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Discounter oder Supermarkt? Neu gestalteter LIDL in Nastätten – Bürgermeister Marco Ludwig sitzt an der Kasse

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NASTÄTTEN In den 80er Jahren gab es in den typischen Discountern etwa 500 bis 800 Artikel. Dazu glänzten die günstigen Filialisten durch Tristesse. Ansprechend war etwas anderes. Aber sie waren günstig und für viele Verbraucher die erste Anlaufstelle für den Wocheneinkauf. So manch einer schämte sich mit einer LIDL oder ALDI Tüte durch die Stadt zu gehen. All dieses hat sich längst geändert. Beim Discounter einzukaufen ist schick und zu einem Statement geworden.

Deutschlandweit betreibt die Edeka Tochter Netto (4229) die meisten *Discounterfilialen gefolgt von ALDI (4159), LIDL (3226), der Rewe Tochter Penny (2172) und Norma (1326). Weltweit ist LIDL mit rund 11.000 Filialen die größte Supermarktkette. Auch wenn sich die Schwarz Gruppe zum Umsatz her gerne ausschweigt, war 2021 laut Business Insider zu erfahren, dass LIDL den Konkurrenten ALDI vom Wachstum her erstmalig eingeholt haben soll. Doch kommen wir einmal zurück auf den neu gestalteten Discounter im Blauen Ländchen.

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Wir waren bei 500 bis 800 Artikel in den 80er Jahren. Die Öffnungszeiten endeten meist in der Woche um 19 Uhr und Samstags bereits gegen 13 Uhr. Kaum vorstellbar in der heutigen Zeit. Ein LIDL Markt der neuesten Generation führt rund 4400 Einzelartikel. Davon sind rund 75 Prozent Eigenmarken. Der Rest sind Markenartikel. Viele glauben, dass LIDL von dem Discounter ALDI so einiges abgekupfert hätte doch wer sich die Geschichte einmal genauer ansieht, wird sich wundern. Die ALDI Geschichte beginnt 1913 mit der Eröffnung eines Tante Emma Ladens in Essen. 1962 begann die Erprobungsphase im Discounterbereich. Eigentlich war die Idee aus der Not geboren. Die ALDI Filialen hatten seinerzeit eine Größe von etwa 150 bis 200 Quadratmeter. Heute kaum noch vorstellbar. Für ein Vollsortiment reichte das nicht aus. Und somit war die Idee des Discounters geboren mit einem beständigen Kernsortiment.

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Nastättens Bürgermeister Marco Ludwig setzte sich an die LIDL Kasse – Ergebnis: 1000 EUR für die Freiwillige Feuerwehr

LIDL startete 1930 mit der Gründung der LIDL & Schwarz KG in Neckarsulm. Noch heute befindet sich dort die internationale LIDL Zentrale. 1973 wurde der erste Discountermarkt in Ludwigshafen. Zur Namensgebung LIDL gibt es eine nette Anekdote. Zwar gab es den Namen bereits in der Firmenbezeichnung aber das Unternehmen wollte sich dauerhaft absichern. So kaufte man dem Berufsschullehrer und Kunstmaler Ludwig Lidl für 1000,00 DM die Namensrechte ab. Die nicht annehmbare Alternative wäre der Name Schwarzmarkt gewesen.

Der Gründer Josef Schwarz starb 1977 im Alter von 74 Jahren. Dieter Schwarz übernahm den Lebensmittelgroßhandel LIDL & Schwarz KG. Die Firmenaktivitäten wurden aufgeteilt auf die Bereiche Discountmärkte (Kleinfläche) und dem Vollsortimenter Kaufland (Großfläche).

Doch was heißt eigentlich Kleinfläche? In den 80er Jahren verfügten die Discounter meist über Verkaufsflächen von 400 bis maximal 800 Quadratmetern. Heute gibt es Filiale die deutlich über 1500qm haben. Nastätten verfügt immerhin über eine beachtliche Fläche von 1300 Quadratmetern. Das hat nicht mehr gemein mit den aniquirierten Märkte der 80er Jahre. Ganz neu errichtete Filialen, wie in Lahnstein, lassen erahnen, wie die Zukunft der Discounter aussehen könnte.

Wer den neuen Markt in Nastätten betritt, wird ein wenig irritiert sein. Üblicherweise waren alle Märkte bei ALDI und LIDL gleich aufgebaut. Man kam herein und wusste genau wo man den gewünschten Artikel finden würde. Das ist nun vorbei. Wenn sie einen neu gestalteten LIDL Discounter betreten, werden sie von einer großen Obstheke empfangen. Diese ist sehr ähnlich aufgebaut wie in einem Supermarkt. Abgepacktes Gemüse? Die Zeiten sind vorbei. Vielfach können sie ihr loses Obst usw. im Wagen mitnehmen. Wiegen brauchen Sie nichts mehr. Das Ambiente im Eingangsbereich ist hochwertig. Von engen Gängen oder erdrückender Deckentiefe im grellen Neonlicht ist nichts mehr ersichtlich. Sie lieben Wein? Auch da hat sich einiges getan. Kennen Sie das noch von früher? Mitarbeiter nannten es “Pappe ziehen.”  Mit einem Teppichmesser wurden die Kartons aufgeschnitten und fertig war die Präsentation. Auch das ist Geschichte. Wer die Spirituosenabteilung betritt, trifft auf ein designtes Weinregal mit hochwertigen Ablagen. Wüsste man nicht, dass man in einem Discounter wäre, könnte man glauben in der Winzermanufaktur zu stehen. So wird einem direkt das Gefühl vermittelt, einen hochwertigen Wein kaufen zu können. Da fehlt eigentlich nur noch die Weinprobe oder wenigstens eine kleine Verköstigung mit einem Stück Käse und einem guten heimischen Riesling.

Verkäuferkittel? Das ist Geschichte! Heute sehen die Verkäufer in den Discountern wie sportliche Polospieler aus

Apropos Käse. Ist Ihnen da etwas aufgefallen? Natürlich findet man noch jede Menge folierte Artikel. Da der 500 Gramm Gouda oder die Scheiben Leerdammer. Direkt daneben sind Körbe mit hochwertigen Käse einzeln ausgepreist. Genauso liegt es auch in einer Käseabteilung nahe einem Supermarkttresen. Ob diese mit den Angeboten aus Verbrauchermärkten mithalten können? Ja. Absolut. Mit der neuen Präsentation wird die Wertigkeit des Produktes in den Mittelpunkt gerückt. Nicht schlecht.

Auch die Kühltheken haben sich geändert. Bücken ist out. Nun finden sich zahlreiche Standregale im markt wo das Sortiment ausgepackt präsentiert wird. Einen Unterschied zum Supermarkt ist kaum noch erkennbar. Nicht zu vergessen das Regal mit Backwaren. Ob das alles so gut ist? Was ist eigentlich mit unseren Bäckern. Das Handwerk stirbt aus. Preislich konkurrenzfähig zu den Discountern können sie nicht produzieren. Für die Verbraucher ist das Angebot natürlich ein gewinn. Brötchen gab es früher nur sonntags. Das war so ein Highlight der Deutschen. Heute kann sich das Backprodukt jeder leisten. Ein warmes Weizenbrötchen** für 15 Cent. Unfassbar. Und das ganze noch hochwertig präsentiert. Vorbei sind die Zeiten der zehn Landbrotscheiben für die Arbeit. Längst erhalten sie ein Angebot von Kürbiskern bis hin zum Roggenmischbrot. Alles frisch aus dem Automaten. Schneiden 30 Cent beim Bäcker? Auch das ist schon lange Geschichte. In jedem LIDL finden sie eine Schneidemaschine die einfach zu bedienen ist.

 Kaum einer reagiert so schnell auf Marktveränderungen wir die Discounterriesen LIDL und ALDI. Trends werden frühzeitig erkannt und umgesetzt. Der Kunde bekommt das, was er sich wünscht. Vegane Produkte haben schon lange Einzug in die Regale der Filialisten gefunden. Alleine LIDL führt über 450 Artikel in dem Segment. Zusätzlich gibt es rund 450 Bioprodukte und 30 Fairtrade-Artikel.

Dazu kommen noch die zahlreichen Aktionswaren. Eine Bohrmaschine oder lieber einen Whirlpool? Nichts was es nicht gibt in den Discountern. Schuhe, Textilien, Schreibwaren usw. Das Sortiment wechselt jede Woche. Und mal ganz ehrlich: Schauen sie nicht in die Prospekte hinein? Klar. Machen fast alle. Mal sehen was LIDL oder ALDI zu bieten haben. Dort vielleicht ein neues Notebook oder doch lieber den nachgemachten Thermomix?

Die Erwartungen der Käufer an die Discounter sind hoch. Ein Kauferlebnis endet nicht mit dem günstigen Preis sondern beginnt mit einem ansprechenden Ambiente. Gelungen ist dieses sicherlich beim LIDL in Nastätten und die Kunden werden sich schnell an die neuen Verkaufsplätze gewöhnen. Mittlerweile sind die Märkte von LIDL und ALDI zu Vollsortimentern geworden. Einzig die Anzahl der angebotenen Artikel unterschiedet sie noch von den heute üblichen Verbrauchermärkten. In einem REW oder EDEKA erwartet sie ein Angebot von 15.000 bis 18.000 Artikel. 10 verschiedene Sorten Chips und mehr sind Normalität. Im Discounter reichen zwei Sorten aus. Und dennoch finden sich dort alle Artikel eines Vollsortimenters. Früher war es üblich, nach dem Einkauf bei LIDL oder ALDI, noch in die Drogerie zu gehen oder vielleicht dem hiesigen Obstladen bzw. Bäcker. Das kann man sich heute sparen.

Und ja, da war noch etwas. Ein Bürgermeister der zur Wiedereröffnung an der LIDL Kasse für den guten Zweck kassierte. 1000 EUR waren das Ergebnis seiner Arbeit für die Freiwillige Feuerwehr in Nastätten. So gibt es jetzt zahlreiche Gewinner im Blauen Ländchen. Die Verbraucher und die bedachten Ehrenamtler.

*2020

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Kunst am Kasten: Jugendliche verschönern Ortsnetzstation in Nastätten

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Foto: Hans Reimann | Süwag

In Nastätten gibt es ein neues Kunstwerk zu bestaunen: Gemeinsam mit dem Frankfurter Künstler Jan-Malte Strijek haben Jugendliche des Jugendhauses Hahnenmühle einer Ortsnetzstation der Syna GmbH, Netztochter der Süwag Energie AG, einen neuen Look verpasst. Der sieht nicht nur gut aus, sondern greift auch die Geschichte und das Wappen der Stadt Nastätten auf.

Die Ortsnetzstation steht in der Oranienstraße, direkt gegenüber vom Jugendhaus. Das Gebäude leistet für die Versorgungssicherheit der Bürgerinnen und Bürger vor Ort einen wichtigen Beitrag, ist aber von außen gesehen eher unauffällig. Das ist jetzt allerdings anders, denn auf Einladung der Syna hat der Künstler Jan-Malte Strijek mit den Jugendlichen des Jugendhauses die Ortsnetzstation verschönert. An zwei Tagen gab es für die Jugendlichen nicht nur wertvolle Tipps des bekannten Künstlers, sondern sie hatten auch die Gelegenheit, ihre direkte Nachbarschaft künstlerisch mitzugestalten.

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Thematisch beschreibt das Kunstprojekt die Geschichte von Nastätten als Blaufärberstadt, gerade der Flachs spielt eine prominente Rolle. Aber auch das Stadtwappen findet sich wieder: Eifrige Bienen verwiesen auf die bedeutsame Honigproduktion in der Region. Das neue Design der Ortsnetzstation macht Marc Ringelstein, Kommunalmanager der Syna, sichtlich stolz: „Ich freue mich, dass wir mit der neu gestalteten Station zu einem lebenswerten Nastätten beitragen können.“ Das bestätigt auch Anke Sorg, erste Beigeordnete der Stadt Nastätten: „Die Station ist wirklich sehr schön gestaltet und ein echter Blickfang. Es ist außerdem eine tolle Anerkennung für die Kinder und Jugendlichen, die sich selbst kreativ einbringen durften.“ Und Georg Peiter, erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Nastätten, ergänzt: „Ich bin begeistert, was die Kinder und Jugendlichen in den zwei Tagen gelernt und umgesetzt haben. Davor kann man nur den Hut ziehen.“ Genauso erfreut zeigt sich auch Landrat Jörg Denninghoff: „Ich kenne bemalte Stationen aus anderen Städten. Dass wir so eine schön gestaltete Station jetzt auch in Nastätten haben, ist großartig.“

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Pure Kreativität in Nastätten: Wenn Kunst auf Handwerk trifft

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Foto: BEN Kurier

NASTÄTTEN Zum fünften Mal fand in Nastätten die gut besuchte Veranstaltung »Kunst trifft Handwerk« statt. Für die Initiatorin Ursula Näther ist das Event eine Herzensangelegenheit und ein Zeichen der Kreativität des Rhein-Lahn-Kreises. Recht hat sie. Auch wenn die Kunst immer im Auge des Betrachters anders bewertet wird und erscheint, so zeigten die Aussteller im Herzen des Blauen Ländchens, dass Unmögliches durchaus möglich sein kann. In einer auf dem Boden gezeichneten Landschaft wurde es schnell dreidimensional, sobald der Betrachtungswinkel geändert wurde.

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Am nächsten Stand finden sich fotorealistische Zeichnungen auf Holzresten, die der Rhein angespült hatte. Etwas weiter gab es Schmuckketten aus Papier, die niemand als solches identifiziert hätte und Olga Geihsinger begeisterte mit Bildern im urbanen Sketiching Stil. Natürlich gehören auch schrille Objekte in den Bereich der Kunst. Da darf es auch einmal die Gießkanne mit der mahnenden Botschaft sein. Das ist allesamt große Kunst, doch auch das handwerkliche Geschick bleibt nicht außen vor.

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Zu sehen gab es beeindruckende Metallarbeiten und Schnitzereien. Zwangsläufig verharrten die Besucher an den Ständen und betrachteten die einzelnen Werke. Nicht selten verbarg sich hinter einem vermeintlich offensichtlichen Objekt noch ein Weiteres, dass es zu entdecken galt.

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Während man in Ateliers nur selten die Möglichkeit hat, nach der Intention oder Bedeutung eines Kunstwerks zu fragen, standen sich in Nastätten die Gestalter und Besucher direkt gegenüber. Manchmal ist die Geschichte zum Objekt das fehlende Puzzleteilchen für eine Kaufentscheidung. Die Veranstaltung ist längst kein Geheimtipp merr.  Aus nah und fern reisten die Besucher an, um die Ausstellungsstücke betrachten zu können. Der Rhein-Lahn-Kreis kann große Kunst. Einzig eine Internetpräsenz fehlt, wo man alle Objekte, auch nach einer solchen Veranstaltung, einsehen kann. Vielleicht kommt das irgendwann. Ansonsten heißt es wieder: Kunst trifft Handwerk 2025.

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23.000 Euro Förderbescheid für das Kinocenter in Nastätten übergeben

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Foto: BEN Kurier

NASTÄTTEN Pünktlich zum bundesweiten Kinofest gab es den Förderbescheid für das beliebte Nastätter Lichtspielhaus. Für gerade einmal fünf Euro durfte man am vergangenen Samstag die neuesten Blockbuster vor der großen Leinwand bestaunen. Mindestens 21 Kinos in Rheinland-Pfalz nahmen an der Aktion teil. Mitten drin Ralf Holl mit dem hochmodernen Nastätter Lichtspieltheater. Und zu einer solchen Gelegenheit ließ es sich Professor Dr. Jürgen Hardeck als Staatssekretär im Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration in Rheinland-Pfalz nicht nehmen, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

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Auf der einen Seite gab es den Förderbescheid für das Kinocenter Nastätten, dass zukünftig noch mehr auf regenerative Energien zur Unterhaltung des Gebäudes setzen möchte und auf der anderen Seite schnappte sich der Politiker eine Packung Popcorn, ein kühles Getränk und schon ging er die Stufen hinab in den Kinosaal um sich mit den zahlreichen anderen Besuchern die neueste Avengers Produktion Deadpoool und Wolverine anzusehen. Für den gebürtigen Hachenburger eine willkommene Abwechslung.

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Mit dem Betreiber Ralf Holl freuten sich der Nastätter Bürgermeister Marco Ludwig und die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Rhein-Lahn. »Unser Kinobetreiber Ralf Holl ist immer engagiert und am Fortschritt interessiert. Eine gute Investition«, teilt das Stadtoberhaupt mit.

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»Ich finde es richtig klasse, dass sich der Ralf Holl so für die Umwelt und die Energieeinsparung einsetzt«, ergänzt Tanja Steeg. Wer das Kinocenter Nastätten einmal bei Kaffee und Kuchen erleben möchte, hat dazu bereits an diesem Mittwoch und Donnerstag die Gelegenheit dazu. Von 15 Uhr bis 16 Uhr 30 darf man gemütlich bei einem Plausch den Nachmittag genießen, bevor Abends die herrliche Komödie “Was ist schon normal” aufgeführt wird.

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