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Gesundheit

Der Erde und dem Himmel verbunden: Raum der Stille im Hospiz Nassau wird von Aloys Rump gestaltet

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Mit einem Sieb bringt Aloys Rump Schiefermehl und Marmorstaub auf seine Kunstwerke auf (Foto: Christine Vary).

NASSAU Es riecht nach Farbe, Firnis und Leim, als wir entlang des Lagers von Holzplatten in einer ehemaligen Schreinerei die Treppe zu Aloys Rumps geräumigem Atelier hochsteigen. Viele große, außergewöhnliche Kunstwerke stehen, hängen und liegen hier. Und da sind sie auch schon: Die ersten Himmelskörper, mit denen der renommierte Bopparder Künstler den Raum der Stille im G. u. I. Leifheit Hospiz in Nassau gestalten wird.

Diese Treppe in einer kleinen Gasse seiner Heimatstadt beging letztes Jahr am Tag des offenen Ateliers auch Dr. Martin Schencking, Vorsitzender des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn. So lernte er Aloys Rump und sein Werk kennen und war beeindruckt. Spontan fragte er den Künstler, ob er im Hospiz in Nassau wirken wolle. Rump war „sehr berührt“ und sagte zu. Mehr noch: Er spendet seine Arbeitszeit und Kunst dem Hospiz.

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Ich wusste von Anfang an, dass diese Himmelskörper eine richtige Wahl zur Ausgestaltung des Raums der Stille sind, in dem ja viele Sterbende sehr viel Zeit mit ihren Familien verbringen werden. Aloys Rumps Engagement in dieser Sache ist herausragend und er verbringt jetzt schon bereits ehrenamtlich viele Stunden mit der Konzeption und Gestaltung“, sagt Dr. Schencking.

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Aloys Rump gestaltet den Raum der Stille im Hospiz mit seinen Himmelskörpern

Aloys Rump (Jahrgang 1949) hat bereits gestaltet. Die ersten Himmelskörper für Nassau können schon bestaunt werden, insbesondere der größte, der zwei mal zwei Meter misst. Dazu sollen 12 bis 14 kleinere Himmelskörper kommen. Die Himmelskörper, die an Planeten erinnern, sind kreisrund, reliefartig und aus einem ganz besonderen Stoff. Rump hat seine ganz eigene Handschrift. Er mischt Oxid mit Leim, trägt die Masse auf Holz auf, modelliert sie mit einer Rakel und bestäubt sie mit Marmorstaub. Dadurch entstehen verblüffende Hell-Dunkel- und 3-D-Effekte. Zudem verinnerlichen die Himmelskörper Lichtpigmente, die sie bei Dunkelheit grün und blau leuchten lassen.

Die Werkreihe Noctis Labyrinthus ist ein herausragendes Beispiel für die Arbeit mit schwarzem Oxid. Auf schwarzem Grund erhebt sich eine Landschaft in der Waagerechten, hell beschienen wie von Spots. Man schaut sich um nach der Lichtquelle und findet sie doch lediglich im Bild selbst. Den verblüffenden Effekt macht der Marmorstaub, den der Künstler aus Carrara bezieht. Wer Noctis Labyrinthus googelt, wird den westlichen Ausläufer des wirklichen Grabenbruchsystems auf dem Mars und dazu Aloys Rumps Kunstwerke finden.

Im Atelier des Künstlers muss man lange nach Pinseln suchen. Der Pinsel ist nicht sein bevorzugtes Werkzeug. Rump schafft seine Arbeiten mit dem Spachtel. Und die sind monochrom. Grau und Schwarz mit hervorstechenden Lichteffekten. Er verzichtet auf Farbe. Nur ab und an kommt sie vor, so wie ausnahmsweise in seiner Serie der Horizonte, die er in der Zeit der Pandemie mit etwas Farbe versah, um Hoffnung zu signalisieren. Gerade ist der Künstler dabei, ein entsprechendes Bild für einen Kunden in Düsseldorf zu verpacken.

Farbe lugt dann auch schon mal in seinen Drucken hervor, deren Technik ein Geheimnis bleiben soll. Auf ihnen, was ihm den Namen eines literarischen Malers gab, Verbildlichungen von Gedichten und Gedanken berühmter Protagonisten oder die Umsetzung von Liebesbriefen berühmter Paare ins Bildliche.

Ansonsten besticht ein einnehmendes Grau in aller Plastizität. Wie in Himmelskörpern arrangieren sich Höhen und Tiefen, Rillen, Furchen, Eruptionen, Narben und Muster zu fiktiven Landschaften oder was immer man in den Werken sehen will, auch in seiner Werkreihe „Aus großer Höhe“ mit Schiefermehl aus Bacharach. Der Blick aus dem Weltall könnte ebenso ein mikroskopischer sein. In jedem Fall ist das Objekt der Betrachtung geheimnisvoll, lädt zum meditativen Versenken ein. Der Künstler wandelt auf dem Grat zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit, bietet so viel Raum zur eigenen Reflektion.

Der unverwechselbare Stil Rumps fordert den Betrachter heraus. Gleichzeitig haben die Arbeiten etwas Magnetisches. Man will immer wieder hinschauen, entziffern und Neues entdecken. Mit den Himmelskörpern kehrte der Künstler seine Perspektive aus der großen Höhe um in einen Blick tief hinein ins Weltall. So ist er der Erde und dem Himmel verbunden.

Mit einem Sieb bringt Aloys Rump Schiefermehl und Marmorstaub auf seine Kunstwerke auf (Foto: Christine Vary).

Die Farbe Schwarz ist für Rump keine Farbe der Trauer, des Leids oder der Schwermut, sondern Ausdruck tiefer Ruhe. Mit dem Thema Tod hat er sich gleichwohl „schon immer“ und intensiv beschäftigt. Da sind seine Werkgruppen der Schädeldecken und Hirnschalen, die Porträts und Handschriften berühmter Persönlichkeiten abbilden oder Menschen gedenken, die sich als Opfer des Nationalsozialismus selbst das Leben nahmen.

Themen seiner Arbeiten sind weiter 9/11, ein fiktives Erdbeben in Los Angeles 2035, „der kommende Krieg“ von 2019. In Mischtechnik auf Holz sieht man Drohnen und Marschflugkörper. Der Künstler scheint zunehmend politisch zu werden. In seiner Heimatstadt Boppard hat er Grabmale und die Aluminiumstele „der Läufer“ gestaltet. Jetzt denkt Aloys Rump über eine weitere große Skulptur nach. Vier Meter hoch soll sie werden und dem Motto „hinaus in alle Welt“ gerecht werden. Auch Kleinteiliges kann der Künstler. So schuf er mit einem Reliefdruck das Etikett für den Welterbewein vom Mittelrheintal, der aus Boppard kommt.

Weit über das Mittelrheintal hinaus bekannt sind die Arbeiten von Aloys Rump. Dreimal war er mit seinen Werken in China. Auch in Israel, Frankreich und der Schweiz haben Menschen sie gesehen sowie bei zahlreichen Ausstellungen in Deutschland. So zwei Mal bei großen Ausstellungen in der Hamburger Kunsthalle. Mit der Arbeitsgruppe rheinland-pfälzischer Künstler, in deren Vorstand er ist, will er demnächst in der Sayner Hütte ausstellen und zwar ganz neue Arbeiten gefertigt aus Schlacken. Eine weitere Herausforderung. Experimentierfreude ist dem Künstler eigen.

Aloys Rump scheint von einem unbändigen Schaffensdrang beseelt. Die Vielfältigkeit seiner Arbeiten zeugt von seinem Ideenreichtum und seiner Schaffensfreude. Seine Kunst am Bau, Skulpturen, Objekte, Installationen, Reliefs und Bilder sind beredtes Zeugnis davon. Seine Vielseitigkeit könnte auch etwas mit Gerhard Richter zu tun haben, bei dem er an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte, ehe er zu Fred Thieler an die Hochschule der Künste nach Berlin ging, mutmaßt er selbst.

Die Himmelskörper jedenfalls will er bis zu seinem Lebensende machen. Morgen um 9 Uhr wird er wieder in seinem Atelier sein, sagt er zum Abschied als wir die Treppe herabsteigen. Zwei Häuser weiter wohnt er. Bis 17 Uhr ist er dann in seinem Atelier. Zur Kunst gehört auch Disziplin, meint Aloys Rump. So will er die Himmelskörper für das Hospiz in Nassau bis Weihnachten fertig haben. (vy)

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Gesundheit

Glückwunsch: Plastische Chirurgie in Bad Emser Paracelsus-Klinik eröffnet

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Foto: BEN Kurier

BAD EMS Für Dr. Donya Heinrich ein großer Schritt. Von der plastischen Chirurgie in Lahnstein wagte sie nun den Schritt in die Selbständigkeit und eröffnete ihre eigene Praxis im Gebäude der Paracelsus-Klinik in Bad Ems und das könnte ein erstes kleines Signal für die Wiederbelebung des Standortes in der Kurstadt sein. Neben dem Zahnarzt Dr. Blum und der Praxis für Gastroenterologie und Kardiologie füllen sich jetzt die Räumlichkeiten mit der ästhetischen Chirurgie.

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Wer an plastische Behandlungen denkt, vermutet dahinter zunächst Verschönerungen für Menschen mit großen Geldbeutel, doch das ist falsch. Auch Kassenpatienten sind häufige Patienten oder Gäste in den neu gestalten Räumen in der Paracelsus-Klinik. Mal geht es um die Behandlung eines Muttermals, abstehenden Ohren, Handschmerzen oder auch um die Entfernung von Hautkrebs. Alles Leistungen, die von Dr. Donya Heinrich erbracht werden. Dabei endet auch die plastische Chirurgie nicht beim Fettabsaugen oder der Brustvergrößerung.

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Dazu zählen auch chirurgische Behandlungen nach Unfällen vom Gesicht, über die Hände bis hin zu den Füßen. Und wer dann doch den Körper schönheitschirurgisch behandeln lassen möchte, der darf sich natürlich auch an die klassischen Falten heranwagen. Nicht immer muss es direkt ein Facelift sein. Hyaloron- oder Botoxspritzen gehören zum Alltag der klassischen ästhetischen Verfahren. Kleinere chirurgische Eingriffe werden ambulant in zwei modernen Operationssälen in den Räumlichkeiten der Praxis durchgeführt. Größere Operationen führt Dr. Donya Heinrich im Paulinenstift in Nastätten durch.

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Dabei wurde eines am Ende recht deutlich: Bad Ems ist nicht Düsseldorf und die Preise der Schönheitschirurgie sind durchaus preiswert und heute nicht mehr nur ein Luxusvergnügen. Ein reines Frauenvergnügen, mit dem sich die Männer dann schmücken dürfen? Schon lange nicht mehr. Auch die Herren der Schöpfung haben längst erkannt, dass sie ihren potenziellen Marktwert durch kleine Eingriffe steigern können und das Altern nicht nur die Damen betrifft.

Der Bad Emser Stadtbürgermeister Oliver Krügel gratulierte Dr. Donya Heinrich zur Eröffnung der plastischen Chirurgie

Und wenn es einmal soweit ist, sollte man sich in die Hände von erfahrenen Ärzten begeben. Dr. Donya Heinrich studierte von 2002 Medizin an der Universität in Heidelberg und erlangte dort ihren Doktorgrad. 2010 bildete sie sich weiter in der Allgemein- und Viszeralchirurgie bevor es zur Unfallchirurgie und Notfallmedizin ging. 2013 wechselte die Ärztin in die Koblenzer Klinik für Plastische- und Handchirurgie.  Dort erlangte sie auch den Facharzttitel der Platischen- und Handchirurgie bevor sie von 2017 an die Sektion Plastische- und Handchirurgie am St. Elisabeth-Krankenhaus in Lahnstein leitete und Koblenz aesthetics gründete.

Nebenbei erhielt sie nach Prüfung in Brüssel die europäische Zusatzqualifikation zur europäischen Fachärztin für plastische Chirurgie. Nebenbei arbeitete sie bei Auslandseinsätzen in verschiedenen Kliniken und engagiert sich noch heute im humanitären Bereich bei Humanity First in Benin in Westafrika. Ein beeindruckender Lebenslauf der verheirateten Mutter von zwei Töchtern. Dank der Lahnsteinerin wird der Gesundheitsstandort Bad Ems wieder gestärkt. Termin kann man direkt über die Webseite https://www.plastische-aesthetische-chirurgie-bad-ems.de vereinbaren oder telefonisch unter 02603-9683900.

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Hallo Henry: Neuer Krankentransportwagen für das DRK Diez

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DIEZ Der Rhein-Lahn-Kreis sowie der DRK Ortsverein Diez haben gemeinsam einen Krankentransportwagen beschafft. Am Sonntag wurde dieser gemeinsam vom Rhein-Lahn-Kreis sowie dem DRK Ortsverein Diez beschaffte Krankentransportwagen (KTW) offiziell in Dienst gestellt. Eingeladen waren zu dieser Veranstaltung u. a. Vertreter aus dem Land- und Kreistag, sowie kommunale politische Vertreter (Bürgermeisterin der VG Diez und Bürgermeisterin der Stadt Diez). Anwesend waren auch zahlreiche Mitglieder des DRK Ortsvereins Diez und Katzenelnbogen, Leitende Notärzte, Organisatorische Leiter und SEG Zugführer sowie viele Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehr Diez-Freiendiez und auch Vertreter von Katastrophenschutzeinheiten des Kreises.

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Die Einsegnung beider Fahrzeuge erfolgte durch Karin Stump (Kath. Pfarrei St. Christopherus) und Kerstin Lüderitz (Ev. Jakobusgemeinde), die sich dankenswerterweise bereit erklärten, dies zu übernehmen. Das Fahrzeug wird dem DRK Ortsverein für Einsätze und Übungen der Schnelleinsatzgruppe des Rhein-Lahn-Kreises, sowie auch dem Katastrophenschutz zur Verfügung gestellt.

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Das Land Rheinland-Pfalz beteiligt sich mit 40 % und der Rhein-Lahn-Kreis als kommunaler Aufgabenträger mit 25 % der förderungsfähigen Kosten. Der DRK Ortsverein übernimmt die restlichen Kosten.

Im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens erhielt die Fa. Elbe den Zuschlag. Auch hier war ein Vertreter vor Ort. Landrat Jörg Denninghoff bedankte sich bei dem DRK Ortsverein Diez, insbesondere bei dem Zweiten Vorsitzenden Frank Fachinger sowie bei dem Stellv. Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Marcus Grün für die äußerst konstruktive und zeitintensive Zusammenarbeit bei der Beschaffung dieses Fahrzeugs. Auch sei dem DRK Ortsverein Diez für die hervorragende Organisation dieser Veranstaltung gedankt.

Auch der 1. Vorsitzende des DRK OV Diez, Michael Schnatz, begrüßte die Umsetzung der Beschaffung dieses neuen Einsatzfahrzeuges (Text: Rhein-Lahn-Kreis).

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Gesundheit

Unklare Lage am Paulinenstift: Viele offene Fragen und noch mehr Gerüchte

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Foto: Marco Ludwig

NASTÄTTEN Immer wieder wird derzeit über den Fortbestand des Krankenhauses Paulinenstift in Nastätten gesprochen. Dabei sind viele Fragen offen und leider auch noch mehr Gerüchte im Umlauf. Fakt ist: Die gGmbH Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM), zu dem das Krankenhaus in Nastätten gehört, hat den Versorgungsauftrag vom Land und steht damit in der Verantwortung. Dazu gehören alle 5 Standorte (Mayen, Koblenz Kemperhof, Koblenz Ev. Stift, Boppard und Nastätten). Die Positionierung des Gesundheitsministers ist eindeutig: Nastätten ist bedarfsnotwendig und kann nicht separat rausgelöst werden.

Diskussion um das Paulinenstift in Nastätten: SPD fordert Klarheit in der weiteren Debatte

Mit Aufkommen der Diskussion hat Landrat Jörg Denninghoff gemeinsam mit seinem Kollegen Volker Boch (Landrat Rhein-Hunsrück-Kreis) schriftlich um Informationen bei den aktuellen Trägern des GKM gebeten. Wie Denninghoff auf Nachfrage der SPD-Kreistagsfraktion dieser mitteilte, gibt es bislang noch keine Reaktion auf die Anfrage. Bemerkenswert ist, dass es bisweilen auch trotz Nachfrage immer noch keine Reaktion gegenüber den beiden Kreisen gab.

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Wir bedauern das sehr. Gerne würden wir in den Kreisgremien über das weitere Vorgehen auf der Grundlage von Daten und Fakten beraten“, so Kreistagsmitglied und Stadtbürgermeister Marco Ludwig. „Wir wollen einen offenen und konstruktiven Dialog und stehen klar zum Erhalt des Standorts in Nastätten. Das ist für uns erklärtes Ziel“, ergänzt Fraktionsvorsitzender Carsten Göller.

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