Lahnstein
Lahnsteiner trauern um verstorbene Ilse Gutjahr-Jung

LAHNSTEIN Wir müssen uns heute mit einer sehr traurigen und für die meisten von Ihnen sicherlich auch überraschenden Nachricht an Sie wenden. Am Samstag, den 24.04.2021, ist unsere langjährige Vorsitzende, die Seele und das Herz der Bruker-Stiftung, Ilse Gutjahr-Jung, mit stolzen 80 Jahren von uns gegangen. Durch einen schweren Sturz wenige Tage zuvor hatte sie eine Hirnblutung erlitten. Nach einer entsprechenden Diagnostik war schnell klar geworden, dass damit die Vorbereitungen auf ihre letzte große Reise unwiederbringlich getroffen waren. Trotz aller Pandemie-Maßnahmen haben wir es mit vereinten Kräften und der Hilfe lieber Freunde geschafft, sie in kürzester Zeit aus dem Krankenhaus in ihre Heimat, das Dr.-Max-Otto-Bruker-Haus, zu holen.
Ilse Gutjahr-Jung verstarb nach einem Sturz an einer Hirnblutung
Wir konnten ihr dadurch einen würdevollen Abschied an dem Ort schenken, den sie gemeinsam mit Dr. Bruker errichtete, in den sie jahrzehntelang all ihre Lebenskraft investierte und an dem es ihr Wunsch war, auch die letzten Stunden ihres bewegten Lebens zu verbringen. Um 00:50 Uhr hat sie schließlich im Kreise liebender Menschen schmerzfrei, friedlich und sanft ihren letzten Atemzug genommen. Und so bleiben wir nicht nur in großer Trauer zurück, sondern auch mit Freude und voller Dankbarkeit.
Im Bruker-Haus steht seit Jahren ein kleiner Holzblock mit einem Bild von Dr. Bruker und Ilse Gutjahr-Jung, auf dem es heißt:
„Die Schwachen kämpfen nicht. Die Stärkeren kämpfen vielleicht eine Stunde lang. Die noch stärker sind, kämpfen viele Jahre. Aber die Stärksten kämpfen ihr Leben lang. Diese sind unentbehrlich.“ (Bertolt Brecht)
Letzteres hat Ilse Gutjahr-Jung getan. Bis zum Schluss setzte sie sich unermüdlich für eine ehrliche Aufklärung in Gesundheitsfragen ein, schmiedete mit uns Pläne für die Zukunft der GGB und lektorierte selbst in den aller letzten Tagen noch Bücher für den emu-Verlag. Es ist nicht auszumalen, wie unser aller Leben heute aussehen würde, hätten sich in ihrem zarten Körper nicht diese unbändige Kraft und dieser leuchtende Kampfgeist gefunden – gepaart mit einem Herzen genau am richtigen Fleck. Durch die Errichtung des Bruker-Hauses, den Bau von 17 biologischen Gästeappartements, der Anlage des inzwischen als Weltkulturerbe anerkannten Bruker-Gartens mit seiner Pracht an Heilkräutern, ihre zahlreichen Bücher und ihren lebenslangen Einsatz für die Verbreitung von Dr. Brukers Lehre hat sie unzählige Menschen berührt und sie zu einer gesunden Lebensweise inspiriert und angeleitet. Tag für Tag säte sie durch ihre Arbeit kleine, zarte Samen in die Herzen der Menschen, die dort unaufhörlich wachsen dürfen. Es erfüllt uns mit großer Dankbarkeit, zu wissen, dass ihre Saat noch Jahre, Jahrzehnte und vielleicht sogar Jahrhunderte nach ihrem Tod in den schönsten Farben blühen wird.

Ilse Gutjahrs-Jung – Ihr Lieblingsgedicht von Maria Rilke
Ihnen, liebe Freunde, möchten wir auf diesem Weg eine ganz feste Umarmung senden. Viele von Ihnen haben Ilse Gutjahr-Jung ebenfalls geliebt und sind schockiert von dieser traurigen Neuigkeit. Wir wünschen Ihnen viel Kraft und hoffen, dass Sie sich vielleicht gerade jetzt an den schönen Erinnerungen mit Ilse Gutjahr-Jung festhalten und in ihnen Trost finden können.
Aufgrund der aktuellen Situation wird die Beisetzung leider nur im engsten Kreise stattfinden können. Wir möchten aber selbstverständlich nicht zulassen, dass die Corona-Maßnahmen einen würdigen Abschied verhindern. Sobald es möglich sein wird, möchten wir daher mit Ihnen gemeinsam Ilse Gutjahr-Jungs Leben feiern. Eine Einladung dazu wird folgen, sobald ein festlicher gemeinsamer Abschied durchführbar ist.
Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Kraft. In tiefer Trauer und Dankbarkeit Ihr Team aus dem Bruker-Haus (Text und Bilder: GGB Lahnstein)
Lahnstein
Narren haben Vorfahrt in Lahnstein: Umzüge in Ober- und Niederlahnstein

LAHNSTEIN Aufgrund der Karnevalsumzüge kommt es in Lahnstein von Karnevalssamstag, 01. März bis Veilchendienstag, 04. März 2025 zu diversen Straßensperrungen im Stadtgebiet:
Kinder- und Jugendumzug am Samstag, 01. März
Ketteringstraße – Vencer Straße – Europaplatz – Dr.-Weber-Straße – Adolfstraße – Westallee – Hochstraße – Salhofplatz (Auflösung)
Rosenmontagsumzug durch Oberlahnstein am Montag, 03. März:
Ketteringstraße – Vencer Straße – Europaplatz – Dr.-Weber-Straße – Adolfstraße – Südallee – Sebastianusstraße – Schulstraße – Adolfstraße – Westallee – Hochstraße – Salhofplatz (Auflösung)
Kappenfahrt durch Niederlahnstein am Dienstag, 04. März 2024
Didierstraße – Marktstraße – Im Nauling – Johannesstraße – Brückenstraße – Rheinstraße – J.-B.-Ludwig-Straße – Im Flürchen – Finale auf dem Marktplatz
Die Umzüge in Lahnstein führen zu diversen Sperrungen im Stadtgebiet.
Gesundheit
Kultursensible Behandlung: Arabische psychiatrische Sprechstunde im St. Elisabeth Lahnstein

LAHNSTEIN Das Krankenhaus St. Elisabeth Lahnstein bietet eine spezielle arabische Sprechstunde in der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) an. Das Angebot richtet sich an arabischsprachige Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen oder psychosozialen Belastungen. Ziel ist es, eine einfühlsame und kultursensible Betreuung zu ermöglichen sowie Sprachbarrieren abzubauen.
„Mit unserer Sprechstunde unterstützen wir arabischsprachige Menschen – unabhängig davon, ob bei diesen Kommunikationsbarrieren auftreten oder nicht“, erklärt Selim Ben Saad. Als Assistenzarzt am St. Elisabeth ist er für die Betreuung der psychiatrischen Tagesklinik sowie die arabische Sprechstunde zuständig. Behandelt werden unter anderem depressive Störungen, Angst- und Panikstörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), Psychosen und Zwangsstörungen. Besonders für Patientinnen und Patienten mit Sprachbarrieren biete das Gespräch in der Muttersprache eine wichtige Möglichkeit, ihre psychischen Herausforderungen klar zu formulieren und sich verstanden zu fühlen.
Ein wesentlicher Vorteil der arabischen Sprechstunde liegt dabei im tiefgehenden Verständnis für die kulturellen Hintergründe der Patienten. „Unsere spezialisierte Sprechstunde ermöglicht eine Behandlung im kulturellen Kontext, was oft zu besseren Therapieerfolgen führt“, so Ben Saad weiter. Zudem könne es hilfreich sein, Angehörige in den therapeutischen Prozess einzubeziehen, um Vertrauen in die Behandlung zu schaffen und Unterstützung für Familienmitglieder zu bieten, die selbst von Belastungen im Zusammenhang mit Migration oder interkulturellen Herausforderungen betroffen sind.
Für weitere Informationen zum Angebot wenden Sie sich an Selim Ben Saad (s.ben_saad@bbtgruppe.de; 02621 171 – 2015).
Lahnstein
170 Jahre Finanzgeschichte: Die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg im Wandel der Zeit

LAHNSTEIN Kennen Sie die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg? Vielleicht haben Sie dort ein Konto, vielleicht erinnern Sie sich aber auch noch an eine Zeit, in der Bankgeschäfte ganz anders abliefen. Früher gab es keine Geldautomaten, kein Online-Banking, keine schnellen Überweisungen per App. Wer Geld abheben oder eine Überweisung tätigen wollte, musste persönlich in die Filiale gehen. Man sprach mit einem Bankangestellten, der jede Transaktion per Hand bearbeitete. Die Bank war nicht nur ein Finanzdienstleister, sondern ein Treffpunkt, an dem man Neuigkeiten austauschte und sich über wirtschaftliche Entwicklungen informierte.
Die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eG blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Gegründet aus zahlreichen Vorgängerinstituten, entwickelte sie sich über die Jahrzehnte zu einer der wichtigsten regionalen Banken im Rhein-Lahn-Kreis und Limburg. Seit 2016 besteht sie in ihrer heutigen Form, nachdem mehrere Fusionen zur heutigen Struktur führten. Doch ihre Wurzeln reichen bis ins Jahr 1861 zurück, als im heutigen Geschäftsgebiet erste genossenschaftliche Strukturen im Bankwesen entstanden.
Ein Bankmodell, das auf Vertrauen setzt
Wussten Sie, dass die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg keine klassische Bank ist, sondern eine Genossenschaftsbank? Das bedeutet: Hier gibt es keine anonymen Aktionäre, die auf hohe Gewinne aus sind. Stattdessen entscheiden die Mitglieder über die Zukunft der Bank. „Bei uns bestimmen die Mitglieder die Richtung der Bank. Einmal im Jahr findet eine Vertreterversammlung statt, die über den Aufsichtsrat entscheidet. Dieser wiederum bestellt den Vorstand“, erklärt Günter Groß, Bereichsleiter der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg in Lahnstein. „Unsere Philosophie lautet: Wir gehören unseren Mitgliedern, und das prägt unsere gesamte Geschäftspolitik.“
Von der Filiale zum digitalen Banking – Ein Wandel der Zeit
Wer sich an die Bankgeschäfte vor einigen Jahrzehnten erinnert, weiß: Vieles hat sich verändert. „Früher kamen die Menschen für jede Überweisung oder Kontoabfrage in die Filiale. Heute erledigen viele Kunden ihre Bankgeschäfte bequem von zu Hause aus“, sagt Groß. Dennoch bleibt die persönliche Beratung ein zentraler Bestandteil der Volksbank. Gerade bei größeren finanziellen Entscheidungen ist das persönliche Gespräch unersetzlich. „Ein Haus kaufen? Eine Altersvorsorge planen? Dafür brauchen Menschen Vertrauen und eine gute Beratung – und genau das bieten wir“, betont Groß.
Zahlen und Fakten: Eine starke regionale Bank
Mit einer Bilanzsumme von rund 2,7 Milliarden Euro gehört die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg zu den größten Genossenschaftsbanken der Region. Das gesamte Kundenvolumen beträgt sogar über 5 Milliarden Euro. Rund 88.000 Menschen vertrauen auf die Bank, darunter etwa 80.000 Privatkunden und 6.000 bis 8.000 Firmenkunden. Das Angebot reicht von klassischen Geldanlagen und Krediten über Altersvorsorge bis hin zur Finanzierung von Unternehmensnachfolgen und Liquiditätsmanagement für Firmenkunden.
Günter Groß erläutert: „Unsere Stärke liegt darin, dass wir nicht nur Bankgeschäfte anbieten, sondern auch als Berater und Partner unserer Kunden fungieren. Ob es um die Realisierung von Wohnträumen, die Absicherung von Altersvorsorge oder die finanzielle Unterstützung von Unternehmen geht – wir stehen unseren Kunden mit maßgeschneiderten Lösungen zur Seite.“
Günter Groß – Eine Bankkarriere mit Leidenschaft
Bereichsleiter Günter Groß ist ein echtes Urgestein der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg. Seit 1984 im Bankwesen tätig, begann er seine Karriere in Koblenz und absolvierte sein Studium in Baden-Württemberg. „Banking hat mir immer viel Freude bereitet, weil man Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen unterstützen kann – sei es durch Geldanlagen oder Kreditvergaben.“ Seit über 30 Jahren ist er nun in Lahnstein aktiv und hat die Entwicklung der Bank hautnah miterlebt. Besonders stolz ist er auf die Stabilität der Genossenschaftsbank: „Keine Finanzkrise oder Staatskrise konnte uns etwas anhaben. Wir gehören unseren Mitgliedern und machen nur die Geschäfte, die wir verstehen.“
Groß betont auch die besondere Unternehmenskultur: „Bei uns gibt es flache Hierarchien und eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern. Das ermöglicht schnelle Entscheidungsprozesse und eine hohe Flexibilität, um auf Veränderungen im Finanzsektor zu reagieren.“
Die Zukunft: Banking bleibt spannend
Wie sieht die Zukunft der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg aus? Digitalisierung, persönliche Beratung und regionale Verwurzelung sollen weiterhin das Erfolgsrezept bleiben. Zudem ist die Bank auf der Suche nach Nachwuchskräften: „Wir suchen immer motivierte junge Menschen für unsere Ausbildung. Banking wird auch in Zukunft ein spannendes Berufsfeld bleiben“, ermutigt Groß interessierte Bewerber.
Auch die Herausforderungen der Zukunft hat die Bank im Blick: „Der Finanzsektor befindet sich in einem ständigen Wandel. Regulierungen, Niedrigzinsen und veränderte Kundenanforderungen erfordern eine kontinuierliche Anpassung unserer Strategien. Doch mit unserer genossenschaftlichen Struktur und der engen Bindung zur Region sind wir gut aufgestellt, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern.“
„Mit ihrer Mischung aus Tradition und Moderne, regionaler Verwurzelung und digitaler Innovation bleibt die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eine verlässliche Partnerin für ihre Kunden und Mitglieder – heute, morgen und in Zukunft“, beendet Günter das Interview.
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