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Lahnstein

Besichtigung des Wasserkraftwerks in Friedrichssegen

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93. „CDU im Dialog“: Besichtigung des Wasserkraftwerks in Friedrichssegen (Foto: CDU/Alexander Schweitzer)

FRIEDRICHSSEGEN Eine lebendige Gesellschaft lebt vom regen Austausch miteinander. Aus diesem Grund führt die CDU-Kreistagsfraktion seit einigen Jahren die Veranstaltungsreihe „CDU im Dialog“ durch, um regelmäßig mit Bürgern und Vertretern verschiedener Institutionen ins Gespräch zu kommen. Vorsitzender Jens Güllering und die beiden Stellvertreter Günter Groß und Udo Rau luden diesmal nach Lahnstein ins Wasserkraftwerk ein.

Der Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten im Rhein-Lahn-Kreises Jens Gülllering begrüßte zahlreiche Besucher an einem der ältesten Wasserkraftwerke Deutschlands in Lahnstein. Dominik Kauss, zuständiger Betriebsleiter der Süwag, erläuterte am Standort Friedrichssegen, dass das Wasserkraftwerk 1906/1907 gebaut, bereits 1909 in Betrieb genommen wurde und über drei Turbinen verfügt. „Der maximale Durchfluss“ so Kauss, „liegt bei 37,5 Kubikmeter pro Sekunde und die Fallhöhe bei rund 2,9 Metern“. Die Fallhöhe bestimmt die Leistung des Kraftwerkes. Die Jahresstromerzeugung liegt bei 4,8 Mio. Kilowattstunden. Addiert man die Stromerzeugungsleistung sämtlicher 16 Laufwasserkraftwerke der Süwag an der Lahn zusammen, erzeugen diese jährlich etwa 95 Mio. Kilowattstunden Strom. Damit können rein rechnerisch rund 27.000 Haushalte mit sauberem, klimafreundlichem Strom versorgt werden.

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93. „CDU im Dialog“: Besichtigung des Wasserkraftwerks in Friedrichssegen

Im Außenbereich des Gebäudes konnten sich die Besucher ein Bild von der Gewässerreinigung machen, die mechanisch über große Rechen funktioniert. In den von der Süwag betriebenen Wasserkraftwerken – 8 Stück werden am Unterlauf der Lahn zwischen Cramberg und Lahnstein betrieben – fallen rund 1,1 Mio Tonnen Treibgut (vorwiegend Kunststoffe) an, die entsorgt werden müssen.

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Klemens Breitenbach, Präsident des Sportfischerverbandes und Vorsitzender des Angler-Clubs Niederlahnstein, sprach ein Thema an, das die Angler seit über 30 Jahren beschäftigt und noch immer nicht gelöst wurde: Fischtreppen an der Lahn. „Denn“ so Breitenbach „die Fische landen in den Turbinen und haben keine Möglichkeit des Auf- oder Abstiegs“. Schleusen und Wasserkraftwerke verhindern bis heute, dass Fische vom Rhein aus wieder in ihre alten Laichgebiete im Lahn-Oberlauf sowie in den Lahn-Nebenflüssen aufsteigen können“. Dominik Kauss zeigte Verständnis für den Teil des Umwelt- und Naturschutzes und wies auf das Projekt „Living Lahn“ mit dem fischfreundlichen Turbinenmanagement hin.

Dass die Anlage in Friedrichssegen in die Jahre gekommen ist, zeigt der Blick aufs Baujahr. Heute können nur noch 4 Personen diverse Regler bedienen bzw. sie reparieren, wenn es nötig ist. Aber auch in Friedrichssegen sollen durch „Re-Powering“ Maßnahmen der Betrieb für die nächsten Jahre gesichert werden. Ein Neubau habe aus Gründen des Naturschutzes aber auch des Denkmalschutzes kein ausreichendes Potenzial.

Auch wenn die Wasserkraft eine saubere Energiegewinnung darstelle, sei das Potenzial bereits ausgeschöpft. Bis 2004 war die Wasserkraft die bedeutendste regenerative Energiequelle, bis sie von der Windkraft abgelöst wurde. Zur gesamten Bruttostromerzeugung trägt sie zu rund drei Prozent bei.

Am Ende der abwechslungsreichen, interessanten Ausführungen äußerte der Betriebsleiter einen Wunsch, der mit großem Verständnis aller Anwesenden aufgenommen wurde: verkürzte Genehmigungsverfahren. Am Beispiel der Fischaufstiegsanlage in Nassau erläuterte der Referent, dass die Entscheidung für diese Anlage gemeinsam durch das Land Rheinland-Pfalz mit der Süwag als Betreiber 2006 gefällt wurde und es vier Jahre dauerte, bis die Anlage genehmigungsreif war.

Günter Groß, stv. Fraktionsvorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, dankte dem Betriebsleiter für die interessanten Einblicke und sprach den meisten mit der Feststellung aus dem Herzen, dass es schön sei, Anlagen in Betrieb zu sehen, die seit 115 Jahren nahezu reibungslos funktionierten.

Die nächste CDU-im-Dialog-Veranstaltung findet in der Verbandsgemeinde Bad-Ems-Nassau (BEN) am 13. März statt. Einladungen und weitere Informationen gibt es zeitnah über die Presse, die Homepage der CDU sowie die Social-Media-Kanäle.

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Lahnstein

KEINE Schlagzeile: Ohnmächtige Realschülerin in Lahnstein wird behandelt und geht nächsten Tag wieder in die Schule!

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LAHNSTEIN Keine Schlagzeile wert? Sie haben absolut recht! Wohl wahr. Doch warum schreiben wir dann diesen Text? Schauen wir einmal auf die Geschichte. Laut dem Schulrektor der Realschule plus in Lahnstein kam es gestern zu einer verbalen und leichten körperlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Schülerinnen 6. und 7. Klasse. Das gipfelte schlussendlich in einer Ohrfeige mit der flachen Hand. Unschön und das sollte sicherlich nicht sein, aber wäre das jetzt schon eine Schlagzeile wert? Nein. Natürlich nicht! Schauen wir einmal, wie es weiter ging.

Im Anschluss soll eine der Schülerinnen ohnmächtig geworden sein. Jetzt eine Schlagzeile wert? Klar. Das hört sich doch schon eher nach etwas spektakulärer an, wenn diese Schülerin nicht vorerkrankt gewesen wäre und es häufiger zu solchen Anfällen gekommen wäre. Die Lehrer wussten damit umzugehen. Ihnen war die Vorerkrankung bekannt.

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Somit schon wieder nicht interessant? Warten wir es ab. Im Anschluss wurde ein Notarzt zur Kontrolle gerufen. Da dieser jedoch nicht in näherer Umgebung verfügbar war, wurde ein weiter entfernter mit dem Rettungshubschrauber vor Ort gebracht. Die betroffene Schülerin wurde jedoch ganz normal im Rettungswagen behandelt und zur Vorsicht in ein Krankenhaus gebracht, welches sie am gleichen Tag wieder verlassen durfte. Heute ging sie bereits wieder zur Schule.

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Und jetzt immer noch keine Schlagzeile wert? Genauso ist es! Es gibt keine Schlagzeile und sollte auch keine sein. Wie wäre es aber mit nur einer klein wenig veränderten Überschrift: »Schülerin bricht nach Streit zusammen – Hubschraubereinsatz an Lahnsteiner Schule.« Das hört sich doch bereits deutlich spektakulärer an. Im folgenden Teasertext steht dann noch drin, dass es nach einer verbalen und körperlichen Auseinandersetzung zwischen einem 13- und 14-jährigen Mädchen, in der Folge des Einsatzes ein Rettungshubschrauber notwendig wurde. Was nicht drin steht ist, dass es dafür gar keinen direkten Zusammenhang gab, sondern das Mädchen vorerkrankt ist und dadurch häufiger Ohnmachtsanfälle hat, welche aber im ersten Moment nicht bedrohlich sind. Hinter einer Bezahlschranke darf man dann wahrscheinlich auch diese Informationen lesen.

 

 

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Lahnstein

Wichtige Schutzfunktion wiederhergestellt: Tunnel in der Ruppertsklamm in Lahnstein schützt vor Überschwemmung

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LAHNSTEIN Die Geschichte der Tunnelanlage in der Ruppertsklamm reicht bis zur Mitte des 19. Jahrhundert zurück: Errichtet durch die Dillinger Eisenwerke, die bis 1884 auf dem späteren Gelände der Drahtwerkte Schmidt an der Lahn ansässig waren, diente sie besonders in Kriegszeiten als Schutz und Fluchtweg. Außerdem sollte der Tunnel, der ursprünglich vom Werksgelände der Dillinger Eisenwerke bis zum jetzigen Eingang des Wanderweges durch die Ruppertsklamm reichte, das Werksgelände vor den Bächen Michelbach und Ruppertsbach, aber auch vor dem bis in die Lahn stauenden Hochwasser des Rheins, schützen.

Um die Schutzfunktion des Tunnels in der Ruppertsklamm wiederherzustellen, wurden im Inneren etwa 300 m³ angeschwemmte Sedimente entfernt (Fotos: Damian Kupka / Stadtverwaltung Lahnstein).

Die Tunnelanlage aus Naturstein wurde in den 1970er Jahren für den Bau der neuen Lahntalstraße (B 260) abgerissen, geblieben ist ein knapp 100 Meter langer Abschnitt oberhalb des Ruppertsklamm-Parkplatzes an der B 260. Am Eingang zur Ruppertsklamm ist dieser heute noch gut sichtbar und nach etwa 100 Metern mit einer Mauer aus Ziegelsteinen verschlossen. Der im Tunnel fließende Fluss ist unter der Trasse B 260 verrohrt und mündet auf der anderen Seite in der Lahn.

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Die heutige Funktion des Tunnels ist noch genauso wichtig wie vor 150 Jahren, denn er dient als Damm und Stauraum bei extremen Regenereignissen, wie zuletzt im Juli 2021. Damals wurde durch dieses Bauwerk eine Lawine aus Wasser, Schlamm und Gestein aufgenommen und gestoppt. Dadurch blieb die B 260 befahrbar und die Häuser unterhalb der Straße wurden vor einer Katastrophe durch Überschwemmung verschont.

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1900: Eingang zur Ruppertsklamm (Fotos: Damian Kupka / Stadtverwaltung Lahnstein).

Bei der diesjährigen Räumung des Tunnels wurden aus dessen Inneren ca. 300 m³ angeschwemmte Sedimente entfernt und seine wichtige Schutzfunktion damit wieder vollständig wiederhergestellt“, berichtete der Gewässerschutzbeauftragte der Stadt Lahnstein, Damian Kupka.

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Lahnstein

Licht aus! Grüne rufen auf zur Teilnahme an der Earth Hour 2023

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LAHNSTEIN Gemeinsam für mehr Klimaschutz lautet das Motto der diesjährigen Earth Hour am 25.03.2023. Die Lahnsteiner Mitglieder von Bündnis 90/ Die Grünen möchten sich gerne aktiv beteiligen und rufen die Bürgerinnen und Bürger auf mitzumachen. Dazu Jutta Niel, Sprecherin der Stadtratsfraktion: „Die Klimakrise schreitet unaufhörlich voran. Die Auswirkungen und Folgen sind bereits jetzt massiv zu spüren und wir möchten damit ein Zeichen setzen, dass die Klimakrise uns alle betrifft und wir alle etwas dagegen tun können- auch in Lahnstein.“

Mit der Teilnahme an der Earth Hour wird die Stadt Lahnstein am 25.03.23 zwischen 20:30 und 21:30 Uhr alle Lichter zur Beleuchtung von städtischen Gebäuden und Denkmälern, soweit sie im Moment durch die Energiesparmaßnahmen nicht schon ausgeschaltet sind, löschen. Lediglich notwendige Beleuchtungen zum Schutz oder zur Sicherheit bleiben an. Der Vorsitzende der Grünen in Lahnstein Leonard Winter erläutert: „Diese vom WWF initiierte Aktion verbindet Menschen weltweit mit dem Ziel, Klimaschutz voranzubringen. Gerade jetzt, wo wir mit der Energiekrise vor Augen gehalten bekommen, wie wichtig die unabhängige Energieversorgung durch erneuerbare Energien ist, müssen wir alles daran setzen den Klimaschutz schnellstmöglich voranzubringen. Machen wir also mit und geben damit ein Statement für eine lebenswerte
Zukunft ab!“

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Die Earth Hour ist eine weltweite Aktion, die 2007 vom WWF Australia ins Leben gerufen wurde, um ein Signal für den Klima- und Umweltschutz zu setzen. Seither schalten teilnehmende Privathaushalte, Städte oder Unternehmen am Tag der Earth Hour um genau 20.30 Uhr alle ihre Lichter für eine Stunde aus, um Aufmerksamkeit auf das Thema Klimaschutz zu lenken.

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Lahnstein hat als eingetragene Kommune sich schon in der Vergangenheit an der Aktion beteiligt.

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