Rhein-Lahn-Kreis
Junge Leute aus dem Rhein-Lahn-Kreis verbringen drei Wochen im Partner-Distrikt Mabira in Tansania

RHEIN-LAHN Am Montag (24. Juli) sind zwölf junge Menschen aus dem evangelischen Dekanat Nassauer Land zu einem Besuch des evangelisch-lutherischen Partnerdistrikts Mabira gestartet. Drei Wochen lang werden sie den Alltag Gleichaltriger, deren Freuden und Sorgen, in der 6000 Kilometer Luftlinie entfernten Region im Nordosten Tansanias kennen lernen.
„Ich freue mich sowohl auf den christlichen als auch den interkulturellen Austausch“, formuliert der 18-jährige Romero Hocke aus der Kirchengemeinde Klingelbach seine Erwartungen an die Reise. Er hoffe, dem „Riesenmysterium“, das man oft mit dem Kontinent Afrika verbindet, etwas näher zu kommen und die gesellschaftliche Verantwortung, die aus einem Luxus heraus gepredigt werde, einmal aus umgekehrter Perspektive wahrzunehmen. Ähnlich geht es Lisa Maxeiner aus Diez, die an dem bevorstehenden Austausch schätzt, dass es nicht ums Sightseeing geht, sondern um den direkten Kontakt mit der Bevölkerung. „Ich bin sehr gespannt“, sagt die 21-jährige Studentin der Bio-Wissenschaft nach dem Check-In am Frankfurter Flughafen. Von dort geht es in der etwa 20-stündigen Reise über Kairo nach Entebbe und von dort mit dem Bus nach Mabira.
Austausch des evangelischen Dekanats Nassauer Land mit Partnerdistrikt Mabira wird fortgesetzt
Neben Gastgeschenken finden sich in den prall gefüllten Koffern auch Gehilfen und Prothesen für Kinder mit einer Behinderung, die mit ihren Eltern von einem neuen Projekt des Arbeitskreises Nassau-Mabira unterstützt und aus ihrem Schattendasein befreit werden sollen. Die aus Geisig stammende Celine Cirotzki, die selbst in einer Einrichtung für Menschen mit einer Behinderung arbeitet, will sie den Familien übergeben, die an dem von Sabine Menze initiierten neuen Projekt teilnehmen. Die 26-Jährige ist sehr reiseerfahren; nach einem Auslandsjahr in Australien und Erfahrungen in Südostasien freut sie sich nun auf die drei Wochen Tansania, sammelt sie doch am liebsten ihre eigenen Erfahrungen, was andere Kulturen anbelangt, um neugierig, offen und unvoreingenommen den Blick in die Welt zu weiten.
Geleitet wird die Gruppe aus dem Rhein-Lahn-Kreis von Katharina Matern und David Metzmacher. Die Beiden waren 2013 erstmals nach Mabira gereist, als dort die Jugend-Partnerschaft gegründet wurde. Von Besuch zu Besuch habe sich viel verändert, erzählt Matern, auch durch die unterschiedlichsten Projekte, die vom Arbeitskreis Nassau-Mabira in den vergangenen zehn Jahren verwirklicht wurden: der Ausbau des Stromnetzes, der Straßen und vor allem die in Mabira errichteten Wassertanks, die lange Wege ersetzen, um an halbwegs sauberes Trinkwasser zu gelangen. Am beeindruckendsten fand sie während ihrer drei bisherigen Besuche die große Gastfreundschaft, die ihnen dort begegnete. Und auf diese sowie das Wiedersehen mit Freunden freuen sich die Beiden auch während des jetzigen Aufenthalts. „So eine Reise kann die Probleme in Deutschland mal in Relation setzen und dazu beitragen, die eigene Lebenswelt wertzuschätzen“, sagt Metzmacher und wünscht das auch den Mitreisenden. „Das waren Eindrücke, die für ein ganzes Leben prägen“, so der 29-Jährige. Sein erster Aufenthalt in Mabira habe ihn regelrecht wachgerüttelt, dass es nicht nur Deutschland und Europa gibt und dass man als reiches Land auch Verantwortung gegenüber weniger privilegierten Menschen auf der Welt hat.
Junge Leute starten mit Neugier zu Gleichaltrigen in Tansania
Schon am Sonntagvormittag wurden die jungen Reisenden und ihre beiden Betreuer während eines Entsendegottesdienstes in Friedrichssegen mit guten Wünschen und Gottes Segen von der Ökumene-Pfarrerin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Antje Müller verabschiedet. Dietmar Menze erinnerte im Namen des Arbeitskreises an die Bedeutung der Jugend-Begegnungen diesseits und jenseits des Äquators in der mehr als 40 Jahre währenden Partnerschaft. Und er wies in der Friedenskirche auf die laufenden Projekte hin, mit denen unter anderem die Wasserversorgung verbessert wird, junge Menschen eine Handwerks-Ausbildung erhalten, Frauen in der Selbständigkeit bestärkt werden und jetzt auch Kindern mit Behinderungen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden soll. Die jungen Frauen und Männer aus dem Dekanat erwarten darüber hinaus „Gottesdienste, wie ihr sie noch nie erlebt habt“, und es soll wieder ein ganzes Haus gebaut werden. Schon 2017 krönte der Bau eines Pfarrhauses den jüngsten Aufenthalt junger Leute aus dem Rhein-Lahn-Kreis in Mabira.
HINTERGRUND
Seit 1981 besteht zwischen dem Kirchendistrikt Mabira im Nordwesten von Tansania eine offizielle Partnerschaft mit dem evangelischen Dekanat Nassau, die 2016 ins neue Dekanat Nassauer Land überging. Ihre Anfänge liegen noch weiter zurück: Im einstigen Gemeindepfarrer der Kirchengemeinde Frücht, dem verstorbenen Pfarrer Rolf R. Stahl, Begründer und Motor der Partnerschaft, wuchs bereits während eines Dekanatskirchentages 1965 der Wille zur Kontaktpflege mit den Christen in Afrika. Alle zwei Jahre besuchen sich Delegationen aus Dekanat und Distrikt gegenseitig. Durch die vor zehn Jahren gegründete Jugend-Partnerschaft wird der Austausch ebenfalls durch wechselseitige Besuche im Zwei-Jahres-Rhythmus gefestigt.
VG Loreley
Dreamwood Open Air 2025 begeistert im Wald von Dahlheim

DAHLHEIM Am vergangenen Wochenende verwandelte sich der Wald rund um die Grillhütte „Alter Sportplatz“ in einen lebendigen Musik-Hotspot: Das Dreamwood Open Air 2025 lockte zahlreiche Besucher nach Dahlheim. Organisiert vom engagierten Verein Veranstaltungskollektiv Dahlheim e. V. bot das zweitägige Festival am 13. und 14. Juni ein abwechslungsreiches Programm inmitten der Natur.
Bereits am Freitagabend kamen Rockfans voll auf ihre Kosten. Drei regionale Bands – darunter Noctune, Unbagged und Real Sound – lieferten kraftvolle Live-Auftritte auf der Waldbühne. Am Samstag schlug das Festival dann elektronische Töne an: Unter freiem Himmel legten DJs wie Jules Martini, Benoit, Mister Shepherd & de la Noches sowie JXLKZ auf. Die Musik reichte von Minimal House über Techno bis zu hartem Industrial Sound – perfekt für Nachtschwärmer und Tanzbegeisterte.
Die besondere Atmosphäre des Festivals lebt vom Ort selbst: Umgeben von Bäumen, fernab vom Trubel großer Städte, entsteht ein fast magischer Raum, in dem Musik, Natur und Gemeinschaft verschmelzen. Die Veranstalter achteten auf eine liebevolle Gestaltung, ein vielseitiges Essens- und Getränkeangebot und eine friedliche Stimmung. Viele Gäste lobten vor allem das harmonische Miteinander und die gute Organisation.
Das Veranstaltungskollektiv Dahlheim e. V. hat mit dem Dreamwood Open Air erneut bewiesen, wie viel Herzblut, Kreativität und Engagement in der ehrenamtlichen Kulturszene stecken. Eine Fortsetzung im nächsten Jahr scheint nach diesem Erfolg sehr wahrscheinlich – und wird bereits mit Spannung erwartet.
VG Loreley
Rhein in Flammen 2025 in St. Goarshausen: Ohne Weingasse, aber mit Musik und Genuss

ST. GOARSHAUSEN Die beliebte Traditionsveranstaltung „Rhein in Flammen“ wird auch im Jahr 2025 wieder gemeinsam von den Schwesterstädten St. Goarshausen und St. Goar ausgerichtet. Wie der 1. Beigeordnete der Stadt St. Goarshausen, Daniel Daum, mitteilt, hat der Stadtrat grünes Licht für die Durchführung gegeben.
Im Fokus steht dabei eine Neuausrichtung des Programms – angepasst an die derzeit angespannte Haushaltslage. Vom 19. bis 21. September wird es direkt im Rheinvorfeld, auf dem Loreleyplatz in St. Goarshausen, eine kompakte Veranstaltungsfläche mit einer Foodtruckmeile, musikalischem Rahmenprogramm sowie Wein- und Getränkeständen geben. Auch St. Goar wird auf seiner Seite ein ähnliches Konzept umsetzen.
Die sogenannte Weingasse, die über viele Jahre hinweg ein fester Bestandteil von „Rhein in Flammen“ in St. Goarshausen war, wird in diesem Jahr pausieren. Die Stadtverwaltung arbeitet bereits an einer neuen Konzeption für künftige Jahre ab 2026, um diese traditionsreiche Komponente mit ausreichendem Vorlauf wiederbeleben zu können.
„Wichtig ist, dass wir das Fest auch 2025 gemeinsam feiern – mit einem attraktiven Programm an drei Tagen direkt am Rhein. So können Besucherinnen und Besucher auf beiden Seiten des Flusses wieder in den Genuss von Musik, gutem Essen und regionalen Weinen kommen“, so Daniel Daum.
Das Feuerwerk, das traditionell den Höhepunkt von „Rhein in Flammen“ bildet, bleibt auch in diesem Jahr fester Bestandteil des Veranstaltungskonzepts.
VG Loreley
Traditionsreiche Kirmes in Kamp‑Bornhofen lockt erneut an den Rhein

KAMP-BORNHOFEN Die Kirmes in Kamp-Bornhofen gehört zu den fest verankerten Traditionen der Region – und auch in diesem Jahr zeigte sich am zweiten Juniwochenende, warum das dreitägige Fest so viele Menschen anzieht. Vom 13. bis 15. Juni wurde gefeiert, geschunkelt und gesellig beisammen gesessen – direkt am Rhein, mit Blick auf die Burgen Sterrenberg und Liebenstein.
Neben den Fahrgeschäften und Marktständen steht vor allem die Dorfgemeinschaft im Mittelpunkt der Veranstaltung. Regionale Bläsergruppen sorgten für musikalische Akzente, die Kirmesgemeinschaft organisierte das Programm mit großem Engagement – und Ortsbürgermeister Frank Kalkofen ließ es sich nicht nehmen, mitten im Geschehen dabei zu sein. Ob beim Fassanstich, beim Austausch mit Gästen oder beim Rundgang über den Festplatz: Kalkofen war präsent, nahbar und Teil der Kirmes – so, wie es die Bürgerinnen und Bürger von ihm gewohnt sind.
Den traditionellen Auftakt bildete das feierliche Aufstellen des Kirmesbaums. Es folgten Musikdarbietungen, ein Familiennachmittag, Tanz und ein geselliger Frühschoppen. Die Kirmes in Kamp-Bornhofen lebt dabei nicht nur von den Programmpunkten, sondern von der engen Verbundenheit der Menschen – sowohl untereinander als auch mit ihrer Heimat.
Historischer Hintergrund
Kamp-Bornhofen, idyllisch im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal gelegen, blickt auf eine lange Geschichte zurück. Schon in der Römerzeit war das Gebiet besiedelt, im Mittelalter entwickelten sich die Orte Kamp und Bornhofen getrennt voneinander. Während Kamp 1138 erstmals urkundlich erwähnt wurde, ist Bornhofen bereits 1110 nachweisbar. Die Vereinigung zur heutigen Gemeinde Kamp-Bornhofen erfolgte im Jahr 1948.
Geprägt wird der Ort durch seine markante Lage am Rhein und die beiden Burgruinen Sterrenberg und Liebenstein – besser bekannt als die „Feindlichen Brüder“. Auch das Wallfahrtskloster Bornhofen spielt eine zentrale Rolle in der Ortsgeschichte. Seit dem 13. Jahrhundert pilgern Gläubige zur Gnadenstätte, deren heutige Kirche im 15. Jahrhundert erbaut wurde.
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