Koblenz
Wird der Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz aufgelöst?
KOBLENZ Hände weg vom Sanitätsdienst der Bundeswehr“ – so der eindringliche Appell der beiden CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel und Josef Oster. Hintergrund sind Überlegungen von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, die Bundeswehr umzustrukturieren und so effektiver zu machen. Dabei erwägt er auch, den 2012 gegründeten Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr mit Sitz in Koblenz aufzulösen und in andere Truppenteile zu integrieren. Mit dieser Idee versetzt Pistorius gerade wichtige Akteure des deutschen Gesundheitswesens und eben auch die zwei Abgeordneten der Region in helle Aufregung.
MdBs Rüddel und Oster warnen vor Schnellschüssen: „Bewährte Strukturen erhalten“
Der Zentrale Sanitätsdienst leistet für alle Teilbereiche der Bundeswehr wie Heer, Luftwaffe oder Marine den Großteil der sanitätsdienstlichen Betreuung. Das Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr ist dabei die dem Bundesministerium der Verteidigung unmittelbar nachgeordnete höhere Kommandobehörde.
Sämtliche relevanten Akteure des Gesundheitswesens haben sich für die Erhaltung des Sanitätsdienstes zusammengeschlossen – von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und der Bundesärztekammer bis hin zum Marburger Bund und dem Gemeinsamen Bundesausschuss. „Und das hat gute Gründe“, betont Erwin Rüddel, der als Gesundheitspolitiker den Sanitätsdienst in seiner bisherigen Struktur als besonders wichtig und wertvoll einstuft. Dieser habe sich in seiner Eigenständigkeit bewährt und sichere auch im Zusammenspiel mit den zivilen Strukturen in nationalen und internationalen Krisensituationen eine optimale Versorgung. „Der Sanitätsdienst der Bundeswehr ist nicht nur von hohem Wert für die Aufgabenerfüllung der Streitkräfte, sondern auch von elementarer Bedeutung für die zivil-militärische Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich, und zwar sowohl bei der Bewältigung von nationalen Krisensituationen als auch für die Aus- und Weiterbildung militärischen und zivilen Personals“, so Rüddel.
Auch der Koblenzer Wahlkreisabgeordnete Josef Oster ist überzeugt, dass der Bundeswehrstandort und all seine Organisationen bundesweit und für Koblenz selbst von allergrößter Bedeutung sind. „Die Bundeswehr hat den Auftrag des Aufwuchses, soll also zur Bündnis- und Landesverteidigung wachsen.“ Das gelte für den Sanitätsdienst als Gesundheitsversorger der Bundeswehr im besonderen Maß. „Der Sanitätsdienst ist eine unverzichtbare Ergänzung der zivilen medizinischen Versorgung in Koblenz und darf nicht durch eine nicht zu Ende gedachte Strukturreform gefährdet werden.“
Bildunterzeile: Derzeit diskutiert man im BMVg, den Zentralen Sanitätsdienst mit Hauptsitz in Koblenz zu zerschlagen und den anderen Truppenteilen zu unterstellen. Die Abgeordneten Rüddel und Oster befürchten, dass sich eine nicht zu Ende gedachte Auflösung der Behörde auf die gut funktionierenden Strukturen, auch hinsichtlich der zivilen medizinischen Versorgung, wie im Bundeswehrzentralkrankenhaus, auswirken könnte.
Blaulicht
Ermittlungserfolg: Festnahmen wegen schweren Bandendiebstahls bei Planenschlitzern auf der Autobahn
KOBLENZ Seit Mitte Mai diesen Jahres führen eine hierfür eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe der Kriminaldirektion Koblenz und die Staatsanwaltschaft Koblenz gezielt umfangreiche Ermittlungsverfahren gegen eine professionell agierende Tätergruppierung, die sich darauf spezialisiert hat, auf Rastplätzen und Rastanlagen an Autobahnen – insbesondere der A61 zwischen dem Autobahnkreuz Meckenheim und dem Autobahnkreuz Koblenz – Planen von LKWs aufzuschlitzen und anschließend die mitgeführten Transportgüter zu entwenden. Die Taten erfolgen dabei stets in der Nacht, während die Fahrer schlafen und daher den Ladungsdiebstahl aufgrund des konspirativen und eingespielten Vorgehens der Täter nicht mitbekommen.
Nach umfangreichen Ermittlungsmaßnahmen unter Einsatz starker Polizeikräfte und gezielter technischer Überwachungsmaßnahmen konnten in der Nacht vom 3. auf den 4. September sechs Mitglieder einer Diebesbande festgenommen werden.
Die Beschuldigten sollen vor ihrer Festnahme zunächst auf zwei an der BAB 61 gelegenen Rastplätzen bei Grafschaft und Sinzig die Planen von insgesamt vier dort geparkten LKWs aufgeschlitzt haben, ohne jedoch geeignetes Diebesgut zu erlangen. Nachdem sie schließlich auf einer an der BAB 4 bei Düren in Nordrhein-Westfalen gelegenen Rastanlage in arbeitsteiligem Zusammenwirken über 100 Pakete mit hochwertigen Glasschmuck von einem geparkten Lastwagen gestohlen hatten, wurden die Beschuldigten von den eingesetzten Polizeikräften festgenommen. Das gesamte Stehlgut konnte hierbei sichergestellt werden.
Bei den festgenommenen Personen im Alter zwischen 31 und 37 Jahren handelt es sich um zwei albanische und vier nordmazedonische Staatsangehörige. Die Beschuldigten wurden noch am Tag der Festnahme der Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Koblenz vorgeführt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Koblenz wurde gegen alle Beschuldigten Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des schweren Bandendiebstahls und des Haftgrundes der Fluchtgefahr erlassen. Sie befinden sich nunmehr in Untersuchungshaft in verschiedenen rheinland-pfälzischen Justizvollzugseinrichtungen und haben sich bislang nicht zur Sache eingelassen.
Der Leitende Oberstaatsanwalt in Koblenz: „Das ist ein empfindlicher Schlag gegen organisierte Diebesbanden, die entlang der rheinland-pfälzischen Autobahnen ihr Unwesen treiben. Der Ermittlungserfolg ist im Wesentlichen der sehr gezielten und erfolgreichen, eng mit der Staatsanwaltschaft Koblenz abgestimmten Polizeiarbeit der letzten Monate geschuldet“. Im Nachgang zu den Festnahmen wurden mehrere Objekte durchsucht. Hierbei wurde weiteres Beweismaterial sichergestellt, das nunmehr auszuwerten ist. Angesichts der noch fortlaufenden Ermittlungen können – auch auf Nachfrage – derzeit keine weitergehenden Informationen mitgeteilt werden.(Pressemitteilung: Mannweiler, Leitender Oberstaatsanwalt, Koblenz).
Blaulicht
Entschärfung der Weltkriegsbombe am Fundort in Koblenz undurchführbar: Bombe wird abtransportiert
KOBLENZ Die am vergangenen Freitag gefundene Bombe konnte am gestrigen Dienstag nicht entschärft werden. Teile des einen verblieben Zünders befinden sich noch in der Weltkriegshinterlassenschaft. Da dieser Teil nicht entfernt werden kann, muss die Bombe durch eine kontrollierte Sprengung unschädlich gemacht werden. Dies ist in Koblenz ein Novum.
Diese Sprengung ist am Fundort undurchführbar, weil nicht auszuschließen wäre, dass die Pfaffendorfer Brücke in Mitleidenschaft gezogen werden könnte und dauerhaft für den Verkehr gesperrt werden müsste. Daher ist der Abtransport des Sprengkörpers die für alle Beteiligten sicherste Lösung. Baustelle, sowie der Hotelbetrieb und die Rhein-Mosel-Halle können weiterlaufen.
Der Abtransport wird am Donnerstag, 05. September ab 22 Uhr durchgeführt. Während des Aufladens der Bombe auf den LKW des Kampfmittelräumdienstes (KMRD) und der Abfahrt des Konvois aus Polizeiautos und –motorrädern und dem KMRD-LKW, der über die Pfaffendorfer Brücke, B 42/B49 zur Schmidtenhöhe fährt, kann es zu Verkehrsbehinderungen kommen. Die Zufahrten zu den genutzten Straßen werden jeweils kurz durch die Polizeikräfte abgesperrt, damit der Konvoi ungestört sein Ziel erreichen kann. Die Bombe wird dort, wie schon die vergangenen Tage am Fundort, weiterhin vom Ordnungsamt bewacht.
Am Freitag, 06. September, beginnt der KMRD am Morgen mit den Vorbereitungen zur kontrollierten Sprengung der Bombe. Sie wird dazu vergraben und mit rund 250 to Sand bedeckt, der die kinetische Energie des Sprengstoffs absorbieren soll.
Die kontrollierte Sprengung ist für den Nachmittag des 6. September geplant. Anschließend wird der KMRD kontrollieren, ob die Weltkriegshinterlassenschaft unschädlich geworden ist Die Schmidtenhöhe ist mit Erreichen des Konvois für das ganze Wochenende ein Evakuierungsgebiet. Daher ist das gesamte Gelände für die Bevölkerung gesperrt, die es sonst immer ab Freitagmittag zur Erholung nutzen könnte.
KMRD, Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt haben sich zu diesem Vorgehen entschlossen, weil die Sprengung vor Ort zu gefährlich wäre. Vom Transport selbst geht keine Gefahr aus.
Koblenz
Junge Kochtalente aus Koblenz zauberten leckeres Menü
KOBLENZ Es war ein interessanter, lehrreicher und vor allem leckerer Ausflug für sieben Kinder und zwei Erzieher aus der Spiel- und Lernstube „Im Kreutzchen“. In der Kita des Caritasverbandes Koblenz werden 90 Kinder im Alter von zwei bis dreizehn Jahren betreut.
Kinder aus Spiel- und Lernstube der Caritas besuchten Kochkurs in Bonn – Unterstützung durch Children-Förderprogramm
Die Gruppe machte sich auf den Weg nach Bonn, um an einem Kochkurs in der Kochmanufaktur „Shellsons House“ teilzunehmen. Auf der Speisenkarte standen eine Gemüsebrühe, selbstgemachte Nudeln mit Bolognese- und Tomatensoße, Hot-Dogs à la New York sowie als Dessert ein Blaubeerkuchen.
Gesunde und kindgerechte Ernährung
„Bei unserer pädagogischen Arbeit spielt gesunde und nachhaltige Ernährung eine sehr wichtige Rolle“, berichtet Kita-Leiterin Sabine Lakotta. „Neben den gemeinsamen Mahlzeiten führen wir auch Projekttage durch, an denen die Kinder neue Dinge entdecken und Erfolgserlebnisse sammeln können. Das kann ein Besuch auf einem Bauernhof, ein Einkaufstraining in einem Supermarkt oder eben ein Kochkurs sein.“
Raus aus der Komfortzone, ran an den Herd: Unter Anleitung von Chefkoch Keven Muttschall wurde geknetet, geschnibbelt und gerührt, abgeschmeckt, verfeinert und nachgewürzt. Die Mädchen und Jungen waren mit großer Begeisterung und hochkonzentriert mit Rührlöffel und Kochkelle bei der Sache.
Kita ist Teil des Children-Förderprogramms
Die Spiel- und Lernstube der Caritas ist eine von bundesweit 70 Partnereinrichtungen, die von der spendenfinanzierten Kinderhilfsorganisation „Children for a better World e. V.“ langfristig gefördert werden. Dank Children können solche besonderen Projekttage in die Tat umgesetzt werden.
Erschöpft und glücklich nahmen die Nachwuchsköche zum krönenden Abschluss an der gedeckten Tafel Platz. Es schmeckte sehr lecker und die Kinder waren sehr stolz, dass sie dieses tolle Menü erst in die Töpfe und dann auf die Teller gezaubert hatten. „Was ein Kind hautnah erleben und ausprobieren kann, hinterlässt einen bleibenden Eindruck und ist unheimlich wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung”, sagte Caritas-Mitarbeiter Dirk Schneppershoff. „Wir bedanken uns bei Keven Muttschall und Children für diesen wunderbaren und lehrreichen Tag.“
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