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Montabaur

Wohnungslosenhilfe: Housing First jetzt auch im Westerwaldkreis

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Sozialminister Alexander Schweitzer (5. von links) hat in Westerburg die Förderbescheide für das Projekt Housing First im Westerwaldkreis übergeben. Über den Besuch aus Mainz freuten sich: (von rechts) Bürgermeister Markus Hof, Martin Ortseifen und Thomas Jung von der Abteilung Soziales, Ordnung, Bildung und Kultur der Verbandsgemeinde Westerburg, Frank Keßler-Weiß, Direktor des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn, sowie vom Diakonischen Werk Westerwald Petra Strunk (Stellvertretende Leiterin), Nadine Kröller (Housing-First-Verantwortliche) und Leiter Wilfried Kehr. Foto: Holger Pöritzsch/Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn

MONTABAUR Laut Bundesministerium für Arbeit und Soziales sind in Deutschland 262.600 Menschen ohne Wohnung (Stand Dezember 2022). Rund 38.500 Personen davon leben tatsächlich auf der Straße, die anderen finden privat Unterkunft oder in öffentlichen Einrichtungen. Auch in Rheinland-Pfalz sind viele Menschen von Wohnungslosigkeit bedroht bzw. bereits betroffen. Um dem entgegenzuwirken, hat das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung das Programm „Housing First“ ins Leben gerufen. Das Projekt wird zunächst in den kommenden drei Jahren an drei Standorten im Land getestet: neben Landau und Koblenz, gibt es Housing First nun auch im Westerwaldkreis. Die Förderbescheide übergab Sozialminister Alexander Schweitzer in Westerburg an die Verantwortlichen. Die Verbandsgemeinde Westerburg hatte stellvertretend für alle anderen Beteiligten die Bewerbung und Organisation für das Projekt übernommen.

Aktuell nehmen sechs der zehn Verbandsgemeinden im Westerwaldkreis an dem Programm Housing First teil, nämlich Westerburg, Montabaur, Bad Marienberg, Höhr-Grenzhausen, Rennerod und Wallmerod. Projektpartner der Verbandsgemeinden sind der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn und das Diakonische Werk Westerwald, die mit entsprechenden Fachkräften die professionelle und persönliche Begleitung der hilfebedürftigen Menschen übernehmen.

Wohnungslosenhilfe: Sechs Verbandsgemeinden, Caritas und Diakonie nehmen gemeinsam an Modellprojekt des Landes teil

Housing First ist nicht das erste staatliche Hilfsangebot für Wohnungslose, aber es geht einen neuen Weg. Andere Angebote wie betreutes Wohnen oder der Aufenthalt in Notunterkünften sind nämlich zumeist an Auflagen geknüpft, wie beispielsweise das generelle Verbot des Konsums von Alkohol oder einer Mitwirkungspflicht am Hilfeprozess. Housing First stellt solche Bedingungen nicht. Hier steht vielmehr die Vermittlung eines regulären Wohnraums am Anfang des Hilfeprozesses. Eine niedrigschwellige, weitestgehend auflagenfreie Wohnraumversorgung bildet die Grundlage des Ansatzes. Gleichzeitig sind wohnbegleitende Hilfen zur Unterstützung des Wohnungserhalts und zur Verbesserung der sozialen Probleme essenzieller Bestandteil des Programms. „Housing First ist als künftige Ergänzung zu den bereits bestehenden Angeboten der Obdachlosen- und Wohnungslosenhilfe gedacht“, betonte Alexander Schweitzer bei der Übergabe des Bewilligungsbescheids.

Durch das niederschwellige Angebot hoffe man, so der Minister, dass Menschen schneller wieder aus der Obdachlosigkeit herausfinden. „Wohnungslosigkeit ist längst kein Problem des städtischen Raums alleine, auch wenn es sich dort stärker zeigt. Wohnungslosigkeit findet da statt, wo Menschen sind. Daher war es mir wichtig, mit dem Projekt auch in den ländlichen Raum zu gehen, auch hier gibt es Bedarf“, machte Schweitzer deutlich und lobte in Richtung der beteiligten Verbandsgemeinden, der Caritas und der Diakonie: „Aus diesem Grund bin ich froh und dankbar, dass Sie bereit sind, sich dem Projekt zu stellen.“

Der Housing-First-Ansatz stammt ursprünglich aus den USA. Projekte in Deutschland sowie zahlreichen anderen Ländern Europas und den USA zeigen hohe Erfolgsquoten im Hinblick auf eine dauerhafte Wohnstabilität und damit die Beendigung von Wohnungslosigkeit. Mit dem Housing First-Ansatz wird das Recht auf Wohnen als Grundbedürfnis in den Mittelpunkt gerückt. Sollte das Modellprojekt einen erfolgreichen Verlauf nehmen, könnte Housing First in der Wohnungslosenhilfe dauerhaft etabliert werden, erhoffen sich die Verantwortlichen. „Dann haben wir im Land eine weitere Säule zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit“, unterstrich Sozialminister Schweitzer.

Um die unmittelbare Begleitung und Beratung der von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen im Rahmen des Housing-First-Projektes im Westerwaldkreis kümmern sich Nadine Kröller (Diakonie) und Christopher Müller (Caritas). Während Kröllers Aufgabengebiet in den Verbandsgemeinden Westerburg, Bad Marienberg und Rennerod liegt, ist Müller Ansprechpartner für Hilfesuchende im südlichen Kreisteil, also in den Verbandsgemeinden Montabaur, Höhr-Grenzhausen und Wallmerod. Für die Wohnraumakquise sind in erster Linie die Verbandsgemeinden verantwortlich. Meldet sich bei der jeweiligen Verbandsgemeindeverwaltung jemand wohnungslos, wird auf Wunsch der Kontakt mit der Diakonie bzw. Caritas vermittelt. In einem Erstgespräch holen sich Sozialpädagogin Nadine Kröller bzw. Sozialarbeiter Christopher Müller erste Informationen und entscheiden, ob die betroffene Person für das Projekt Housing First infrage kommt. Natürlich stehen sie mit Rat und Tag zur Seite und vermitteln dabei im Bedarfsfall auch an andere Dienste und Angebote von Diakonie oder Caritas.

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Montabaur

Wasserversorgung in Neuhäusel: Neuer Druckerhöher für Neubaugebiet „Am Rabenberg“

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Foto: VG Montabaur | Christina Weiß

NEUHÄUSEL Die Erschließungsarbeiten für das Neubaugebiet „Am Rabenberg“ in Neuhäusel sind abgeschlossen, nun können die privaten Bauherrn anfangen zu bauen. Wichtiger Teil der Erschließungsarbeiten sind die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung. Damit die Baustellen und künftigen Wohnhäuser mit Trinkwasser versorgt werden können, haben die Verbandsgemeindewerke am Rande des Gebietes eine neue Druckerhöhungsstation eingerichtet und an das Leitungsnetz angeschlossen. Diese soll Anfang Februar freigeschaltet werden. Die Anlage erzeugt einen Wasserdruck von 4,0 und 5,5 Bar – entsprechend der DIN.

So wird auch die Versorgung mit Löschwasser rund um den Rabenberg sichergestellt. Die neue Station hat eine Fotovoltaikanlage und einen Stromspeicher, so dass sie weitgehend autark ist. Am Standort der neuen Station stand bislang der „Hochbehälter Rabenberg“. Das Gebäude war jedoch marode, die Technik darin veraltet. Es wurde deshalb abgerissen. Das Neubaugebiet „Am Rabenberg umfasst rund 40 Bauplätze für Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser und ein Seniorenwohnzentrum.

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Gesundheit

LandarztPlus: Neue Praxis in Welschneudorf eröffnet

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Foto: BBT | Tom Neumann

WELSCHNEUDORF Das Konzept „LandarztPlus“ schreibt das nächste Kapitel seiner Erfolgsgeschichte: Nach der erfolgreichen Etablierung der niedergelassenen Hausarztpraxis im Montamedicum am Brüderkrankenhaus in Montabaur wurde zum 1. Januar die erste Praxis außerhalb der Kreisstadt eröffnet. In Welschneudorf haben die BBT-Gruppe und die Verbandsgemeinde Montabaur eine bestehende Hausarzt-Praxis in das MVZ integriert und damit eine wichtige Perspektive für die Versorgung im ländlichen Raum geschaffen. Noch in diesem Jahr wird die Praxis in modernisierte Räumlichkeiten in den Ortskern von Welschneudorf umziehen (ehemaliger Westerwälder Hof).

Eigentlich hatte sich ja abgezeichnet, dass wir hinter uns die Türen zuschließen.“ Christian Hartz, niedergelassener Hausarzt in Welschneudorf (Westerwaldkreis) war ursprünglich davon ausgegangen, dass es der Praxis so gehen würde wie vielen anderen Praxen in der Region, die keine Nachfolge finden für in den Ruhestand gehende Mediziner. In Welschneudorf ist das jetzt anders, weil sich die BBT-Gruppe, zu der auch das Katholische Klinikum Koblenz · Montabaur gehört, und die Verbandsgemeinde Montabaur mit dem gemeinsamen Hausarzt MVZ LandarztPlus nun auch in der ehemaligen Praxis von Hausarzt Dr. med. Ulrich Wachter und Christian Hartz engagieren. Wachter ist nun im wohlverdienten Ruhestand, Hartz bleibt weiterhin als Mediziner aktiv, die Praxis wird nun aber von der BBT-Gruppe und der Verbandsgemeinde betrieben. Ein Modell, dass bereits in Montabaur mit der Fortführung der ehemaligen Praxis des Ärzte-Ehepaares Bellut im Montamedicum am Brüderkrankenhaus sehr gut funktioniert hat.

Strukturen erhalten, wo sie hingehören“

Es ist klasse, dass wir jetzt auch in den Ortsgemeinden tätig werden“, sagte Ulrich Richter-Hopprich, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Montabaur, bei einer kleinen Feierstunde in den Räumlichkeiten der Praxis in der Arzbacher Straße in Welschneudorf. „Wir erhalten damit Strukturen genau dort, wo sie auch hingehören: in der Mitte der Dorfgemeinschaft. Wir haben schon bei der ersten LandarztPlus-Praxis, die wir vor wenigen Jahren in Montabaur etabliert haben, gesehen: Es wäre eine gewaltige Versorgungslücke entstanden, wenn die Praxis der Eheleute Bellut einfach geschlossen worden wäre. Wir versorgen dort heute viele Menschen, die sonst keine Versorgung mehr erhalten hätten.“

In Montabaur sind wir mit der LandarztPlus-Praxis damals mitten in der Corona-Pandemie gestartet“, erinnert sich Jérôme Korn-Fourcade, Leiter der BBT-Region Koblenz-Saffig, zu der auch das Katholische Klinikum mit seinen drei Betriebsstätten gehört. „Was das Praxisteam dort seither geleistet hat, kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Für uns als BBT-Gruppe ist es nun ein ganz besonderes Ereignis, abseits der Kreisstadt in einer Ortsgemeinde die dortige Versorgung zu erhalten wo sie ansonsten vermutlich weggebrochen wäre. Das macht uns sehr stolz und froh, soll aber auch nur der Anfang sein. Der demographische Wandel und die Fachkräfte-Situation spornen uns an, die nächsten wichtigen Schritte zu gehen. Es war von Beginn an Teil unserer Vision, delegierbare Leistungen an Medizinische Fachangestellte und Physician Assistant zu übertragen und die Standorte über Telemedizin zu vernetzen und weiterzuentwickeln. Montabaur und Welschneudorf dürfen gerne nur der Anfang sein.“

Der Bedarf ist groß

Wie wichtig der Erhalt von Praxen im ländlichen Raum ist, zeigt sich auch am Tag der Feierstunde, als sich noch kurz zuvor eine lange Schlange wartender Patientinnen und Patienten vor der Praxistüre bildet. „Der Bedarf ist sehr groß“, sagt Christian Hartz, der bereits seit 1992 als Allgemeinmediziner in der Praxis aktiv ist. Das Praxisteam um ihn herum – sie alle sind nun ebenfalls Teil der LandarztPlus-Praxis – ist zum großen Teil schon länger als 30 Jahre mit dabei. Ein großer Gewinn für den Standort, dass so viel Erfahrung und Wissen erhalten bleibt. Und neue Ärzte oder Ärztinnen, die zukünftig das Team verstärken sollen und zumeist deutlich jünger sein werden, können von dieser Erfahrung bei ihrem Start in der LandarztPlus-Praxis nur profitieren.

Es gehört zu unserer Aufgabe als Verbandsgemeinde, nicht alles auf ein Zentrum wie Montabaur hin zu organisieren, sondern in allen Richtungen eine Grundversorgung herzustellen“, betonte Ulrich Richter-Hopprich. „Das gilt für Geschäfte und Schulen genauso wie für die Arztpraxen, die wichtiger Teil der Grundversorgung sind. Mit der Praxis in Welschneudorf stärken wir die hausärztliche Versorgung in den Elbertgemeinden und im Buchfinkenland.“

Medizinischen Fortschritt gemeinsam angehen“

Wir machen ja nicht nur Krankenhaus“, erklärte Korn-Fourcade das Engagement der BBT-Gruppe. „Wir machen Gesundheitsversorgung – und die denken wir komplett. Ambulante Versorgung wird immer wichtiger werden. Die Versorgungskette wird durchlässiger werden. Die allgemeinmedizinische Versorgung gehört ebenso dazu wie die fachärztliche und die stationäre Versorgung im Krankenhaus sowie die anschließende Überleitung in Versorgungsangebote, die wir zum Beispiel in unserem Therapiezentrum anbieten. Wir sind der Verbandsgemeinde dankbar, dass sie uns als Partner ausgesucht hat und wir den medizinischen Fortschritt hier in der Region gemeinsam gestalten.“

Hintergrund:

Die LandarztPlus Montabaur gGmbH ist eine Initiative zur langfristigen Sicherung der hausärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen. Organisatorisch entsteht ein Netzwerk von Hausarztpraxen in und um Montabaur in der Trägerschaft eines Medizinischen Versorgungszentrums mit mehreren Filialpraxen. Träger sind die Barmherzigen Brüder Trier gGmbH sowie die Verbandsgemeinde Montabaur.

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Montabaur

Eisbachtaler Budenzauber lockt Bundesliganachwuchs in den Westerwald

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Foto: Andreas Egenolf

NENTERSHAUSEN Hallenfußball mit Nachwuchs von Bundesliga- und Profiteams bieten die Sportfreunde Eisbachtal am 11. und 12. Januar in der Kreissporthalle I in Montabaur. Nach der gelungenen eintägigen Premiere des „Eisbachtaler Budenzaubers“ im Vorjahr laden die Westerwälder dieses Jahr an gleich zwei Tagen in die Westerwälder Kreisstadt ein, wo sich U10- und U11-Teams messen werden. Los geht es am Samstag, 11. Januar, mit den Teilnehmern mit der U11-Konkurrenz: Ab 11 Uhr treten dann hier neben den gastgebenden Sportfreunden Eisbachtal, deren Kooperationspartner 1. FSV Mainz 05, der 1. FC Kaiserlautern, Eintracht Frankfurt, der 1. FC Köln, Fortuna Düsseldorf, der SV Darmstadt 98 sowie der TSV 1860 München an. Komplettiert wird das Teilnehmerfeld vom einzigen internationalen Starter Racing Luxemburg. 

Tagsdrauf wird am Sonntag, 12. Januar, dann der Sieger in der Altersklasse U10 ermittelt. Neben Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, RB Leipzig, dem 1. FSV Mainz 05, Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt gehen auch die Sportfreunde Eisbachtal als Gastgeber an den Start. Los geht es hier ab 11 Uhr. Für das leibliche Wohl ist an beiden Tagen gesorgt.

 

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