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Gesundheit

Protest in Lahnstein: Ärzte, Mitarbeiter und KV fordern ein Ende der Budgetierung von Ärzten

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Protest in Lahnstein: Ärzte, Mitarbeiter und KV fordern ein Ende der Budgetierung von Ärzten
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LAHNSTEIN Für die Ärzte und deren Mitarbeiter sowie die kassenärztliche Vereinigung ist das Maß endgültig voll. Sie verlangen ein sofortiges Ende der Budgetierung von Arztleistungen und das nicht ohne guten Grund. 1993 wurde in Lahnstein unter der CDU geführten Kohl-Regierung mit Billigung der SPD-Opposition das Gesundheitsstrukturgesetz (GS) erlassen. Damit sollten die Ausgaben unter anderem für ärztliche Behandlungen sowie Arznei- und Heilmittel gedeckelt werden, um die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) zu stabilisieren. Das Ergebnis war verheerend: Ärzte und Psychotherapeuten erhalten bis heute keine volle Vergütung für erbrachte Leistungen.

In Rheinland-Pfalz sind im vergangenen Jahr rund 10 Millionen Behandlungen bei Fachärzten durchgeführt worden. 10% ihrer Leistungen wurden nicht bezahlt. Das bedeutet, dass rund 1 Million Behandlungen unbezahlt blieben oder das 270 Fachärzte umsonst arbeiten. Um es noch drastischer darzustellen: Mit den Zahlen werden in Rheinland-Pfalz jährlich etwa 350.000 Patienten umsonst behandelt. Im Schnitt müssen Fachärzte damit jährlich etwa 5 Wochen kostenlos arbeiten. Gerecht?

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Täglich bedeutet es 183.000 EUR an nicht bezahlter Leistungen oder 978.624.248,65 EUR bis Ende Dezember 2023. Eine knappe Milliarde Euro. Wahnsinn. Doch genau diesen Verzicht verlangt der Staat bis heute. Können sie sich vorstellen, als Arbeitgeber fünf Wochen umsonst zu arbeiten und trotzdem ihre Mitarbeiter zu bezahlen? Jetzt gingen mehrere Hundert Ärzte und deren Mitarbeiter zurück an den Ort zum Protest, wo das Gesetz beschlossen wurde: nach Lahnstein.

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Doch wie kommt es zu der kuriosen Regelung? Hier die komplette schwierige Regelung: Eine Praxis niedergelassener Vertragsärzte finanziert sich vor allem aus zwei Einnahmequellen: aus der Vergütung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und aus der Gebührenordnung für Ärzte, die die Abrechnung außerhalb der vertragsärztlichen Versorgung regelt. Darunter fallen die Selbstzahler, die privat versichert sind sowie Patienten, die individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) in Anspruch nehmen wollen.  Die gesetzlichen Krankenkassen stellen für die ambulante Versorgung ihrer Versicherten einen bestimmten Betrag je Quartal zur Verfügung, die sogenannte Gesamtvergütung.

Die Höhe steht zum größten Teil schon zu Beginn eines Jahres fest. Das Geld geht nicht direkt von den Krankenkassen an die Praxen, sondern an die einzelnen Kassenärztlichen Vereinigungen (KV).

Einheitlicher Bewertungsmaßstab als Grundlage

Zunächst reicht der Arzt quartalsweise für alle im jeweiligen Quartal behandelten Patienten eine Abrechnung bei der zuständigen KV ein. Die Grundlage für die Abrechnung bildet der Einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM). Er ist eine Art Katalog und umfasst einen Großteil der Leistungen, die niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten mit den gesetzlichen Krankenkassen bundesweit abrechnen können. Daneben gibt es noch in geringem Umfang regionale Vereinbarungen wie zum Beispiel die Schutzimpfungen.

Die Leistungen de EBM haben keine feste Vergütung in Euro, sondern sind in Punkten bewertet. Die Bewertung der Leistungen in Punkten legt ein Bewertungsausschuss für das gesamte Bundesgebiet fest. Die Bewertung liegen die Praxiskosten je Leistung sowie der Zeitaufwand des Arztes zugrunde. Viele Leistungen sind in der Häufigkeit begrenzt, zum Beispiel hausärztliche Gespräche. Zudem sind viele Leistungen im EBM über eine Quartalspauschale abgegolten, unabhängig davon, wie oft ein Patient in die Praxis kommt.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass ein Arzt sich in Zukunft vielleicht zweimal überlegen muss, ob er einen Patienten aufnimmt, der häufig in die Praxis kommt oder nicht. Desto beratungsintensiver oder mit bereits abgegoltenen Quartalspauschalen, kann das finanziell für den behandelnden Arzt ein Bumerang werden. Anders ist es bei Privatpatienten. Dort hat der behandelnde Arzt die Gewissheit, dass er seinen Leistungen nach entlohnt wird. Damit fördert der Staat eine Zweiklassengesellschaft.

Seit 2009 steht hinter jeder Leistung nicht nur eine Punktzahl, sondern ein fester Euro-Wert. Dieser Euro-Wert kommt zustande, indem die den Einzelleistungen zugeordneten Punkte mit einem jährlich auf Bundesebene weiterentwickelten Orientierungswert multipliziert werden. Der Orientierungswert ist der hierbei zugrunde gelegte Umrechnungsfaktor der Punktzahl in den Euro-Betrag.

Großteil der Leistungen gedeckelt

Ein Großteil der ambulanten Leistungen wird aus den morbiditätsbedingen Gesamtvergütung (MGV) honoriert. Diese ist für das jeweilige Quartal gedeckelt. Je mehr Leistungen die abrechnen, desto geringer ist die Vergütung der einzelnen Leistungen. Dies bildet sich über einen geringeren Punktwert ab. Hat der einzelne Vertragsarzt oder Psychotherapeut eine bestimmte Leistungsmenge im Quartal überschritten, so wird der bereits quotierte Punktwert für die Leistungen über dem Budget nochmals abgesenkt. Dadurch werden die Leistungen mit einem geringeren Umrechnungsfaktor als dem Orientierungswert vergütet. Das bedeutet, es können nicht alle abgerechneten Leistungen zu den Preisen vergütet werden, die im EBM stehen.

Zwar richtet sich die Gesamtvergütung in der ambulanten Versorgung nach dem Orientierungspunktwert, der nach Morbiditäts- und Demografie-Entwicklung sowie unter Anwendung des Zeitscheibenmodells fortentwickelt wird. Der Budgetdeckel besteht aber weiterhin. Die durch die Budgetierung nur unvollständige Vergütung der ohnehin durch die Gebührenordnung begrenzten EBM-Leistungen bedeutet, dass nur ein Teil der für den reinen Betrieb und die Leistungserbringung anfallenden Kosten der Praxis erstattet wird und die Ärzte keine adäquate Vergütung für ihre persönlich erbrachten Leistungen erhalten. Die Praxen erfahren erst mehrere Monate später, welche Vergütung sie für ihre erbrachten Leistungen bekommen. Eine planbare Praxisführung ist somit kaum möglich, die Aufnahme neuer Patienten wird nicht adäquat honoriert.

Ein Teil der erbrachten, aber seitens der gesetzlichen Krankenkassen nicht vergüteten Leistungen bleibt schlichtweg unterfinanziert und muss von den Praxen aus der eigenen Tasche oder durch andere Leistungen wie zum Beispiel Privatpatient quersubventioniert werden.

Und somit darf man sich kaum noch wundern, wenn Praxen weniger Patienten aufnehmen und schon gar keine, die einen erhöhten Betreuungsbedarf haben oder nur noch Privatpatienten. Damals gab es viele Ärzte und das Gesetz mag für die damalige Zeit ihre Berechtigung gehabt haben, doch heute ist die Situation anders. Immer weniger Ärzte solle immer mehr Patienten behandeln, doch unter den Bedingungen kaum lukrativ. So vergrault man sich die Ärzte.

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„Ich könnte vor Freude heulen“ – Heidi Wannigmann fühlt sich im Hospiz Rhein-Lahn gut aufgehoben

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Foto: Christine Vary
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NASSAUManchmal denke ich, ich wäre gesund, weil es hier so schön ist“, sagt Heidi Wannigmann. Adrett frisiert, mit frischem Augen-Make-up und in einem flotten Freizeitanzug gekleidet erzählt sie im Wohnzimmer des Hospizes Rhein-Lahn von sich und davon, wie wohl sie sich hier fühlt.

Seit fast zwei Monaten ist sie hier, nachdem es zuhause nicht mehr ging. Sie war gestürzt und lag eine ganze Nacht im Flur, ehe eine Nachbarin ihr Klopfen hörte und sie fand. Dann habe sie Glück gehabt, denn im Hospiz sei gerade noch ein Bett frei gewesen. „Die sind alle so nett hier, das kann man nicht mit Worten beschreiben. So was habe ich noch nicht erlebt. Ich fühle mich wie im 5-Sterne-Hotel“, meint sie.

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Erlebt hat Heidi Wannigmann, was ihre Erkrankung angeht, eine Menge. Seit 15 Jahren lebt sie mit Krebs. Mit Brustkrebs fing es an. Chemotherapie und Bestrahlungen musste sie über sich ergehen lassen. Dann ging der Krebs in die Wirbelsäule und vor zwei Jahren kam noch eine Darm-Op hinzu. Sie war im Koma. Beim Schlauchziehen seien ihre Stimmbänder verletzt worden. Darum spricht sie ein bisschen heiser.

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In fünf Wochen hat sie 16 Kilo abgenommen. Sie hatte keinen Appetit mehr. „Jetzt kann ich wieder gut essen und freue mich auf die leckeren Mahlzeiten“. Nach dem Frühstück besucht sie den Raum der Stille. „Ich bin zwar nicht fromm, aber da bete ich“. Dann kommt das Mittagessen zusammen mit anderen Hospizbewohnerinnen in der offenen Wohnküche. Nach einem Mittagsschlaf trifft sie sich im Wohnzimmer mit anderen zu Kaffee oder Tee mit Kuchen und zu gemeinsamen Gesellschaftsspielen. Nach dem Abendessen ist der Tageslauf beendet. „Ich schlafe hier so gut“. Am Tag genießt sie ihr Zimmer mit Balkon, Fernseher, Kühlschrank und Tresor.

Ja, sie hat Schmerzen, aber fühlt sich „toll eingestellt“. „Wenn ich schelle, kommt jemand mit einem Tablettchen. Die helfen mir“. Hier sei eine Atmosphäre, in der man gesund werden könne, aber sie werde nicht mehr gesund. Dazu sei der Krebs zu weit fortgeschritten. Auch auf eine Rückkehr in ihre Wohnung in Bad Ems hofft sie nicht mehr. Darum kümmert sich ihr Sohn, der kommt und ein paar Tage bleibt.

Ihre Tochter wohnt näher, in Koblenz. Beide Kinder, auf die sie stolz ist, sorgen für drei Enkel und zwei Urenkel. Sie kommen zu Besuch und telefonieren. Überhaupt hat Heidi Wannigmann jeden Tag Besuch. Neben der Familie kommen Freunde, Nachbarn aus dem Steinbichlerweg in Bad Ems, ehemalige Arbeitskolleginnen. 16 Jahre arbeitete sie in der Hufeland-Klinik Bad Ems, 12 Jahre davon in der Cafeteria. Doch in der letzten Zeit konnte sie an den monatlichen Treffen der Kolleginnen und Kollegen wegen ihres Gesundheitszustandes nicht mehr teilnehmen.

Heidi Wannigmann ist ein positiver Mensch. Wenn es ihr nicht gut geht, denkt sie an etwas Schönes. Sie hält auf sich. „Geh nie ungeschminkt aus dem Haus, sonst bist Du schon halb tot“, rät sie. So ist ihr der nächste Friseurtermin auch wichtig. Übermorgen wird sie zum Haareschneiden nach Bad Ems gebracht.

Sie fühlt sich rundum wohl im Hospiz Rhein-Lahn. „Ich könnte vor Freude heulen, so schön ist es hier.“ Als sie kürzlich ihren 81. Geburtstag beging, wurde im Wohnzimmer des Hospizes mit vielen Besuchern gefeiert. „Ich bin noch ein bisschen da“, sagt Heidi Wannigmann. „Und wenn ich hinübergehe, dann helfen die mir hier schon“, vertraut sie auf die Doktoren, die Schwestern und den lieben Gott. (Text: Christine Vary für das Hospiz Rhein-Lahn in Nassau)

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Dr. Esther Jacobi verantwortet jetzt psychiatrische Fachkliniken in Lahnstein und Saffig

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Foto: Pascal Nachtsheim
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LAHNSTEIN Zum 1. Juli 2025 hat Dr. Esther Jacobi die ärztliche Gesamtverantwortung für die psychiatrischen Fachkliniken St. Elisabeth Lahnstein und der Barmherzigen Brüder Saffig übernommen. Als Ärztliche Direktorin und Chefärztin bringt sie langjährige Erfahrung in der stationären psychiatrischen Versorgung sowie in der konzeptionellen Weiterentwicklung medizinisch-therapeutischer Angebote mit.

Dr. Jacobi war bereits als Oberärztin in der Fachklinik Saffig tätig und kennt die Einrichtung, das Team und die regionale Versorgungslandschaft gut. Zuletzt leitete sie die psychiatrische Abteilung eines rheinland-pfälzischen Gesundheitsträgers. Nun kehrt sie zurück an die BBT-Standorte in Saffig und Lahnstein – mit klarer fachlicher Vision und einem starken Bezug zu den Menschen vor Ort.

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Ich freue mich, an beiden Standorten tätig zu sein und die medizinische sowie strategische Weiterentwicklung mitgestalten zu dürfen“, betonte Dr. Jacobi bei ihrer Einführung. „Das herzliche Willkommen und die offenen Gespräche zeigen mir, dass hier Teamgeist und Fachlichkeit Hand in Hand gehen, um für die Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.“

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Die psychiatrischen Fachkliniken der Barmherzigen Brüder Saffig und St. Elisabeth Lahnstein sind Teil der BBT-Gruppe. Gemeinsam bieten sie 125 stationäre und 35 tagesklinische Behandlungsplätze für Menschen mit psychischen Erkrankungen. In Lahnstein reicht das Spektrum von der Akutversorgung mit offenen und geschützten Stationen bis hin zu multiprofessionellen psychotherapeutischen Konzepten, ergänzt durch eine Tagesklinik, eine psychiatrische Institutsambulanz und kooperierende Facharztpraxen.

Frank Mertes, Regionalleiter der BBT-Region Koblenz-Saffig, betont: „Unser Auftrag als christlicher Träger ist es, den Blick konsequent auf die Menschen und ihre individuellen Bedarfe zu richten. Mit Dr. Jacobi gewinnen wir eine fachlich versierte und menschlich zugewandte Leitungspersönlichkeit, die unsere Einrichtungen und unsere Werte bereits kennt und mitträgt.“

Auch Jérôme Korn-Fourcade, ebenfalls Regionalleiter, sieht in der neuen Leitung eine Chance für weiteres gemeinsames Wachstum: „Der Weg, den wir mit unseren beiden Fachkliniken konsequent verfolgen, wird durch personelle Synergien und enge fachliche Vernetzung getragen. Er stärkt unseren regionalen Cluster „Seelische Gesundheit“ mit einem klaren Versorgungsauftrag und einem starken Team. Wir freuen uns, dass Dr. Jacobi diesen Weg mit uns weiterentwickeln wird.“

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Gesundheit

Hospiz Nassau feiert erstes Sommerfest: Mitten im Leben statt am Rand der Gesellschaft

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NASSAU Trotz Temperaturen jenseits der 30 Grad-Marke ließen es sich zahlreiche Menschen aus dem gesamten Rhein-Lahn-Kreis nicht nehmen, das erste öffentliche Sommerfest im stationären Hospiz Rhein-Lahn in Nassau zu besuchen. Unter dem Motto „Mitten im Leben“ wurde am vergangenen Sonntag nicht nur gefeiert, sondern auch informiert und begegnet – in einem Rahmen, der Lebensfreude und Wertschätzung für die letzte Lebensphase miteinander verband.

Der Einladung des Fördervereins und der Stiftung Hospiz Rhein-Lahn folgten viele Interessierte, Angehörige und Unterstützer. Auf dem Gelände des Hospizes in der Straße Am Sauerborn 4 herrschte zwischen 13 und 16.30 Uhr eine offene und herzliche Atmosphäre. In Zelten und unter schattigen Pavillons konnten sich Besucher bei Kaffee, Kuchen, Würstchen und Kaltgetränken stärken. Für die musikalische Untermalung sorgte der Musiker Steve Cadge, der mit seiner Live-Musik zur warmherzigen Stimmung beitrug.

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Im Mittelpunkt des Festes stand die Begegnung – mit Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen, Paten, Vorstandsmitgliedern sowie den Gästen des Hospizes selbst. Letztere werden hier bewusst nicht als Patienten bezeichnet, sondern als Gäste, denen in ihrer letzten Lebensphase ein würdevoller und möglichst schmerzfreier Aufenthalt ermöglicht werden soll – ganz ohne lebensverlängernde Maßnahmen, aber mit menschlicher Zuwendung und professioneller Palliativbetreuung.

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Dr. Martin Schencking, Initiator des Hospizes und Vorsitzender des Fördervereins, betonte die Bedeutung der Einrichtung für die gesamte Region: »Ich freue mich sehr über die vielen Besucher – trotz der Hitze. Das zeigt, wie sehr dieses Hospiz von der Bevölkerung angenommen wird. Es ist nicht nur das Nassauer Hospiz, es ist das Hospiz des Rhein-Lahn-Kreises. Jeder soll begreifen: Das ist auch sein Hospiz.«

Auch der Nassauer Stadtbürgermeister Manuel Liguori zeigte sich beeindruckt vom Fest und der Entwicklung des Hauses: »Viele Menschen sind gekommen, lassen sich das Hospiz zeigen, erleben einen schönen Tag. Es ist gut, dass das Hospiz offen ist, dass man Einblick bekommt und sich auch mit dem Thema des Lebensendes auseinandersetzt. Das Haus ist gut angelaufen – das zeigt, wie groß der Bedarf und das Vertrauen sind.«

Hanne Benz, die Hospizleiterin, sprach mit sichtbarer Freude über das erste Sommerfest: »Es ist einfach schön, dass heute so viel Leben bei uns ist. Wir haben aktuell fünf Gäste im Haus – zuletzt waren wir voll belegt. Und es ist besonders, dass unsere Gäste heute ein Stück weit mitfeiern konnten. Es geht um Würde, Nähe und das Teilen von Momenten – auch bei einem Fest wie diesem.«

Regelmäßige Führungen durch das Haus ermöglichten den Besuchern einen direkten Einblick in die Räumlichkeiten und die Arbeit des Teams. Die Leitung und das Pflegepersonal erklärten die Abläufe und Zielsetzung des stationären Hospizes: ein Ort, an dem Menschen in der letzten Phase ihres Lebens nicht allein sind, sondern individuell begleitet werden – in einem Umfeld der Ruhe, Fürsorge und Menschlichkeit.

Das Sommerfest war mehr als eine Gelegenheit zum Feiern – es war ein Zeichen der Offenheit und der gesellschaftlichen Teilhabe. Und es war ein Appell an alle Bürger des Kreises: das Thema Sterben aus der Tabuzone zu holen und dem Leben auch am Ende seinen Raum zu geben.

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