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Lahnstein

Lahnsteiner Feuerwehrjubiläum hinterlässt bleibende Eindrücke

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Räuber im vollen Zelt

LAHNSTEIN Wenn Menschen in Not sind rufen sie die Feuerwehr. Und wenn die Feuerwehr die Menschen ruft weil es ein Fest zu feiern gibt, dann kommen diese in großen Scharen. So war es auch jetzt beim 150-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Lahnstein, das drei Tage lang in den Rheinanlagen gefeiert wurde. Zurückgehend auf das Gründungsdatum der Freiwilligen Feuerwehr Oberlahnstein am 25. Februar 1872 wurde das Jubiläum erstmals von allen Kameradinnen und Kameraden der Lahnsteiner Feuerwehr sozusagen „wachübergreifend“ gemeinsam gefeiert. Dieses Konzept fand bei allen Beteiligten, bei der gesamten Blaulichtfamilie und bei der Bevölkerung großen Anklang.

Zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft sowie aus den Reihen der Hilfsorganisationen und befreundeter Feuerwehren und der Lahnsteiner Vereine waren freitags der Einladung zum Festkommers ins große Festzelt am Rhein gefolgt. Innenminister Roger Lewentz hatte die Schirmherrschaft übernommen. In seiner Rede ging er auf die historische Entwicklung des Feuerwehrwesens im Allgemeinen und in der Stadt Lahnstein im Besonderen ein. Er zeigte sich sehr beeindruckt von der Arbeit der Lahnsteiner Feuerwehr insbesondere auch bei den schweren Einsätzen im Ahrtal und auch im August 2020 als am Bahnhof Niederlahnstein ein Zug mit mehrere Kesselwagen voller Diesel entgleiste. Nicht minder stolz sprach auch Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert seinen Dank an die Wehrleute aus und drückte seinen Stolz darüber aus, dass Lahnstein über eine solch schlagkräftige Wehr verfügt.

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Das NCV Showballett beim Familientag

Für den Rhein-Lahn-Kreis gratulierte die Erste Kreisbeigeordnete Gisela Bertram und für den Kreisfeuerwehrverband, der vor 43 Jahren in Lahnstein gegründet wurde, überbrachte der Vorsitzende Michael Dexheimer die Glückwünsche. Auch die befreundeten Feuerwehren aus Bad Honnef und Wistedt / Nordheide machten ihren Lahnsteiner Kameraden ihre Aufwartung. Groß war auch die Zahl der Gratulanten aus den Reihen der gesamten Blaulichtfamilie, den Kirchen beider Konfessionen und der Lahnsteiner Vereine. Die mit der Feuerwehr eng befreundeten Karnevals- und Geselligkeitsvereine, NCV, CCO, Funken Blau-Weiß, Traditionsgarde Rot-Weiß, Möhnen Immerfroh und die 24er hatten an allen Festtagen die Bewirtung der Gäste mit Getränken übernommen, damit die Feuerwehraktiven sich den wichtigen Programmpunkten wie Schauübungen und Ausstellungen widmen konnten. Der Festkommers wurde von Michael Güls und Manfred Radermacher locker moderiert und feierlich von der perfekt aufspielenden Feuerwehrkapelle Dahlheim mit ihrem Chef Elmar Mehl untermalt.

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Das Orgateam dankt Andreas Birtel beim Festkommers

Beim Familientag am Samstag herrschte bestes Wetter. Groß war die Resonanz bei den Besuchern aus Nah und Fern. Über den Tag verteilt kamen tausende Menschen auf das Festgelände und staunten über die Vielfalt der Fahrzeuge und Geräte, die dort von Feuerwehr, THW, DRK, DLRG und Polizei ausgestellt waren und bei eindrucksvollen Schauübungen zum Einsatz kamen.

Moderator Michael Güls

Ob die aktive Wehr, der Gefahrstoffzug, die Taucherstaffel, die Rettungshundestaffel, die Altersabteilung, die Jugendfeuerwehr, und auch die Minis aus der Löschbande: alle zeigten ihr Können. Besonders spektakulär war eine Übung auf dem Rhein, die von Hunderten Zuschauern am Ufer gespannt verfolgt wurde: „Personen im Wasser“ lautete das angenommene Szenario. Ein brennendes Schiff, eine Explosion, Menschen, die in Not ins Wasser sprangen. Feuerwehreinsatzkräfte, Wasserrettung, THW und Hubschrauberstaffel der Polizei arbeiteten eindrucksvoll Hand in Hand. So etwas hatte man in Lahnstein noch nicht gesehen.

Die Freunde vom THW gratulieren

Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag von Erfolg gekrönt

Für viel Beifall sorgten auch die 30 Feuerwehr-Oldtimer-Fahrzeuge die aus dem gesamten Bundesgebiet den Weg nach Lahnstein gefunden hatten. Bestens organisiert von Stefan Specht und seinen Kameraden der Altersabteilung fuhren die teils recht betagten Feuerwehrautos von Lahnstein übers Lahntal nach Nastätten und nach einer Pause weiter zum Rhein und auf das Festgelände. Hier wurden die Fahrzeuge mit ihren Fahrern prämiert.

Die Lahnsteiner Bambini-Feuerwehrgruppe Löschbande

Währenddessen war auch das Festzelt stets gut gefüllt, denn hier zeigten die Showtanzgruppen der Traditionsgarde Rot-Weiß, des NCV und des CCO dass sie auch trotz der Corona-Zwangspause ihre tollen Tänze nicht verlernt hatten und so manches „Helau“ tönte durch das Zelt.

Druckluft sorgt für Stimmung

Am Abend füllte sich das Festzelt dann für den „Kölschen Abend“. Gleich drei Granden der Kölner Musikszene waren nacheinander nach Lahnstein gekommen. Die zwölfköpfige Brass- und Performance-Band „Druckluft“ heizte den Besuchern tüchtig ein und bot den idealen Einstieg in ein tolles Programm, das von „Torti de Banana“ bestens moderiert und von dessen spaßigen Einlagen hervorragend ergänzt wurde.

Das Orgateam dankt Andreas Birtel beim Festkommers

Die „Funky Marys“ präsentierten originellen und harmonischen Gesang zu bekannten Klängen aus der Fünften Jahreszeit und zum krönenden Abschluss gaben „De Räuber“ ein mehr als einstündiges Konzert.

Simon Bersch bei den Räubern

Mal rockig, mal besinnlich, mal stimmungsgeladen präsentierten sie sowohl neue Stücke als auch altbekannte Hits aus eigener Feder. Auch der Sänger der Lahnsteiner Band „Bunkerbeat“, Simon Bersch, durfte mit ihnen gemeinsam singen. Spätestens nach diesem absolut tollen Abend waren sich die Lahnsteiner Feuerwehrleute einig, dass die Idee, sich den Lahnsteiner Event-Profi Andreas Birtel mit an die Seite zu nehmen,genau richtig war. Andreas Birtel wollte mit seinem Engagement auch „etwas an die Feuerwehr zurückgeben, die immer da ist, wenn man sie braucht“, so sein Statement.

Schirmherr und Innenminister Roger Lewentz

Der Sonntag wurde mit einem ökumenischen Festgottesdienst unter der Mitwirkung der Kolpingkapelle Kamp-Bornhofen von Pfarrer Armin Sturm von der katholischen Pfarrei St. Martin und St. Damian, Pfarrer Benjamin Graf von der evangelischen Kirchengemeinde Oberlahnstein und Diakon Johannes Arnoldi, der als Seelsorger in der JVA Wittlich tätig ist und aktiv beim THW mitarbeitet, abgehalten. Der Wahlspruch der Feuerwehren „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ wurde hierbei einmal mehr in den Fokus gerückt.

OB Lennart Siefert eröffnet den Familientag

Gesellig wurde es anschließend beim musikalischen Frühschoppen, der auch den Ausklang des Fests bildete. Schneller als gedacht hatten die Lahnsteiner Feuerwehrleute ihre schicken Uniformen gegen die Arbeitskleidung getauscht und bereits am späten Nachmittag war der gesamte Festplatz wieder in den Urzustand versetzt.

Jannik Bersch von der AXA links und Detlev Port von der Bitburger Braugruppe rechts waren Hauptsponsoren des Jubiläums.

Was bleibt, sind viele positive Eindrücke und das gute Gefühl, ein Fest geboten zu haben, von dem man in Lahnstein wohl noch lange sprechen wird.

Räuber im vollen Zelt (Fotos: FFW Lahnstein)

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Lahnstein

Neueröffnung der Bäckerei Kugel: Ein Familienunternehmen kehrt zurück nach Lahnstein

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Foto: Eva Dreiser | Stadtverwaltung Lahnstein

LAHNSTEIN Seit März gibt es wieder ein vertrautes Schild in Lahnstein: Die Bäckerei Kugel hat in der Bahnhofstraße ihre Türen geöffnet. Früher schon einmal hier ansässig, kehren Laura und Klaus Kugel nun mit ihren traditionell handwerklich hergestellten Backwaren zurück. Und hier wird nicht nur auf Qualität und Geschmack geachtet, sondern auch auf den Ursprung der Zutaten. Das Getreide stammt aus regionalem Anbau in Heimbach-Weis, ist Bioland zertifiziert und wird in der dortigen Stammfiliale selbst vermahlen.

Ein Teil ihrer Philosophie ist es, einen positiven Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten. Daher werden überschüssige Backwaren regelmäßig gespendet. Zur Neueröffnung der Bäckerei Kugel überreichte Oberbürgermeister Lennart Siefert einen Blumenstrauß. Im Gespräch mit Siefert erzählte das Paar, wie herzlich es in Lahnstein wieder aufgenommen wurde, was die Rückkehr zu den Wurzeln noch schöner mache. Auch sind viele ihrer früheren Mitarbeiter nun erneut bei ihnen angestellt.

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Ich freue mich, dass es wieder eine Bäckerei Kugel in Lahnstein gibt“, so OB Siefert. „Hier gehen Tradition und Innovation Hand in Hand!“

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Neueröffnung der Bäckerei Kugel: Ein Familienunternehmen kehrt zurück nach Lahnstein | Foto: Eva Dreiser | Stadtverwaltung Lahnstein
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Lahnstein

Lahnsteiner Schüler ist spitze in Mathe und Chemie

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Foto: Johannes-Gymnasium Lahnstein

LAHNSTEIN Thorben Weinhold besucht die 9. Klasse des Privaten Johannes-Gymnasiums in Lahnstein und steht kurz vor dem „Triple“ in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Wettbewerben in Rheinland-Pfalz. Thorben errang am 13.03.2024 bei der Landesrunde Rheinland-Pfalz/Saarland des Schülerwettbewerbs „Chemie-die stimmt!“ den 1. Platz in der Klassenstufe 9. Durch seine hervorragenden Leistungen in den ersten beiden Runden hat er sich nun für die 3. Runde der Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westphalen, Rheinland-Pfalz und des Saarlandes qualifiziert und nimmt vom 04.06. bis 07.06.2024 an einem dreitätigen Auswahlseminar in Münster teil.

Am 12. April wurde Thorben dann beim Landeswettbewerb Mathematik zum Landessieger gekürt. Er hat die Jury mit seinen mathematischen Leistungen sehr beeindruckt und konnte diese im Rahmen eines 3-tägigen Workshops an der Universität Kaiserlautern unter Beweis stellen. Am 25. und 26.04.2024 nimmt nun Thorben Weinhold zusammen mit seinen Mitschülern Enjo Westphal und Gero Hanrath am Landesfinale Schüler experimentieren mit ihrer Forschungsarbeit zur Balkonaufzuchtstation in der Sparte Biologie teil. „Wir drücken den drei Jungs die Daumen für das Landesfinale – die Leistungen von Thorben Weinhold sind schon mit den beiden Erstplatzierungen mehr als außergewöhnlich“ – so der stolze Schulleiter Rudolf Loch – „ein Landessieg bei Schüler experimentieren wäre dann tatsächlich das Triple“.

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Lahnstein

Niemals vergessen: Grüne Lahnstein besuchen die Gedenkstätte Hadamar!

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Foto: Bündnis 90/ die Grünen Lahnstein

HADAMAR An der Gedenkfahrt am Sonntag, den 07.04, nahmen auch interessierte Bürgerinnen und Bürger teil. Zur Teilnahme an der Fahrt war öffentlich eingeladen worden.  Die Idee für den Besuch kam im Zuge der jüngsten Entwicklungen rund um das Erstarken rechten Gedankengutes in der Gesellschaft auf. Ziel war es, allen Opfern der nationalsozialistischen Verbrechen und insbesondere denen der „Euthanasie“ zu gedenken. Zudem sollte die Teilnahme an dem Besuch dazu anregen, sich mit dem nationalsozialistischen Unrecht auseinanderzusetzen.

Die Gedenkstätte Hadamar hat eine besondere Bedeutung als Ort des Gedenkens und der Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“. In den Jahren 1941 bis 1945 wurden hier fast 15.000 Menschen ermordet. Zu den Opfern gehörten psychisch Erkrankte und Menschen mit Behinderung. Die Gedenkstätte hat auch den Zweck, über die damaligen Geschehnisse aufzuklären. Von Januar bis August 1941 wurden im Keller der Anstalt über 10.000 Kinder, Frauen und Männer mit Kohlenmonoxid in einer als Duschraum getarnten Gaskammer ermordet. Der Abbruch der Gasmorde 1941 bedeutete nicht das Ende der NS-„Euthanasie“-Verbrechen. Ab August 1942 wurde das Morden fortgesetzt, diesmal bspw. durch überdosierte Medikamente und Hungerkost. Während dieser Zeit kamen noch einmal 4.500 Menschen ums Leben.

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Das grausame Vorgehen dauerte bis zum Kriegsende im März 1945 an. Unter den Opfern der zweiten Mordphase befanden sich Anstaltspatienten und -patientinnen, durch den Bombenkrieg verwundete Menschen, Kinder, Tuberkulosekranke, Zwangsarbeiter sowie psychisch Kranke. Die Taten zeigen das Ausmaß der Grausamkeit, das im Namen der Ideologie des Nationalsozialismus begangen wurde. Die Exkursion beinhaltete neben der Führung auch einen Workshop mit Biografiearbeit.

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Die Anwesenden zeigen sich betroffen von dem erfahrungsreichen Tag, aber auch dankbar für die Arbeit der Gedenkstätte. Durch das Engagement haben alle die Möglichkeit, sich ein Bild von den Verbrechen, welche unter dem Vorzeichen der nationalsozialistischen Ideologie geschahen, zu machen und dadurch die Sensibilität für die Wahrung der Menschenwürde und der daraus folgenden Rechte zu stärken. Das Fazit der Gruppe ist, dass nur Erinnerung und Aufklärung sicherstellen können, dass sich solche Verbrechen nie wiederholen und eine entsprechende Ideologie nicht mehr Staatsdoktrin werden kann. „Nie wieder“, wie es in den letzten Monaten häufig heißt, bedeutet daher nicht nur, sich gegen den Anstieg rechtsextremer Ideologien und Rassismus einzusetzen, sondern auch die Aufarbeitung der Vergangenheit zu fördern und die Menschenwürde und die Menschenrechte in der Gesellschaft zu schützen. Die Gedenkstätte Hadamar ist ein Ort, an dem dieser Einsatz gelebt wird und an dem gegen das Vergessen angekämpft wird. Insbesondere wollen die Grünen der Workshopleiterin und Gedenkstättenmitarbeiterin Frau Kabs danken.

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