Lahnstein
Minister Lewentz enthüllt Infotafel und dankt den Kommunen im Rhein-Lahn für die Hilfe in Adenau
LAHNSTEIN Ein Ausflug ins Grüne tut Körper und Seele gut. Schon längst ist die positive Wirkung der Natur auf den Menschen bekannt. In Lahnstein, einem der größten Waldbesitzer im Land, wurde nun der erste rheinland-pfälzische Kur- und Heilwald ausgewiesen – und erst der zweite überhaupt in Deutschland.
Minister Lewentz enthüllt neue Infotafel im Lahnsteiner Kur- und Heilwald und dankt den Kommunen im Rhein-Lahn-Kreis für die Hilfsaktion zugunsten der VG Adenau
Was kann dieser Wald, was andere nicht können? Vorbild für den Heilwald sind spezielle Heilwälder in Japan, wo schon seit Längerem besonders gestaltete Waldflächen betrieben werden, die der Gesundheit förderlich sein sollen.
Ein Kurwald zeichnet sich durch bestimmte Eigenschaften aus, die eine breite gesundheitsfördernde Wirkung auf den Besucher haben.
Der Heilwald wird von kranken Menschen und deren Therapeuten aufgesucht. Er ist dafür geeignet, den Verlauf von Krankheiten und das Ausmaß von Behinderung durch bestimmte Krankheiten positiv zu beeinflussen. Anwendungsbereiche sind beispielsweise psychosomatische und psychische Erkrankungen, Lungenerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Das Projekt wurde von Anfang an partnerschaftlich zwischen Stadtverwaltung, Forstamt und medizinischen Einrichtungen (Klinik auf der Lahnhöhe, Gesellschaft für Gesundheitsberatung, Bundeswehrzentralkrankenhaus, Malbergklinik, Ambulantes Reha-Zentrum) entwickelt. So wurde und wird die Vereinbarkeit von Naturschutz – der Stadtwald ist Teil des „Naturparks Nassau“ -, Forst, Jagd, Tourismus und die Ausübung von medizinischen Tätigkeiten sichergestellt.
Auf bestehenden Wegen werden einzelne Cluster und Rundwege angelegt, an deren Rand in regelmäßigen Abständen Stationen Platz finden.
Es entstehen ein Psychotherapie-Pfad, ein Lungen-Cluster, ein Orthopädie-/ Geriatrie-Weg, ein Herz-Kreislauf-Pfad sowie ein allgemeiner Entspannungs- und Achtsamkeits-Weg. Die verschiedenen Wege werden so beschildert, dass Besucher sie auch ohne Therapeuten nutzen können.
Im Kinderheilwald sollen Kinder in verschiedenen Zonen in ihrer gesundheitlichen Entwicklung gefördert werden, indem sie spielerisch auf einem Parcours Aufgaben erfüllen. Beim Suchen, Laufen, Klettern, Balancieren, Werfen, Atmen, Hören, Riechen, Fühlen, Tasten, Schmecken werden alle Sinne angesprochen. Durch diese gezielten Übungen und die freie Bewegung im Wald werden Konzentration, Aufmerksamkeit, Kreativität, motorische und koordinative sowie psychische Fähigkeiten, Interaktion in der Gruppe und Verständigung ohne Sprache gefördert. Gerade erkrankten Kinder soll es so kindgerecht ermöglicht werden, schneller zu gesunden und gesund zu bleiben.
Derzeit ist im Lahnsteiner Kur- und Heilwald nur an manchen Stellen etwas zu sehen, der Baubeginn wird jedoch noch in diesem Sommer erfolgen.
Damit Gäste und Interessierte jedoch einen Überblick über das Projekt erhalten, wurde am vergangenen Samstag von Lahnsteins Oberbürgermeister Peter Labonte und Schirmherr Roger Lewentz eine Informationstafel enthüllt. Mit dabei waren selbstverständlich auch die Mitglieder der Projektgruppe: Leo Cremer, Dr. Jörg Henning, Jens Blümel, Forstamtsleiter Andreas Nick und Willi Bausch-Weis.
Auf dieser kann man die bisherigen Stationen bis zur Verwirklichung des Projektes sowie die geplanten Bauschritte in den nächsten Jahren nachlesen.
„Ich freue mich schon sehr darauf, wenn es bald richtig los geht mit unserem Kur- und Heilwald. Bis die ersten Stationen stehen, gibt unsere neue Hinweistafel einen guten Überblick, was uns demnächst erwartet“, so Labonte.
„Die Anerkennung als erster Kur- und Heilwald in Rheinland-Pfalz ist eine gute Entwicklungschance für Lahnstein und die Region. Mit der Infotafel ist nun ein erster Schritt hin zur Realisierung des Projekts getan und ein erstes Zeichen der Anerkennung für das Engagement der Beteiligten gesetzt“, so Roger Lewentz als Schirmherr. „Der Wald dient der Gesundheit und das wurde mit der Ausweisung als Heil- und Kurwald bestätigt.“
Auch an diesem Tag waren alle Beteiligten natürlich in Gedanken bei den Opfern der Flutkatastrophe. Innenminister Roger Lewentz ist nahezu täglich im Krisengebiet unterwegs und berichtete von der bedrückenden Lage vor Ort. Er dankte bei dieser Gelegenheit Oberbürgermeister Peter Labonte stellvertretend für den Landrat und allen hauptamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für die Initiative des Rhein-Lahn-Kreises zugunsten der von der Flutkatastrophe sehr stark betroffenen Verbandsgemeinde Adenau, eine kommunale Hilfsaktion zu starten.
Labonte verwies darauf, dass bereits auf Bürgermeisterebene und koordiniert durch die Verwaltungen ein regelmäßiger virtueller Austausch über die dort notwendigen Hilfsmaßnahmen erfolge. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen Jugendhilfe, dem Kommunalen Vollzugsdienst sowie insbesondere im Bereich Bauen sowie Werke (Wasser/Abwasser) helfen auch teilweise vor Ort in der betroffenen Region bei den unterschiedlichsten Aufgaben, die dort jetzt und in der Zukunft konkret anstehen.
Die rheinland-pfälzische Landesregierung widme sich bereits dem Wiederaufbau der zerstörten Regionen, so Lewentz. Der Minister betonte die Chance, die Region im Zuge des Wiederaufbaus wieder gut und zukunftsgerichtet aufzustellen und nachhaltig zu erneuern.
Lahnstein
Am Boys Day interessante Eindrücke bei der Caritas gesammelt
RHEIN-LAHN/WESTERWALD Ausbildungsberufe im sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Bereich stehen bei männlichen Jugendlichen eher selten auf der Liste möglicher Berufswünsche. Der Boys’Day – der sogenannte „Jungen-Zukunftstag“ – will das ändern. Einen Tag lang haben Jungs an diesem Tag die Möglichkeit, Berufsfelder zu erkunden, in denen Männer bisher eher wenig vertreten sind – allen voran in Bereichen wie Erziehung, Soziales und Gesundheit. Auch der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn beteiligt sich regelmäßig an dem bundesweiten Aktionstag und gab auch in diesem Jahr wieder Schülern ab der 7. Klasse Gelegenheit, unterschiedliche Berufe sowie den Alltag in einer sozialen Einrichtung kennenzulernen.
„Ich war neugierig, wie so ein Tag in einer Caritas-Werkstatt aussieht“, nannte Bulcsú Bóna den Grund für seine Teilnahme am Boys’Day 2024. Der 14-jährige Montabaurer besucht die 8. Klasse am Raiffeisen-Campus in Dernbach und hatte bereits im vergangene Jahr erste Boys’Day-Erfahrungen gesammelt. In diesem Jahr hatte er sich gezielt für die Caritas-Werkstätten in Montabaur entschieden. „Ich kannte die Einrichtung, bisher allerdings nur von außen“, sagt Bulcsú, der zuvor kaum Erfahrungen mit Menschen mit Behinderung sammeln konnte.
Berührungsängst hatte er keine: „Alle haben mich super freundlich aufgenommen. Ich durfte an mehreren Stationen reinschnuppern und war erstaunt über die umfangreichen Aufgaben, die hier geleistet werden“, zog der 14-Jährige nach der Hälfte des Tages ein erstes Zwischenfazit. Seine berufliche Zukunft sieht er nicht im sozialen Bereich: „Nach der Schule will ich gerne studieren, am liebsten was mit Finanzen und Wirtschaft“, hat Bulcsú klare Ziele. „Ich könnte mir aber vorstellen, mich später mal ehrenamtlich zu engagieren“, ergänzt er und berichtete, dass er die Caritas sogar schon mal mit Geld- und Sachspenden unterstützt hat.
Schüler schnupperten einen Tag lang in verschiedene soziale Berufe rein
Interessante Eindrücke sammelte auch Felix Schwarz im Betrieb der Caritas-Werkstätten in Lahnstein. „Man merkt sofort, dass die Beschäftigten sehr viel Spaß an der Arbeit haben“, sagte der 14-jährige Schüler aus Eitelborn. Nach einem Einführungsgespräch startete er seinen Boys’Day in der Ergotherapie, ehe er später auch die Möglichkeit hatte, im Bereich „Verpackung und Montage“ reinzuschnuppern. Begeistert zeigte sich Felix insbesondere von der Atmosphäre am Arbeitsplatz: „Hier herrscht eine tolle, sehr harmonische Stimmung. Jeder mag hier jeden.
Das macht richtig Spaß“, fühlte sich der Schüler sichtlich wohl bei seinem Schnuppertag in Lahnstein. Als in der Schule Werbung für den Aktionstag gemacht wurde, war Tim Abrahiem (15) aus Hachenburg sofort begeistert und meldete sich freiwillig. Über die Boys’Day-Website suchte er nach dem geeigneten Platz und wurde schließlich in den Caritas-Werkstätten in Rotenhain fündig. „Das klang einfach super interessant. Es hat mich gereizt, die Arbeit in einer solchen Einrichtung kennenzulernen“, nannte Tim die Beweggründe für seine Entscheidung. Der begeisterte Musiker besucht das Landesmusikgymnasium in Montabaur und absolviert derzeit unter anderem eine Ausbildung zum nebenberuflichen Kirchenmusiker. Überrascht war der 15-Jährige vor allem von den vielfältigen Aufgaben in einer Caritas-Werkstatt.
„Ich finde es toll, dass Menschen mit Beeinträchtigung auf diese Weise die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht wird. Vor allem spielt die Art und Stärke der Beeinträchtigung keine Rolle, für jeden gibt es eine entsprechende Aufgabe, auf jeden wird individuell eingegangen“, schwärmte Tim von seinen Eindrücken. Berührungsängste hatte auch der junge Hachenburger keine: „Alle sind freundlich und nett. Hier herrscht vor allem ein großes Gemeinschaftsgefühl, jeder unterstützt jeden.“ Seine berufliche Zukunft lässt er noch offen: „Ich könnte mir was im Bereich Architektur oder im Ingenieurwesen vorstellen; Städteplanung finde ich sehr spannend“, sagte Tim, der seine große Leidenschaft Musik später eher nur nebenberuflich ausleben möchte. Bei einem ist er sich aber sicher: „Beim Boys’Day 2025 bin ich auf jeden Fall wieder dabei!
Lahnstein
Landesdelegiertenversammlung von Bündnis 90/Die Grünen in Lahnstein
LAHNSTEIN Am vergangenen Samstag fand in der Stadthalle in Lahnstein die Landesdelegiertenversammlung von Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz statt. Der Kreisverband Rhein-Lahn und die Stadt Lahnstein waren mit einer großen Gruppe von grünen Parteimitgliedern bei der Veranstaltung vertreten.
Die Kreisvorsitzenden Yannik Maas und Jutta Niel hatten die Ehre, die Veranstaltung zu eröffnen. In ihrer Eröffnungsrede betonte Jutta Niel die Bedeutung von Fördergeldern für kommunalpolitische Aktivitäten. Sie verwies auf den Fördergeldbescheid, den Lahnstein aus dem ANK-Programm des Bundesumweltministeriums für die Renaturierung des Weihers auf der Lahnhöhe erhalten hat. Dies zeige, was durch Anträge und Fördergelder in der kommunalen Politik möglich ist und ermutige für die anstehende Kommunalwahl.
Die Grünen Rhein-Lahn setzen zusammen mit den Grünen im Land ein Zeichen für kommunale Politik und demokratische Beteiligung
Yannik Maas nahm Bezug auf den schwierigen Wahlkampf im Osten und bat und unterstrich die Bedeutung der Unterstützung und Solidarität für die Grünen im Wahlkampf in Thüringen. Gerade dort ist der Wahlkampf durch die starke Sympathie in der Bevölkerung für die AfD extrem fordernd. Er ermunterte die Parteifreunde und Freundinnen zum Kampf gegen rechtsextreme Tendenzen.
Dann startete die LDV mit verschiedenen Reden zu den Themen Kommunalpolitik, Rechtsextremismus und Europawahl. Jutta Paulus rheinland-pfälzische Spitzenkandidatin für die Europawahl, Tobias Lindner Staatsminister, Katrin Eder Staatsministerin ,der Landesvorstand mit Nathalie Cramme-Hill und Paul Bunjes und zahlreiche Mitglieder aus dem Bund- und Landesparlament hielten Reden zu den Themen Europa, Außenpolitik, Kommunalpolitik und zum Kampf gegen die Feinde der Demokratie.
Besonders hervorzuheben ist der Beitrag von Christin Sauer aus dem KV Mainz, die in ihrer Rede auf die Problematik im Kommunalwahlkampf gegen den aufkeimenden Faschismus einging. Sie machte deutlich, dass wir uns kurz vor den Kommunalwahlen nicht nur einer aufgeheizten Stimmung gegenübersehen, sondern auch gegen die Verunglimpfung demokratischer Beteiligung. Die Erzählung von “denen da oben”, die angeblich keine Ahnung haben, verfange und diffamiere die Politik an sich. Doch gerade in der kommunalen Politik, die zum Großteil im Ehrenamt stattfinde, seien wir nicht “die da oben”, sondern diejenigen, die wertvolle Zeit neben Job und Familie investieren, um eine bessere Zukunft vor Ort zu gestalten. Sie rief dazu auf, stolz darauf zu sein, was wir als kommunale Politikerinnen und Politiker leisten und dies auch nach außen zu vertreten.
Bündnis 90/Die Grünen Rhein-Lahn schließen sich den Worten von Christin Sauer an und freuen sich auf einen aktiven und engagierten Kommunalwahlkampf. Sie setzen ein Zeichen für kommunale Politik und demokratische Beteiligung und treten entschieden gegen rechte Tendenzen ein (Pressemitteilung: Bündnis 90/die Grünen Lahnstein)
Lahnstein
SPD Lahnstein hofft auf schnelle Umsetzung des Windkraftprojekts
LAHNSTEIN Die SPD begrüßt die Unterzeichnung der Gestattungsverträge für das Gemeinschaftsprojekt Windpark Lahnhöhe zwischen der Stadt Lahnstein, den Gemeinden Becheln, Frücht und Schweighausen der VG Bad Ems-Nassau und der Energieversorgung Mittelrhein. “Wir hoffen, dass das Ziel, bereits 2028 die insgesamt 16 Windkraftanlagen ans Netz zu bringen, auch wirklich erreicht wird”, wünschen sich die SPD OV-Vorsitzende, Judith Ulrich und Jochen Sachsenhauser. Die Windräder sollen eine Nabenhöhe von rund 180 Meter haben und insgesamt ca. 270 Meter hoch sein. “Um den ambitionierten Zeitplan des Projekts so schnell wie möglich umzusetzen, müssen alle Akteure konstruktiv an der Umsetzung mitarbeiten”, betont SPD Umweltexperte Matthias Boller. Wichtig ist der SPD Lahnstein die Möglichkeit einer direkten Bürgerbeteiligung, damit neben der Stadt Lahnstein, die bis zu 2 Millionen Euro Pacht pro Jahr erhält, alle von dem Projekt profitieren. Um einen guten Klima- und Naturschutzeffekt zu erreichen, muss das Projekt schnellstmöglich umgesetzt werden können, weil dann auch durch die klimaschonende Stromerzeugung für umgerechnet ca. 200.000 Menschen ein wirklicher Beitrag zur Reduktion der Klimaerwärmung geleistet werden kann.
„Die SPD möchte einen nachhaltigen Beitrag zu geschlossenen Stoffströmen leisten, damit wir eine ökologisch stabile Basis und den sozialen Frieden erhalten”, betonen die stellvertretenden SPD OV-Vorsitzenden Perry Golly und Markus Graf. Aufgrund der zunehmend instabilen weltpolitischen Lage wird es immer wichtiger, autarke regionale, nachhaltige und stabile Energie-, Rohstoff- und Wirtschaftskreisläufe zu schaffen, um globale Abhängigkeiten zu reduzieren. Dadurch werden auch sichere Arbeitsplätze geschaffen und die Klimaerwärmung verlangsamt.
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