Politik
Angst, nackte Angst geht um, nicht nur im Rhein-Lahn-Kreis!

RHEIN-LAHN Discounter oder Handwerk – eine wichtige Entscheidung bei jedem Einkauf! Angst kann lähmend sein oder den Fluchtreflex auslösen. Das kennt wohl jeder auf die ein oder andere Art?! Ja! Ich habe Angst, Angst um unsere mittelständischen und handwerklich arbeitenden Bäcker und Metzger. Das geht nicht nur mir so! Wie fühlen sich die Metzger und Bäcker die aktuell unmittelbar und brutal getroffen werden von Inflation, den Nachwehen von Corona, astronomischen Energiepreisen, einer enormen politischen Unsicherheit und dem seit Jahren real existierenden Fachkräftemangel?
Billigware oder echtes und gutes Handwerk?!
Wohin soll ein Handwerksmetzger oder der traditionsreiche Bäckermeister mit seinem Handwerksbetrieb um die Ecke fliehen bzw. ausweichen? Gelähmt von Angst zu sein fällt im Handwerk schlicht aus, da ja jeden Morgen wieder der Laden laufen muss. Es muss ja «irgendwie» weitergehen. Die Leute müssen ja etwas zu Essen haben, satt werden. Ohne Mampf kein Kampf! Also ran an die Brötchen und den Wurstkessel. Oft in aller Frühe, während so mancher noch tief und fest schläft – jeden Tag, jede Woche, jeden Monat und jedes Jahr und das bei vielen schon seit Generationen!
Die Handwerksgesellen, Fachverkäufer im Handwerk und die kompletten Mannschaften der Handwerksbetriebe arbeiten für uns – uns alle – unter harten Bedingungen, damit wir etwas zu beißen haben. ALLE ausnahmslos ALLE die tagtäglich dafür Sorge tragen, dass wir sattwerden, mit ihrer Hände Arbeit, haben unser aller Dank und Respekt mehr als verdient.
«Oft werde ich nachts mit großer Sorge wach und ich weiß nicht wie wir als Familien- und Handwerksbetrieb die kommenden Monate überstehen werden und ob es uns in kommenden Jahr noch geben wird», hat mir kürzlich ein zweiundsechzig Jahre alter Bäckermeister gesagt. Das ist wirklich bitter, sehr bitter.
Ein Metzgermeister aus dem Rheingautaunuskreis meinte vorgestern zu mir: «Ich bzw. wir können unsere handwerklich hergestellten Qualitätswaren nicht zu Dumpingpreisen anbieten, wie es die Discounter machen, denn ich muss ja unsere Mannschaft an jedem Ersten des Monats bezahlen können. Wir haben da eine große Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern und deren Familien». Und weiter: «Die aktuellen Preisexplosionen bringen uns an den Rand unserer Möglichkeiten! Ich weiß nicht, wie das enden wird»?!

Bestes Brot, handwerklich hergestellt und täglich frisch im Rhein-Lahn-Kreis vom Bäcker vor Ort – das könnte bald Geschichte sein?! (Foto Andy Walther)
«Ob ich Angst habe fragst du mich? Natürlich! Wer hätte die in einer solchen Zeit mit diesen Belastungen, Anforderungen und Unsicherheiten nicht?», sagt mir ein Bäckermeister aus dem Rhein-Lahn-Kreis. Dann fügt er an: «Nur Angst hilft mir, meiner Familie und unseren Mitarbeitern nicht! Also machen wir, was ein mittelständischer Handwerksbetrieb macht. Wir packen an – jeden Tag wieder»!
Ganz klar! Es gibt viele Menschen deren Einkommen, obwohl sie jeden Tag arbeiten gehen und ihren Job machen, so knapp bemessen ist, dass sie es sich nicht leisten
können täglich frische Brötchen oder Wurst beim Handwerksmetzger oder -Bäcker zu kaufen. Daneben gibt es viele andere Gutverdiener die zwei bis dreimal im Jahr
Urlaub machen können und evtl. mal darüber nachdenken sollten ob sie nicht lieber mit etwas Verzicht auf Luxus das Handwerk vor Ort unterstützen und helfen, dass die Bäcker und Metzger überleben werden.
Jeder Euro, der im Discounter landet, ist ein kleiner Nagel in den Särgen des lebensmittelproduzierenden Handwerks! Geht das SO weiter ist die Konsequenz klar! Wollen wir das wirklich? Wir, die Verbraucher, haben es in der Hand, mit jedem Einkauf wieder! Mit dem Sterben des Handwerks würde ein gutes Stück unserer Kultur sterben. Vielfalt bei Brot, Brötchen, Gebäck, Wurst- und Fleischspezialitäten wäre dann Geschichte – für immer! Tradition lebt nur dort, wo sie gepflegt und gelebt wird. Tragen wir dazu bei, dass unsere Kultur und unsere Traditionen auch für unsere Kinder und Enkel noch erlebbar bleiben. Deutsche Wurstspezialitäten und deutsches Brot genießen Weltruhm. Warum wohl?
Der Preis den wir letztendlich alle für Billigware aus dem Discounter zahlen wird hoch sein! Keine Bäcker und Metzger mehr auf den Ortschaften und in den Stadtteilen. Statt dessen Discounter und deren billig produzierte Massenware. Der Job der Politik ist es jetzt für schnelle Hilfe und Entlastung bei den Energiepreisen zu sorgen. Metzger und Bäcker sind systemrelevant, weil sie gute und qualitativ hochwertige Lebensmittel vor Ort produzieren. Nahversorgung unabhängig von Transportkapazitäten. Der Job von uns Verbrauchern ist es vor Ort bei Metzger und Bäcker einzukaufen. DAS ist es, was hilft und nur DAS hilft! Die Politik kann nur dafür Sorge tragen, dass Energie zu bezahlbaren Preisen dem Handwerk zur Verfügung steht.
Mit jeder Bäckerei und jedem Metzger, der verschwindet, verschwinden auch die ortsnahen Jobs. Für immer! Dann ist Schluss mit dem Plausch an der Verkaufstheke – auch das ist ein Stück Kultur, das verschwinden wird. Für immer! Die Verantwortung tragen wir alle, jeder Einzelne von uns Verbrauchern. Mit jedem Einkauf treffen wir eine Entscheidung – für oder gegen unsere Handwerksbetriebe vor Ort, auf den Dörfern und in den Stadtteilen der Städte.
Die aktuellen Schwierigkeiten lösen wir nur alle gemeinsam Hand in Hand. Politik, Handwerk und Verbraucher! Von Andy Walther – für die Bäcker und Metzger nicht nur im Rhein-Lahn-Kreis Fotos © 2022 by Andy Walther
Politik
Kommunaler Finanzausgleich: Kommunen profitieren von neuer Regelung

NASSAU Verstehen Sie den kommunalen Finanzausgleich? Gar nicht so einfach. Der Verfassungsgerichtshof in Rheinland-Pfalz hat in einer mündlichen Verhandlung im November 2020 festgestellt, dass die bisherige Lösung unvereinbar mit der Landesverfassung ist. Bis zum 01. Januar 2023 musste eine Neuregelung geschaffen werden und die gibt es jetzt. Finanzschwache Kommunen werden dabei deutlich besser finanziell ausgestattet und sehr starke Städte haben dabei einen deutlich höheren geldwerten Aderlass. Das betrifft in erster Linie Mainz oder auch Idar-Oberstein.

Besonders viele Verbandsgemeinden und Kreise dürften jubeln. Sie sind die Gewinner der neuen Regelung. In Zukunft werden sie deutlich besser finanziell vom Land Rheinland-Pfalz ausgestattet. Nahezu vier Milliarden Euro werden in Zukunft an die Kommunen fließen. Eine stattliche Summe. Für die Kämmerer in den Kommunen ein wahrlicher Grund zur Freude. In Zukunft wird es dadurch sicherlich einfacher werden, Projekte zu realisieren und zu finanzieren.
Die zahlreichen Hauseigentümer in den Gemeinden wird das im ersten Moment weniger freuen, denn sie werden dabei zur Kasse gebeten. Durch die Anpassung der Nivellierungssätze bei der Grundsteuer A und B sowie der Gewerbesteuer kommt es zu deutlichen Erhöhungen bei den Bescheiden. Die Kommunen sind dazu angehalten, ihre Realsteuersätze zu erhöhen, denn auch diese sollen ihren Teil dazu beitragen, dass der Haushalt mit einem positiven Ergebnis bestritten werden kann. Sich alleine auf die Gelder des kommunalen Finanzausgleichs zu stützen, reicht demnach nicht aus.
Hierbei soll es auch um die Solidargemeinschaft gehen. Insbesondere umlagenschwache Kommunen dürften von den zweckfreien Zuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich profitieren. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, muss abgewartet werden. Jährlich sollen die tatsächlichen zugewiesenen Gelder überprüft und angepasst werden.
Haben sie jetzt alles verstanden? Bei der Veranstaltung »60 Minuten SPD« im Hotel zur Krone in Nassau erklärte der Haushalt- & finanzpolitische Sprecher der SPD im Landtag Rheinland-Pfalz den interessierten Bürgern, was es alles mit dem kommunalen Finanzausgleich auf sich hat. Trotz der Komplexität der Thematik blieben am Ende kaum Fragen offen. Nun wird man schauen müssen, ob das Planspiel in der Realität so gut funktioniert, wie erhofft.
Lahnstein
Licht aus! Grüne rufen auf zur Teilnahme an der Earth Hour 2023

LAHNSTEIN Gemeinsam für mehr Klimaschutz lautet das Motto der diesjährigen Earth Hour am 25.03.2023. Die Lahnsteiner Mitglieder von Bündnis 90/ Die Grünen möchten sich gerne aktiv beteiligen und rufen die Bürgerinnen und Bürger auf mitzumachen. Dazu Jutta Niel, Sprecherin der Stadtratsfraktion: „Die Klimakrise schreitet unaufhörlich voran. Die Auswirkungen und Folgen sind bereits jetzt massiv zu spüren und wir möchten damit ein Zeichen setzen, dass die Klimakrise uns alle betrifft und wir alle etwas dagegen tun können- auch in Lahnstein.“
Mit der Teilnahme an der Earth Hour wird die Stadt Lahnstein am 25.03.23 zwischen 20:30 und 21:30 Uhr alle Lichter zur Beleuchtung von städtischen Gebäuden und Denkmälern, soweit sie im Moment durch die Energiesparmaßnahmen nicht schon ausgeschaltet sind, löschen. Lediglich notwendige Beleuchtungen zum Schutz oder zur Sicherheit bleiben an. Der Vorsitzende der Grünen in Lahnstein Leonard Winter erläutert: „Diese vom WWF initiierte Aktion verbindet Menschen weltweit mit dem Ziel, Klimaschutz voranzubringen. Gerade jetzt, wo wir mit der Energiekrise vor Augen gehalten bekommen, wie wichtig die unabhängige Energieversorgung durch erneuerbare Energien ist, müssen wir alles daran setzen den Klimaschutz schnellstmöglich voranzubringen. Machen wir also mit und geben damit ein Statement für eine lebenswerte
Zukunft ab!“
Die Earth Hour ist eine weltweite Aktion, die 2007 vom WWF Australia ins Leben gerufen wurde, um ein Signal für den Klima- und Umweltschutz zu setzen. Seither schalten teilnehmende Privathaushalte, Städte oder Unternehmen am Tag der Earth Hour um genau 20.30 Uhr alle ihre Lichter für eine Stunde aus, um Aufmerksamkeit auf das Thema Klimaschutz zu lenken.
Lahnstein hat als eingetragene Kommune sich schon in der Vergangenheit an der Aktion beteiligt.
Politik
Grüne Kreistagsfraktion besucht Schulen in Diez

DIEZ Die Kreistagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen besuchte in den vergangenen Tagen zwei Schulen im Kreisgebiet, um sich über die Bildungslandschaft vor Ort zu informieren. Die Gesprächspartner waren die Schulleitungen der NAOS Diez sowie des Gymnasiums am Oranien Campus in Altendiez. Während des Besuchs an beiden Schulen wurden unter anderem Klimaschutzprojekte wie Photovoltaikanlagen und Elektrofahrzeuge diskutiert. Die Schulleitungen präsentierten den Besuchern ihre jeweiligen Projekte und Maßnahmen, die zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beitragen sollen.
Besonders beeindruckt waren die Besucher von der Innovationskraft und dem Engagement der Schülerinnen und Schüler, die an vielen dieser Projekte beteiligt sind. Im Gespräch ging es auch um die Umsetzung der Inklusion. An der Naos existiert eine große Offenheit gegenüber Lernenden mit Behinderung und man versucht Hürden pragmatisch aus dem Weg zu räumen, trotz finanzieller und baulicher Schwierigkeiten.
Bedauert wurde, dass keine Förderschullehrkraft den Schüler: Innen im Berufsvorbereitungsjahr zugeordnet wird, obwohl dort auch Lernende aus der Förderschule Lernen ohne Hauptschulabschluss sind. Im Oranien Campus werden Lernende mit Sinnes und motorischer Behinderung selbstverständlich integriert, sie müssen aber die Fähigkeiten für die Herausforderungen des Gymnasiums mitbringen.
Am Gymnasium am Oranien Campus in Altendiez wurden ebenfalls Nachhaltigkeitsprojekte vorgestellt, wie beispielsweise das Projekt “Elektromobilität in Verbindung mit PV-Anlagen”, bei dem Elektrofahrzeuge angeschafft wurden, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und den vor Ort produzierten Sonnenstrom direkt für die Fahrzeuge der Lehrer zu verwenden. Auch hier zeigten sich die Besucher beeindruckt von der Vorreiterrolle der Schule in Sachen Umweltschutz.
Insgesamt war die Kreistagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen von den vorgestellten Klimaschutzprojekten und dem Engagement der Schulen und Schülerinnen und Schüler beeindruckt. Die Besuche sind Teil eines umfassenden Konzepts der Grünen zur Weiterentwicklung des Bildungswesens im Rhein Lahn Kreis, das auch zukünftig weitere Besuche an Schulen im Kreisgebiet vorsieht.
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