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VG Loreley

75 Jahre Grundgesetz: Feierlichkeiten auf der Marksburg in Braubach

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BRAUBACH Am 23. Mai wird das Grundgesetz in Deutschland 75 Jahre alt. An dieses wegweisende Ereignis erinnerte der rheinland-pfälzische Verfassungsgerichtspräsident Professor Dr. Lars Brocker auf der Marksburg oberhalb von Braubach. Eingeladen hatte der Loreley Verbandsbürgermeister Mike Weiland. »Die Würde des Menschen ist unantastbar«, so beginnt das Grundgesetz in Deutschland. »Der Mensch steht im Mittelpunkt. Nicht der Deutsche, der Christ, der Heterosexuelle oder der Nichtbehinderte. Einzig der Mensch steht im Mittelpunkt. Wir müssen alles dafür tun, dass nicht rechtsextreme oder andere Extremisten in die Verantwortung kommen könnten«, führt der Landtagsabgeordnete Roger Lewentz aus.

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Mitorganisiert hat die Veranstaltung das Wilhelm-Hofmann-Gymnasium aus St. Goarshausen. Gerade jungen Menschen sind in der Verantwortung, dass das Grundgesetz wehrhaft bleibt und nicht aufgeweicht wird. „Beim deutschen Grundgesetz stehen die Menschenrechte an erster Stelle. Das ist nicht üblich auf der ganzen Welt“ teilt der 12.-Klässler Ricardo Tönges mit. »Es ist wichtig, dass das Bewusstsein zum Grundgesetz nicht nur in die Großstädte gehört, sondern auch in alle kleinen Gemeinden«, spricht der rheinland-pfälzische Verfassungspräsident Prof. Dr. Lars Brocker.

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Vielfach stellt sich die Frage nach der Wehrhaftigkeit des Grundgesetzes. Dabei ist es der Text, auf dem die deutsche Freiheit fußt und die mittlerweile immer häufiger von innen heraus versucht wird, anzugreifen. Die Hüter des Grundgesetzes sind die Verfassungsrichter der Länder und des Bundes. Es ist kein statischer, sondern flexibler Gesetzestext, der sich der Gegebenheit angepasst hat. Seit 1949 wurden durch über 60 Änderungsgesetze insgesamt 200 Grundgesetzartikel geändert. 83 Artikel blieben unverändert. Siebenmal wurden Grundrechtsabschnitte verändert.

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In Stein gemeißelt war das Grundgesetz nie. Es gibt lediglich eine Ewigkeitsklausel, die in Artikel 79 Absatz 3 besagt, dass eine Änderung dieses Grundgesetzes, durch welche die Gliederung des Bundes in Länder, die grundsätzliche Mitwirkung der Länder bei der Gesetzgebung oder die in den Artikeln 1 und 20 niedergelegten Grundsätze berührt werden, ist unzulässig. Damit wird eine Gleichschaltung zu einem Zentralstaat wie 1933 verhindert. Außerdem darf die Garantie der Menschenwürde nicht angetastet werden oder ein Abbau des Rechtsstaat- oder Demokratieprinzips versucht werden. Alles andere darf durchaus verändert werden.

Das Grundgesetz ist die Garantie für ein freiheitliches Leben in Deutschland

Ohne solche Änderungen gäbe es zum Beispiel keine Bundeswehr. Das sah das ursprüngliche Grundgesetz nicht vor. Seit 1986 gibt es die Notstandsregelungen. Zum Artikel 20, der die demokratischen Prinzipien beschreibt, fügte man einen vierten Abschnitt hinzu der besagte, dass gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Bis 1992 hieß es im Grundgesetz: »Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.« Heute ist das aufgeweicht. Auch die Unverletzlichkeit der Wohnung ist heute in bestimmten Fällen nicht mehr so unverletzlich. Der Umweltschutz spielte 1949 kaum eine Rolle, jetzt findet sich in Artikel 20a ein eigenes Gesetz dafür, dass auch den Tierschutz beinhaltet. 2021 kam der nächste große Versuch, eine Grundgesetzänderung herbeizuführen. Dabei ging es darum, dass Kinderrechte in das Buch mit aufgenommen werden. Am Ende fand sich dafür noch keine Mehrheit.

In dem bedrückenden Film Schindlers Liste sagte der jüdische Buchhalter Izak Stern: „Diese (Namens-)liste bedeutet Leben“. Gleichermaßen ist das Grundgesetz die Garantie für ein freiheitliches Leben in Deutschland, auf das wir uns alle berufen dürfen. Für die Überlebenden des 2. Weltkriegs keine Selbstverständlichkeit. Sie mussten erst lernen und erkennen, dass jeder Mensch den gleichen Wert hat unabhängig seines Geschlechts, Religion, sexuellen Orientierung, Herkunft oder Hautfarbe.

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Heute sollte es eine Selbstverständlichkeit geben. Frauen heiraten Frauen und Männer ehelichen sich mit Männern, das Geschlecht ist nicht mehr nur Mann oder Frau, sondern vielleicht auch divers und die Religionsausübung in Freiheit ist Normalität, wenn denn nicht schon wieder Unbelehrbare versuchen würden an genau diesen Grundrechten zu sägen. Sie werden längst wieder laut. Die Rede ist vom Verbot des Schwangerschaftsabbruchs, Beschneidung des Asylrechts, häuslichen Pflichten der Frauen und keine gleichgeschlechtlichen Ehen und schon gar nicht mit Kindern.

Wehret den Anfängen heißt auch hier die Wehrhaftigkeit des Grundgesetzes stärken. Gerade deswegen freute sich der Loreley-Verbandsbürgermeister Mike Weiland den Festakt in der Marksburg mit den Schülern des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums erleben zu dürfen, denn nach einem Festakt ist vor spannenden Gesprächen mit der jugendlichen Zukunft, die später dafür verantwortlich ist, dass das Grundgesetz beständig bleibt.

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VG Loreley

Schön war es: 100 Jahre Braubacher Winzerfest

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Foto: Markus Fischer
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BRAUBACH Braubach feierte am vergangenen Wochenende sein 100. Winzerfest – und ganz gleich, ob beim stimmungsvollen Fackel- und Laternenumzug, der festlichen Schlüsselübergabe an den Bacchus, dem farbenprächtigen Feuerwerk über dem Rhein und dem großen Festumzug : Die Marksburgstadt zeigte sich von ihrer schönsten Seite.

Schon beim offiziellen Auftakt in den Rheinanlagen wurde deutlich, was dieses Jubiläumsfest so besonders macht: das starke Gemeinschaftsgefühl. „Ein Fest dieser Größe ist nur möglich, wenn viele an einem Strang ziehen – mit Herz, Tatkraft und Begeisterung“, betonte Stadtbürgermeister Günter Goß und dankte ausdrücklich den zahlreichen Helferinnen und Helfern aus den Braubacher Vereinen, dem Arbeitskreis Winzerfest und den vielen ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die das Winzerfest jedes Jahr aufs Neue zum Leben erwecken.

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Ein besonderer Dank galt auch in diesem Jahr den Sponsoren und Spendern, ohne deren Unterstützung ein solches Fest nicht realisierbar wäre. „Hinter den Kulissen arbeiten viele, die man nicht sieht, aber ohne die hier gar nichts laufen würde“, so Stadtbeigeordneter Markus Fischer.

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Dass Zusammenhalt in Braubach mehr als ein Wort ist, zeigte sich bereits am Vorabend des Festes: Als ein Problem mit der Elektrik, die Beleuchtung und viele elektrische Geräte in den Rheinanlagen außer Gefecht setzte, fanden sich innerhalb kürzester Zeit freiwillige Helfer zusammen, um den Schaden zu beheben. „Da packten plötzlich Leute an, die eigentlich längst im Feierabend waren – das war echtes Teamwork“, so Stadtbürgermeister Günter Goß, der als Elektromeister selbst zum Spannungsprüfer griff. „Unser Dank gilt allen, die sich in diesem Jahr wieder so großartig engagiert haben: Vom Bauhof, der Tourist-Information mit unserem tollen Mitarbeiterteam, über die Freiwillige Feuerwehr, den Arbeitskreis Winzerfest, die vielen Gruppen und Vereine, die am Winzerfestumzug teilgenommen haben, bis zu den Standbetreibern, dem Kirmesbetreiber und vielen, vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, aber auch allen Braubacher Gastronomie- und Hotelbetrieben und unserem Weingarten Betreiber, der Familie Klinge“, so Beigeordneter Fischer

Für ein besonderes Highlight sorgte auch in diesem Jahr wieder die Beleuchtung der Rheinanlagen. In stundenlanger Arbeit hatten Ehrenamtliche Lichterketten installiert, Lampen ausgerichtet und damit eine unvergleichlich stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen. „Wenn am Abend die Lichter angeschaltet werden und Musik durch die Rheinanlagen klingt, spürt man, was dieses Fest für Braubach bedeutet“, so Stadtbürgermeister Goß.Neben den großen Programmpunkten wie dem Repräsentantentreffen, der Schlüsselübergabe an Weingott Bacchus, das farbenprächtige Feuerwerk oder dem traditionellen Umzug durch die Altstadt waren es vor allem die vielen kleinen Momente – ein Lächeln, ein Anstoßen, ein Wiedersehen – die das Jubiläumsfest zu einem besonderen Erlebnis machten.

Besonders beliebt war auch diesmal die Kirmes, die in diesem Jahr durch einen neuen Platzmeister betrieben wurde. Die Schaustellerfamilie Rohleder hatte den Kirmesplatz übernommen und so erfreute erstmals seit langer Zeit auch wieder ein Autoscooter die Besucher.

Auch wenn das Wetter nicht hundertprozentig mitspielte, tat das dem Besuch an den Weinständen und auf der Kirmes keinen Abbruch. Bis zum Montag, dem traditionellen Tag der Braubacher, der tagsüber den Kleinsten ein tolles Kinderprogramm bot, bei dem auch der Förderverein der Marksburgschule mit einem Schminkstand aktiv war, feierten wieder viele Braubacher und ihre Gäste aus Nah und Fern ausgelassen bis in den frühen Morgen.


Mit Blick auf das nächste Jahr sind sich alle Beteiligten einig: Das Winzerfest bleibt das Herzstück des Braubacher Veranstaltungskalenders. Oder, wie es Stadtchef Günter Goß treffend formulierte: „Hundert Jahre Winzerfest – und kein bisschen müde!“ (pm Stadt Braubach)

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VG Loreley

Wildschweinschäden in Braubach: Zier- und Obstgärten am Schlierbach zerstört

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Foto: Heinz Scholl
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BRAUBACH In den vergangenen drei Nächten kam es erneut zu erheblichen Wildschweinschäden entlang des Schlierbachs. Betroffen sind mittlerweile nahezu alle Hausanlagen und Gärten, die in jahrzehntelanger Arbeit liebevoll angelegt wurden. Zierbeete, Obstbäume und Gemüsebeete sind nachhaltig zerstört. Viele Anwohner fühlen sich inzwischen nicht nur in ihrem Eigentum, sondern auch in ihrem engsten Lebensraum bedroht.

„Unsere Gärten sind für uns mehr als nur ein Stück Land – es ist Lebensqualität, die hier innerhalb weniger Nächte vernichtet wurde“, heißt es aus den Reihen der Betroffenen. Um das Problem gemeinsam zu besprechen und mögliche Maßnahmen zur Reduzierung des Gefahren- und Schadenspotenzials zu erörtern, laden die Geschädigten nun zu einem Meinungsaustausch ein. Das Treffen findet am Donnerstag, 2. Oktober 2025, um 17 Uhr am Wendehammer in der Schlierbachstraße statt.

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Eingeladen sind neben den betroffenen Bürgern auch Bürgermeister Goß (Stadt Braubach), die Jagdpächter Unkelbach, Seifert und Esser, Vertreter der Kreisverwaltung sowie die Presse. Als Ansprechpartner steht Heinz Scholl (Tel. 0172 655 3082) zur Verfügung. (dk)

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Blaulicht

Jugendfeuerwehr-Aktionstag auf dem Loreley-Plateau begeistert Grundschüler

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Foto: BEN Kurier
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BORNICH Spielerisch die Feuerwehr kennenlernen, spannende Wettbewerbe erleben und gleichzeitig einen unvergesslichen Tag auf dem Loreley-Plateau verbringen: Das war das Ziel des Jugendfeuerwehr-Aktionstags, den die Verbandsgemeinde Loreley gemeinsam mit vielen Partnern am Freitag veranstaltete. Rund 180 Schülerinnen und Schüler aus sechs Grundschulen der Verbandsgemeinde nahmen daran teil – und verwandelten das Plateau oberhalb des Rheins in einen bunten Erlebnispark rund um das Thema Feuerwehr.

Für die Kinder war es eine besondere Gelegenheit, einmal selbst in die Rolle kleiner Feuerwehrleute zu schlüpfen. „Ich bin bei der Feuerwehr, weil es Spaß macht. Abends, da können wir vom Tag abschalten und einfach mal die Schule vergessen“, erzählte Jonathan Maier von der Jugendfeuerwehr Dahlheim. „Wir lernen, was die Großen so machen. Wie cool das ist, mit Wasser rumzuspritzen. Und die Großen retten ja auch Leben.“

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Genau darum ging es: Begeisterung wecken und den Nachwuchs frühzeitig an die wichtige Aufgabe der Freiwilligen Feuerwehren heranführen. „Wir haben hier oben auf dem Loreley-Plateau die einmalige Gelegenheit, einen tollen Landschaftspark mit Leben zu füllen – nämlich Nachwuchs für unsere Jugendfeuerwehr zu gewinnen“, erklärte Thomas Maier, Brandschutzerzieher der Verbandsgemeinde Loreley. Gemeinsam mit zahlreichen Betreuern organisierte er einen Wettbewerb, bei dem die Grundschulklassen an verschiedenen Stationen spielerisch feuerwehrspezifische Aufgaben lösten.

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Die Idee für den Aktionstag entstand im Feuerwehr-Ehrenamts-Arbeitskreis der Verbandsgemeinde. Verbandsbürgermeister Mike Weiland betonte: „Wir hatten die Vorstellung, dass jede Grundschulklasse einmal in ihrer Schulzeit die Loreley besuchen sollte. Da lag es nahe, dies mit einem kindgerechten Wettbewerb zu verbinden, um spielerisch das Thema Jugendfeuerwehr näherzubringen.“ Wichtig sei es, die Jugendfeuerwehr im Konzert der vielen Freizeitangebote wie Musikvereine, Sportvereine oder Ganztagsschulen sichtbar zu machen. „Wir wollen Mitglieder für die Feuerwehr werben, denn das ist entscheidend für die Sicherheit unserer Gesellschaft“, so Weiland.

Damit der Tag ein voller Erfolg werden konnte, zogen viele Partner an einem Strang. Die Globus Markthalle Lahnstein stellte Essen und Obst bereit, die Berufsfeuerwehr Koblenz unterstützte mit ihrem Feuerwehrbus den Transport, und auch die Bundeswehr in Büchel war mit einem imposanten Flugfeldlöschfahrzeug vor Ort. Die Sommerrodelbahn auf der Loreley gewährte den Schülerinnen und Schülern Sonderpreise, sodass nach dem Stationslauf auch Spaß und Freizeit nicht zu kurz kamen. „Ein gelungenes Miteinander, das unserer Feuerwehr hoffentlich auch in Zukunft Ertrag bringt“, fasste Weiland zusammen.

Spielerische Wettkämpfe für die Grundschüler | Foto: BEN Kurier

Für die Sicherheit der Kinder sorgten die Schulsanitäterinnen der Loreley-Schule. „Wir sind heute hier, falls etwas passiert, damit wir unterstützen können“, erklärte Isabella Redwand. Ihre Mitschülerin Teodora berichtete über die Ausbildung: „Die dauert eine Woche mit unseren zwei Lehrern. Ich habe sie vor zwei Jahren gemacht, und dieses Jahr haben die neuen Schulsanitäter ihre Ausbildung abgeschlossen.“

Die Organisation des Aktionstags lag maßgeblich in den Händen von Fabian Zorn, Jugendfeuerwehrwart der Verbandsgemeinde. „Wir wollen den Kindern die Thematik Feuerwehr und Jugendfeuerwehr auf verschiedene Arten näherbringen“, sagte er. Dazu gehörte nicht nur ein großer Stationspark, sondern auch ein umfangreicher Fahrzeugpark mit Einsatzfahrzeugen zum Anfassen.

Am Ende gab es für alle Teilnehmer Urkunden und kleine Preise – und niemand ging als Verlierer nach Hause. Jeder erhielt zudem einen Feuerwehr-Turnbeutel, in dem auch Informationen für die Eltern zu den nächsten Schnuppertagen der örtlichen Jugendfeuerwehren steckten.

So verband der Aktionstag spielerisches Lernen, Gemeinschaft und Spaß. Für die jungen Besucher bleibt er sicher noch lange in Erinnerung und vielleicht war es für einige der Beginn einer künftigen Feuerwehrlaufbahn.

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