Gesundheit
Elisabeth-Krankenhaus in Lahnstein: Hat die BBT-Gruppe Interesse an einer Übernahme?

LAHNSTEIN Nach den Querelen um die Paracelsus-Klinik in Bad Ems und der Hoffnung auf eine mögliche Übernahme durch die Hufeland-Klinik mit Beteiligung einer gemeinnützigen Gesellschaft, mehrten sich die Spekulationen über ein mögliches Interesse des Trägers Barmherzige Brüder Trier (BBT-Gruppe) an einer Übernahme des vom St. Vincent Verbund geführten Elisabeth-Krankenhauses in Lahnstein.
Wir fragten schriftlich sowohl beim Elisabeth – Krankenhaus in Lahnstein nach sowie bei der BBT-Gruppe. Wir fragten beim Elisabeth-Krankenhaus an, ob es Verhandlungen mit der BBT-Gruppe für eine Übernahme des Elisabeth Krankenhauses gibt und wollten den Verhandlungsstand erfahren. Der Lahnsteiner Geschäftsführer der Klinik Olaf Henrich teilte mit, dass man bereits seit mehreren jahren mit dem Katholischen Klinikum Koblenz-Montabaur der BBT-Gruppe zusammenarbeiten würde. Das beträfe beispielsweise verschiedene Schnittstellenbereiche, insbesondere auch die Ausbildung von Pflegekräften. Für die Zukunft sind auch medizinische Kontaktflächen vorgesehen.
Auf die Frage, ob mit Ausnahme der Psychiatrie geplant wäre, Abteilungen auszulagern, kam der Hinweis, dass das St. Elisabeth-Krankenhaus ein psychiatrischer Pflichtversorger mit einem somatischen Grund- und Regelversorgungsauftrag wäre und dieser als solche weiterbetrieben werden soll. Damit blieb die Frage der Auslagerung von Abteilungen bei einer spekulierten Übernahme durch die BBT-Gruppe trotz weiterer Nachfrage unbeantwortet.
Die Presseabteilung der BBT Gruppe antwortete auf unsere Nachfrage wie folgt: Die BBT-Gruppe ist im Sinne der Sicherstellung einer guten und bedarfsorientierten Versorgung der Menschen in guten und kooperativen Gesprächen mit allen Trägern in Rheinland-Pfalz. Hierzu gehört auch der Träger des Elisabeth Krankenhauses in Lahnstein, der Elisabeth Vinzenz-Verbund GmbH, Berlin. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns grundsätzlich nicht öffentlich zu den Inhalten dieser Gespräche äußern.
Der Elisabeth St. Vincent-Verbund wurde 2013 als überregionaler katholischer Träger begründet und betreibt bundesweit 13 Krankenhäuser. Die BBT-Gruppe gehört mit über 100 Einrichtungen zu den größten christlichen Trägern von Krankenhäusern in Deutschland. Über 14.000 Mitarbeiter arbeiten für die Gruppe. In der Region zählen auch Brüderhaus und der Marienhof in Koblenz dazu sowie das Brüderkrankenhaus in Montabaur. Zusätzlich zählt dazu auch die Saffiger Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie.
Gesundheit
Unfreiwillige Bonitätsabfrage beim Bad Emser Zahnarzt hat weitreichende Folgen für Patienten

BAD EMS Dass Banken und Finanzinstitute Bonitätsprüfungen durchführen, wenn Kunden einen Kredit beantragen oder eine Ratenzahlung vereinbaren möchten, ist allgemein bekannt. Doch was passiert, wenn eine solche Abfrage völlig unerwartet erfolgt – und das auch noch in einer Zahnarztpraxis, obwohl nur eine Kassenleistung beansprucht wird? Der Fall des Patienten Cenk Kayatürk wirft Fragen auf.
Die unbemerkte Zustimmung
In der Zahnarztpraxis in der ehemaligen Paracelsus-Klinik in Bad Ems werden neue Patienten gebeten, ihre Daten über ein Tablet zu erfassen. Neben den üblichen Angaben zur Person und Krankenkasse enthält das digitale Formular auch eine Entbindung von der Schweigepflicht. Soweit nichts Ungewöhnliches. Doch in diesem speziellen Fall sorgten drei vermeintliche Auswahlfelder für Verwirrung – Felder, die angeblich verschiedene Aspekte der Einwilligung zur Datenverarbeitung betrafen, darunter auch eine Bonitätsprüfung.
Cenk Kayatürk, der lediglich eine von der Krankenkasse abgedeckte Zahnbehandlung erhalten wollte, ließ diese Kästchen bewusst unausgewählt. Für ihn bestand kein Anlass, einer Schufa-Abfrage zuzustimmen, da er keine zusätzlichen kostenpflichtigen Leistungen in Anspruch nahm und eine Ratenzahlung für ihn nicht infrage kam.
Erst später stellte sich heraus: Die vermeintlichen Auswahlfelder waren gar keine echten Optionen, sondern lediglich eine Aufzählung. Damit hatte der Patient unwissentlich pauschal in eine Bonitätsprüfung eingewilligt – mit gravierenden Folgen.
Ein rapider Bonitätsverlust
Cenk Kayatürk verfügte vor dem Zahnarztbesuch über einen exzellenten Schufa-Score von 97,2. Außer zwei Mobilfunkverträgen waren keine weiteren Finanzverpflichtungen in seiner Akte erfasst. Doch nach der Abfrage sank sein Score erheblich.
„Eine Handelsabfrage durch eine Zahnarztpraxis deutet für die Schufa darauf hin, dass der Betroffene möglicherweise finanzielle Schwierigkeiten haben könnte. Das führt zu einer automatischen Abwertung des Scores“, erklärt ein Finanzexperte. Genau dieses Prinzip machte sich im Fall von Cenk Kayatürk bemerkbar: Der abrupte Score-Abfall hatte direkte Auswirkungen auf seine Pläne zur Existenzgründung. Eine Bank lehnte seine Kreditanfrage ab – wegen des schlechten Bonitätswerts, der allein durch die unautorisierte Schufa-Abfrage entstanden war.
Erst nach einer Intervention in der Zahnarztpraxis und der Kontaktaufnahme mit der Schufa konnte die Anfrage gelöscht werden. Der Score stieg daraufhin sofort wieder auf über 97 Punkte an. Doch der Ärger blieb.
Kosten, die nicht hätten entstehen dürfen
Neben der Bonitätsabfrage kam es in der Praxis zu weiteren Unstimmigkeiten. Obwohl Kayatürk ausschließlich eine Kassenleistung in Anspruch nehmen wollte, wurde ihm nach der Behandlung eine Zahnreinigung in Rechnung gestellt. Nach seinen Angaben hätte diese Leistung aufgrund seines zahnmedizinischen Befunds eigentlich von der Krankenkasse übernommen werden müssen. Zudem wurde ein Aufklärungsgespräch zur Zahnpflege separat abgerechnet. Der Patient bezahlte die Rechnung vor Ort in bar – ohne zu wissen, dass zu diesem Zeitpunkt längst eine Bonitätsprüfung über ihn durchgeführt worden war.
Die unbeantworteten Fragen an die Zahnarztpraxis
Die Redaktion hat die Zahnarztpraxis in Bad Ems mit den Vorwürfen konfrontiert. Wir wollten unter anderem wissen:
- Aus welchem Grund werden überhaupt Einwilligungen für Schufa-Abfragen eingeholt, wenn Patienten ausschließlich Kassenleistungen in Anspruch nehmen und kein Schuldverhältnis entsteht?
- Wenn ein Patient eine Leistung bar oder per Kreditkarte zahlt, warum wird dann dennoch eine Bonitätsprüfung durchgeführt?
- Werden Patienten außerhalb des digitalen Formulars explizit auf die Bonitätsprüfung hingewiesen – insbesondere auch Personen, die nicht technikaffin sind oder Schwierigkeiten beim Lesen haben?
- Gibt es in der Praxis einen deutlich sichtbaren Aushang, der über die Bonitätsprüfung informiert, sodass Patienten bewusst widersprechen können?
Bis Redaktionsschluss lag leider keine Antwort des Zahnarztes oder seiner Praxis vor. Wir haben der Praxis eine Stellungnahme bis zum 14. Februar 2025 angeboten – sei es telefonisch, schriftlich oder per Videointerview.
Ein Fall mit weitreichenden Folgen
Der Fall von Cenk Kayatürk zeigt eindrucksvoll, wie eine unbemerkte Zustimmung zu einer Bonitätsprüfung erhebliche finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen kann. Insbesondere stellt sich die Frage, inwieweit Patienten in Arztpraxen überhaupt mit solchen Prüfungen konfrontiert werden sollten – vor allem dann, wenn sie ihre Leistungen ohnehin aus eigener Tasche bezahlen oder von der Krankenkasse abgedeckt werden.
Ob dieser Vorfall ein Einzelfall ist oder eine gängige Praxis in medizinischen Einrichtungen darstellt, bleibt offen. Sicher ist jedoch, dass es an klaren und transparenten Informationen für Patienten mangelt. Wer sich einer Behandlung unterzieht, sollte nicht nebenbei auch noch seine Kreditwürdigkeit aufs Spiel setzen müssen.
Gesundheit
Chefarztwechsel im Kemperhof: Doppelspitze übernimmt Leitung

KOBLENZ Die Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie im Kemperhof stellt sich neu auf: Privatdozent Dr. med. Christopher Schmeel, MHBA, und Privatdozent Dr. med. Tilman Bostel übernehmen gemeinsam die chefärztliche Leitung. Sie folgen auf Dr. med. Uwe Schwieger, der nach über 25 Jahren im Kemperhof, davon die vergangenen zwei Jahre als Chefarzt, in den Ruhestand geht.
Doppelspitze übernimmt Leitung der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie im Kemperhof
Die beiden Fachärzte aus dem Radiologischen Institut Dr. von Essen in Koblenz bringen umfassende Expertise in der Strahlentherapie mit: Neben anderen Stationen war Privatdozent Dr. med. Tilman Bostel zuvor geschäftsführender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie der Universitätsmedizin Mainz. Privatdozent Dr. med. Christopher Schmeel leitete zuletzt als kommissarischer Direktor die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Uniklinik Bonn.
Ihr Fokus liegt auf einer qualitativ hochwertigen, stationären Versorgung der Patienten sowie einer engen Verzahnung mit der Praxis für Strahlentherapie direkt am Kemperhof. Ein besonderes Anliegen der neuen Klinikleitung ist die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den anderen Fachbereichen am Kemperhof und den weiteren Standorten des GK-Mittelrhein. „Wir werden die bereits bestehende interdisziplinäre Zusammenarbeit weiter intensivieren, um unseren Patienten eine bestmögliche Therapie anzubieten“, so das Duo.
So bietet die Klinik eine Vielzahl von Behandlungen für Patienten mit bösartigen und
gutartigen Tumoren und verschiedenen funktionellen Beschwerden an. „Sie ist damit auch einer der wichtigsten Partner für unser zertifiziertes Onkologisches Zentrum Koblenz-Mittelrhein, da die Strahlentherapie einer der drei Grundpfeiler der Tumortherapie ist“, betont die Kaufmännische Direktorin des Kemperhofs, Dagmar Wagner.
Gesundheit
Weltfrauentag in Arzbach: Frauenpower rockt – auch für Menschen mit Demenz

ARZBACH Zum Weltfrauentag stellen wir zwei außergewöhnliche Frauenbiographien aus dem Sozialdienst des Caritas-Altenzentrums St. Josef in Arzbach vor. Täglich „rocken“ sie mit Geduld, Liebe und großem Engagement den Wohnbereich und betreuen dort 25 Menschen mit Demenz.
Heike Böhm begann mit 16 Jahren eine Ausbildung zur Friseurin und bestand schon in jungen Jahren die Meisterprüfung. Über 20 Jahre führte sie erfolgreich einen eigenen Friseursalon in Bad Ems, bis sie 2003 ihr Geschäft aus persönlichen Gründen aufgeben musste. Nach insgesamt 30 Jahren im Beruf war sie wegen einer gesundheitlichen Unverträglichkeit gezwungen, eine neue berufliche Richtung einzuschlagen.
Zwei Powerfrauen im Caritas-Altenzentrum St. Josef
Für Heike Böhm war klar, dass sie weiterhin mit Menschen arbeiten wollte. Auf Empfehlung einer Freundin entdeckte sie die Arbeit im Altenheim für sich. Und sie entschloss sich sogar, eine Ausbildung zur Fachkraft für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen zu absolvieren – mit dem Schwerpunkt Altenhilfe und Demenz. Die Ausbildung begeisterte sie sehr und sie entdeckte eine neue Leidenschaft und ganz neue Talente: Die Begegnung mit Menschen mit Demenz.

So entschied sie sich für eine berufsbegleitende Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft. Bis heute bildet sie sich kontinuierlich weiter und kann ihre neuen Kenntnisse in der Klangschalen- und Aromatherapie und der Sterbebegleitung und Hospizarbeit sinnvoll einsetzen. Heike Böhm sagt heute über ihre Arbeit: „Ohne diese Aufgabe im Altenheim St. Josef kann ich mir mein Leben gar nicht mehr vorstellen. Mir begegnen täglich neue Situationen und Herausforderungen, aber mit dem Handwerkzeug, das ich in den letzten Jahren gelernt habe, kann ich diese Situationen bewältigen und Menschen in alle Phasen der Demenz Lebensfreude, Geborgenheit und ein gutes Gefühl vermitteln. Damit unterstütze ich die Bewohnerinnen und Bewohner, aber genauso auch ihre Angehörigen, die spüren und sehen, dass ihre Liebsten bei uns gut umsorgt sind. Das ist eine Form von Erfüllung, die mir selbst eine große Lebensqualität gibt.“
Eine weitere Heldin der Altenhilfe ist Inge Richtarsky. Sie begann ebenfalls mit 16 Jahren eine Ausbildung. Sie wurde Einzelhandelskauffrau und arbeitete 30 Jahre lang in dieser Branche, 15 Jahre davon leitete sie als Führungskraft eine Filiale mit 15 Mitarbeitenden. 2012 stellte sie sich die Frage, ob sie eine neue berufliche Herausforderung annehmen möchte. Nach einer Beratung absolvierte sie ein dreiwöchiges Praktikum im Altenzentrum St. Josef. Schnell war für sie klar: Die Arbeit mit Menschen erfüllt sie. Sie erhielt eine Anstellung als Altenpflegehelferin und arbeitete mehrere Jahre in der Pflege.
Schließlich wagte auch sie sich an Neues und absolvierte erfolgreich eine Weiterbildung zur Betreuungskraft. Dass sie nochmal die Schulbank drücken musste, hat sie keineswegs bereut. Die Zeit in der Weiterbildung, das Entdecken neuer Kenntnisse und Fähigkeiten, hat sie sehr bereichert: „Dass mir das Lernen so viel Spaß machen würde, hätte ich nicht vermutet. Ich bin froh und stolz, dass ich die Zeit investiert habe und kann das allen nur empfehlen. Mit 57 ist niemand zu alt, um nicht noch etwas Neues zu lernen und Spaß dabei zu haben.“ Heute unterstützt sie in ihrer neuen Position kompetent die Bewohnerinnen und Bewohner und auch ihre Kolleginnen und Kollegen – insbesondere internationale Auszubildende – profitieren von ihrer Erfahrung. In beruflichen und privaten Angelegenheiten.
Beide sind sich einig: „Man bekommt so viel von den Menschen zurück. Es ist unglaublich erfüllend, die Menschen zu unterstützen und sie glücklich und lebensfroh zu sehen.“
Ihr engagierter Einsatz leistet einen wertvollen Beitrag, das Caritas-Altenzentrum St. Josef zu einem lebendigen und herzlichen Zuhause für die Bewohnerinnen und Bewohner zu machen. Sie sind ein inspirierendes Beispiel für Frauenpower in der Pflege!
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