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Vorsorgekonzepte für Starkregen und Hochwasser in 15 Diezer Gemeinden

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DIEZ Mit Hochwasser haben nicht nur die zu kämpfen, die an Flüssen wohnen. Außergewöhnlich heftige Regenfälle und damit einhergehende Überflutungen sind zu einer Gefahr geworden, vor denen man an kaum mehr einem Wohnort zu 100% sicher sein kann.

In den letzten Jahren waren auch im Rhein-Lahn-Kreis und in der Verbandsgemeinde Diez zunehmend Starkregenereignisse und dadurch entstehende Schäden zu verzeichnen. Typische Starkregen sind sommerliche Gewitterregen, die sehr große Regenmengen in kurzer Zeit abgeben und bei denen das Wasser von überall her zu kommen scheint. Wenn sehr große Regenmengen in kurzer Zeit fallen, können rasch Überschwemmungen die Folge sein – durch ansteigende kleine Gewässer, durch eine
überlastete Kanalisation oder durch wild abfließendes Hangwasser. Modellberechnungen zeigen, dass in Zukunft Starkregenereignisse an Häufigkeit und Intensität noch weiter zunehmen werden.

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Vor diesem Hintergrund hat sich die Verbandsgemeindeverwaltung Diez im Jahr 2018 dem Thema Starkregenvorsorge angenommen. „Diese Vorsorge ist eine kommunale
Gemeinschaftsaufgabe, sie berührt die unterschiedlichsten Aufgabenbereiche – unter anderem Planung, Gewässerunterhaltung, Abwasserbeseitigung – und erfordert ein
gemeinsames und koordiniertes Vorgehen“, so Bürgermeister Michael Schnatz.

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Unterstützt durch das Umweltministerium des Landes und das Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge, wollte die Verbandsgemeindeverwaltung die Aufgabenstellung angehen, örtliche Vorsorgekonzepte zu erarbeiten. Zielstellung war dabei das Entwickeln nachhaltiger Strategien zur Vermeidung von Schäden durch Starkregenereignisse und Hochwasser. Hierzu hat die Verwaltung – neben den politischen Entscheidungsträgern in den Gemeinderäten und einer sachverständigen Begleitung auch die örtlichen Feuerwehren, das Technische Hilfswerk, die kommunalen Förster, Energieversorgungsunternehmen, die Fachbehörden der Kreisverwaltung, die Verbandsgemeindewerke und die eigene Verwaltung – vor allem die Bürgerinnen und Bürger einbezogen. Denn neben den Aufgaben der öffentlicher Hand gehören auch die Pflichten und Möglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger zur Vorbereitung auf Extremfälle unbedingt dazu.

Vorsorgekonzepte für Starkregen und Hochwasser an 15 Ortsgemeinden und die Stadt Diez überreicht – auch als Download verfügbar

Zunächst erfolgte eine erste Gefährdungsbeurteilung anhand topographischer Karten, Regendaten und ähnlichen Aufzeichnungen sowie durch Ortsbegehungen in den Gemarkungen. Anschließend fand eine erste Workshop-Runde statt, um einen aktiven Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern, den Handlungsakteuren der oben bereits angesprochenen Institutionen, den Gemeinden und der Verwaltung zu erreichen. Gerade „betroffene“ Bürgerinnen und Bürger konnten ganz wesentlich dazu beitragen, Überflutungsflächen, Fließwege des Wassers sowie Schadensschwerpunkte zu identifizieren.

Bürgermeister Schnatz: „Für die engagierte Teilnahme an den Workshops bedanke ich mich ausdrücklich und sehr herzlich bei allen, die uns unterstützt und auf dem Weg
der Erarbeitung von Vorsorgekonzepten begleitet haben.“ Vorsorgemaßnahmen beruhen grundsätzlich auf einer genauen Analyse vorangegangener Starkregenereignisse und daraus gewonnener Erfahrungen. Auf dieser Grundlage haben das Ingenieurbüro GBi und die Verwaltung eine Gefährdungsbeurteilung jedes Ortes vorgenommen und Maßnahmen zur Verringerung des Risikopotenzials entwickelt.

Hierauf folgten der Austausch und eine Abstimmung mit weiteren Behörden und den Ortsgemeinden, so dass eine gute Grundlage für Lösungsansätze und das weitere Ausarbeiten des Starkregen- und Hochwasservorsorgekonzeptes geschaffen werden konnte. Anfang Oktober wurden schließlich in drei öffentlichen Abschlussveranstaltung die erarbeiteten Maßnahmenlisten und -pläne mit den dazugehörigen Prioritätenlisten für die 15 teilnehmenden Ortsgemeinden und die Stadt Diez der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Vorsorgekonzepte wurden schließlich dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität zur Zustimmung und Freigabe vorgelegt, beides liegt nunmehr vor.

Schnatz weiter: „Selbst die beste Planung und Vorbeugung kann keine absolute Sicherheit gewährleisten. Aber mit einem planvollen Vorsorgekonzept und bereits durch
die Kombination vieler kleiner Maßnahmen können wir gemeinsam erreichen, große
Schäden abzuwenden.“ Den 15 beteiligten Ortsgemeinden und der Stadt Diez wurde nunmehr ein jeweils maßgeschneidertes Vorsorgekonzept übergeben. In den Konzepten sind zahlreiche Einzelmaßnahmen beschrieben, davon einige in kommunaler Zuständigkeit, die übrigen Maßnahmen dienen einer privaten Vorsorge.

Alle 16 Konzepte stehen unter www.vgdiez.de/starkregen als *.pdf-Datei zur Verfügung. Bei Fragen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs 3 der Ver-
bandsgemeindeverwaltung gerne zur Verfügung.

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In der Lahn versunkenes Boot erfolgreich geborgen!

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Foto: Verbandsgemeinde Diez

DIEZ Infolge von Hochwasser auf der Lahn war Anfang Januar ein Boot von seiner Anlegestelle zunächst auf den Lahnradweg geschwemmt worden und dort liegengeblieben – kurz darauf jedoch war es infolge von sturmbedingtem Wind und Wellengang wieder in die Lahn zurück gespült worden und ist dort schließlich versunken.

Am 23. April gelang dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt die Bergung. Das Boot war zwar nicht mehr zu sehen, aber es war an einem dicken Tau befestigt und ist während der zurückliegenden Wochen glücklicherweise an Ort und Stelle geblieben.

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Zunächst kamen Taucher zum Einsatz, um zu prüfen, in welcher genauen Position sich das Boot befindet. Mit luftgefüllten Hebesäcken wurde dem Boot dann der nötige Auftrieb verschafft und es gelang schließlich mit Unterstützung durch den Schwimmgreifer „Greif“ vom Wasser- und Schifffahrtsamt Koblenz, es wieder an die Wasseroberfläche zu bringen. Ganz offensichtlich ist der Rumpf unbeschädigt geblieben und das Boot war zumindest noch soweit schwimmfähig, dass es vom Schwimmgreifer bis in den Diezer Hafen gezogen werden konnte. Der Leiter der Außenstelle des WSA in Diez, Bernd Lambertus, war mit dem Verlauf der Bergungsarbeiten sehr zufrieden, auch wenn die Aktion deutlich mehr Zeit in Anspruch nahm als vorgesehen.

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Ob das Boot noch aus eigener Kraft fahren kann, ist unklar – der Motor dürfte nach so langer Zeit unter Wasser defekt sein. Die Kosten für die Bergung hat eigentlich der Bootseigentümer zu tragen. Dieser ist zwar bekannt, aber derzeit nicht ausfindig zu machen.

In der Lahn versunkenes Boot erfolgreich geborgen! | Foto: Verbandsgemeinde Diez
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So geht Gemeinschaft: Die Jugendfeuerwehr in Dessighofen

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DESSIGHOFEN Viele Sportvereine in der Region beklagen Nachwuchsmangel. In Zeiten virtueller Realität mit Handys und Spielekonsolen, rückt die gemeinschaftliche Freizeitgestaltung immer mehr in den Hintergrund. Nicht so bei der Jugendfeuerwehr in Dessighofen. Sieben junge Menschen im Altern von 10 bis 16 Jahren treffen sich regelmäßig mit den Jugendwart Daniel Schaab und dem Jugendgruppenleiter Luca Bingel zu Aktivitäten und Übungen rund um die Feuerwehr. Mitten drin der Dornholzhäuser Wehrführer Florian Schmidt, der ebenfalls die Jugend rund um Dessighofen, Schweighausen, Geisig, Oberwies und Dornholzhausen mitbetreut.

Dabei geht es nicht nur um spannende Erfahrungen mit dem schweren Gerät, sondern auch um gemeinsame Zeit bei Ausflügen oder auch einmal bei Vorführungen des Erlernten mitten im Dorf. Nachwuchssorgen rund um die Jugendfeuerwehr Dessighofen? Immerhin sind fünf der sieben Kinder und Jugendlichen weiblich. Und dennoch brauchen auch die kleinen Gemeinden zukünftige, neue Feuerwehrleute. Dafür wurde jetzt eine Fahrzeugshow organisiert, bei dem die Kleinsten so einiges Wissenswertes zu den ehrenamtlichen Helfern erfahren durften.

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Die Neugierde beim Nachwuchs wurde geweckt und erste Neumitglieder gewonnen. Dabei ist schon die Jugendfeuerwehr, ähnlich wie beim erwachsenen Pedanten, viel mehr als nur eine Interessengemeinschaft oder ein gemeinsames Hobby. Es ist schon bei den Jugendlichen ein Treff weit über die Feuerwehr hinaus. So beginnen Freundschaften für lange Zeit oder sogar für ein Leben lang. Das hat etwas.

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Wehrleiter der VG Nastätten legt Amt nieder: Schwere Vorwürfe gegen mehrere Wehrführer!

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Foto: BEN Kurier

NASTÄTTEN Der Nastätter Wehrleiter Stephan Allmeroth hat seinen Abschied zum 30. Juni 2024 bekannt gegeben. Gerne hätte er seine volle Amtszeit beendet, doch die Ereignisse der vergangenen Monate ließen ihn umdenken Aus einem uns vorliegenden Schreiben des Wehrleiters Allmeroth an die Verbandsgemeinde Nastätten geht hervor, dass an einem Konzept für den Fahrzeugbedarfsplan gearbeitet wurde, der in der letzten Sitzung des Arbeitskreises im erarbeiteten Planstand den politischen Vertretern vorgestellt wurde.

Laut Stephan Allmeroth soll es im Anschluss eine Entwicklung gegeben haben, die er als Wehrleiter nicht vertreten kann. Er schreibt an die Verbandsgemeinde: »Hinter meinem Rücken fanden Gespräche von zwei bis drei Wehrführern aus dem Arbeitskreis mit politischen Vertretern statt, mit dem Ziel die im Arbeitskreis demokratisch und mehrheitlich beschlossene Empfehlung in eine andere Richtung zu lenken. Eine solche intrigante Vorgehensweise ärgert mich maßlos und ist ebenso keine gute Entwicklung, wie die nicht vorhandene Gesprächsbereitschaft dieser Kameraden.«

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Weiter teilt er mit: »Diese Entwicklung, mit einem fehlenden Rückhalt für die Wehrleitung und der immer persönlicher werdende Verlauf, haben in mir diesen Entschluss reifen lassen, dass solch ein arbeitsintensives Ehrenamt wie das des Wehrleiters, ohne die Basis einer vertrauensvollen, wertschätzenden Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist. Dies ist daher mit meiner persönlichen Lebenseinstellung nicht mehr vereinbar! Gerne hätte ich mich persönlich von Euch verabschiedet, jedoch wurde meiner Forderung nach einer Wehrführerdienstversammlung zur Aussprache in diesem Thema, nicht stattgegeben.

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Für die Zukunft würde ich mir für das doch so wichtige Ehrenamt Feuerwehr wieder mehr Zusammenhalt und Kameradschaft wünschen. Die heutige Ellenbogenmentalität und das egoistische Verhalten (Kirchturmdenken) dürfen hier keinen Platz finden, der Blick muss auf die gesamte Feuerwehr der Verbandsgemeinde gerichtet werden, um alle gleichermaßen nach vorne zu entwickeln. Denn nur gemeinsam bekommen wir die in der Zukunft folgenden Herausforderungen, als eine Feuerwehr gemeistert. Ihr werdet mich auch künftig in der Feuerwehr der VG Nastätten antreffen, jedoch wieder in der Mannschaft! Denn diese Leidenschaft Feuerwehr ist und bleibt die richtige Entscheidung, seine Freizeit sinnvoll für seine Mitmenschen einzusetzen.«

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