstein, befindet.

Die Änderung dort ist“, so der Lahnsteiner OB, „auch aus der Sicht der Stadtverwaltung notwendig, um gefährliche Situationen für den Fußgänger- und Radverkehr zu minimieren. „Wir sind hier auf einem richtigen Weg“, so der OB weiter.

Praxisbeispiele in europäischen Klein- und Großstädten haben deutlich gemacht, dass Akzeptanz ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche Umsetzung der neuen innerstädtischen Regelgeschwindigkeit ist. Außerdem wird deutlich, dass insbesondere die Beweggründe Verkehrssicherheit, Verkehrslärm, Verkehrsfluss und Schadstoffemissionen die wesentlichen Faktoren darstellen, die es bei der Einführung von „Tempo 30“ als innerstädtische Regelgeschwindigkeit zu beeinflussen gilt. In den letzten Jahren nimmt auch die Wahrnehmung des Straßenraumes als Aufenthaltsort an Bedeutung zu.

Labonte: „Dies ist insbesondere für Lahnstein wichtig, da die Möglichkeit separate Radwege zu schaffen aufgrund der engen Bebauung nicht so ohne weiteres gegeben ist. Aber im Rahmen einer Güterabwägung und bei Betrachtung der Auswirkungen auf die verschiedenen Verkehrsmittel, Verkehrssicherheit und Verkehrsemissionen wird deutlich, dass die positiven gegenüber den negativen Auswirkungen deutlich überwiegen“.

So zeigen sich bei Tempo 30 deutliche Vorteile in der Verkehrssicherheit und Verkehrsemissionen. Jedoch muss gleichzeitig über eine sinnvoll eingesetzte ÖPNV-Beschleunigung und -Verbesserung nachgedacht werden. Die Auswirkungen von Tempo 30 auf den Öffentlichen Personennahverkehr muss daher gut überlegt und sinnvoll verzahnt werden.

Politik und Verwaltung der Stadt Lahnstein beabsichtigen in weiteren Teilbereichen eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h, insbesondere im Hinblick auf die fehlenden Radwege insbesondere in der Innenstadt (Sicherheit des Radfahrers). So soll aber auch eine sicherere Umgebung für Radfahrer und Fußgänger, eine Reduktion des Verkehrslärms sowie eine geringere Luftbelastung erreicht werden.

Labonte ist sicher: „Ein niedrigeres Tempo, insbesondere im innerstädtischen Bereich, erhöht nicht nur die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, sondern auch für die Autofahrer selbst! In diesem Sinne wünschen wir uns auch für die Stadt Lahnstein klarstellende Untersuchungsergebnisse des Modellvorhabens und die Stadtverwaltung wird dort, wo es die StVO erlaubt, auch weitere Geschwindigkeitsbeschränkungen anordnen, um insbesondere die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.“

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Lahnstein

Workshop in Lahnsteiner Stadthalle: Klimaschutz wird zum Wirtschaftsfaktor

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LAHNSTEIN Am 8. Juli fand in der Stadthalle Lahnstein ein Workshop mit Bürgerbeteiligung zum Klimaschutzkonzept der Stadt Lahnstein statt. Die SPD Lahnstein sieht in den vorgestellten Maßnahmen eine Chance, für Lahnstein eine wirtschaftlich nachhaltige, stabile und relativ unabhängige Basis zu schaffen. Aus den für das Konzept erhobenen Zahlen geht hervor, dass die öffentliche Verwaltung mit den städtischen Liegenschaften wie Schwimmbädern, Kläranlage und Verwaltungsgebäuden nur ungefähr 2% des gesamten Energieverbrauchs für Strom und Wärme/Kühlung verursacht. Daher bedarf es auch einer guten Beratung der privaten Haushalte und von Industrie und Gewerbe, um weitere Energiesparmaßnahmen zu initiieren, die zu weiteren Investitionen führen. Hiervon werden die lokalen Handwerker und Technologieunternehmen profitieren, so SPD-Umweltexperte Matthias Boller.

Prof. Türk (FH Bingen) erläuterte im Workshop die wirtschaftlichen Auswirkungen von Investitionen in geschlossene Stoffströme, Energiesparmaßnahmen und alternative Verkehrskonzepte. Auch in den weiteren Vorträgen zum Einsatz energiesparender Technologien in der privaten Gebäudenutzung wurde deutlich, dass oft ein Informationsdefizit besteht, weshalb diese wichtigen Investitionen häufig unterbleiben.

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Tanja Maraszek von der Transferstelle Bingen (TSB) berichtete in ihrem Workshopbeitrag, dass zwei Drittel unseres Energieverbrauchs im Bereich der Wärmeversorgung entstehen. Der Verbrauch durch Kühlung wird perspektivisch noch zunehmen. „Deswegen müssen wir jetzt so schnell wie möglich handeln, unseren eigenen Wald intensiver bewirtschaften und mehr Holz nutzen“, sagt Matthias Boller. Ein ausgewachsener gesunder Baum ersetzt 10 Klimaanlagen, das Holz wiederum kompensiert fossiles Öl und Gas. Bereits heute werden 90% der erneuerbaren Wärme aus Biomasse gewonnen, weshalb neben der geplanten Windkraftnutzung die Nutzung von Biomasse an Bedeutung gewinnen wird. Erste Nutzungen dieser Energiequelle, wie sie bereits in der städtischen Kläranlage praktiziert werden, zeigen, dass in diesem Bereich auch für Kommunen viele Möglichkeiten liegen.

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Gerd Engel vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) zeigte an konkreten Stellen die Schwachpunkte im Fahrradverkehr in Lahnstein auf. „Wir müssen schnellstmöglich für durchgängige und risikoarme Fahrradverbindungen in und durch Lahnstein sorgen, um die Akzeptanz des Fahrrads als Verkehrsmittel zu verbessern und Lahnstein für Radfahrende touristisch attraktiver zu machen“, stellt SPD-Stadtrat Herbert Fuß fest.

Die SPD Lahnstein möchte nach der Vorstellung der Ergebnisse des Klimaschutzkonzepts im Stadtrat die Handlungsmöglichkeiten in den städtischen Gremien diskutieren und Handlungsvorschläge machen. Ziel sollte es sein, Lahnstein zu einem innovativen und sozial ausgewogenen Standort zu machen, um sich unabhängiger von weltpolitischen Entwicklungen zu machen, erläutern die Ortsvorsitzenden Judith Ullrich und Jochen Sachsenhauser die Notwendigkeit des Handelns. Die Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel, die auch den Schutz vor Extremwetterlagen und ein Hitzeschutzkonzept beinhalten, müssen jetzt schnellstmöglich umgesetzt werden, weil sonst die Auswirkungen immer dramatischer und teurer werden.

Foto: SPD Lahnstein
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Lahnstein

Arbeiten an Lahnsteiner Lahnbrücke schreiten zügig voran

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LAHNSTEIN Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Diez teilt mit, dass die Arbeiten an der Lahnbrücke in Lahnstein weiterhin zügig und planmäßig voranschreiten. Derzeit laufen die Abdichtungsarbeiten auf den Brückenoberseiten aller drei Teilbauwerke der Lahnbrücke sowie die umfangreichen Sanierungsarbeiten im Lahnecktunnel.

In der 29. bis 31. Kalenderwoche werden die erforderlichen Straßenbauarbeiten weitgehend außerhalb des Verkehrsraumes in den Bereichen der Abfahrtsrampe von der Lahnbrücke auf die B 260 sowie im Bereich der Abfahrtsrampe von der B 42 auf die B 260 durchführt.  Die Verkehrsführung in diesen Bereichen bleibt, wie bisher, bestehen. In den Anschlussbereichen an die Umleitungsrampe von der B 42 auf die B 260 kann es erforderlich werden, den Verkehr mehrmals für einen kurzen Zeitraum mittels Ampel anzuhalten.

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Ebenfalls in diesem Zeitraum werden Bankettsanierungsarbeiten im Bereich der Verbindungsrampe von der B 260 auf die B42 durchgeführt. Hierfür wird der Verkehr mehrmals für einen kurzen Zeitraum mittels Ampel angehalten um mit Fahrzeugen den erforderlichen Materialtransport durchzuführen.

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Ab der 31. Kalenderwoche wird auf den drei Teilbauwerken der Lahnbrücke die Fahrbahndeckschicht eingebaut. Im Anschluss daran werden die erforderlichen Arbeiten an der Brückenunterseite sowie die (Straßenausstattungsarbeiten) Geländer.- und Schutzplankenarbeiten sowie der Rückbau der Arbeitsgerüste (und der Rückbau der Kappengerüste) von der Brückenoberseite aus durchgeführt.

Im Anschluss daran erfolgt die Sanierung des Hohlkastenbodens im Inneren der Lahnbrücke, welcher nur unter Vollsperrung und teilweise auch ohne Baustellenverkehr durchgeführt werden muss.

Zusätzlich zu den Arbeiten an der Lahnbrücke und den betroffenen Bereichen der B 42 und der B 260 werden von Seiten des LBM Diez in den Sommerferien 2024 weitere Fahrbahnsanierungsmaßnahmen innerstädtisch im Bereich der Nord- und Ostallee durchgeführt. In diesen Bereichen wird es zeitweise zu Einengungen des Verkehrsraumes von zwei auf einen Fahrstreifen kommen. Wir bitten um entsprechende Rücksichtnahme, um Rettungsfahrzeugen und Bussen die schnelle Durchfahrt in diesen Bereichen zu ermöglichen.

Der LBM Diez bittet alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere die Bürgerinnen und Bürger von Lahnstein und Umgebung, weiterhin um Verständnis für die durch die Bauarbeiten entstehenden Beeinträchtigungen.

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Lahnstein

Wasserspaß beim Schillertreff: Erfrischende Abkühlung an der Lahnsteiner Schillerschule

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Foto: Anna Janßen

LAHNSTEIN Am 11. Juli 2024 verwandelte sich der Schulhof der Schillerschule in ein Paradies für Wasserspaßfans. Der hauseigene Brunnen, der über den Schulhof verläuft, kam an diesem Nachmittag von 16:00 bis 17:00 Uhr beim Schillertreff voll zum Einsatz und brachte bei sommerlichen Temperaturen erfrischende Abkühlung.

Neben dem Brunnen sorgte eine Sprinkleranlage für zusätzliche Erfrischung. Wassereimer, Schwämme sowie zahlreiche Becher und Gefäße standen bereit und boten vielfältige Möglichkeiten für ausgelassenen Wasserspaß.

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Der Schillertreff, der nun schon seit zwei Jahren immer vor den Ferien stattfindet, hat sich zu einer festen Institution an der Schillerschule entwickelt. Organisiert von der Schulsozialarbeiterin Anna Janßen mit tatkräftiger Unterstützung des Fördervereins und des Schulelternbeirates, bietet der Schillertreff eine wunderbare Gelegenheit, sich kennenzulernen, auszutauschen und gemeinsam Spaß zu haben. Ob beim Basteln, Spielen von Gesellschaftsspielen oder – wie dieses Mal – beim Wasserspaß, der Schillertreff bringt die Schulgemeinschaft zusammen.

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Der nächste Treff findet vor den Herbstferien am 08. Oktober 2024 statt.

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