Lahnstein
Vor 60 Jahren starb der Lahnsteiner Kommunalpolitiker Josef Schickel
LAHNSTEIN Einen Tag nach seinem 60. Geburtstag starb am 04. März 1962 Schlossermeister Josef Schickel. Der wegen seiner Körperfülle liebevoll „Dick Schickel“ genannte neunfache Familienvater, Kommunalpolitiker, Kreishandwerksmeister und Präsident des Sängerbundes Rheinland-Pfalz ist bis heute unvergessen.
Geboren wurde er am 03. März 1902 als Enkel des Zeitungsverlegers Franz Gottlieb Schickel, der seit 1863 die Lahnsteiner Zeitung herausgab. Josefs Onkel Eduard, der die Druckerei übernommen hatte, verkaufte sie 1919 an Fritz Nohr. Josefs gleichnamiger Vater Josef Schickel senior hatte 1897 Agnes Siere geheiratet und mit ihr noch zwei weitere Kinder, nämlich Wilhelm und Katharina bekommen. Josef Schickel jr. begann nach der Volksschule eine vierjährige Lehre im Schlosserhandwerk bei der Baumaschinenfabrik Gauhe & Gockel, später Baumaschinenfabrik Otto Kaiser, in Oberlahnstein. 1921 gründete er seinen eigenen Betrieb in Oberlahnstein. 1930 wurde sein Betrieb in die Handwerksrolle eingetragen. 1931 heiratet er Anna Maria Herber und bekam mit ihr acht Kinder. Sie lebten in der Wilhelmstraße 26.
Seit April 1936 durfte Josef Schickel den Meistertitel führen. Er baute eine Schlosserei auf, die er später um den Heizungsbau erweiterte. 1940 verstarb seine Frau Maria kurz nach der Geburt des achten Kindes. Jedoch schon 1941 heiratete er Maria Zwerschke aus Schlesien, mit der er 1943 einen Sohn bekam.
Bis zu seinem Tod war Schickel nicht nur ein erfolgreicher Geschäftsmann, sondern auch gesellschaftlich in vielen Vereinen integriert. Sein ehrenamtliches Engagement erstreckte sich in viele Bereiche: Er war Präsident des Sängerbundes Rheinland-Pfalz, Kreislehrlingswart für den Loreleykreis, Mitglied des Kreistages und des Kreisausschusses für die CDU, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank, Innungsobermeister der Schlosserinnung sowie Vorsitzender, Mitglied und Ehrenmitglied vieler örtlicher und überörtlicher Vereine und Körperschaften.
Unermüdlich war sein Wirken für den deutschen Chorgesang und die Ideale des Handwerks. Seine vielfältige, fruchtbare Arbeit für die Gemeinschaft fand eine äußere Ehrung und Anerkennung durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und der goldenen Schubert-Plakette (Wien).
1948 nahm Josef Schickel als Vertreter des Sängerkreises St. Goarshausen an der Gründung der Sängerbundes Rheinland-Pfalz teil. Er wurde in den Gründungsvorstand gewählt und übte das Amt des Schatzmeisters aus. 1952 wurde er zum Präsidenten des Chorverbandes gewählt und damit oberster Repräsentant aller Chöre in Rheinland-Pfalz. Ein Amt, das er zehn Jahre lang – bis zu seinem Tod – ausübte. Persönlich sang er im MGV 1863 Oberlahnstein, dessen Vereinsführer er in den 1930er Jahren war. Dass er kein Nazi war, ist durch Strafbefehle belegt, die er 1935 von der Staatsanwaltschaft erhielt, weil er sich herabsetzend über die Hitlerjugend, SA und Angehörige der NSADAP geäußert hatte. Letzteren hatte er öffentlich „die im Reich vorkommenden Kirchenschändungen zur Last gelegt“.
Nach kurzer Krankheit verstarb er plötzlich am 04. März 1962. Mehrere hundert Menschen nahmen auf dem Oberlahnsteiner Friedhof Abschied von Josef Schickel. Der Landrat des Loreleykreises würdigte stellvertretend für den Ministerpräsidenten die vielfältigen Verdienste des Verstorbenen auf kulturellem, beruflichem und kommunalpolitischem Gebiet. Er habe versucht, „stets mit einem Wort des Humors auszugleichen“.
Für den MGV sprach der 1. Vorsitzende Hermann Pott Worte des Dankes und Abschieds und nannte Schickel einen „väterlichen Freund“. Der Direktor der Berufsschule, Philipp Gehling, sprach für den Kreis- und Ortsverband der CDU und würdigte Schickels Wirken in allen Gremien „als echten Bürger“.
Weitere Reden folgten für den Deutschen Sängerbund und das Kreishandwerk. Pfarrer Dekan Paul Hergenhahn segnete das Grab, die Schützenbrüder gaben dem Toten das letzte Geleit und die Männerchöre des Kreises sangen unter Leitung von Chordirektor Herbert Wolf ihrem Sangesbruder und Bundesvorsitzenden zum Abschied (Pressemitteilung: Stadt Lahnstein).
Lahnstein
Landesdelegiertenversammlung von Bündnis 90/Die Grünen in Lahnstein
LAHNSTEIN Am vergangenen Samstag fand in der Stadthalle in Lahnstein die Landesdelegiertenversammlung von Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz statt. Der Kreisverband Rhein-Lahn und die Stadt Lahnstein waren mit einer großen Gruppe von grünen Parteimitgliedern bei der Veranstaltung vertreten.
Die Kreisvorsitzenden Yannik Maas und Jutta Niel hatten die Ehre, die Veranstaltung zu eröffnen. In ihrer Eröffnungsrede betonte Jutta Niel die Bedeutung von Fördergeldern für kommunalpolitische Aktivitäten. Sie verwies auf den Fördergeldbescheid, den Lahnstein aus dem ANK-Programm des Bundesumweltministeriums für die Renaturierung des Weihers auf der Lahnhöhe erhalten hat. Dies zeige, was durch Anträge und Fördergelder in der kommunalen Politik möglich ist und ermutige für die anstehende Kommunalwahl.
Die Grünen Rhein-Lahn setzen zusammen mit den Grünen im Land ein Zeichen für kommunale Politik und demokratische Beteiligung
Yannik Maas nahm Bezug auf den schwierigen Wahlkampf im Osten und bat und unterstrich die Bedeutung der Unterstützung und Solidarität für die Grünen im Wahlkampf in Thüringen. Gerade dort ist der Wahlkampf durch die starke Sympathie in der Bevölkerung für die AfD extrem fordernd. Er ermunterte die Parteifreunde und Freundinnen zum Kampf gegen rechtsextreme Tendenzen.
Dann startete die LDV mit verschiedenen Reden zu den Themen Kommunalpolitik, Rechtsextremismus und Europawahl. Jutta Paulus rheinland-pfälzische Spitzenkandidatin für die Europawahl, Tobias Lindner Staatsminister, Katrin Eder Staatsministerin ,der Landesvorstand mit Nathalie Cramme-Hill und Paul Bunjes und zahlreiche Mitglieder aus dem Bund- und Landesparlament hielten Reden zu den Themen Europa, Außenpolitik, Kommunalpolitik und zum Kampf gegen die Feinde der Demokratie.
Besonders hervorzuheben ist der Beitrag von Christin Sauer aus dem KV Mainz, die in ihrer Rede auf die Problematik im Kommunalwahlkampf gegen den aufkeimenden Faschismus einging. Sie machte deutlich, dass wir uns kurz vor den Kommunalwahlen nicht nur einer aufgeheizten Stimmung gegenübersehen, sondern auch gegen die Verunglimpfung demokratischer Beteiligung. Die Erzählung von “denen da oben”, die angeblich keine Ahnung haben, verfange und diffamiere die Politik an sich. Doch gerade in der kommunalen Politik, die zum Großteil im Ehrenamt stattfinde, seien wir nicht “die da oben”, sondern diejenigen, die wertvolle Zeit neben Job und Familie investieren, um eine bessere Zukunft vor Ort zu gestalten. Sie rief dazu auf, stolz darauf zu sein, was wir als kommunale Politikerinnen und Politiker leisten und dies auch nach außen zu vertreten.
Bündnis 90/Die Grünen Rhein-Lahn schließen sich den Worten von Christin Sauer an und freuen sich auf einen aktiven und engagierten Kommunalwahlkampf. Sie setzen ein Zeichen für kommunale Politik und demokratische Beteiligung und treten entschieden gegen rechte Tendenzen ein (Pressemitteilung: Bündnis 90/die Grünen Lahnstein)
Lahnstein
SPD Lahnstein hofft auf schnelle Umsetzung des Windkraftprojekts
LAHNSTEIN Die SPD begrüßt die Unterzeichnung der Gestattungsverträge für das Gemeinschaftsprojekt Windpark Lahnhöhe zwischen der Stadt Lahnstein, den Gemeinden Becheln, Frücht und Schweighausen der VG Bad Ems-Nassau und der Energieversorgung Mittelrhein. “Wir hoffen, dass das Ziel, bereits 2028 die insgesamt 16 Windkraftanlagen ans Netz zu bringen, auch wirklich erreicht wird”, wünschen sich die SPD OV-Vorsitzende, Judith Ulrich und Jochen Sachsenhauser. Die Windräder sollen eine Nabenhöhe von rund 180 Meter haben und insgesamt ca. 270 Meter hoch sein. “Um den ambitionierten Zeitplan des Projekts so schnell wie möglich umzusetzen, müssen alle Akteure konstruktiv an der Umsetzung mitarbeiten”, betont SPD Umweltexperte Matthias Boller. Wichtig ist der SPD Lahnstein die Möglichkeit einer direkten Bürgerbeteiligung, damit neben der Stadt Lahnstein, die bis zu 2 Millionen Euro Pacht pro Jahr erhält, alle von dem Projekt profitieren. Um einen guten Klima- und Naturschutzeffekt zu erreichen, muss das Projekt schnellstmöglich umgesetzt werden können, weil dann auch durch die klimaschonende Stromerzeugung für umgerechnet ca. 200.000 Menschen ein wirklicher Beitrag zur Reduktion der Klimaerwärmung geleistet werden kann.
„Die SPD möchte einen nachhaltigen Beitrag zu geschlossenen Stoffströmen leisten, damit wir eine ökologisch stabile Basis und den sozialen Frieden erhalten”, betonen die stellvertretenden SPD OV-Vorsitzenden Perry Golly und Markus Graf. Aufgrund der zunehmend instabilen weltpolitischen Lage wird es immer wichtiger, autarke regionale, nachhaltige und stabile Energie-, Rohstoff- und Wirtschaftskreisläufe zu schaffen, um globale Abhängigkeiten zu reduzieren. Dadurch werden auch sichere Arbeitsplätze geschaffen und die Klimaerwärmung verlangsamt.
Lahnstein
Von der Praxis für die Praxis: Kita LahnEggs in Lahnstein als Ausbildungsbetrieb
LAHNSTEIN Die kommunale Kindertagesstätte LahnEggs in Lahnstein ist nicht nur ein Ort, an dem Kinder liebevoll betreut werden, sondern als Konsultationskita 2024 bis 2026 mit dem Schwerpunkt „Kita als Ausbildungsbetrieb“ auch ein Betrieb für angehende Erzieherinnen und Erzieher. Das Team der Kita LahnEggs besteht aus 21 Erziehern, Integrationskräften, einer Assistenzkraft, eine interkulturelle Fachkraft, zwei Hauswirtschaftskräfte / Köchinnen und einem Hausmeister. Zusätzlich zum Stammteam können bis zu sechs Praktikanten, Azubis oder Studenten ausgebildet werden. On Top besteht die Möglichkeit als Kurzzeitpraktikant Einblicke in die Kita-Arbeit zu gewinnen. Um diese bestmöglich zu begleiten und auszubilden verfügen bereits 16 von den 21 Erziehern den Anleiterschein, eine weitere Erzieherin wird noch in diesem Jahr die entsprechende Weiterbildung absolvieren.
Zur Orientierung bietet die Kita LahnEggs interessierten Personen eine Vielzahl von Materialien an, darunter ein Praktikanten-ABC und ein Praktikanten-Leitfaden, Vorlagen für Praktikumportfolios, Checklisten für den Anleiter zur Vorbereitung und Durchführung des Praktikums, Feedbackbögen und eine Übersicht über die kitainternen Unterrichtsstunden.
Interessierte können die Kita telefonisch oder per E-Mail kontaktieren, um ein Erstgespräch zu vereinbaren. Dabei werden individuelle Fragen geklärt und ein Termin für eine Beratung festgelegt, die sowohl online, per Telefon oder persönlich in der Einrichtung stattfinden. Zusätzlich ist es möglich, in der Einrichtung zu hospitieren und sich mit den Praxisanleitern vor Ort auszutauschen.
Wer Interesse hat, kann sich unter b.schrewe-mangold@lahnstein.de oder 02621 914-860 mit der Kita-Leitung in Verbindung setzen.
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