VG Aar-Einrich
Konfis backen auch im Rhein-Lahn-Kreis wieder Brot für die Welt
KATZENELNBOGEN Samstagmorgen in der Backstube von Niko Zorn in Katzenelnbogen. Der Bäckermeister hat ein Dutzend neugieriger Teenager um sich geschart, die „Brot für die Welt“ backen möchten. Die Konfirmanden-Aktion „5000 Brote“ hat schon Tradition. In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) vor neun Jahren ins Leben gerufen, knetet der evangelische Nachwuchs mittlerweile bundesweit und alljährlich für den guten Zweck, auch im Dekanat Nassauer Land.
Die örtlichen Bäckereien öffnen ihre Backstuben, stellen Teig, Öfen und Zeit zur Verfügung, damit die Jugendlichen ihre Backwerke in den Kirchengemeinden für die Hilfsaktion der Evangelischen Kirche verkaufen können. Dank der Kooperation mit den heimischen Handwerksbetrieben lernen die Jugendlichen so, mit ihrer Hände Arbeit Gleichaltrige zu unterstützen, die nicht das Glück hatten, in Wohlstand hineingeboren zu sein. Den Konfi-Jahrgängen werden so ganz praktisch Themen wie globale Ungleichheit, Hunger und Armut, die Lebenssituation Gleichaltriger und die Relevanz von Bildung in anderen Teilen der Welt vermittelt.
Für die gute Sache ist auch Niko Zorn alljährlich dabei. Nebenbei hofft er, dass der Aufenthalt in seiner Backstube vielleicht der Einen oder dem Anderen etwas Lust auf seine Handwerkskunst macht. „Nachwuchs könnten wir gut gebrauchen“, sagt Zorn. Dass die Corona-Pandemie die Systemrelevanz der Bäckereien nochmals besonders aufgezeigt hat, wurde schon während der Auftaktveranstaltung mit der Stellvertretenden Kirchenpräsidentin der EKHN Ulrike Scherf betont.
An diesem Samstagmorgen ist zunächst einmal gründliches Händewaschen angesagt. Dann folgt ein wenig Mathematik, um von den Zutaten das richtige Quantum an Mehl, Salz, Sauerteig und Hefe in die große Rührschüssel zu geben. Richtig abgewogen rutscht das Mehl aus dem Silo durch ein Rohr in den Bottich, den Rest geben die Konfis per Hand dazu, bevor Zorn den großen Teigrührer einschaltet. Zwischendurch zeigt er den in zwei Gruppen eingeteilten Konfis der evangelischen Kirchengemeinde Klingelbach, was es sonst noch an Backtechnik und gesunden Körnern in seiner Backstube zu entdecken gibt. Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Sesam, Kürbiskerne und Haferflocken gilt es etwa zu erkennen. Etwas später geht’s dann an den Teig. Mit viel Liebe werden die Laiber geformt, bevor sie in den Ofen geschoben werden. Die 60 Exemplare werden tags darauf im Gottesdienst in der Klingelbacher Kirche verkauft. Mehr als 250 Euro kommen allein dort zusammen.
Bäckereien unterstützen auch im Dekanat Nassauer Land Jugendliche beim Helfen und dem Blick auf globale Themen
Auch an der Unteren Aar stehen die Jugendlichen in den Startlöchern für die Aktion. Die Bäckerei Wick in Hahnstätten öffnet am 30. Oktober für Konfirmandinnen und Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde ihre Backstube. Dort werden die Brote auf Vorbestellung gebacken und dann nach dem Reformationsgottesdienst am 31. Oktober für Kinder- und Jugendprojekte von Brot für die Welt verkauft.
Die Idee für „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ entstand im Jahr 2012 in Kooperation der beiden evangelischen Landeskirchen in Hessen und des Bäckerinnungsverbands Hessen. Sie war so erfolgreich, dass sie mittlerweile von allen Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) durchgeführt wird und jährlich stattfindet. Hauptaktionszeitraum ist immer zwischen Erntedank und erstem Advent. Weil es jedes Jahr immer wieder neue Konfirmandinnen und Konfirmanden gibt und die Herausforderungen bleiben, wird die Aktion nie langweilig.
Seit Beginn der Aktion haben deutschlandweit 52.000 Jugendliche rund 200.000 Brote gebacken und einen Spendenerlös von fast 950.000 Euro für Jugendbildungsprojekte erzielt. (Fotos: Dekanat Nassauer Land).
Sport
Fußballfest in Katzenelnbogen: Bambini-Turnier bringt Bewegung in den Schiedsrichterdiskurs
KATZENELNBOGEN Am vergangenen Wochenende fand in der Schul-Sporthalle Katzenelnbogen das mittlerweile vierte Bambini-Turnier statt, organisiert von der Schiedsrichtervereinigung und dem Förderverein Schiedsrichter Rhein-Lahn. Das Turnier erfreut sich wachsender Beliebtheit und erreichte in diesem Jahr mit 27 teilnehmenden Mannschaften einen neuen Rekord.
Sebastian Hoppe, Vorsitzender des Fördervereins Schiedsrichter Rhein-Lahn, zeigte sich begeistert über die positive Entwicklung: „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir dieses Jahr ein so großes Starterfeld wie noch nie hatten. Besonders dankbar sind wir für die Unterstützung des Fußballkreises und die hervorragenden Bedingungen, die uns hier in der Halle von Katzenelnbogen geboten werden.“
Das Turnier, bei dem die jüngsten Fußballbegeisterten – die sogenannten Bambini – im Vordergrund standen, bot jedoch weit mehr als nur sportliche Unterhaltung. Es diente gleichzeitig dazu, auf die wichtige Rolle der Schiedsrichter aufmerksam zu machen und diese Aufgabe bei den teilnehmenden Vereinen und Zuschauern ins Bewusstsein zu rücken.
Oliver Stephan, Kreisvorsitzender des Fußballverbands Rheinland, lobte das Engagement der Organisatoren: „Ich freue mich, dass die Schiedsrichter-Vereinigung und der Förderverein mit diesem Bambini-Turnier eine so positive Präsenz in der Öffentlichkeit zeigen. Es ist eine großartige Gelegenheit, Werbung für die Schiedsrichtersache zu machen und gleichzeitig den Kreis bei der Ausrichtung des Turniers zu unterstützen.“
Ein besonderes Highlight des Turniers war die aktive Mitwirkung der Schiedsrichter. Patrick Heim, Obmann der Schiedsrichtervereinigung, erklärte: „Unsere Schiedsrichter unterstützen den Förderverein heute in vielerlei Hinsicht. Michael Vogt fungiert als Turnierleiter, und bis zu 20 Schiedsrichter helfen bei der Organisation – sei es im Verkaufsraum, beim Ablauf des Turniers oder beim Hineinwerfen des Balls zu Spielbeginn.“
Neben dem Turnier war es den Verantwortlichen ein Anliegen, auch auf die aktuelle Situation der Schiedsrichter im Rhein-Lahn-Kreis aufmerksam zu machen. „Wir haben derzeit 67 aktive Schiedsrichter – das klingt nach viel, ist aber leider zu wenig, um alle Vereine ausreichend zu versorgen. Viele Vereine suchen dringend nach Schiedsrichtern“, erklärte Heim.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, führt der Fußballverband Rheinland ab dem 22. Februar einen Anwärterkurs durch. Der Kurs umfasst zwei Präsenztermine in Koblenz sowie drei Online-Sitzungen. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei der Schiedsrichtervereinigung oder dem Ben Kurier zu melden, der den Kontakt herstellen kann.
Das Bambini-Turnier in Katzenelnbogen hat nicht nur den Nachwuchs im Fußball begeistert, sondern auch gezeigt, wie wichtig das Zusammenspiel von Sport, ehrenamtlichem Engagement und Nachwuchsförderung ist. Die Organisatoren hoffen, dass das Turnier auch in den kommenden Jahren ein fester Bestandteil im Kalender bleibt – und vielleicht den ein oder anderen motiviert, sich selbst als Schiedsrichter zu engagieren.
VG Aar-Einrich
Schulweg wird zur Zitterpartie: Linie 573 im Aar-Einrich fällt immer wieder aus
KATZENELNBOGEN Eine Welle der Frustration und Verzweiflung hat Eltern aus dem Rhein-Lahn-Kreis erfasst. Immer wieder fällt die Buslinie 573 aus, die Schüler von Katzenelnbogen nach Hahnstätten bringen soll – eine Strecke, die gerade für berufstätige Eltern essenziell ist. Die Begründung klingt schlicht: Es fehlen Busfahrer. Doch hinter dieser nüchternen Erklärung verbirgt sich ein Chaos, das für viele Familien mittlerweile zur Nervenprobe wird.
Die betroffene Buslinie wird von der DB Regio betrieben, doch das Unternehmen hat offensichtlich Schwierigkeiten, den Fahrbetrieb zuverlässig zu gewährleisten. Für berufstätige Eltern bedeutet das nicht nur Stress, sondern oft auch organisatorischen Ausnahmezustand. „Wie sollen wir sicherstellen, dass unsere Kinder pünktlich zur Schule kommen, wenn wir uns auf den Bus nicht verlassen können?“, fragt eine Mutter aus Katzenelnbogen verzweifelt. Gestern fuhr kein Bus. Heute war er wieder da, doch morgen?
Hilferuf an die DB Regio – doch Lösungen bleiben aus
Wie aus Elternkreisen zu hören ist, haben sich bereits viele Betroffene direkt an das von der DB Regio beauftragte Subunternehmen gewandt, um Antworten zu erhalten. Doch die Reaktionen waren ernüchternd: Das Subunternehmen erklärte, dass die DB Regio bereits darüber informiert worden sei, dass für die Linie keine Busfahrer verfügbar seien. Damit wäre es die Aufgabe der DB Regio gewesen, rechtzeitig für Ersatz zu sorgen. Doch genau das ist nicht passiert.
Für Eltern ist das ein kaum tragbarer Zustand. Sie müssen kurzerhand improvisieren, Fahrgemeinschaften organisieren oder auf Großeltern und Nachbarn zurückgreifen – oft mit mäßigem Erfolg. „Es ist ein Albtraum“, schildert ein Vater. „Manchmal fahren wir unsere Kinder selbst zur Schule, obwohl wir eigentlich längst auf dem Weg zur Arbeit sein müssten.“
DB Regio schweigt, Kreisverwaltung bedauert
Auf Nachfrage des BEN Kuriers zeigte sich auch die Kommunikation mit der DB Regio schwierig. Eine telefonische Anfrage wurde nicht beantwortet, und auf eine schriftliche Stellungnahme von der Pressestelle wartet man bislang vergeblich. Die Kreisverwaltung Rhein-Lahn hingegen äußerte sich: „Wir bedauern sehr, dass es derzeit zu erheblichen Busausfällen kommt und die Schulen sowie Eltern nicht rechtzeitig informiert werden. Das ist nicht hinnehmbar.“
Die Verantwortung für die Busausfälle liege laut Kreisverwaltung klar bei der DB Regio. Das Unternehmen sei vertraglich verpflichtet, für einen reibungslosen Betrieb zu sorgen – notfalls durch Ersatzbusse oder die Bereitstellung von Ersatzfahrern.
Um die Situation zu entschärfen, forderte die Kreisverwaltung die DB Regio auf, die Missstände unverzüglich zu beheben und sicherzustellen, dass Schulen und Eltern zeitnah über Ausfälle informiert werden. Doch die Realität zeigt: Auch am gestrigen Tag fiel die Linie 573 erneut aus.
Schüler und Eltern – die Leidtragenden im Verkehrschaos
Besonders betroffen sind natürlich die Kinder. Für sie ist der tägliche Schulweg mittlerweile ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Doch auch die Eltern stehen unter massivem Druck. Viele von ihnen sind berufstätig und können nicht einfach kurzfristig einspringen, wenn der Bus ausfällt. „Wir sitzen in einer Zwickmühle“, erklärt eine alleinerziehende Mutter. „Einerseits müssen wir unsere Jobs absichern, andererseits können wir unsere Kinder nicht allein lassen.“
Wenn der Bus nicht kommt, ist Improvisation gefragt: Eltern bilden Fahrgemeinschaften, bitten Großeltern oder Nachbarn um Unterstützung. Doch all das ist keine dauerhafte Lösung. Besonders ärgerlich finden viele die fehlende Transparenz. „Wir wurden überhaupt nicht informiert“, beklagt ein Vater. „Man erfährt es erst, wenn der Bus einfach nicht auftaucht.“
ÖPNV im Rhein-Lahn-Kreis: Ein Glücksspiel mit hoher Belastung
Die aktuellen Probleme sind kein Einzelfall. Schon in der Vergangenheit war der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) auf einzelnen Strecken im Rhein-Lahn-Kreis eine unsichere Option für Schüler und Eltern. Doch die ständigen Ausfälle der Linie 573 setzen dem Ganzen die Krone auf.
Für viele Betroffene bleibt nur die Hoffnung, dass die Verantwortlichen bei der DB Regio endlich handeln und die Situation unter Kontrolle bringen. „Es kann nicht sein, dass wir jeden Morgen zittern müssen, ob der Bus kommt oder nicht“, so eine Mutter.
Der BEN Kurier wird das Thema weiter verfolgen und die zuständigen Stellen erneut zur Rede stellen. Denn eines steht fest: So kann es nicht weitergehen – weder für die Schüler noch für ihre Familien.
Update mit einer kurzfristigen Stellungnahme der Deutschen Bahn auf unsere Preisanfrage: Der Busverkehr auf der Linie 573 Hahnstätten – Katzenelnbogen wird ab heute wieder planmäßig ausgeführt. Das oberste Ziel der Deutschen Bahn ist es, unsere Kund:innen zuverlässig und sicher an ihr Ziel zu bringen. Fallen Züge und Busse absehbar aus, organisieren wir schnellstmöglich Ersatzverkehre. Dafür arbeiten wir mit verschiedenen Busunternehmen schon seit vielen Jahren zusammen. In diesem konkreten Fall ist bei dem beauftragten Unternehmen ein Fahrer ausgefallen. Selbstverständlichen werden wir das Geschehen mit dem von uns beauftragten Subunternehmen gründlich und umfassend aufbereiten.
VG Aar-Einrich
Dirk Gasteier tritt ab: Ein Polizist mit Herz sagt leise „Auf Wiedersehen“
KATZENELNBOGEN Im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit seinen Arbeitskollegen verabschiedete sich Dirk Gasteier endgültig in den Ruhestand. Nach über 43 Jahren bei der Polizei des Landes Rheinland-Pfalz, davon 41 Jahre bei der Polizeiinspektion in Diez, trat Polizeihauptkommissar Dirk Gasteier zum 01. Februar 2022 dort in den Ruhestand und begann zum gleichen Datum in Teilzeit seine Tätigkeit als kommunaler Vollzugsbeamter im Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Aar-Einrich. Am 31. Dezember 2024 verabschiedete er sich nun endgültig aus dem aktiven Arbeitsleben.
Vielen Bürgerinnen und Bürgern der Verbandsgemeinde Aar-Einrich ist Dirk Gasteier als Bezirkspolizeibeamter bekannt. Seit dem 01. Juni 2012 war er zunächst für die Bürgerinnen und Bürger der ehemaligen Verbandsgemeinde Hahnstätten und dann ab Januar 2018 auch für die Bürgerinnen und Bürger der ehemaligen Verbandsgemeinde Katzenelnbogen zuständig und ein kompetenter Ansprechpartner für die Bevölkerung, aber auch für Institutionen, Verbände und Behörden.
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Aar-Einrich Lars Denninghoff nutzte die Gelegenheit, Dirk Gasteier für die gute, vertrauensvolle und zuverlässige Zusammenarbeit zu danken und ihm für die bevorstehende hoffentlich ruhigere Zeit alles Gute, vor allen Dingen Gesundheit, Glück und Zufriedenheit zu wünschen (pm VG Aar-Einrich)
-
Allgemeinvor 3 Jahren
Rhein-Lahn-Kreis feiert 1. Mai – Wir waren in Dornholzhausen, Nievern, Hirschberg und Fachbach – Video im Beitrag
-
VG Loreleyvor 3 Jahren
VG Loreley bietet Sommerfreizeit für Kinder aus den Flutgebieten
-
Koblenzvor 3 Jahren
Koblenz beschließt neue Baumschutzsatzung
-
Schulenvor 3 Jahren
VG Bad Ems-Nassau investiert in die Sanierung der Turnhalle der Freiherr-vom-Stein Schule Bad Ems
-
VG Nastättenvor 6 Monaten
Landwirt hat Tiere nicht im Griff: Kühe brechen immer wieder auf den Segelflugplatz Nastätten aus
-
Gesundheitvor 2 Jahren
Pflegekammer RLP muss Beiträge an Mitglieder erstatten!
-
Rechtvor 11 Monaten
Gnadenhof Eifel in Harscheid: 51 alte und kranke Hunde sollen ihr Zuhause verlieren!
-
VG Nastättenvor 3 Jahren
Aus für Endlichhofmilch? Zellmanns Birkenhof in Endlichhofen meldet Insolvenz an!