Lahnstein
Schlittenfahrt am Bernche
LAHNSTEIN Vor 65 Jahren: Kastenschlittenfahren am „Bernche“ Allerheiligenbergstraße
LAHNSTEIN Die derzeitigen Wetterverhältnisse lassen ältere Mitbürger von ihren Rodelerlebnissen als Jugendliche schwärmen. In Niederlahnstein lockte Anfang und Mitte der 1950er Jahre die noch wenig frequentierte Allerheiligenbergstraße von hoch oben, wo das Gefälle am größten ist, hinunter bis zum „Brückelchen“ unterhalb des Friedhofs als Schlittenbahn.
Nach Schulschluss waren hunderte von Kindern und auch Erwachsenen mit ihren Schlitten unterwegs. Die „Profis“ hatten schwere handgefertigte Kastenschlitten aus stabilem Eichenholz, die alleine schon bis zu 50 kg wogen und je nach Länge von zwei oder drei Jugendlichen besetzt sein konnten.
Kastenschlittenfahren am „Bernche“, Allerheiligenbergstraße
Der Ur-Niederlahnsteiner Heinz Born hat noch einen solchen selbstgebauten Kastenschlitten aus dem Jahr 1955 aufbewahrt. Born erinnert sich: Gestartet wurde je nach Zustand der Bahn: Anfänger und Kinder im noch nicht schulpflichtigen Alter starteten meist am „Kellerchen“ (Stollenbunker oberhalb des Friedhofs) oder bei den „Drei-Tannen“ (Treppenaufgang zur evangelischen Kirche), etwas Mutigere am „Billchen“ (oberhalb der Kurve) oder ab „Tells Greta“, einer Waldschenke bei der Weggabelung zwischen den Straßen Im Lag bzw. Am Allerheiligenberg.
Die Profis begannen meist hoch oben am Wasserbehälter. Hier war das Gefälle noch gering, aber vom „Billchen“ an ging es steil bergab. Oft geriet schon hier der schwere Kastenschlitten aus der Bahn, denn bis zur Kurve am Eingang der Kleinen Hohl war der Weg damals noch nicht geteert, Schottersteine ragten aus dem hartgefrorenen Schnee und brachten den Schlitten außer Kurs. Nicht wenige landeten deshalb zuerst mal an der Mauer zur „Kleinen Hohl“.
War dieses Hindernis überwunden, dann begann der aufregendste Teil der Fahrt. In rasantem Tempo ging es nun auf die „Drei-Tannen“ zu. Hier standen stets besondere „Warnposten“, welche mit „En Kaste!!!“ weithin schallend die bevorstehende Ankunft eines schweren Kastenschlittens ankündigten. Das war das höchste Alarmzeichen für jüngere Kinder mit ihren zerbrechlichen Rodelschlitten unverzüglich die Bahn zwischen den „Drei-Tannen“ und dem „Brückelchen“ zu räumen.
Und dann kamen sie an, mit hochroten Gesichtern vom eiskalten Fahrtwind, die Zähne zusammengepresst und mit starrem Blick die gefährlichste Stelle der ganzen Bahn, auf die Querrinne kurz vor dem Eingang zum Friedhof. Der Schlittenführer hielt mit beiden Händen eisern eine lange schwere Bohnenstange im Griff, hiermit wurde der „Kasten“ gesteuert. Der Schlitten hatte eine unheimliche Fahrt mit seinen über vier Zentnern (einschließlich Besatzung). Wehe, wenn ein anderer Schlitten ihm in die Quere gekommen wäre.
Dann der dramatische Augenblick: Ein Schrei des Schlittenführers „Festhalle!“ Die Beifahrer umklammerten dann den schweren Kastenschlitten in einer kleinen Griffausbuchtung mit aller Macht. Dann ein gewaltiger Satz, oft bis zu eineinhalb Meter hoch und bis zu zehn Meter weit. Der Schlitten musste während des Flugs ausbalanciert werden, auch das anschließende knallharte Aufsetzen auf der hartgefrorenen Bahn. Wer hier nicht richtig „festgehalten“ hätte, dem wäre der Schlitten mit Wucht unter dem Hintern weggerissen worden und man wäre steuerlos gegen ein Hindernis geprallt.
Bei Beerdigungen war das „Bernche“ von der Leichenhalle in der Bergstraße bis zum Friedhof mit scharfkantigen Schlacken bestreut. Das hatte zur Folge, dass ein manchmal mit 70 bis 80 km/h hinunterkommender „Kasten“ durch die Schlacken auf nur einige Meter abrupt gebremst wurde.
Durch die Fliehkraft wurden die Fahrer regelrecht vom Schlitten hinuntergerissen, purzelten durcheinander und zogen sich nicht selten schwere Schleif- und Schnittwunden zu. An Sonn- und Feiertagen fuhren Klein und Groß oft bis in die späte Nacht hinein. Wenn die Bahn allmählich zu stumpf wurde, wurde sie „nach Betriebsschluss“ per Gießkanne mit Wasser aus der Quelle im „Kellerchen“ und aus dem Wasserbecken der Gärtnerei Knoche wieder spiegelglatt gemacht, um das Tempo und damit den Reiz der Gefährlichkeit zu erhöhen.
Natürlich ging es nie ohne kleinere Unfälle ab: In dem nahe gelegenen Krankenhaus in der Bergstraße war man alljährlich schon darauf vorbereitet.
Lahnstein
700 + 1: Das Carneval Comité Oberlahnstein enthüllt Motto für die Kampagne 2025
LAHNSTEIN Das Carneval Comité Oberlahnstein (CCO) hat das Motto für die kommende Kampagne 2025 präsentiert: „700 + 1 feiert unsere Stadt – Heimatliebe und Fassenacht“. Ein Jahr nach dem 700-jährigen Stadtjubiläum verknüpft das Motto die stolze Geschichte der Stadt mit der bunten Tradition des Karnevals und schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Auch in diesem Jahr dürfen die Lahnsteiner und ihre Gäste gespannt sein, was das CCO auf die Beine stellen wird.
Bereits in der Vergangenheit hat der Verein eindrucksvoll gezeigt, wie gut es ihm gelingt, Brauchtum und Moderne zu verbinden und ein Fest für alle Generationen zu schaffen. Mit dem diesjährigen Motto unterstreicht das CCO nicht nur die enge Verbundenheit zur Stadt, sondern auch den Wert des Ehrenamts. In Lahnstein, so betont das CCO, sei es das Zusammenspiel vieler Vereine und freiwilliger Helfer, die gemeinsam daran arbeiten, kulturelles Leben zu fördern und für die Zukunft zu bewahren.
Zahlreiche Veranstaltungen, darunter die bunten Umzüge und die beliebten Trockensitzungen, werden das Motto aufgreifen und Geschichte sowie Humor verschmelzen lassen. So freut sich Lahnstein auf eine fröhliche und heimatverbundene Karnevalssession, die ganz im Zeichen der Tradition steht.
Lahnstein
Vollsperrung: Arbeiten an B260 bei Friedrichssegen werden bis Juni 2025 andauern
FRIEDRICHSSEGEN Der Landesbetrieb Mobilität Diez teilt mit, dass die Bauarbeiten zur Sanierung der Bundesstraße B260 zwischen der Brücke Friedrichssegen und Fachbach Oberau ab 05. November beginnen werden.
Bereits ab Montag, den 04. November wird die Beschilderung der B260 aufgebaut, so dass die Bundesstraße für den Durchgangsverkehr im Laufe des Nachmittags gesperrt wird. Nachdem der erste Bauabschnitt bereits im Jahr 2023 fertiggestellt wurde, werden nun die bereits mehrfach angekündigten Arbeiten zwischen der Brücke Friedrichssegen und Fachbach fortgeführt.
Im zweiten Bauabschnitt werden zunächst bis Ende des Jahres Versorgungsleitungen der Syna zwischen Friedrichssegen und der Bushaltestelle Miellen verlegt. Der Straßenbau wird einschließlich der Restarbeiten des ersten Bauabschnittes ebenfalls bis zur Bushaltestelle fertiggestellt.
Der Ortsteil Oberau, sowie die Bushaltestelle Miellen, bleiben aus Richtung Bad Ems bis Ende des Jahres erreichbar. Die Fahrpläne der entsprechenden Bushaltestellen werden dementsprechend angepasst und durch den Betreiber mitgeteilt.
Anfang Januar werden bei geeigneter Witterung die Arbeiten der Syna bis nach Fachbach fortgeführt. Zudem beabsichtigen die Verbandsgemeindewerke Bad Ems – Nassau die Wasserleitung innerhalb der Ortsdurchfahrt Oberau bis nach Fachbach zu erneuern.
Für den Straßenbau, wird die vorhandene Fahrbahn ca. vier Zentimeter stark abgefräst und durch Aufbringen einer neuen acht Zentimeter starken Asphaltbinderschicht und einer vier Zentimeter starken Asphaltdeckschicht verstärkt.
In den Bereichen bei denen Randeinfassungen vorhanden sind, wird der neue Asphalt durch ein voriges zwölf Zentimeter starkes Fräsen höhengleich eingebaut. Die Bushaltestelle Miellen und der Ortsteil Oberau werden im weiteren Verlauf der Baumaßnahme, lediglich aus Richtung Lahnstein erreichbar sein.
Genaueres wird Ihnen vorab in einer weiteren Pressemitteilung mitgeteilt. Die Sanierung der Fahrbahnbefestigung der B260 ist im Hinblick der zahlreichen Schäden und der damit verbundenen Verkehrssicherheit dringend erforderlich.
Aufgrund der komplexen Arbeiten und der geringen Fahrbahnbreiten kann die Baumaßnahme lediglich unter Vollsperrung ausgeführt werden. Um bei geeigneter Witterung, die Arbeiten Anfang des Jahres fortführen zu können, bleibt die Bundesstraße zwischen den Jahren für den Durchgangsverkehr voll gesperrt.
Je nach Witterung werden die Arbeiten an der Bundesstraße B260 bis Ende Juni 2025 andauern. Der überregionale Verkehr wird in dieser Zeit über die Bundesstraße B261 (Denzerheide) und die B49 umgeleitet.
Gesundheit
Damit Kinder nicht fallen: Der Kinderschutzdienst der Caritas Westerwald – Rhein-Lahn
RHEIN-LAHN In ihrer Serie »Erzähl doch mal«, sprach Anja Schrock, mit einer Spende im Gepäck des BGM-Netzwerk Rhein-Lahn, mit dem Kinderschutzdienst der Caritas Westerwald und Rhein-Lahn-Lahn. Gerade der Kinderschutzdienst erfüllt eine gewichtige Rolle für den Schutz der Kleinsten.
Jugendliche und Kinder können sich in der Not direkt an den Kinderschutzdienst wenden. Oftmals sind es jedoch Eltern, Lehrer, Mitarbeiter einer Kindertagesstätte oder Verwandte, die den Kontakt herstellen. Der Kinderschutzdienst der Caritas berät und hilft, wenn Kinder geschlagen oder beschimpft werden oder sexuelle Übergriffen ausgesetzt sind. Auch eine Verwahrlosung kann der Grund sein, weshalb der Kinderschutzdienst zur Stelle ist. Manchmal sind es aber auch viel kleine Probleme, denn gerade der Kummer der Kleinsten ist für die Betroffenen anders zu bewerten als die eines Erwachsenen.
Doch auch Eltern, die aus Hilflosigkeit schlagen und aus der Spirale herauswollen, setzen sich mit dem Kinderdienst in Verbindung. Im Allgemeinen geht um Beratung, Begleitung, Stabilisierung und Unterstützung. Dazu gehört die Präventionsarbeit genauso, wie den Betroffenen über mögliche Traumata hinwegzuhelfen. Kein einfaches Thema und dennoch ist es gerade deswegen wichtig, dass Kinder eine Anlaufstation haben. Über die Rufnummer 026021-9208 – 67 oder 68 kann man direkt mit dem Kinderschutzdienst sprechen. Ansonsten erreicht man die Mitarbeiter der Caritas auch per Mail unter kinderschutzdienst-rl@cv-ww-rl.de
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