Connect with us

Rhein-Lahn-Kreis

Unesco-Welterbe stiftet Gemeinsinn und Identifikation

Veröffentlicht

am

Lewentz: Unesco-Welterbe stiftet Gemeinsinn und Identifikation - (Foto: Wikipedia Creative Commons 4.0 international - Urheber: Rolf Kranz) - //creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en

RHEIN-LAHN Vor einem Jahr hat die Unesco drei neue Welterbestätten in Rheinland-Pfalz anerkannt: Bad Ems erhielt am 24. Juli 2021 die Anerkennung als „Great Spa Town of Europe“, die SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz sowie der Niedergermanische Limes wurden am 27. Juli 2021 zum Welterbe erklärt. Damit erhöhte sich die Zahl der Unesco-Welterbestätten in Rheinland-Pfalz um drei auf insgesamt sieben, darunter das erste jüdische Unesco-Welterbe auf deutschem Boden.

Unser kulturelles Erbe führt uns nicht nur die lange und facettenreiche Geschichte unseres Landes vor Augen. Es trägt auch dazu bei, Gemeinsinn und Identifikation in Rheinland-Pfalz und über die Landesgrenzen hinaus zu stiften. Damit bildet unser kulturelles Erbe mit den sieben Unesco-Welterbestätten als Höhepunkte ein wichtiges Fundament für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Das Welterbe beleuchtet Licht- und Schattenseiten unserer Geschichte und leistet damit einen Beitrag zur Völkerverständigung und dem Frieden in der Welt“, sagte Innenminister Roger Lewentz.

Vor rund einem Jahr habe die Unesco gleich drei neue Welterbestätten in Rheinland-Pfalz anerkannt und damit in eine Reihe mit den Pyramiden von Gizeh, dem Eiffelturm und der Freiheitsstatue gestellt. „Dieser Jahrestag ist ein großer Grund zur Freude und eine gute Gelegenheit all jenen zu danken, die sich für den Erhalt und die Präsentation unserer Welterbestätten einsetzen. Mit der Anerkennung hat die Unesco auch diese Bemühungen ausgezeichnet. Dass wir hierbei nicht nachlassen, zeigt der Rückblick auf das letzte Jahr“, verwies Innenminister Lewentz auf die vielfältigen Projekte, die die Welterbestätten seit der Anerkennung auf den Weg gebracht haben.

Bad Ems als Teil der „Great Spas of Europe”

Als eine von elf herausragenden Kurstädten in ganz Europa steht in Bad Ems die internationale Zusammenarbeit im Fokus. So intensiviert die Kurstadt mithilfe einer neu eingestellten Sitemanagerin die guten Beziehungen zu den anderen „Great Spa Towns of Europe“. Weiterhin werden erste denkmalgeschützte Restaurierungsarbeiten begleitet und ein Besucherinformationszentrum neu konzipiert.

Wir sind immer noch voller Stolz und Freude aufgrund dieser Anerkennung sowie der damit verbundenen, großartigen Auszeichnung. Unsere Bürgerschaft und das Team der Stadt sind sich der Verantwortung zum Erhalt dieses bedeutenden Erbes für die Menschheit bewusst und die implementierten Prozesse laufen gut an. Diese Aufgabe wird uns fortan beschäftigen – Welterbe zu erhalten und zu vermitteln ist ein Dauerlauf und kein Sprint“, sagte der Bad Emser Stadtbürgermeister Oliver Krügel.

Die SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz

Hinter den SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz lag zum Zeitpunkt der Anerkennung bereits ein 15 Jahre andauernder Bewerbungsprozess. Seitdem haben sie in ihren Bemühungen nicht nachgelassen, der Öffentlichkeit das jüdische Leben am Rhein und das Miteinander von Christen und Juden in den letzten Jahrhunderten zu präsentieren. Weithin sichtbar sind beispielsweise die umfangreichen Arbeiten an der Wormser Synagoge oder am Alten Jüdischen Friedhof in Mainz. In den drei Städten zeigten Veranstaltungen wie die SchUM-Kulturtage die Lebendigkeit des jüdischen Lebens in Rheinland-Pfalz.

Mit der Aufnahme der SchUM-Stätten in die Welterbeliste im Juli 2021 wurde ein starkes Zeichen und ein Bekenntnis zum Judentum als Teil der deutschen Geschichte gesetzt. Dieses deutliche Signal beinhaltet die enorme Chance, dass die Geschichten über SchUM einen Beitrag leisten zum Miteinander in unserer Gesellschaft. Denn sie erzählen genau davon: Vom Miteinander, von Zusammenarbeit, von Gleichberechtigung, von Umbruch und Aufbruch, aber auch von Gefahren und dunklen Kapiteln des gesellschaftlichen Miteinanders. Und daher steht für alle Beteiligten neben dem Schutz und Erhalt dieser Stätten die Vermittlung dieses Welterbes im Mittelpunkt. Die gute Kooperation sehr vieler Akteurinnen und Akteure, die durch die Welterbekoordination des SchUM-Vereins und von einem eingespielten Team aus Landesverwaltung, Jüdischen Gemeinden und Verwaltung der Städte getragen wird, ermöglicht das und daher bin ich zuversichtlich, dass wir uns mit großem Elan auf diesen Weg machen können“, sagte Stefanie Seiler, Oberbürgermeisterin von Speyer und Vorsitzende des SchUM-Vereins.

Der Niedergermanische Limes

Auf rund 400 Kilometern Länge steht beim Niedergermanischen Limes das gemeinsame römische Erbe des europäischen Kontinents im Mittelpunkt. Diese Welterbestätte verbindet Kommunen, Länder und Staaten. Das zeigt sich auch in gemeinsamen Projekten wie dem geplanten Rad- und Wanderweg von Bad Breisig bis zur deutsch-niederländischen Grenze. In Remagen wurden unter Mitwirkung der Landesarchäologie die Mauern fachgerecht präpariert und die Originalstandorte der Heizungsanlagen des Wohnhauses des Kommandeurs rekonstruiert.

Für die Stadt Remagen und ihre Bürgerinnen und Bürger ist die Eintragung als Teil des Welterbes ‚Niedergermanischer Limes‘ eine große Auszeichnung, auf die wir sehr stolz sind. Die Verleihung des Titels beinhaltet ein großes touristisches Potential, aber auch eine große Verantwortung, das Welterbe für kommende Generationen zu bewahren und erlebbar und lebendig zu erhalten. Dieser Verantwortung stellen wir uns gerne“, sagte Björn Ingendahl, Bürgermeister der Stadt Remagen.

Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen
Zum Kommentieren klicken

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

VG Nastätten

30 Jahre Küchen Wolf in Nastätten: Ein Familienbetrieb in der zweiten Generation

Veröffentlicht

am

von

Foto: BEN Kurier

NASTÄTTEN Küchen Wolf, ein familiengeführtes Unternehmen mit Sitz im Rhein-Lahn-Kreis, blickt auf eine über 30-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Gegründet im Jahr 1993 von Hartmut Wolf, entwickelte sich der Betrieb von einem kleinen Start-up zu einem etablierten Anbieter für hochwertige Küchenlösungen. Seit zwei Jahren führen die Brüder Sascha und Jan Niklas Wolf das Unternehmen in der zweiten Generation.

Mein Vater hat damals mit viel Leidenschaft den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt“, erzählt Sascha Wolf. „Er startete in der alten Römerstraße und legte gemeinsam mit meiner Mutter den Grundstein für das, was Küchen Wolf heute ist.“ Seit 1997 ist der Betrieb am heutigen Standort angesiedelt und beschäftigt mittlerweile zehn Mitarbeitende.

Ein Visionär im Ruhestand

Der Firmengründer Hartmut Wolf, ursprünglich aus Attenhausen, war der Visionär hinter Küchen Wolf. Nach über 25 Jahren intensiver Arbeit zog er sich in den Ruhestand zurück und übergab sein Lebenswerk an seine Söhne. Heute widmet er sich mit genauso viel Herzblut seiner neuen Mission: der Unterstützung von Kindern in Not auf den Philippinen. „Mein Vater ist nicht nur ein Vorbild für uns in der Geschäftsführung, sondern auch in seinem Engagement für andere Menschen“, betont Sascha Wolf.

Maßgeschneiderte Küchenlösungen und Rundum-Service

Das Angebot von Küchen Wolf reicht weit über den Verkauf hinaus. Ob Neuplanung, Sanierung, Umbau oder Umzugsküchen – das Team bietet ein umfassendes Rundum-Sorglos-Paket. „Das erste Gespräch mit unseren Kunden vergleichen wir gerne mit einer Anamnese beim Hausarzt“, erklärt Sascha Wolf. „Wir klären die Wünsche und Bedürfnisse ab und entwickeln daraus ein individuelles Konzept.“

Nach der Planungsphase wird die Küche bis ins Detail ausgearbeitet – von der Auswahl der Geräte führender Marken wie Miele oder Siemens bis hin zu Wasser- und Elektroplänen. Das Unternehmen arbeitet eng mit ortsansässigen Handwerksbetrieben zusammen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. „Unser Ziel ist es, unseren Kunden ein stressfreies Erlebnis zu bieten und am Ende eine Küche, die sie begeistert“, sagt Wolf.

Regional verwurzelt, überregional geschätzt

Jährlich liefert Küchen Wolf rund 140 bis 150 Küchen aus, überwiegend im Rhein-Lahn-Kreis. Doch auch Kunden aus Taunusstein oder Idstein kommen durch Empfehlungen zum Unternehmen. „Wir leben von Mundpropaganda“, sagt Sascha Wolf. „Das zeigt, dass unsere Arbeit geschätzt wird, und darauf legen wir großen Wert.“

Für die Mitarbeitenden ist die familiäre Atmosphäre ein großer Pluspunkt. „Hier hilft jeder jedem, und es ist immer jemand da, wenn man Unterstützung braucht“, so eine langjährige Mitarbeiterin. Verkäufer Nils Handschuh ergänzt: „Ich habe hier vor fünfeinhalb Jahren eine neue Herausforderung gefunden und bin bis heute mit Freude dabei.“

Tradition und Zukunft im Einklang

Küchen Wolf ist ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Verbindung von Tradition, Innovation und Kundenorientierung. Die Brüder Sascha und Jan Niklas Wolf setzen alles daran, das Lebenswerk ihres Vaters weiterzuführen und gleichzeitig neue Akzente zu setzen. Mit ihrer Vision und ihrem Engagement schreiben sie die Erfolgsgeschichte des Unternehmens in der nächsten Generation fort.

Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Gesundheit

Weichen gestellt: Kreistag setzt Zeichen für den Erhalt des Paulinenstifts

Veröffentlicht

am

von

Foto: SPD Rhein-Lahn

NASTÄTTEN Dass die Sitzung des Kreistags am 9. Dezember keine leichte sein würde, war spätestens beim Blick in die Tagesordnung klar. Die angespannte Haushaltslage des Rhein-Lahn-Kreises in Verbindung mit der ungewissen Zukunft des Krankenhauses in Nastätten forderte von allen Fraktionen verantwortungsvolle und zukunftsgerichtete Entscheidungen.

Für die SPD-Fraktion steht der Erhalt des Krankenhausstandortes Nastätten nicht zur Diskussion. Wir werden alles Nötige tun, um eine Schließung zu verhindern“, so Marco Ludwig in seiner Haushaltsrede. Während über diesen Punkt Einmütigkeit zwischen den Fraktionen herrschte, gab es durchaus Differenzen bei der Frage, ob man zur Sicherstellung der finanziellen Stütze des Krankenhauses auch der von der Kreisverwaltung vorgeschlagenen Erhöhung der Kreisumlage von 2% zustimmen würde. Die SPD machte ihrerseits deutlich, einer Erhöhung zuzustimmen, gab sich jedoch auch kompromissbereit.

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hatte jedoch im Vorfeld ein deutliches Zeichen vom Kreistag gefordert, um die finanzielle Stabilität des Kreises zu gewährleisten und den Erhalt des Krankenhauses zu sichern. Dies erhöhte den Druck auf die Entscheidungsträger, eine nachhaltige Lösung zu finden.

Der ursprüngliche Vorschlag einer Erhöhung der Kreisumlage um 2 % führte zu bewegten Diskussionen. Befürworter betonten die Dringlichkeit der Maßnahme, um den Krankenhausstandort Nastätten langfristig abzusichern. Kritiker hingegen verwiesen auf die Belastung der Kommunen, die bereits mit steigenden Ausgaben zu kämpfen haben.

Nach einer hitzigen Auseinandersetzung forderte die CDU-Fraktion in einem Antrag zur Geschäftsordnung das Ende der Debatte, um zur Abstimmung zu kommen, die vermutlich ohne jegliche Erhöhung der Kreisumlage ausgegangen wäre. Nachdem dieser Antrag glücklicherweise abgelehnt wurde, forderte die SPD-Fraktion eine Sitzungsunterbrechung, um in internen und interfraktionellen Gesprächen nach einer Kompromisslösung zu suchen. Diese Pause erwies sich als entscheidend: Nach der Wiederaufnahme der Sitzung wurde der gemeinsam beratene Kompromissvorschlag über eine Erhöhung der Kreisumlage um 0,5 % eingebracht und schließlich mit breiter Mehrheit beschlossen. „Wir hoffen, dass die ADD diese Erhöhung als deutliches Zeichen wahrnimmt und den Haushalt trotz des großen Defizits genehmigt“, so Marco Ludwig nach der Sitzung.

Ferner wurden weitere wichtige Entscheidungen getroffen: Im Bildungsbereich wurden unter anderem Investitionen in den Ersatzneubau des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums in St. Goarshausen beschlossen; im Bereich Infrastruktur sollen 7,8 Mio. Euro für Straßen und Radwege und 26 Mio. Euro in den Breitbandausbau investiert werden; weitere 1,7 Mio. sollen für Brand- und Katastrophenschutz aufgewendet werden.

Auf Vorschlag der SPD-Fraktion wurde vom Kreistag ein Arbeitskreis ins Leben gerufen, der sich mit der Optimierung des ÖPNV befassen soll, um hier künftig Einsparungen durch die Streichung unnötiger Leerfahrten und besserer Strukturierung zu erreichen.

Mit diesem Haushalt ist der Rhein-Lahn-Kreis gut und zukunftsfest aufgestellt. Es freut uns, dass insbesondere unser Vorschlag zur Verbesserung des ÖPNV mit großer Mehrheit des Kreistages beschlossen wurde. Mit dem einstimmigen Beschluss zum Betrauungsakt für das Paulinenstift in Nastätten in der 2. Sitzung des Kreistages in dieser Woche sind wir außerdem einen entscheidenden Schritt zur Sicherung der gesundheitlichen Versorgung im Kreis gegangen“, so Fraktionssprecher Manuel Liguori (pm SPD Rhein-Lahn).

Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Gesundheit

Rollator, Rollstuhl und Pflegebett: Hospizbegleiter in der Stiftung Scheuern ausgebildet

Veröffentlicht

am

von

Foto: Christine Vary

NASSAU Es war eine Premiere. Erstmals gestalteten die Ambulanten Hospizdienste Rhein-Lahn einen Ausbildungstag für ihre angehenden ehrenamtlichen Hospizbegleiter mit einem Kooperationspartner. Der Kooperationspartner, die Stiftung Scheuern, tat alles, damit der Tag erfolgreich wurde.

Ein herzliches Dankeschön dafür, dass er mit 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Qualifizierungskurses in die Scheuerner Einrichtung kommen konnte, sagte Hospizkoordinator Jürgen Ackermann. Auch Oana Wöll, Vorstandsvorsitzende der Ambulanten Hospizdienste Rhein-Lahn zeigte sich sehr erfreut über die zur Verfügung gestellte Expertise und die angenehme Aufnahme für die Dauer eines Samstages.

Rollator, Rollstuhl und Pflegebett waren wichtige Requisiten beim sogenannten Pflegetag. Obwohl die Hospizbegleiter selbst keine pflegerischen Maßnahmen vornehmen, sollen sie doch ein gewisses Basiswissen erwerben. Wie geht die Lagerung, wie der Transfer vom Rollstuhl ins Bett?

Dafür, dass dies und mehr vermittelt wurden, sorgten Mitarbeiterinnen der Stiftung Scheuern. Birgit Schoemakers (Personalentwicklung) hieß die Hospizdienste willkommen und stellte die Stiftung vor. Über die palliative Versorgung in der Stiftung Scheuern informierte Tanja Kaiser, Pflegequalitätsmanagement-Krankenschwester, Wundexpertin, zertifizierte Beraterin für Gesundheitliche Versorgungsplanung.

Wie ist mit Palliativpatienten umzugehen, wie geht die rückenschonende Lagerung und wie der Umgang mit Hilfsmitteln wie Rollator, Rollstuhl und Pflegebett? Darüber und über die Krankenbeobachtung gab Sylvia Saggese, Einrichtungsleitung WV Montabaur und Pflegekraft, Auskunft.

Danach stand das Thema Hygiene an. Es referierte Tanja Kaiser. Zusammen mit Tanja Kaiser ging es am Nachmittag dann noch um Fragen rund um die Demenz, ehe Jasmin Luttringer das Hospiz in Taunusstein vorstellte. Es war ein spannender und sehr informativer Tag in der Stiftung Scheuern. (vy)

Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Trending

×

Hallo.

Klicke auf den Button um uns eine WhatsApp Nachricht zu senden oder sende uns eine Mail an redaktion@ben-kurier.de

× Whats App zum BEN Kurier