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VG Bad Ems-Nassau

Klimafreundlich und mustergültig: Grubenwasser macht’s warm im Bad Emser Rathaus

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m Kleinen Sitzungssaal, vis-á-vis mit der „Ahnengalerie“ der ehemaligen Bürgermeister, tauschten sich Josef Oster (rechts), Uwe Bruchhäuser (Mitte) und Klimaschutzmanager Stefan Hecker über wichtige Themen für die VG BEN aus.
Foto: Michaela Cetto

BAD EMS Erdwärme aus dem alten Stadtstollen heizt das Rathaus in Bad Ems – was vor mehr als 20 Jahren als Vision begann, ist längst Wirklichkeit und wohl bis heute mustergültig. Die Umsetzung geht auf die Mütze des damaligen Verwaltungschefs Josef Oster, der die Idee aufgriff und hartnäckig über viele Jahre vorantrieb. Vor wenigen Tagen kam er zurück an seine alte Wirkungsstätte, um sich mit dem heutigen Bürgermeister Uwe Bruchhäuser und Klimaschutzmanager Stefan Hecker auszutauschen.

2962 Quadratmeter, so groß ist die Grundfläche des Verwaltungssitzes, beheizt das warme Wasser aus dem ehemaligen Bergwerksstollen. Durch einen Wärmetauscher wird die Wärme im Stollen aufgenommen, die dann in einer Nahwärmeleitung in das circa 200 Meter entfernte Rathaus transportiert wird. Dort bringt eine hocheffiziente Wasser-Wärmepumpe, die mit Ökostrom betrieben wird, die Temperatur auf etwa 55°C. Seit sechs Jahren sorgt die erneuerbare Energie aus dem Grubenwasser nun schon für mollige Wärme im Rathaus. Nur in wirklich harten Kälteperioden unterstützt eine Gasheizung. Und das kommt ja nicht mehr allzu häufig vor.

2017 gab’s für die innovativen Bestrebungen (und für die Einführung eines Klimaschutzmanagers) ein Zertifikat als „Energieeffizienz Kommune“ von der Deutschen Energieagentur und der Energieagentur Rheinland-Pfalz. 2018 war Bad Ems Bundessiegerin im Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“. Bis zu 35 000 Euro Heizkosten spart die Geothermie-Heizung mittlerweile jährlich für die Verwaltung ein.

Josef Oster freut sich, dass „sein“ Projekt so gut läuft. „Da zeigt sich doch, dass sich langer Atem lohnt“, sagt er. „Ich bin gespannt, wie sich das Thema weiterentwickelt. Das Grubenwasser ist ja nicht die einzige warme Quelle in Bad Ems. Auch im Kurviertel bewegt sich einiges.“ (Text: Michaela Cetto)

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Allgemein

Ein echter Emser Bub: Chorleiter und Sänger Willi Becker im Gespräch mit Anja Schrock

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BAD EMS In ihrer Serie »Erzähl doch mal« besuchte Anja Schrock den pensionierten Chorleiter und leidenschaftlichen Sänger Willi Becker aus Bad Ems. Der 1952 geborene Bad Emser Bub wuchs in einer Buchdruckerfamilie auf und ergriff zunächst den Beruf des Schriftsetzers. Im Anschluss holte er sein Abitur nach und widmete sich dem Studium der Musik. So wurde aus seiner Leidenschaft sein Beruf.

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Zunächst startete er im Schulbereich und leitete später den Landesjugendchor. Die letzten 60 Jahre begleitete er in Bad Ems die Chormusik als Chorknabe, Sänger und Chorleiter.  Ein bewegtes Leben, das Anja Schrock in einem Video festgehalten hat.

 

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Schulen

Gemeinschaft erleben: Leifheit-Campus Schüler zu Besuch in Koblenz

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Foto: Leifheit-Campus Nassau

NASSAU Traditionell stehen für die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler zu Beginn ihrer Schulzeit am Leifheit-Campus die so genannten Orientierungstage auf dem Programm: Die Kinder erhalten hier außerhalb des Schulgebäudes nochmals intensiv Zeit und Raum, sich gegenseitig noch besser kennen zu lernen und als Klassen- und Stufengemeinschaft zu wachsen. In diesem Jahr ging es Ende September mit dem Zug nach Koblenz – eine Stadt mit einer spannenden Geschichte, die auch für die Lernerinnen und Lerner viel zu bieten hatte.

Erkundet wurde natürlich auch die Festung Ehrenbreitstein hoch über dem Rhein, deren Jugendherberge zugleich als Übernachtungsquartier diente. Dort gab es für Jungen und Mädchen der 5a und 5b außerdem ein erlebnispädagogisches Programm mit der Familienbildungsstätte zum Thema „Starke Klasse und Mobbing – keine Chance“. Eingebaut wurden auch einige „Lions Quest“-Spiele und Aktivitäten. Das Training zur Förderung individueller und sozialer Kompetenzen ist am Leifheit-Campus in der wöchentlichen „KLQ-Stunde“ mit den Klassenleitungen fester Bestandteil des Stundenplans. Besondere Höhepunkte der Orientierungstage waren die gemeinsamen Abende in der Jugendherberge: Sowohl der Kinoabend mit dem Film „Die Schule der magischen Tiere“ als auch die Party mit Snacks, Leuchtarmbändern, Wunschmusik mit Tanz, Limbo und Polonaise begeisterten die Lernerinnen und Lerner. Mit der Abschlussreflexion endeten schließlich drei erlebnisreiche Tage, die das Band zwischen den Jüngsten der Schule gefestigt und einfach viel Spaß gemacht haben (pm).

 

 

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Politik

Landtag hautnah erleben: Besuch des Landtagsabgeordneten Liguori in Mainz

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Foto: BEN Kurier

MAINZ/NASSAU Waren sie schon einmal im Landtag Rheinland-Pfalz? Ein solcher Besuch ist eine Reise wert und diesmal hat der Landtagsabgeordnete Manuel Liguori zu einer ungewöhnlichen Reise eingeladen. Jeder, der wollte, konnte sich für die kostenlose Reise mit dem Reisebus nach Mainz anmelden. Los ging es am Nassauer Bahnhof, über Singhofen und Holzhausen. Am Ende war der Reisebus gut gefüllt für die Fahrt in die Landeshauptstadt.

Für die Teilnehmer war ein Rundum-Sorglos-Paket geschnürt worden. Neben dem Besuch des Landtags gab es im Anschluss noch ein gutes Essen beim Griechen nebenan und einen kleinen Stadtrundgang mit dem Landtagsabgeordneten Liguori. Eine gelebte Demokratie beginnt mit der Schwarz-Rot-Goldenen Flagge aus dem original Hambacher Schloss, der Wiege der Demokratie,  denn dort wehte sie das erste Mal auf dem Kastanienberg. Und genau eine solche Flagge aus der damaligen Zeit findet sich im Plenarsaal des rheinland-pfälzischen Landtags. So einiges an wissenswerter Geschichte vermittelte der Besucherbetreuer Fabio Lukowicz.

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Wussten Sie, dass das schwarz in d er deutschen Flagge für die Schreckenszeit steht, das Rot für das vergossene Blut und das Gold für glänzende Zeiten? Wir nicht. Wieder etwas gelernt. Oberhalb des Plenarsaals prangt das Landeswappen und auch das hat eine spannende Geschichte zu erzählen. Der Löwe zeigt die Nähe zu Bayern, denn seinerzeit glaubte keiner daran, dass das Land Rheinland-Pfalz eine dauerhafte Zukunft haben könnte. Im August 1946, wurde ein Jahr später über die Landesverfassung per Volksentscheid abgestimmt und das ging denkbar knapp aus. Mit lediglich 53 % wurde im Mai 1947 die Verfassung für RLP von den Wahlberechtigten angenommen und wurde am Ende ein echtes Erfolgsmodell.

Für den Nassauer Landtagsabgeordneten Manuel Liguori ist es eine Herzensaufgabe im Landtag die Politik mitgestalten zu können. Dabei hat er immer seine Heimat im Blick. Doch was ein Abgeordneter im Alltag so macht, war vielen nicht bekannt. Für den eigentlichen Lehrer war es ein Sprung in das kalte Wasser. Als Ersatzkandidat für den damaligen Landtagsabgeordneten und heutigen Landrat Jörg Denninghoff ein großer und ungeplanter Schritt, denn er ging seinerzeit nicht davon aus, jemals in Mainz einzuziehen.

“Mein kompletter Focus lag auf meiner Arbeit als Stadtbürgermeister von Nassau. In meiner Heimat etwas direkt für die Menschen bewegen zu können, war ja schon ein gelebter Wunschtraum und ich wollte eigentlich auch nichts anderes sein”, teilt Manuel Liguori mit. Dann kam alles anders. “Heute ist es eine richtig tolle Situation. Ich kann weiterhin meine Heimatstadt voranbringen und im Landtag für meine Region auch noch etwas dazusteuern.”

Seinen Beruf als Lehrer muss er nun ruhen lassen. Dabei ist sein Lebensweg erstaunlich. Mit einem Hauptschulabschluss ging es zur Firma Heymann. Dort lernte er den Beruf des Maler und Lackierers, bevor er an der Abendschule das Abitur nachholte. Nach seinem Studium lehrte er an einer berufsbildenden Schule in Diez. Weniger Arbeit ist es nicht geworden. Im Gegenteil. Durch die Doppelbelastung Landtag und Stadt Nassau bleibt weniger Zeit für private Aktivitäten, aber auch da hat er sich mittlerweile arrangiert. Kommt der Prophet nicht zum Berg, trifft sich die Familie halt in Mainz.

Für die Besucher war es nicht nur der Einblick in das Leben eines Landtagsabgeordneten, einen Augenblick durften sie auch einmal dort Platz nehmen, wo normalerweise die gewählten Abgeordneten Platz nehmen. Dass die Jugend nur wenig Interesse an der Politik zeigt, bestätigte sich auf der Reise nicht, denn so einige Schüler aus dem Rhein-Lahn-Kreis nutzten die Gelegenheit den Landtag ausführlich kennenzulernen.  Gelebte Geschichte: so einfach kann das sein, wenn man das möchte.

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