Lahnstein
Vor 100 Jahren gründete sich die Kegelgesellschaft 1922 Lahnstein – Kegelsport war in Lahnstein weit verbreitet

LAHNSTEIN Gekegelt wurde in Lahnstein bereits im Kaiserreich. So richtig an Fahrt nahm der Kegelsport in den 1920er Jahren auf. Eine der ältesten und langlebigsten Lahnsteiner Vereine war die Kegelgesellschaft 1922 Lahnstein – der Name nennt Geburtsjahr und Programm. Einige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg fand sich ein Kreis von Freunden zusammen, um sich wöchentlich einmal zum Kegeln zu treffen. Es ging ihnen – wie wohl fast allen Hobbykeglern – um Geselligkeit und Frohsinn, um Erholung von beruflicher Anspannung, um Abwechslung in des Lebens Allerlei, daneben auch um „Trimm Dich fit“, heißt es in der 1972 erschienenen Festschrift zum 50-jährigen Bestehen des Vereins.
Die Kegelgesellschaft 1922 Lahnstein wurde von Textilkaufmann Josef Becker gegründet. Er war auch deren erster Präsident. Gekegelt wurde bei Philipp Hauck im Gasthof „Zur Stadt Mainz“ nahe dem Hexenturm. In Haucks Weinstübchen ging es dabei lustig zu, auch beim anschließenden Abschluss im Café Rasch in der Westallee. 1925 wurde eine Königskette mit Stern geschaffen, jährlich der Kegelkönig ermittelt und die Königskette jeweils um eine Silbermünze ergänzt. Darauf wurden der Name des Keglers und das Jahr eingeritzt. Die Kette zierte für ein Jahr die Brust des Kegelfreundes, der beim Königskegeln Sieger blieb. So wurde sie in über 50 Jahren immer länger und auch schwerer.

Ausflug der Kegelgesellschaft 1922 mit Damen in den 1970er Jahren.
Die Kosten für Kegelbahn und Kegeljungen – Automatik kam erst in den 1960er Jahren auf – wurden durch Beiträge und kleine Strafen aufgebracht, im Übrigen wurde „in die Kasse“ gekegelt, um für Ausflüge eine „Reserve“ zu schaffen. Es gab auch eine Reisekasse, in die regelmäßig eingezahlt wurde, um Ausflüge zu finanzieren, darunter ein Himmelfahrtsausflug oder ein zweitägiger Ausflug im Sommer. Dabei wurden die Beiträge zu Beginn des Ausflugs unter den Teilnehmern ausgezahlt. Die Ausflüge waren reine Herrentouren und gingen in die nähere Heimat, beispielsweise nach Cochem. Mit Kriegsbeginn wurden die Kegelabende eingestellt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg rief Wilhelm Bollinger die Gesellschaft ins Leben zurück. Er wurde ihr erster Präsident, ihm folgte später Theo Huster für rund 25 Jahre. Da die alte Kegelbahn nicht mehr existierte, wurde das Hotel „Altes Haus“ der Familie Steinebach für rund drei Jahrzehnte neues Vereinslokal.

Das Foto von 1956 wurde beim Kegeln 1956 aufgenommen. Vorne sitzt der Kegeljunge, der im „Vorautomatik-Zeitalter“ die Kegel aufstellen musste. (Fotos: Pott)
In den 1950er bis 1970er Jahren gab es regelrechte Stadtmeisterschaften. Beim Auskegeln der Stadtmeisterschaft 1952 wurde Mitglied Peter Herter Stadtmeister von Oberlahnstein. Vereinsintern wurde der Monatsmeister ausgekegelt. Alle vier Wochen durften in der Kegelgesellschaft nun auch die Frauen mitkegeln. Die jährlichen Kegelausflüge fanden in der Regel ohne die Frauen statt und führten jetzt nicht mehr in die nähere Heimat, sondern vielfach ins Ausland.
Beim Jubiläumskegeln 1972/73 nahmen insgesamt 29 Männer-Kegelvereine (davon 14 aus Lahnstein), 20 gemischte Clubs (16 aus Lahnstein) und neun Damen-Kegelvereine (alle Lahnstein) teil.
Die Kegelgesellschaft 1922 kegelte von 1973 bis zu ihrer Auflösung Mitte der 1980er Jahre im Kurhotel Rhein-Lahn. Von ihr hat sich ein schmiedeeiserner Tisch erhalten, den Klaus Wagner als Sohn des letzten Präsidenten des Clubs, Ehrenbürger Ernst Wagner, vor drei Jahren dem Stadtarchiv vermacht hat und der seither auf dem Kaiserplatz vor dem Stadtarchiv zu sehen ist. Auf der Schieferplatte sind die Namen der Mitglieder eingraviert. Zum Club gehörten 1972 die Herren Ernst Wagner, Paul Zakolowski, Peter Kursch, Albert Krebs, Ali Harig, Josef Körber, Hans Huth, Wilhelm Zengler, Karl Pott und Präsident Theo Huster.
Die Kegelwelle erreichte in Lahnstein in den 1970er Jahren auf 18 Kegelbahnen ihren Höhepunkt. Nachdem im Krieg das Gesellenhaus in der Wilhelmstraße, die Kegelbahn der Casinogesellschaft in der Westallee und die Kegelbahn von Philipp Hauck zerstört wurden, standen eine Kegelbahn im Hotel „Altes Haus“ (bis in die 1980er Jahre), zwei Bahnen im Gasthaus „Koppelstein“ (heute „Vintage“) und zwei Bahnen beim Eisenbahnersportverein in der Frankenstraße (1961/63 bis 2007) zur Verfügung. In den 1970er Jahren kamen die Stadthalle mit vier Bahnen (1973 bis ca. 2005), das Kurhotel Rhein-Lahn mit vier Bahnen (seit 1973, heute „Wyndham Garden“) und das Pfarrzentrum am Europaplatz (ab 1978) mit zwei Bahnen hinzu.
In Friedrichssegen gab es bereits um 1900 eine Kegelbahn im Kölsch Loch (bis ca. 1913). In Niederlahnstein gab es Kegelbahnen im „Weinhaus Riesling“ (Bahnhofstraße, bis ca. 2015), im Gasthaus „Schwanen“ in der Johannesstraße (vor 1945), im Gesellenhaus (Emser Straße, bis ca. 1959) und im Untergeschoss des 1960 eröffneten Bahnhofsgebäudes (zwei Bahnen). Es handelt sich um die im Rheinland vorherrschenden „Scherenbahnen“. Während die meisten Clubs aus Geselligkeit kegelten, wurde beim ESV Sportkegeln betrieben und das recht erfolgreich in der Landesliga.
Es sollen mehr als 80 Kegelvereine in Lahnstein existiert haben, wovon ca. 40 namentlich bekannt sind. Sollten noch Festschriften, Chroniken oder Unterlagen existieren, wäre das Stadtarchiv Lahnstein daran sehr interessiert.
Lahnstein
Sportliches Highlight in Lahnstein: Goethe-Schule veranstaltet erfolgreiches Leichtathletik-Sportfest

LAHNSTEIN Auch in diesem Jahr veranstaltete die Goethe-Schule Lahnstein ihr jährliches Leichtathletik-Sportfest im Stadion Niederlahnstein: Lehrer und die Schüler der ersten bis vierten Klassen sowie viele freiwillige Elternhelfer kamen auf dem Sportgelände zusammen.
Die Atmosphäre im Stadion war von Vorfreude und Aufregung erfüllt, als die Kinder ihre Leistungen unter Beweis stellten, die sie in den Wochen zuvor im Sportunterricht geübt haben. Beim 50-Meter-Sprint demonstrierten die jungen Athletinnen und Athleten ihre Schnelligkeit, während die Zuschauer ihnen beim Überqueren der Ziellinie lautstark zujubelten. Auch beim Weitsprung und Weitwurf zeigten die Schüler ihr Können und versuchten, ihre persönlichen Bestleistungen zu übertreffen.
Der Höhepunkt des Sportfests war zweifellos der Staffellauf, bei dem die Schülerinnen und Schüler in ihren Klassenstufen gegeneinander antraten. Die Spannung war greifbar, als die Staffelstäbe von Läufer zu Läufer weitergegeben wurden, um die Ziellinie zu erreichen. Die Kinder feuerten ihre Klassenkameraden enthusiastisch an und schufen eine mitreißende Atmosphäre im Stadion. Mit seinem Gespür für den passenden Soundtrack sorgte Schulsozialarbeiter Oliver Metzele an diesem Tag für den richtigen Ton und sportlich-motivierende Musik.

Die Gewinner des Staffellaufs der 2. Stufe: Klasse 2a gemeinsam mit ihrer Lehrerin Marie-Louise Deusner (Fotos: Goethe-Schule)
„Das Leichtathletik-Sportfest der Goethe-Schule wäre ohne die Unterstützung der freiwilligen Elternhelferinnen und -helfer in diesem Maße nicht möglich gewesen“, berichtet Marie-Louise Deusner, Konrektorin der Goethe-Schule. Sie waren während des gesamten Tages präsent und halfen bei der Organisation, Zeitmessung und Betreuung der Kinder. „Ihr Engagement trug maßgeblich zum reibungslosen Ablauf der Veranstaltung bei und sorgte für eine unvergessliche Erfahrung für alle Beteiligten“, so Deusner.
Nach einem aufregenden und sportlichen Tag durften sich über 300 Schülerinnen und Schüler über eine erfrischende Belohnung freuen, denn das Globus-Warenhaus hatte großzügig Wassereis für alle Kinder gespendet. Die leckeren Eisportionen sorgten für strahlende Gesichter und waren der perfekte Abschluss eines gelungenen Leichtathletik-Sportfests.
Am Ende des Tages stehen die Siegerinnen und Sieger in den verschiedenen Disziplinen sowie im Staffellauf fest. Um ihre Leistungen angemessen zu würdigen und zu belohnen, plant die Goethe-Schule eine feierliche Siegerehrung nach den Pfingstferien. Die großzügige Unterstützung der Volksbank Lahnstein ist dabei ein willkommener Beitrag, um den Gewinnerinnen und Gewinnern passende Sachpreise zu überreichen. Die Spende im Wert von 250 Euro ermöglicht es, attraktive Preise auszuwählen, die den sportlichen Erfolg der Schülerinnen und Schüler angemessen honorieren.
Lahnstein
Wir im Rhein-Lahn: Victoria in Lahnstein – Das Mineralwasser aus dem Rhein-Lahn-Kreis

LAHNSTEIN Kennen Sie das Lahnsteiner Mineralwasser? Aus rund 450 Metern Tiefe fördert der Victoria Heil- und Mineralbrunnen seit 1881 das 32 Grad warme Mineralwasser der Victoria und Minerva Quelle nach oben. Bereits seit 1366 ist der sogenannte Sauerbrunnen urkundlich in der Stadt Lahnstein erwähnt. Einige Quellen versiegten, andere nahmen an Ergiebigkeit zu. Ende der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts, wurde in unmittelbarer Nähe zum Rhein der heutige Victoria Brunnen erbohrt. In direkter Nähe entstand der Minervabrunnen.

1881 wurden beide Quellen an den niederländischen Generalkonsul Rommenhöller verkauft, der den Absatz in den Niederlanden und der seinerzeitigen Kolonie Niederländisch-Indien massiv erhöhte. Später ging der Besitz auf den Direktor Koohlhoven über bevor 1960 ein Dr. Bouw folgte.
Wussten Sie eigentlich, dass die Quellen über eine eigene Kohlensäure verfügen? So ist es. Die seinerzeitige Schwesterfirma Kohlensäure Werke AG Oberlahnstein war für den Vertrieb der Quellkohlensäure verantwortlich. 1987 übernahm die Brauerei Beck & Co. aus Bremen den Geschäftszweig. Die jetzige Victoria Heil- und Mineralbrunnen wird vom geschäftsführenden Gesellschafter Dirk Wöhner geführt. Seit 2002 ist es somit wieder ein Familienbetrieb.
Dabei bietet das Mineralwasser so einige Besonderheiten und hat es zu dem gemacht, was es heute ist. Die Mineralwasserquelle ist ein warmer 32 Grad alkalisch-muriatisch-salinischer Säuerling, der aus 450 Metern Tiefe gefördert wird. Besonders sein natürlich hoher Gehalt an Kohlensäure und doppelt kohlensaurem Natron und Chhlornatrium zeichnet das besondere Quellwasser aus.
1919 und 1935 versiegte die Ursprungsquelle auf natürliche Weise, 1945 durch die Folgen des 2. Weltkriegs. 85% der Anlagen wurden durch die Bombardierung der Alliierten zerstört. Mit viel Fleiß wurde der Brunnen wieder aufgebaut. Dabei gibt es auf dem Gelände der Victoria eine Besonderheit: Für Betriebsangehörige gibt es die Möglichkeit, sich im ursprünglichen Thermalschwimmbad zu entspannen.
Das Wasser ist in erster Linie bei Sportlern und Familienhaushalten sehr beliebt. Auch in der heimischen und überregionalen Gastronomie haben sich die Lahnsteiner Mineralwasser etabliert. Ein Wasser mit großer und langer Geschichte, die nicht enden wird. Für den Geschäftsführer Dirk Wöhner ist das Mineralwasser viel mehr als nur ein Getränk. Wer sich mit ihm über die Victoria unterhält, bekommt gleichzeitig einen Einblick in die traditionelle Herstellung der Vergangenheit bis hin zur heutigen modernen Fertigung.
Dabei zeigt sich eins: Wir haben im Rhein-Lahn-Kreis die großen und kleinen Betriebe, die über Jahrzehnte oder Jahrhunderte eine spannende Geschichte zu erzählen haben und dazu gehört sicherlich auch die Victoria in Lahnstein. Noch nicht probiert? Direkt vor dem Firmensitz in Lahnstein gibt es die Möglichkeit sich am Hahn zu bedienen: Auf der einen Seite Minerva und der anderen Victoria.
Wer jetzt ein gut gekühltes Mineralwasser erwartet, der wird sich wundern. Mit 32 Grand Wärme kommt das Wasser direkt aus der Quelle zum Hahn. Für Besucher und neugierige die Chance das ursprüngliche Wasser zu probieren. Und das war es schon? Weit gefehlt. Tradition ist toll, aber Victoria geht natürlich mit der Zeit. Von Cola über Limo bis hin zu Beerenmixgetränken und so einiges mehr, findet sich im Repertoire der Victoria. Dazu natürlich auch einige Premiumgetränke. Nicht immer findet man direkt den Hinweis, dass auch das die Victoria in Lahnstein ist und somit haben auch Sie sicherlich schon einmal das gute Lahnsteiner Mineralwasser probiert, ohne dass sie es wussten.
Am Ende findet man die komplette Getränkepalette in so manchen Getränke- und Lebensmittelmarkt. Regional ist schon was Tolles, besonders dann, wenn man es sich leisten kann und das funktioniert bei den Victoria Mineralwässern immer.
Neben der Victoria gibt es im Rhein-Lahn-Kreis nur noch die Fachinger. Zwei tolle Namen und Produkte aus unserem Rhein-Lahn-Kreis. Wir im Rhein-Lahn
Lahnstein
Lahneck Live rockt: Irres Festival in Lahnstein begeistert die Besucher

LAHNSTEIN Was der Verein Lahnsteiner Musikszene wieder auf die Beine gestellt hat, ist unglaublich. Über 10.000 Besucher strömten in die Rheinauen und bekamen auf zwei großen Bühnen so einiges geboten. Still war es keineswegs und schon gar nicht so still. Jupiter Jones ließ es mächtig krachen und natürlich gab es auch etwas auf die rote Mütze. Neben den beiden Headlinern darf man natürlich auch nicht DeWolff vergessen und so einige tolle Newcomer Künstler, die schon bald richtig durchstarten dürften.

Das Konzept geht auf. Freier Eintritt und viel Unterstützung aus der Gesellschaft. Die Menschen rund um Lahnstein lieben das Festival. Natürlich wird eine Soli-Spende erbeten aber verpflichtend ist diese nicht. Wer es finanziell nicht kann, muss es auch nicht. So wurde an alle sozialen Schichten gedacht.
Dabei ist Lahneck Live so viel mehr. Es ist nicht nur eine Empfehlung für die Stadt Lahnstein, dass sie ganz große Veranstaltungen können, sondern es zeigt auch, dass Vereine unglaublich tolle Events veranstalten können, die sich nicht hinter den Kommerziellen verstecken müssen.
Bei bestem Sommerwetter ein großer Spaß für die ganze Familie. Lahneck Live hat es vorgemacht: Nun folgt in Bad Ems vom 16. bis 18. Juni der Rheinland-Pfalz Tag. Und am Ende zeigt sich die Lebendigkeit und Lebensfreude des Rhein-Lahn-Kreises. Applaus an die Veranstalter von Lahneck Live. Das war richtig gut!
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