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VG Nastätten

Wir im Rhein-Lahn: Der Familienbetrieb Gebrüder Heymann in Nastätten

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Foto: BEN Kurier

NASTÄTTEN Vor rund 90 Jahren legte Karl Heymann den Grundstein für das heutige mittelständische Unternehmen Gebrüder Heymann, das über 120 Mitarbeiter beschäftigt. Ob er damals erahnte, was er geschaffen hatte? Wahrscheinlich nicht, denn der Anfang war durchaus mühsam. Von einer Familiensaga oder betrieblichen Dynastie konnte keine Rede sein. Der Fuhrpark bestand aus einem Fahrrad und einem Bollerwagen für die Malerfarbe. Eine motorisierte Unterstützung gab es 1934 nicht. Später übernahmen die Söhne Helmut und Herbert den elterlichen Betrieb. Ihre malerische Premiere feierten die Brüder in den 50er Jahren mit dem Anstrich des Geschäftshauses Schlieper in Nastätten.

1963 wurde der Firmensitz in Geisig eingerichtet, und 1965 gab es die erste Lackierkabine mit Frischluftzufuhr. 1973 kam der Durchbruch mit dem Anbau einer großen Halle mit Spritzkabine. Ab diesem Moment gab es auch drei verschiedene Geschäftszweige: die ursprünglichen Maler und Lackierer, Werbeschildmaler und Fahrzeuglackierer. Besonders die Fertigung der Werbeschilder war eine Kunst. Was heute präzise mit dem Drucker ausgeführt wird, war früher reine Handarbeit.

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Die Gebrüder Heymann erkannten frühzeitig Trends. Die Werbung auf Fahrzeugen gewann an Bedeutung. Auch dort wurde die Beschriftung zunächst in reiner Handarbeit ausgeführt. Vorgefertigte Schablonen gab es nicht, und heutige Klebetechniken waren gänzlich unbekannt. Heymann wurde zu einer festen überregionalen Größe bei der Fertigung von Werbeschildern. Eines kennen Sie bestimmt, ohne zu wissen, dass auch dahinter Heymann-Technik steckt: Der Schriftzug der Spielbank Bad Ems stammt aus dem Hause Heymann.

Die Gebrüder Heymann gingen nicht nur mit der Zeit, sondern setzten auch eigene Trends und Maßstäbe. Die Geschäftserweiterungen waren durchaus logisch, auch wenn sie im ersten Augenblick herrlich verrückt klingen mögen: vom Malerbetrieb zum Werbegestalter und Automobilbeschrifter. Schon in den 60er Jahren frönten die Heymänner dem Motorsport. Mit einem eigenen Stockcar-Team nahmen sie an zahlreichen Rennen teil. Und damit dürfte es nicht verwundern, dass es bei Heymann heute auch eine Unfallwagenreparatur für PKW und Busse gibt.

Was ist denn nun eigentlich Heymann? Eine Marke, aber wofür? Vielleicht von allem ein wenig. Wer heute das große neue Betriebsgelände in Nastätten besucht, findet dort verschiedene Geschäftsfelder des Familienbetriebs. Einerseits der herkömmliche Malerbetrieb, der aber nur noch wenig gemein hat mit der Vorstellung von 1934. In einer Karikatur aus den 70er Jahren heißt es: „Wir montieren einfach alles.“ Das passt auch zum Malerbereich. Vom Trockenbau über die Verlegung sämtlicher Bodenbeläge bis hin zur Wandverkleidung – es gibt nichts, was es nicht gibt. Und wer das Außergewöhnliche sucht, der wird auch das bekommen.

An der nächsten Stelle findet sich die Werbeabteilung. Per Hand wird da nur noch wenig getan. Ausgerüstet ist die Abteilung mit modernsten Plottern und Druckern. Ob Busbeschriftung für die Nationalmannschaft, das kleine Klingelschild oder die Autobeschriftung bis hin zu Wahlplakaten – sie machen wieder alles.

Die Heymänner und Heyfrauen bei den Gebrüdern Heymann in nastätten | Foto: BEN Kurier

Noch nicht genug? Weiter geht es zur Busabteilung. Dort werden Unfallfahrzeuge repariert, Sonderfahrzeuge ausgebaut und natürlich auf Wunsch beklebt. Bei Ausbauten darf es auch einmal eine Nummer größer sein. Für den arabischen Raum gibt es Notfallwagen, die mit unseren Vorstellungen von Rettungsdienst wenig zu tun haben. Alles luxuriöser und größer. Für die Monteure eine spannende und herausfordernde Aufgabe. Nicht ohne Grund erhält der Spezialist aus Nastätten Aufträge aus aller Herren Länder.

Die letzte Abteilung findet sich oberhalb der Heymann-Hallen im Gewerbegebiet von Nastätten. Dort werden Unfallfahrzeuge fachgerecht repariert. Dazu gehört auch die Pflege von Oldtimern und Rennwagen. Nun könnte man denken, dass es sich um eine Vielzahl von autonomen Unternehmen handelt, aber am Ende ist es eine Symbiose, die nur gemeinsam funktionieren kann. Das haben bereits die Gebrüder Helmut und Herbert Heymann erkannt, als sie das Zepter an ihre Kinder weitergaben.

Heute sind es nicht nur die Heymänner, sondern auch die Heyfrauen, die die Geschicke des Unternehmens leiten. Und schon jetzt folgen deren Kinder in verantwortliche Positionen oder stehen kurz davor. Die Mitarbeiter fühlen sich dem Unternehmen verbunden und vermitteln eine Art Lebensgefühl, das auf die Kunden übergesprungen ist. Und da sind wir wieder mitten im Artikel: Heymann ist längst zu einer bekannten Marke geworden.

Bescheidenheit, gepaart mit hervorragender Arbeitsqualität: ein Erfolgsrezept. Genau das sind die Unternehmen in unserer Serie „Wir im Rhein-Lahn“, die den Kreis repräsentieren und die wir suchen. Eine schöne Geschichte.

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Lahnstein

Ausgezeichnete Nachwuchs-Handwerker erhalten Förderpreis 2024

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Foto: Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eG

RHEIN-LAHN Bereits zum 14. Mal vergab die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg und die Kreishandwerkerschaft Rhein-Lahn den Förderpreis Handwerk zur Unterstützung des Handwerks und des Handwerkernachwuchses. Belohnt werden die guten Leistungen nicht nur mit Worten und Anerkennung, die Bank fördert dieses Projekt mit jeweils 500 Euro für den Prüfungsbesten der Innungen des Rhein-Lahn-Kreises.

Sie bestanden die Gesellenprüfung mit Spitzennoten und wurden dafür jetzt mit dem Förderpreis geehrt: Die Prüfungsbesten der Innungen Baugewerk, Dachdecker, Elektro, Kfz, Installateur- und Heizungsbauer und Tischler wieder zu einer kleinen Feier eingeladen. Bereichsleiter Günter Groß begrüßte die anwesenden Gäste und überreichte gemeinsam mit dem Bereichsleiter Firmenkunden Marcus Lorenz jeweils 500 Euro an die Prüfungsbesten Julia Dott (Kestert), Sarah Lahnstein (Bad Ems), Jan-Philip Nowak (Miehlen), Finn Brötz (Heistenbach) und Ben Steinmetz (Braubach). Der Prüfungsbeste Zimmerer Moritz Maskos (Koblenz) und der Prüfungsbeste Tischler Aaron Heuser (Nastätten) konnten leider nicht teilnehmen, erhalten daher einen Glückwunschbrief und das Preisgeld per Online-Überweisung.

Kreislehrlingswart Sven Secker, der in Vertretung für Kreishandwerksmeister Johannes Lauer gekommen war, ermutigte die Prüfungsbesten, unter besten Voraussetzungen den Fortbestand des Handwerks weiter zu sichern. Es gratulierte auch der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ulf Hoffmann zu den besonderen Leistungen. „Wir freuen uns, dass das Handwerk so tolle Auszubildende mit großartigen Prüfungsergebnissen hat.“

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VG Nastätten

Ralf Holl und das Kino Nastätten: Ein Ort, an dem Filme leben

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Foto: BEN Kurier

NASTÄTTEN In einer Welt, die zunehmend von Streaming-Diensten wie Netflix und Amazon Prime geprägt ist, haben es private Kinos schwer, mit den großen Ketten mitzuhalten. Große Anbieter wie Cinestar oder Cineplex profitieren von massiven Großhandelspreisen und setzen alles daran, das perfekte Filmerlebnis zu bieten. Doch auch kleinere Kinos müssen tief in die Tasche greifen, um konkurrenzfähig zu bleiben – eine Herausforderung, besonders in den schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie, als das Freizeitleben fast zum Erliegen kam.

Ralf Holl: Ein Kino-Macher mit Vision

Doch Ralf Holl, Betreiber des Kinocenters Nastätten, nahm die Herausforderung an. Während andere Kinos schlossen, wagte er einen mutigen Schritt und setzte auf Innovation. „Wir haben das Kino während der Pandemie nicht einfach geschlossen, sondern kreative Wege gesucht“, erzählt Ralf Holl. So entstand mitten im Blauen Ländchen ein Outdoor-Autokino, das in dieser Zeit zu einem echten Highlight wurde. Doch Ralf Holl wollte noch mehr – er wollte das Kino Nastätten für die Zukunft rüsten.

Neues Kino, neue Möglichkeiten

2021 erstrahlten gleich zwei Filmsäle in neuem Glanz, und ein zusätzlicher, multifunktionaler Kinosaal wurde eingerichtet. „Dieser Saal mit Platz für 20 Personen ist ein echtes Highlight“, sagt Holl. „Man kann ihn für kleines Geld mieten, um eigene Filme zu zeigen oder mit Freunden einen Blockbuster auf einer über 5 Meter großen Leinwand zu genießen.“ Ein finanzielles Wagnis, das sich jedoch auszahlt: Das Kino Nastätten präsentiert sich heute als hochmodernes, multimediales Kino mit neuester Technik, das in nichts hinter den großen Ketten zurücksteht.

Kino Nastätten: Technik und Herzlichkeit im Einklang

Doch was das Kino Nastätten besonders macht, ist nicht nur die Technik – es ist die einzigartige Atmosphäre, die von Ralf Holl persönlich geprägt wird. Ein kleines Gespräch mit den Kinobesuchern hier, ein wenig Popcorn vom Chef dort, und stets ein freundliches Lächeln – solche Erlebnisse schaffen eine Verbindung, die in anonymen Großstädten oft verloren geht. „Das ist es, was Kino in kleinen Städten besonders macht“, erklärt Holl. „Es geht nicht nur um modernste Technik, sondern auch um die Herzlichkeit, die das Kino zu einem Ort der Begegnung macht.“

Die Geschichte des Kinocenters Nastätten

Die Geschichte des Kinocenters Nastätten begann jedoch lange vor der Zeit von Ralf Holl. „Mein Vater hatte bereits Kontakt zu Kinobetreibern über einen Lebensmittelgroßhandel. So entstand das Kino in Nastätten, das wir 1997 in zweiter Generation übernommen haben“, berichtet er. Doch von Anfang an war klar, dass das Kino mehr sein sollte als ein reiner Unterhaltungskonsum. „Kino muss ein Erlebnis bleiben. Deshalb haben wir immer wieder in die modernste Technik investiert, um unseren Gästen das bestmögliche Erlebnis zu bieten“, erklärt Holl.

Diese kontinuierliche Investition in die Zukunft zahlte sich aus – vor allem in den schwierigen Pandemiezeiten. „Wir haben Fördermittel genutzt und trotzdem noch viel eigenes Geld in die Hand genommen. Das Ergebnis ist ein Kino, das in der Provinz wirklich Spitze ist“, freut sich der Kino-Inhaber. Und die Besucherzahlen sprechen für sich: Das Kino in Nastätten zieht ein begeistertes Publikum an, das nicht nur die erstklassige Technik, sondern auch die familiäre Atmosphäre schätzt.

„Wir freuen uns, dass ihr so zu uns steht, und wir sind stolz darauf, auch weiterhin für euch da zu sein“, sagt Ralf Holl. „In unseren beiden großen Sälen haben wir nun Laserprojektoren mit 4K-Auflösung und Laser-3D installiert. Und der neue Saal bietet mit 220 Plätzen und einer riesigen Leinwand nicht nur Komfort, sondern auch ein einzigartiges Filmerlebnis.“

Ein Kino, das seinesgleichen sucht

Das Kino Nastätten ist nicht nur ein Ort, an dem Filme gezeigt werden – es ist ein Ort, an dem Kino neu definiert wird, an dem modernste Technik auf herzliche Gastfreundschaft trifft. Ein Kino, das in der Region seinesgleichen sucht!

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Schulen

In Nastätten fliegen die „Buntspechte“: Kita-Eröffnung ein voller Erfolg

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NASTÄTTEN Nach intensiver Planungs- und Bauzeit steht die Kindertagesstätte „Buntspechte“ kurz vor der Vollendung. Das 3-Millionen-Euro-Projekt, getragen vom Kindergartenzweckverband der Ortsgemeinden Nastätten, Buch, Diethardt, Oelsberg und Weidenbach, wurde gestern mit einer feierlichen Einweihung gefeiert.

Ein innovatives Konzept für die Kleinsten
Mitten im Neubaugebiet Weiberdell gelegen, setzt die Kita neue Maßstäbe: Großzügige Spielräume, eine moderne Mensa und ein liebevoll gestaltetes Außengelände schaffen optimale Bedingungen für die frühkindliche Entwicklung. Besonders hervorzuheben sind die Ruheoasen, die speziell für die Jüngsten konzipiert wurden, um ihnen Rückzugsmöglichkeiten zu bieten.

Platz für 60 Kinder
Ab dem 6. Januar 2024 werden in der Kita 60 Kinder in drei Gruppen betreut, darunter fünf Plätze für Kinder unter zwei Jahren. Die gemeinsame Mensa fördert das soziale Miteinander und ermöglicht eine ausgewogene Verpflegung direkt vor Ort.

Stark durch regionale Unterstützung
Das Bauprojekt ist ein Gemeinschaftswerk, an dem zahlreiche regionale Unternehmen beteiligt waren. So trugen die Zimmerei Fuchs, die Klimatechnik Melzer, Fetz Quadrat aus Miehlen und das Unternehmen Heymann entscheidend zur Realisierung bei.

Finanzierung durch Land und Kreis
Mit einer Nettofläche von 900 Quadratmetern und einer Förderung von 530.000 Euro durch das Land Rheinland-Pfalz sowie voraussichtlich 980.000 Euro durch den Rhein-Lahn-Kreis ist die Kita „Buntspechte“ ein Paradebeispiel für gelungene kommunale Zusammenarbeit.

Die Kindertagesstätte „Buntspechte“ ist ein wichtiger Meilenstein für die Region – ein Ort, an dem Kinder nicht nur spielen und lernen, sondern auch wachsen können.

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