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Lahnstein

Vor fünf Jahren starb Heinrich Kanz

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Prof. Heinrich Kanz bei seiner Buchvorstellung, 1995 (Foto: Erwin Pollak)

LAHNSTEIN Wandern auf dem Lahn-Camino“ und die „Weiße Rose“ – zwei Begriffe hängen in Lahnstein sehr eng mit einem Mann zusammen, der sich in der Stadt in beiden Bereichen über das allgemeine Maß hinaus engagiert hat: Prof Dr. Heinrich Kanz, geboren am 27. April 1927 in Bensheim/Bergstraße.

Seit September 1963 wohnte Kanz in Lahnstein. Als Vater von vier Kindern engagierte er sich von 1973 bis 1979 als Schulelternsprecher am Lahnsteiner Marion-Dönhoff-Gymnasium. In seine Amtszeit fallen die 100-Jahrfeier und die Einführung der Mainzer Studienstufe, wo er sich mit Nachdruck für die Verbesserung des äußeren Rahmens und für die Verbesserung der Raumsituation insgesamt einsetzte.

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Hauptberuflich war Heinrich Kanz Dozent und Professor an der Pädagogischen Hochschule in Koblenz, deren letzter Rektor er war. Ab 1977 lehrte er an der Pädagogischen Hochschule Bonn und an der Pädagogischen und Philosophischen Fakultät der Universität Bonn.

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Prof. Heinrich Kanz bei seiner Buchvorstellung, 1995 (Foto: Erwin Pollak)

Nach seiner aktiven Dienstzeit, er wurde 1992 emeritiert, widmete er sich intensiv dem Thema der Jakobswege. Seit 1987 war Heinrich Kanz auf den europäischen Wanderstrecken unterwegs. Vor allem haben es ihm die Jakobswege (Camino) angetan. Er wurde Gründungsmitglied in der Jakobusgesellschaft Rheinland-Pfalz, die unter anderem den Lahn-Camino, den Lahnhöhenweg von Lahnstein bis Wetzlar, als Pilgerweg mit dem Symbol der Jakobsmuschel ausschildern ließ.

Die Jakobuswege als erste europäische Kulturstraße“ (1995) ist der Titel von rund 25 Büchern, die der Professor für allgemeine und historische Pädagogik seit 1964 veröffentlichte. Hinzu kamen über 60 Aufsätze und kleinere Beiträge in Sammelwerken und Zeitschriften sowie rund 100 Rezensionen.

In seinem Werk „Wandern heute“ spürte er vor allem der Frage nach, was das Wandern zu Beginn des dritten Jahrtausends für die moderne Gesellschaft bedeutet. „Wer miteinander wandert, kann dies nicht in Feind-Freund-Beziehung tun. Wandern gibt Chancen einer sonst nicht zu realisierenden Kommunikation zwischen Menschen aller Schichten und Zonen in persönlicher und sozialer Hinsicht“, so schrieb er.

Wandern unter pädagogischen Aspekten aufgearbeitet, basierend auf seinen eigenen Erfahrungen und seinem breiten Wissensschatz, machten seine Bücher informativ und lehrreich zugleich. Sein Motto und auch sein Ziel war immer: „Unterwegs zu sein heißt auch, sich auf den Weg zu machen“.

Daneben beschäftigte sich Prof. Kanz viele Jahre mit der Aufarbeitung der studentischen NS-Widerstandsbewegung, speziell mit dem Freundeskreis der Weißen Rose. Hierzu hat er zusammen mit seiner ersten Frau die Studentenbriefe seines Schwagers Josef Gieles ediert. Dabei konnte er nachweisen, dass dieser zum Freundeskreis der Weißen Rose gehörte. Die Weiße Rose gilt bis zum heutigen Tag als Symbol für „den“ deutsch-bürgerlichen Jugendwiderstand im Nationalsozialismus.

Mit seinen Werken hat Prof. Kanz einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur, zur Kultur des „Nicht-Vergessens“, geleistet.  Heinrich Kanz starb wenige Wochen vor seinem 90. Geburtstag am 08. April 2017.

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Lahnstein

Workshop in Lahnsteiner Stadthalle: Klimaschutz wird zum Wirtschaftsfaktor

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LAHNSTEIN Am 8. Juli fand in der Stadthalle Lahnstein ein Workshop mit Bürgerbeteiligung zum Klimaschutzkonzept der Stadt Lahnstein statt. Die SPD Lahnstein sieht in den vorgestellten Maßnahmen eine Chance, für Lahnstein eine wirtschaftlich nachhaltige, stabile und relativ unabhängige Basis zu schaffen. Aus den für das Konzept erhobenen Zahlen geht hervor, dass die öffentliche Verwaltung mit den städtischen Liegenschaften wie Schwimmbädern, Kläranlage und Verwaltungsgebäuden nur ungefähr 2% des gesamten Energieverbrauchs für Strom und Wärme/Kühlung verursacht. Daher bedarf es auch einer guten Beratung der privaten Haushalte und von Industrie und Gewerbe, um weitere Energiesparmaßnahmen zu initiieren, die zu weiteren Investitionen führen. Hiervon werden die lokalen Handwerker und Technologieunternehmen profitieren, so SPD-Umweltexperte Matthias Boller.

Prof. Türk (FH Bingen) erläuterte im Workshop die wirtschaftlichen Auswirkungen von Investitionen in geschlossene Stoffströme, Energiesparmaßnahmen und alternative Verkehrskonzepte. Auch in den weiteren Vorträgen zum Einsatz energiesparender Technologien in der privaten Gebäudenutzung wurde deutlich, dass oft ein Informationsdefizit besteht, weshalb diese wichtigen Investitionen häufig unterbleiben.

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Tanja Maraszek von der Transferstelle Bingen (TSB) berichtete in ihrem Workshopbeitrag, dass zwei Drittel unseres Energieverbrauchs im Bereich der Wärmeversorgung entstehen. Der Verbrauch durch Kühlung wird perspektivisch noch zunehmen. „Deswegen müssen wir jetzt so schnell wie möglich handeln, unseren eigenen Wald intensiver bewirtschaften und mehr Holz nutzen“, sagt Matthias Boller. Ein ausgewachsener gesunder Baum ersetzt 10 Klimaanlagen, das Holz wiederum kompensiert fossiles Öl und Gas. Bereits heute werden 90% der erneuerbaren Wärme aus Biomasse gewonnen, weshalb neben der geplanten Windkraftnutzung die Nutzung von Biomasse an Bedeutung gewinnen wird. Erste Nutzungen dieser Energiequelle, wie sie bereits in der städtischen Kläranlage praktiziert werden, zeigen, dass in diesem Bereich auch für Kommunen viele Möglichkeiten liegen.

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Gerd Engel vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) zeigte an konkreten Stellen die Schwachpunkte im Fahrradverkehr in Lahnstein auf. „Wir müssen schnellstmöglich für durchgängige und risikoarme Fahrradverbindungen in und durch Lahnstein sorgen, um die Akzeptanz des Fahrrads als Verkehrsmittel zu verbessern und Lahnstein für Radfahrende touristisch attraktiver zu machen“, stellt SPD-Stadtrat Herbert Fuß fest.

Die SPD Lahnstein möchte nach der Vorstellung der Ergebnisse des Klimaschutzkonzepts im Stadtrat die Handlungsmöglichkeiten in den städtischen Gremien diskutieren und Handlungsvorschläge machen. Ziel sollte es sein, Lahnstein zu einem innovativen und sozial ausgewogenen Standort zu machen, um sich unabhängiger von weltpolitischen Entwicklungen zu machen, erläutern die Ortsvorsitzenden Judith Ullrich und Jochen Sachsenhauser die Notwendigkeit des Handelns. Die Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel, die auch den Schutz vor Extremwetterlagen und ein Hitzeschutzkonzept beinhalten, müssen jetzt schnellstmöglich umgesetzt werden, weil sonst die Auswirkungen immer dramatischer und teurer werden.

Foto: SPD Lahnstein
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Lahnstein

Arbeiten an Lahnsteiner Lahnbrücke schreiten zügig voran

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LAHNSTEIN Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Diez teilt mit, dass die Arbeiten an der Lahnbrücke in Lahnstein weiterhin zügig und planmäßig voranschreiten. Derzeit laufen die Abdichtungsarbeiten auf den Brückenoberseiten aller drei Teilbauwerke der Lahnbrücke sowie die umfangreichen Sanierungsarbeiten im Lahnecktunnel.

In der 29. bis 31. Kalenderwoche werden die erforderlichen Straßenbauarbeiten weitgehend außerhalb des Verkehrsraumes in den Bereichen der Abfahrtsrampe von der Lahnbrücke auf die B 260 sowie im Bereich der Abfahrtsrampe von der B 42 auf die B 260 durchführt.  Die Verkehrsführung in diesen Bereichen bleibt, wie bisher, bestehen. In den Anschlussbereichen an die Umleitungsrampe von der B 42 auf die B 260 kann es erforderlich werden, den Verkehr mehrmals für einen kurzen Zeitraum mittels Ampel anzuhalten.

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Ebenfalls in diesem Zeitraum werden Bankettsanierungsarbeiten im Bereich der Verbindungsrampe von der B 260 auf die B42 durchgeführt. Hierfür wird der Verkehr mehrmals für einen kurzen Zeitraum mittels Ampel angehalten um mit Fahrzeugen den erforderlichen Materialtransport durchzuführen.

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Ab der 31. Kalenderwoche wird auf den drei Teilbauwerken der Lahnbrücke die Fahrbahndeckschicht eingebaut. Im Anschluss daran werden die erforderlichen Arbeiten an der Brückenunterseite sowie die (Straßenausstattungsarbeiten) Geländer.- und Schutzplankenarbeiten sowie der Rückbau der Arbeitsgerüste (und der Rückbau der Kappengerüste) von der Brückenoberseite aus durchgeführt.

Im Anschluss daran erfolgt die Sanierung des Hohlkastenbodens im Inneren der Lahnbrücke, welcher nur unter Vollsperrung und teilweise auch ohne Baustellenverkehr durchgeführt werden muss.

Zusätzlich zu den Arbeiten an der Lahnbrücke und den betroffenen Bereichen der B 42 und der B 260 werden von Seiten des LBM Diez in den Sommerferien 2024 weitere Fahrbahnsanierungsmaßnahmen innerstädtisch im Bereich der Nord- und Ostallee durchgeführt. In diesen Bereichen wird es zeitweise zu Einengungen des Verkehrsraumes von zwei auf einen Fahrstreifen kommen. Wir bitten um entsprechende Rücksichtnahme, um Rettungsfahrzeugen und Bussen die schnelle Durchfahrt in diesen Bereichen zu ermöglichen.

Der LBM Diez bittet alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere die Bürgerinnen und Bürger von Lahnstein und Umgebung, weiterhin um Verständnis für die durch die Bauarbeiten entstehenden Beeinträchtigungen.

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Lahnstein

Wasserspaß beim Schillertreff: Erfrischende Abkühlung an der Lahnsteiner Schillerschule

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Foto: Anna Janßen

LAHNSTEIN Am 11. Juli 2024 verwandelte sich der Schulhof der Schillerschule in ein Paradies für Wasserspaßfans. Der hauseigene Brunnen, der über den Schulhof verläuft, kam an diesem Nachmittag von 16:00 bis 17:00 Uhr beim Schillertreff voll zum Einsatz und brachte bei sommerlichen Temperaturen erfrischende Abkühlung.

Neben dem Brunnen sorgte eine Sprinkleranlage für zusätzliche Erfrischung. Wassereimer, Schwämme sowie zahlreiche Becher und Gefäße standen bereit und boten vielfältige Möglichkeiten für ausgelassenen Wasserspaß.

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Der Schillertreff, der nun schon seit zwei Jahren immer vor den Ferien stattfindet, hat sich zu einer festen Institution an der Schillerschule entwickelt. Organisiert von der Schulsozialarbeiterin Anna Janßen mit tatkräftiger Unterstützung des Fördervereins und des Schulelternbeirates, bietet der Schillertreff eine wunderbare Gelegenheit, sich kennenzulernen, auszutauschen und gemeinsam Spaß zu haben. Ob beim Basteln, Spielen von Gesellschaftsspielen oder – wie dieses Mal – beim Wasserspaß, der Schillertreff bringt die Schulgemeinschaft zusammen.

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Der nächste Treff findet vor den Herbstferien am 08. Oktober 2024 statt.

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