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Politik

CDU im Dialog: Wie ist die Feuerwehr im Rhein-Lahn-Kreis aufgestellt?

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Digital statt analog. Die 75. „CDU im Dialog“-Veranstaltung beschäftigte sich digital mit dem aktuellen Thema „Feuerwehr“– diesmal aus der VG Nastätten.

RHEIN-LAHN Wo brennt es eigentlich bei der Feuerwehr? Das bewegte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der aktuellen „CDU im Dialog“-Veranstaltung, zu der bereits zum 75. Mal der CDU Kreis- und Fraktionsvorsitzende MdL Matthias Lammert und seine Stellvertreter Günter Groß und Jens Güllering eingeladen hatten. Referent der Videokonferenz war der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Rhein-Lahn Michael Dexheimer, der von seinem Stellvertreter Thorsten Massenkeil und vielen Feuerwehrleuten aus dem Kreis unterstützt wurde. Dexheimer beleuchtete die aktuelle Situation der Feuerwehr im Rhein-Lahn-Kreis, sprach über Chancen und Risiken in der Blaulichtfamilie. Auch der Lahnsteiner OB-Kandidat Thomas Becher (CDU) nahm aktiv an der Dialog-Veranstaltung teil.
Matthias Lammert stellte zu Beginn aktuelle Änderungen des Landesgesetzes über Brandschutz, die allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz LBKG) vor.

Michael Dexheimer begann seinen Vortrag mit beeindruckenden statistischen Daten über die Feuerwehr im Rhein-Lahn-Kreis: 130 Feuerwehreinheiten mit 2800 aktiven Mitglieder sorgen täglich für Sicherheit. Die Jugendfeuerwehren haben 700 Mitglieder, zusätzlich unterstützen 8400 Fördervereinsmitglieder die Wehren. Nur 200 der aktiven Feuerwehrleute sind weiblich.

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In diesen Zahlen stecken zugleich Risiken, so der Referent: Nur 200 der aktiven Feuerwehrleute sind weiblich. Während der Corona-Pandemie wurden außerdem weitere wichtige Aspekte für die Zukunft erkannt: Laut einer Umfrage unter den aktiven Feuerwehrkameradinnen und -kameraden schwindet bei 21 Prozent das Interesse am Dienst. „Auch wenn 2/3 aller Befragten ihr Engagement unverändert fortführen wollen, wollen zehn Prozent es sogar ganz einstellen“, berichtete Dexheimer. Wie in anderen Bereichen der Gesellschaft habe Corona auch bei der Feuerwehr Spuren hinterlassen.

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Doch die meisten sind froh, dass der Übungsdienst nun wieder startet, weil im Falle des Einsatzes praktische Übung elementar wichtig ist. Und die – das bestätigten die vielen zugeschalteten Feuerwehraktiven – „kann durch Onlineplattformen nicht ersetzt werden.“

Auch das Thema „Impfungen“ sprach Michael Dexheimer an. Da die Feuerwehren zur kritischen Infrastruktur gehörten, habe nach seinem Kenntnisstand jeder mittlerweile einen Impftermin in Aussicht.

Mit Blick auf die Einsatzbereitschaft im Kreis stellte der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverband fest, dass es leichter sei, Menschen für größere Einheiten zu begeistern, weil dort oft die Materialausstattung besser sei.

Selbstkritisch merkte Dexheimer an, dass man im Bereich „moderne Menschenführung“ besser schulen müsse. Dazu verwies er auch auf die aktuelle Werbekampagne „Komm ins Team“.

Kritik kam auch direkt aus den Reihen der Feuerwehr: Michael Güls, der Pressesprecher der Lahnsteiner Feuerwehr, betonte, dass die Wehren in der Pandemie allein gelassen worden seien. „Ob Organisation oder Regulatorik: wer das vor Ort nicht selbst in die Hand genommen hat, war oft verlassen“, so seine Beobachtung.

Überbordende regulatorische Anforderungen gehörten zum Alltag der Feuerwehr: „Da müssen Dinge beachtet werden, die mit dem eigentlichen Feuerwehrdienst nichts zu tun haben“, bestätigen mehrere Zuhörer.

Schließlich sprach Dexheimer über die digitale Alarmierung: ein digital und landesweit einheitliches Alarmierungsnetz, das laut Landesregierung 2017 für ganz RLP abgeschlossen sein sollte. Tatsächlich soll es nun 2023 in Betrieb gehen. Die Einsatzkräfte sind dann mit Funkmeldeempfängern ausgestattet und werden nicht mehr – wie bisher noch oft im ländlichen Bereich – per Sirenen informiert.

Günter Groß, der stellvertretende Vorsitzender der CDU Kreistagsfraktion dankte dem Referenten Michael Deheimer sowie allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für Ihr Interesse. Im Namen der CDU-Fraktion versprach Groß, auch in Zukunft Ansprechpartner der Feuerwehren zu sein und immer ein offenes Ohr zu haben. Groß dankte allen Einsatzkräften für ihr Engagement, die auch in Pandemiezeiten jederzeit gegeben war.

Infokasten

Eine lebendige Gesellschaft lebt vom regen Austausch miteinander. Seit einigen Jahren bietet die CDU-Kreistagsfraktion Rhein-Lahn mit ihrer Veranstaltungsreihe „CDU im Dialog“ eine Plattform, um regelmäßig mit BürgerInnen und VertreterInnen verschiedener Institutionen ins Gespräch zu kommen. Monatlich wird – reihum in den Verbandsgemeinden und der Stadt Lahnstein – dazu ein konkretes Thema aufgegriffen. Mit Beginn der Corona-Krise waren die Christdemokraten zudem die ersten, die das Format auch als Videositzung angeboten haben.

Die nächste „CDU im Dialog“-Veranstaltung findet voraussichtlich am 12. Juli statt – dann wahrscheinlich wieder in Präsenz. Informationen werden dazu rechtzeitig über die Website der CDU Rhein-Lahn bekannt gegeben.

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Gesundheit

Rechtsextreme Parolen sind mit Pflegeberuf unvereinbar: Caritasverband und katholische Altenhilfe setzen ein Zeichen

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Foto: Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e.V. | Holger Pöritzsch

RHEIN-LAHN |WESTERWALD Die Mitglieder des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland machen klar: Pflege ist vielfältig und international. Menschenfeindlichkeit und die Verbreitung rechtsextremer Parolen sind mit dem Pflegeberuf unvereinbar.  Die Mitgliederversammlung des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) hat kürzlich eine Resolution verabschiedet, die sich klar zu Demokratie und Mitmenschlichkeit in den Einrichtungen und Diensten der Altenhilfe bekennt. Der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e.V. unterstützt diese Haltung aus voller Überzeugung.

Pflege bedeutet Fürsorge und Zusammenhalt, nicht Spaltung

Caritasdirektorin Stefanie Krones sagt: „Die Europawahl und die Kommunalwahlen haben gezeigt, dass wir unermüdlich für demokratische Werte und für Mitmenschlichkeit einstehen müssen. Als Träger sozialer Dienstleistungen für Menschen mit Unterstützungs- und Pflegebedarf sind wir eine Säule der Daseinsvorsorge in unserem Land. Wir stehen für Fürsorge und Zusammenhalt, nicht Spaltung.“

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Gemeinsam stehen die katholischen Einrichtung und Dienste für die Würde jedes einzelnen Menschen ein. Das gilt auch für die Mitarbeitenden und Auszubildenden, die aus vielen verschiedenen Nationen kommen und unsere Gemeinschaft bereichern. Stefanie Krones betont: „Unseren internationalen Azubis bieten wir in der Region nicht nur einen Ausbildungsplatz, sondern auch eine wirkliche Heimat.“

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Die Verbreitung rechtsextremer Parolen ist mit einem Dienst in den katholischen Einrichtungen und Diensten unvereinbar

„Unsere Mitglieder machen deutlich, dass die Verbreitung rechtsextremer Parolen – dazu gehören insbesondere Rassismus und Antisemitismus – mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Dienst in den katholischen Einrichtungen und Diensten unvereinbar ist.“ Caritasdirektorin Stefanie Krones ist aktiv im Vorstand des VKAD und hat die Resolution mit verfasst.

Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD) vereint rund 500 Träger der katholischen Langzeitpflege in Deutschland. Der bundesweit tätige Fachverband innerhalb des Deutschen Caritasverbandes vertritt die Interessen seiner Mitglieder durch politische Lobbyarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und fachliche Expertise.
Der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e.V. ist ein modernes und zukunftsorientiertes Sozialunternehmen mit vielfältigen Arbeitsbereichen und mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden einer der größten Anbieter sozialer Dienstleistungen in der Region.

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Lahnstein

Workshop in Lahnsteiner Stadthalle: Klimaschutz wird zum Wirtschaftsfaktor

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LAHNSTEIN Am 8. Juli fand in der Stadthalle Lahnstein ein Workshop mit Bürgerbeteiligung zum Klimaschutzkonzept der Stadt Lahnstein statt. Die SPD Lahnstein sieht in den vorgestellten Maßnahmen eine Chance, für Lahnstein eine wirtschaftlich nachhaltige, stabile und relativ unabhängige Basis zu schaffen. Aus den für das Konzept erhobenen Zahlen geht hervor, dass die öffentliche Verwaltung mit den städtischen Liegenschaften wie Schwimmbädern, Kläranlage und Verwaltungsgebäuden nur ungefähr 2% des gesamten Energieverbrauchs für Strom und Wärme/Kühlung verursacht. Daher bedarf es auch einer guten Beratung der privaten Haushalte und von Industrie und Gewerbe, um weitere Energiesparmaßnahmen zu initiieren, die zu weiteren Investitionen führen. Hiervon werden die lokalen Handwerker und Technologieunternehmen profitieren, so SPD-Umweltexperte Matthias Boller.

Prof. Türk (FH Bingen) erläuterte im Workshop die wirtschaftlichen Auswirkungen von Investitionen in geschlossene Stoffströme, Energiesparmaßnahmen und alternative Verkehrskonzepte. Auch in den weiteren Vorträgen zum Einsatz energiesparender Technologien in der privaten Gebäudenutzung wurde deutlich, dass oft ein Informationsdefizit besteht, weshalb diese wichtigen Investitionen häufig unterbleiben.

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Tanja Maraszek von der Transferstelle Bingen (TSB) berichtete in ihrem Workshopbeitrag, dass zwei Drittel unseres Energieverbrauchs im Bereich der Wärmeversorgung entstehen. Der Verbrauch durch Kühlung wird perspektivisch noch zunehmen. „Deswegen müssen wir jetzt so schnell wie möglich handeln, unseren eigenen Wald intensiver bewirtschaften und mehr Holz nutzen“, sagt Matthias Boller. Ein ausgewachsener gesunder Baum ersetzt 10 Klimaanlagen, das Holz wiederum kompensiert fossiles Öl und Gas. Bereits heute werden 90% der erneuerbaren Wärme aus Biomasse gewonnen, weshalb neben der geplanten Windkraftnutzung die Nutzung von Biomasse an Bedeutung gewinnen wird. Erste Nutzungen dieser Energiequelle, wie sie bereits in der städtischen Kläranlage praktiziert werden, zeigen, dass in diesem Bereich auch für Kommunen viele Möglichkeiten liegen.

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Gerd Engel vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) zeigte an konkreten Stellen die Schwachpunkte im Fahrradverkehr in Lahnstein auf. „Wir müssen schnellstmöglich für durchgängige und risikoarme Fahrradverbindungen in und durch Lahnstein sorgen, um die Akzeptanz des Fahrrads als Verkehrsmittel zu verbessern und Lahnstein für Radfahrende touristisch attraktiver zu machen“, stellt SPD-Stadtrat Herbert Fuß fest.

Die SPD Lahnstein möchte nach der Vorstellung der Ergebnisse des Klimaschutzkonzepts im Stadtrat die Handlungsmöglichkeiten in den städtischen Gremien diskutieren und Handlungsvorschläge machen. Ziel sollte es sein, Lahnstein zu einem innovativen und sozial ausgewogenen Standort zu machen, um sich unabhängiger von weltpolitischen Entwicklungen zu machen, erläutern die Ortsvorsitzenden Judith Ullrich und Jochen Sachsenhauser die Notwendigkeit des Handelns. Die Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel, die auch den Schutz vor Extremwetterlagen und ein Hitzeschutzkonzept beinhalten, müssen jetzt schnellstmöglich umgesetzt werden, weil sonst die Auswirkungen immer dramatischer und teurer werden.

Foto: SPD Lahnstein
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Politik

Emotionaler Abschied von Arno Diefenbach: Uwe Holstein ist neuer Bürgermeister in Bogel

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BOGEL 15 Jahre lang lenkte Arno Diefenbach die Geschicke der Ortsgemeinde Bogel. Immer an seiner Seite der 1. Beigeordnete Uwe Holstein. Nun hat Arno Diefenbach, sichtlich berührt, sein Amt niedergelegt und an den neuen Bürgermeister Uwe Holstein übergeben. Arno Diefenbach muss in Bogel sehr vieles richtig gemacht haben, denn der Saal war bis auf den Platz gefüllt und zum Abschied gab es neben einigen Geschenken stehende Ovationen und minutenlanger Applaus.

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In Bogel gab es im Juni keine Bürgermeisterwahl. Damit musste der neu gewählte Gemeinderat sich auf einen neuen Ortsvorsteher einigen. Mit Abstand die meisten Stimmen bei der Gemeinderatswahl hatte Uwe Holstein erhalten und er sah es folgerichtig als Bürgerwillen, dass er die Kandidatur für das Amt antritt. In einer geheimen Wahl stimmten alle neuen Gemeinderatsmitglieder für den Bewerber. Volltreffer und das wurde auch von den zahlreichen Zuschauern mit kräftigem Applaus honoriert.

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Nicht in allen Gemeinden des Rhein-Lahn-Kreises findet der Bürgerwille eine Berücksichtigung. Natürlich bestimmt der Gemeinderat die Beigeordneten oder auch einen Bürgermeister, wenn es keinen Kandidaten gab, aber durch ein Wahlergebnis wird ein klares Votum der Bürger für bestimmte Kandidaten gesetzt. Und somit ist es Usus, dass die Beigeordneten nach dem erzielten Wahlergebnis vom Gemeinderat gewählt werden. Für den neuen Bürgermeister Uwe Holstein eine klare Sache: »Es gibt einen klaren Wählerauftrag und wie üblich, sollten auch die Gemeinderatsmitglieder mit den meisten Stimmen, die Beigeordneten stellen«. Genauso kam es. Peter Maus und Roger Menz wurden einstimmig gewählt.

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»Da sind echt gute Dinge in der Gemeinde unter Arno Tiefenbach in seiner Amtszeit als Bürgermeister passiert«, führt der Landwirtschaftsmeister Uwe Holstein aus. »Daran möchten wir anknüpfen«. Die hinterlassenen Fußstapfen des ehemaligen Bürgermeisters Arno Tiefenbach sind groß, aber keiner hegt Zweifel, dass Uwe Holstein das nicht genauso gut weiterführen wird. Eine richtig gute Bürgermeisterwahl und ein denkwürdiger Abschied eines beliebten Ortsbürgermeisters.

 

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