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Rhein-Lahn-Kreis

Eltern protestieren: Schlechte Beförderung von beeinträchtigten Schülern zu Förderschulen?

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Eltern protestieren: Schlechte Beförderung von beeinträchtigten Schülern zu Förderschulen? Foto: Envato
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RHEIN-LAHN Zum Beginn des Schuljahres gibt es ein neues Busunternehmen für die Beförderung von beeinträchtigten Schülern zu den Förderschulen. Zustande kam es, weil die Kreisverwaltung den Auftrag neu ausschreiben musste. Auf Presseanfrage des BEN Kurier erklärte der Kreis: »Die bisherige Beförderung zur Erich-Kästner-Schule war aufgrund vergaberechtlicher Vorgaben des Landesrechnungshofes zu kündigen und neu auszuschreiben. Die Ausschreibung erfolgte über ein vom Kreis beauftragtes Fachbüro. Neben dem Preis finden noch weitere Kriterien für die Vergabe an den jeweiligen Bieter Beachtung. Hierzu zählen unter anderem Nachweise zur Leistungsfähigkeit in technischer und beruflicher Hinsicht wie bspw. den Nachweis über Erfahrungen im freigestellten Schülerverkehr und den Einsatz entsprechend geeigneter Fahrzeuge, Fahrer und Begleitpersonal. Nach dem Anlaufen der Beförderung prüft die Kreisverwaltung zusammen mit der Schule und den Unternehmen, ob die vertraglichen Anforderungen eingehalten werden und ob es Probleme bei der Beförderung gibt.«

Das Busunternehmen wurde nicht befragt: Wir waren sehr erstaunt über die Presseberichtserstattung. Gesprochen haben die nicht mit uns. Lediglich die Rhein-Lahn-Zeitung und der BEN Kurier haben zu der Sache bei uns angefragt.«

Und genau die soll es laut Jessica Kraft aus Kördorf gegeben haben. Die Mutter einer neunjährigen Tochter veröffentlichte in den sozialen Medien einen offenen Brief: »Ich brauche Ihre Hilfe. Wir haben größere Probleme mit der neuen Schülerbeförderung zur Erich Kästner Schule und mit dem Umgang dazu mit der Kreisverwaltung. Seit der Neuausschreibung Ende des Schuljahres haben die meisten Eltern und Kinder ein neues Busunternehmen, welches gelinde gesagt, bei uns eine Katastrophe ist. Hier werden behinderte und schwerstbehinderte Kinder transportiert. Das Personal stellt sich nicht namentlich vor. Man wurde nicht im Vorfeld gefragt, ob z.B. ein Kindersitz benötigt wird. Wir hatten Freitag vor Schulbeginn noch nicht einmal die Information, welches Unternehmen fährt, geschweige denn um welche Uhrzeit das Kind geholt wird. Bis heute wurde ich nicht nach der Erkrankung meiner Tochter gefragt. Sie ist Epileptikerin, es ist kein Notfallmedikament an Bord. Ich habe Sorge es mitzugeben, da ich dem Personal die Verabreichung oral und rektal nicht zutraue. Manche der Fahrer und Begleitpersonen steigen nicht mal aus und helfen dem Kind beim Ein- und Aussteigen. Anstatt zu klingeln, stehen sie hupend im Wohngebiet. Das Personal wechselt häufig, das ist für behinderte Kinder ein Problem, da sie keine Bezugsperson haben und sich ständig auf neue Menschen einstellen müssen. Die Kinder werden mit den Worten aus dem Bus komplementiert: „Los jetzt, die anderen müssen auch heim“. Die Kreisverwaltung habe ich informiert. Es soll angeblich einen Infotag für die neuen Busunternehmen geben. Ich habe Herrn Lobitz gefragt, wann der stattfindet. Das wisse er noch nicht. Warum wird das nicht gemacht, bevor das Schuljahr und die neue Beförderung beginnt? Warum wird man als Eltern nicht informiert, wer das neue Unternehmen ist und um welche Uhrzeit das Kind geholt wird? Die meisten sind berufstätig, da müssen die Zeiten doch im Vorfeld abgesprochen werden. Höflichkeit und Respekt gegenüber den Kindern und Eltern darf man doch von einem Dienstleister, der das eigene schwerstbehinderte Kind transportiert, erwarten. Hier wird schließlich keine Fracht, sondern kleine, kranke Menschen transportiert. Ich wäre Ihnen über eine Berichterstattung sehr dankbar, um damit den Druck etwas dagegen zu unternehmen zu erhöhen. Man erhält leider den Eindruck, hier gehe es mal wieder nur ums Geld. Das billigere Busunternehmen erhält den Zuschlag, egal wie schlecht die Dienstleistung am Ende ist. Das Schlimmste ist, dass am Ende unsere beeinträchtigten Kinder die Leidtragenden sind.«

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Frau Kraft teilte in einem Telefonat dem BEN Kurier mit, dass ihre Tochter autistische Züge habe und gerade die Bindung zum Beförderungspersonal wichtig wäre. Wechselnde Fahrer wären sehr schwierig für ihr Kind. Das wäre beim vorherigen Busunternehmen immer sehr gut gelaufen. Nur selten wechselten die Fahrer.

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Wir unterhielten uns mit mehreren betroffenen Eltern. Zwischenzeitlich war der Kreis über Beschwerden informiert worden. Am vergangenen Freitag (15.09) erhielten wir vom Kreis die Beantwortung unserer gestellten Presseanfrage zu den geschilderten Vorgängen. Dennoch berichteten wir zunächst nicht und teilten das auch der Frau Kraft mit da die Sorgfaltspflicht der Presse es gebietet, alle Beteiligten anzuhören und dazu gehörte selbstverständlich im besonderen auch das betroffene Busunternehmen dazu.

»Wir waren sehr erstaunt über die Presseberichtserstattung. Gesprochen haben die nicht mit uns. Lediglich die Rhein-Lahn-Zeitung und der BEN Kurier haben zu der Sache bei uns angefragt«, teilte am Montag die Geschäftsführerin des Unternehmens mit. Damit Sie sich als Leser eine unvoreingenommene und eigene Meinung bilden können, haben wir die Aussagen des Kreises, des offenen Briefes der Frau Kraft sowie Elternaussagen und des Busunternehmens gegenübergestellt.

Aussage offener Brief: Wir hatten Freitag vor Schulbeginn noch nicht einmal die Information, welches Unternehmen fährt, geschweige denn um welche Uhrzeit das Kind geholt wird.“

Unternehmen: „Leider haben wir erst 10 Tage vor Beförderungsbeginn der Schüler, vom Kreis die Liste der rund 100 Kinder bekommen. Donnerstags erhielten wir einen Anruf eines Elternteils. Da waren wir mitten in einer Planungskonferenz. Wir konnten zu dem Zeitpunkt tatsächlich noch keine konkrete Aussage machen, sondern erst einen Tag später.

Aussage Eltern: Unternehmen nicht nach Qualifikation, sondern niedrigsten Preis ausgewählt

Kreis: Die Ausschreibung erfolgte über ein vom Kreis beauftragtes Fachbüro. Neben dem Preis finden noch weitere Kriterien für die Vergabe an den jeweiligen Bieter Beachtung. Hierzu zählen unter anderem Nachweise zur Leistungsfähigkeit in technischer und beruflicher Hinsicht wie bspw. den Nachweis über Erfahrungen im freigestellten Schülerverkehr und den Einsatz entsprechend geeigneter Fahrzeuge, Fahrer und Begleitpersonal.

Unternehmen: „Seit 19 Jahren befördern wir im Rhein-Lahn-Kreis beeinträchtigte Schüler an ihre Schulen. Unsere Mitarbeiter sind und werden fortlaufend sensibilisiert und geschult im Umgang mit Beeinträchtigten. Wir haben das günstigste Angebot abgegeben und das nicht ohne Grund. Trotz günstigsten Preis erhalten wir etwa 100 Prozent mehr als in der normalen Personenbeförderung. Gerade da sehen wir es so, dass es sich um Steuergelder handelt und das für uns mehr als ausreichend ist. Wir können dadurch unsere Fahrer fortlaufend weiterbilden und sogar besser bezahlen.“

Aussage offener Brief: Es ist kein Notfallmedikament an Bord. Ich habe Sorge es mitzugeben, da ich dem Personal die Verabreichung oral und rektal nicht zutraue.

Unternehmen: »Unsere Fahrer sind angehalten, keine Medikamente an Schüler zu verabreichen. Bei der Herausgabe stehen sie mit einem Bein im Gefängnis. Es könnte zu einer Falschmedikation kommen. Eine Notfallmedikation ist ein Sonderfall. Dazu müssen uns aber vorab die Eltern informieren.«

Aussage Eltern: Beschwerden wird nicht nachgegangen

Kreis: Unabhängig davon gehen wir Beschwerden von Eltern oder der Schule zeitnah nach.  Wir haben das Unternehmen nochmals ausdrücklich auf seine vertraglichen Verpflichtungen hingewiesen.

Unternehmen: »Beschwerden und Anregungen nehmen wir sehr ernst und gehen denen umgehend nach. Bisher war es so, dass die Beschwerden fast ausnahmslos an den Kreis gerichtet wurden und leider nicht an uns und es dadurch zu Verzögerungen kam.  Lediglich ein Elternteil wendete sich direkt an uns. Der Beschwerde bin ich persönlich nachgegangen, indem ich selber die Beförderungstour gefahren bin. Richtig ist, dass der Kreis mit uns das Gespräch suchte, und wir gemeinsam an der Optimierung der Fahrten arbeiten. Wir hegen große Empathie und Respekt für die Kinder. Für uns ist der sichere Transport eine Herzensangelegenheit. Und sollte es da dennoch einmal zu Schwierigkeiten kommen, sind wir der erste Ansprechpartner und bitten um eine Information, um überhaupt sofort reagieren zu können. Zu Beginn ist es eine Kennenlernphase, die sich erfahrungsgemäß nach wenigen Wochen legt. Die Kinder lernen uns kennen und wir die Kinder.«

Aussage Eltern und offener Brief: Es wird nicht nach besonderem Betreuungsbedarf eingegangen oder gefragt und die Fahrer stellen sich nicht vor

Kreis: Hierzu zählen selbstverständlich ein angemessener Kontakt und Umgang mit allen Beteiligten der Beförderung. Auch die Absprache und Einhaltung der Beförderungszeiten zählen hierzu.

Unternehmen: »Aktuell sind mehr als hundert neue Kinder bei uns in der Beförderung. Die meisten Kinder sind sehr selbständig und ein besonderer Betreuungsbedarf ist nicht bekannt. Wir gehen davon aus, dass uns die Eltern informieren, wenn ein Kind erweiterte Betreuung benötigt und nicht andersherum. Sobald wir davon Kenntnis haben, wird das protokolliert und bestmöglich berücksichtigt.  Ob die Fahrer sich bei allen Kindern vorgestellt haben, wissen wir nicht. In der Regel bildet sich nach einigen Wochen ein Vertrauensverhältnis. Wir werden das aber noch einmal ansprechen.«

Offener Brief: Ständig wechselndes Personal

Kreis: Darüber hinaus soll das eingesetzte Fahr- und Begleitpersonal, soweit möglich, nicht wechseln und die Touren dementsprechend mit denselben Personen besetzt sein.

Unternehmen: »Es ist schlichtweg falsch, dass ständig wechselndes Personal auf den Touren eingesetzt wird. Richtig ist, dass unsere Fahrer sehr bewusst feste Touren haben, um ein Vertrauensverhältnis mit den Kindern aufbauen zu können. Richtig ist aber auch, dass es durch krankheitsbedingte Ausfälle oder Urlaubsregelungen zu übergangsweisen Ersatzfahrern kommen kann.«

Und was machen Sie jetzt mit den Informationen? Jetzt können sie sich ohne tendeziöse Berichterstattung frei eine Meinung bilden. Sämtliche Beteiligten kamen zu Wort und wir lassen es unkommentiert.

 

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  1. Michael Eberhardt

    12. Oktober 2023 at 12:45

    BILLIG IST NICHT IMMER AM BESTEN!

    Mit Bestürzung las ich am 09.10.2023 in der Rhein-Lahn-Zeitung zum zweiten Mal einen Artikel über den Schülertransport beeinträchtigter Kinder zu den Förderschulen. Man hätte nämlich meinen können, dass sich die Situation mittlerweile nach der Kritik der Eltern zum Besseren entwickelt hätte.
    Der Rechnungshof hatte die Kreisverwaltung Rhein-Lahn angewiesen, die Beförderung der behinderten Kinder neu auszuschreiben. Dies erfolgte über ein Fachbüro.
    Man nahm den „billigsten“ Anbieter, die Fa. Fluck aus Nastätten und die Fa. Klotz hatte das Nachsehen, weil der Preis höher war. Offensichtlich ging es hierbei nur um das Geld und es erfolgte keine Qualitätsprüfung durch das Fachbüro, das übrigens auch nicht umsonst arbeitet. Die Eltern, deren Kinder zuvor von der Fa. Klotz zu den Förderschulen gebracht wurden, waren mit dieser Firma und den Fahrern zufrieden, während die Fahrer des jetzigen Unternehmens Fluck offenbar nicht in der Lage sind, die behinderten Kinder entsprechend zu befördern.
    Die Fahrer müssen den Kindern den Gang zur Toilette gewähren, sie müssen in einem entsprechenden Kindersitz transportiert werden, benötigte Notfallmedikamente müssen im Fahrzeug sein und der Fahrer muss in der Lage sein, diese Medikamente auch den Kindern im Notfall zu verabreichen. Landrat Denninghoff sollte die Angelegenheit zur „Chefsache“ erklären, denn dieser Zustand ist nicht länger tragbar und den Kindern und Eltern nicht zuzumuten.
    Michael Eberhardt, AfD-Kreistagsfraktion

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VG Nastätten

Finanzamt verantwortlich: Vollsperrung der Poststraße in Nastätten für drei Monate

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NASTÄTTEN Die kurzfristige Vollsperrung der Kreisstraße K 77 (Poststraße) in Nastätten sorgt für erhebliche Einschränkungen für Anwohner und Gewerbetreibende. Grund für die Maßnahme ist ein stark einsturzgefährdetes, unter Denkmalschutz stehendes Gebäude in der Poststraße 16, das sich im Eigentum des Finanzamts Montabaur befindet. Die Sperrung erfolgte kurzfristig, ohne dass Anwohner oder die Stadtverwaltung frühzeitig informiert wurden, was zu organisatorischen Herausforderungen geführt hat.

Chronologie der Ereignisse und Informationsfluss

Das betreffende Gebäude fiel am 2. Juli 2024 durch einen Fiskalerbschaftsbeschluss an den Staat. Bereits im September 2024 wurden bauliche Mängel festgestellt, und im Februar 2025 wurde das Gebäude als einsturzgefährdet eingestuft. Trotz dieser Erkenntnisse gab es im Vorfeld keine umfassende öffentliche Information über mögliche Konsequenzen seitens des Finanzamtes an die Anwohner.

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Die Stadtverwaltung sowie die Anwohner wurden erst unmittelbar vor der Sperrung in Kenntnis gesetzt. Dies führte zu kurzfristigen Herausforderungen bei der Verkehrsplanung, da es kaum alternative Umfahrungsmöglichkeiten gibt. Besonders betroffen sind Geschäfte in der direkten Umgebung sowie Anwohner, die auf eine unmittelbare Erreichbarkeit ihrer Grundstücke angewiesen sind.

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Denkmalschutz erschwert schnelle Lösung

Ein Abriss des Gebäudes wäre eine mögliche Lösung, ist jedoch aufgrund des bestehenden Denkmalschutzes nicht ohne weiteres umsetzbar. Das Finanzamt steht hierzu bereits in Abstimmung mit dem zuständigen Denkmalamt. Eine endgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen steht allerdings noch aus.

Die Stadtverwaltung hat keine Entscheidungsbefugnis über den Abriss oder Sicherungsmaßnahmen am Gebäude, da diese in der Verantwortung des Finanzamts liegen. Dennoch müssen Stadt und Bürger mit den Auswirkungen der Sperrung umgehen.

Kosten: Maßnahmen kosteten den Staat bisher rund 21.300 Euro

Die bereits umgesetzten Sicherungsmaßnahmen belaufen sich auf rund 21.300 Euro, wobei die Kosten für die Straßensperrung und mögliche weitere bauliche Maßnahmen noch nicht berücksichtigt sind. Diese Ausgaben werden aus öffentlichen Mitteln finanziert.

Dauer der Sperrung

Die Vollsperrung ist zunächst für drei Monate vorgesehen. Ob diese Frist eingehalten werden kann, hängt von der weiteren Entwicklung ab. Das Finanzamt hat signalisiert, dass ein Verkauf der Immobilie angestrebt wird, um eine langfristige Lösung zu ermöglichen. Konkrete Zeitpläne dafür liegen jedoch noch nicht vor.

Fazit: Verzögerungen und fehlende Kommunikation belasten Bürger

Die kurzfristige Vollsperrung der Poststraße stellt für viele Bürgerinnen und Bürger eine erhebliche Einschränkung dar. Da das Gebäude im Eigentum des Finanzamts liegt, liegt die Verantwortung für den weiteren Verlauf bei dieser Behörde. Die fehlende frühzeitige Kommunikation hat zu Unklarheiten und logistischen Herausforderungen geführt. Wie lange die Sperrung tatsächlich bestehen bleibt, hängt von den nächsten Entscheidungen rund um das Gebäude ab.

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VG Bad Ems-Nassau

Vom Herd an den Schreibtisch: Michael Kuppigs erster Roman aus Dienethal

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DIENETHAL Dienethal, eine beschauliche Gemeinde in der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau, zählt laut Wikipedia gerade einmal 231 Einwohner. Doch was die literarische Produktivität betrifft, kann sich das Dorf mit weitaus größeren Städten messen. Gleich drei seiner Bewohner haben in den vergangenen Jahren Bücher veröffentlicht. Nach dem Debütroman des Ortsbürgermeisters Oliver Steinhäuser (Ein Sommer und ein Leben) und dem mystischen Roman Zwischen Himmel und Erde von Jana Ava Keul, bereichert nun der ehemalige Koch Michael Kuppig die Literaturlandschaft mit seinem Werk Ich kann nur Lachsfilet, Shrimps und Milchreis.

Wer nun ein klassisches Kochbuch erwartet, liegt jedoch falsch. Zwar enthält das Buch einige Rezepte, doch im Mittelpunkt stehen die bewegenden Erlebnisse des Autors. In seinem Werk erzählt Kuppig von seinen Erfahrungen als Koch und seinen schicksalhaften Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen – eine Reise, die ihn von Hamburg über Südafrika bis in die Türkei führte. „Das sind Ereignisse aus meinem Leben in diesen 19 Jahren als Koch, in denen Sie sich wirklich wundern können, dass solche Sachen passiert sind“, sagt der Autor.

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Eine Station seines bewegten Lebens war Namibia, wo er unter anderem für das Adelsgeschlecht Thurn und Taxis kochte. „Ich war in Kapstadt, in Südafrika, in Südwestafrika, in Namibia und auch in Windhoek. Ich habe privat für Thurn und Taxis in Namibia gekocht.“ Doch sein Buch ist mehr als nur eine Sammlung kulinarischer Anekdoten – es ist ein tiefgehendes Zeugnis über Begegnungen, Schicksale und das unerschütterliche Vertrauen in die Menschlichkeit. „Dieses Teil meiner Lebensgeschichte hatte eben mit Kochen zu tun. Aber es sind die Ereignisse und Erlebnisse, die ich gehabt habe mit den Menschen, deren Schicksale ich kenne. Ich war ein Teil davon – und das möchte ich in meinem Buch mitteilen.“

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Mit viel Spannung schildert Kuppig bewegende und auch erschütternde Ereignisse, berichtet aber auch von Freude und Erfolg. Sein Werk ist eine fesselnde Lebensgeschichte, ein Vermächtnis, das den Leser auf eine außergewöhnliche Reise mitnimmt.

Die literarische Vielfalt Dienethals wirft die Frage auf, ob die drei Autoren ihre Geschichten künftig gemeinsam präsentieren werden. Eine gemeinsame Lesung der Dienethaler Schriftsteller wäre eine charmante Idee – und ein weiteres kulturelles Highlight für die Region.

Das Buch Ich kann nur Lachsfilet, Shrimps und Milchreis ist online erhältlich, unter anderem bei Amazon, sowie im regionalen Buchhandel, beispielsweise bei Jörg in Nassau oder Meckel in Bad Ems. Wer sich auf eine bewegende Reise durch die Zeit und über Kontinente hinweg begeben möchte, sollte sich dieses Werk nicht entgehen lassen.

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VG Nastätten

Backen wie damals: Kussmann eröffnet in Holzhausen Bäckerei der 60er Jahre

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HOLZHAUSEN Was macht man mit einer Bäckerei aus den 60er Jahren? Natürlich wiedereröffnen! Genau das hat Bäckermeister Paul Kussmann gemeinsam mit seiner Frau Kurissara in Holzhausen vor. Am 5. April soll der traditionsreiche Betrieb wieder zum Leben erweckt werden – im unverwechselbaren Charme der Endsechziger Jahre.

Ein Stück Geschichte erwacht zu neuem Leben

Die Bäckerei, die vor 56 Jahren gegründet wurde, stand ein halbes Jahr lang leer. Doch nun wird sie in ihrer ursprünglichen Form wiedereröffnet: Die Verkaufstheke, die Einrichtung und sogar die Backstube stammen noch aus dem letzten Jahrhundert und versprühen eine einzigartige Atmosphäre.

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Paul Kussmann, der in Holzhausen gelernt und seit rund 35 Jahren hier lebt, ist begeistert von der Möglichkeit, eine solche Tradition fortzuführen: „Ich habe hier bei Ellen Paul gelernt. Früher war es die Bäckerei Hausen, die Ellen Paul war die Inhaberin. Der Nachname ist Paul, mein Vorname ist Paul, das passt einfach“, erzählt er mit einem Lächeln.

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Handwerkliche Backkunst ohne Kompromisse

Für Kussmann ist klar: In seiner Bäckerei wird auf traditionelle Weise gebacken, ohne Geschmacksverstärker oder unnötige Zusatzstoffe. „Wir wollen die Tradition weiterführen mit traditionellen Gebäcken und handwerklicher Herstellung. Das heißt lange Teigführung, ohne Zusatzstoffe, Brote ohne Hefe. Das bringt Qualität in den Teig, Geschmack und eine längere Frischhaltung – und das schmeckt man auch.“

Das Sortiment wird klassische Brötchen, verschiedene Brotsorten, Stückchen und Kuchen umfassen – alles nach alter Handwerkstradition.

Freude in der Gemeinde

Auch der Ortsbürgermeister Michael Schicktanz freut sich über die Wiedereröffnung: „Als Bürgermeister freut es mich sehr, dass der Paul hier die Bäckerei übernimmt. Ellen Paul musste ja leider aus gesundheitlichen Gründen schließen, aber nun führt Paul den Betrieb fort. Ich weiß, dass er sich intensiv mit traditioneller Backkunst beschäftigt – das heißt: keine Pulver, sondern Sauerteig, natürliche Zutaten, wenig bis keine Zusatzstoffe. Das ist eine lohnende Anlaufstelle für die Zukunft.“

Für das Dorf ist die Bäckerei eine wahre Bereicherung: „Es ist für eine kleine Gemeinde wie unsere immer etwas Besonderes, wenn es noch einen Dorfbäcker gibt. Hier bekommt man etwas anderes als die Standardware aus dem Supermarkt. Ich bin mir sicher, viele Leute werden sich darauf freuen und ich kann nur jedem empfehlen, einfach mal herzukommen und zu probieren, wenn es soweit ist.“

Einladung zur Eröffnung

Am 5. April ist es soweit: Die Bäckerei Kussmann öffnet in der Oberen Brunnenstraße 10 in Holzhausen ihre Türen. Die ganze Gemeinde ist eingeladen, an diesem besonderen Tag dabei zu sein und das handwerklich gefertigte Gebäck zu kosten. Eine wunderbare Gelegenheit, Tradition und Genuss in einzigartigem Ambiente zu erleben!

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