Blaulicht
Zwischen Marienfels und Miehlen war Schluss: 45-Jähriger unter Drogeneinfluss fuhr Schlangenlinien und baute Unfall

MARIENFELS Am 14.07.2022, um 20.49 Uhr, kam es zu einem Verkehrsunfall auf der L335 zwischen Marienfels und Miehlen. Ein 45-jähriger Fahrer aus Baden-Württenberg befuhr die L335, aus Richtung Dachsenhausen kommend, in Richtung Miehlen, und kam in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab. Der Fahrer wurde verletzt. Bei der Unfallaufnahme wurden Hinweise auf BtM-Konsum festgestellt.
Der Mann wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, wo ihm eine Blutprobe entnommen wurde. Der Führerschein wurde sichergestellt. Aufgefallen war der Fahrer bereits in Braubach, wo er parallel zu einer Linksabbiegerin von der B42 in die Ortslage Braubach abgebogen war und im weiteren Verlauf der L 335 in Richtung Dachsenhausen mit deutlichen Schlangenlinien fuhr. Hierbei sollen mehrere entgegenkommende Fahrzeuge stark abbremsen müssen. Auf diesem Streckenabschnitt fuhr der Beschuldigte auch einmal gegen die rechte Schutzplanke. Die Polizei St. Goarshausen bittet Zeugen, insbesondere die entgegenkommenden Fahrzeugführer*innen sich unter der Telefonnummer 06771/93270 zu melden.
Blaulicht
Bambini-Feuerwehr jetzt auch in Montabaur

MONTABAUR Bei der Freiwilligen Feuerwehr in Montabaur herrscht derzeit nicht nur wettermäßig eitel Sonnenschein – mit der kürzlich erfolgten Gründung einer Bambini-Feuerwehr erfüllt sich die Stützpunktfeuerwehr einen lang gehegten Wunsch. Laura Nattermann leitet die Gruppe der jungen Brandschützerinnen und Brandschützer zwischen sechs und zehn Jahren. Nun gibt es sieben Bambini-Feuerwehren innerhalb der Verbandsgemeinde Montabaur sowie 14 Jugendfeuerwehren.
Wie überall zeichnet auch bei einer Feuerwehr das Leben seine Linien: Schon seit längerer Zeit spukte in den Köpfen der Verantwortlichen um die Wehrführer Carsten Stach und Marcel Simonis der Gedanke an eine Bambini-Feuerwehr in Montabaur. Bislang fehlte es an einer Person, die die Verantwortung dafür übernehmen wollte. Bis Laura Nattermann, eine engagierte Feuerwehrfrau und gelernte Erzieherin, sich anbot, die Leitung der Bambini-Feuerwehr zu übernehmen. Mit Liam Bast, Jan Bruns, Britta Schlößer und Lisa Zühlke waren schnell weitere Betreuer gefunden. Bereits im März nahm das Team die neue Tätigkeit auf – mit Erfolg. Seitdem kommen rund 30 Mädchen und Jungen regelmäßig ins Feuerwehrgerätehaus, um Brandschutz von der Pike auf zu lernen und zudem viel Spaß zu haben.
Stach und Simonis erledigten die Formalitäten, die es zur Gründung einer Bambini-Feuerwehr braucht. Nun stand der offiziellen Gründung nichts mehr im Wege. Andree Stein, der Erste Beigeordnete und Brandschutzdezernent der Verbandsgemeinde Montabaur, übernahm diese Aufgabe sehr gerne: „Die Bambini-Feuerwehr ist ein Grundstein für die spätere Laufbahn als Feuerwehrfrau oder-mann im aktiven Dienst. Die Nachwuchsgewinnung ist für das Ehrenamt von enormer Bedeutung“, sagte er bei der Gründungsfeier. Ähnlich sieht es die Stadtbürgermeisterin Melanie Leicher, die es sehr begrüßt, nun auch in der Kreisstadt eine Bambini-Feuerwehr zu haben. Weitere Grußworte sprachen Nicole Müller-Nilges vom Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz und Michael Itzeck vom Kreisfeuerwehrverband Westerwald. Zur Gründung gratulierten ferner Andrea Gomber von der evangelischen Kirche, die Wehrleitung der Verbandsgemeinde Montabaur, Jens Weinriefer und Patrick Weyand, der Jugendwart der Verbandsgemeinde Montabaur, Jan Schäfer, sowie Thomas Krekel und Florian Bach von der Kreisjugendfeuerwehr Westerwald.
Auf lange Grußworte wurde generell verzichtet, denn die Hauptakteure – die Bambinis selbst – wollten mit einem „Tag der offenen Tür“ feiern und an einer Spritzwand sowie einem Feuerlöschtrainer auf spielerische Art und Weise zeigen, was sie bereits gelernt haben. Das Wasserbecken allerdings war bei hochsommerlichen Temperaturen die Hauptattraktion – eine kleine Abkühlung war hochwillkommen. Und auch einige der erwachsenen Feuerwehrleute, verriet Stach augenzwinkernd, landeten – freiwillig oder unfreiwillig – im kühlen Nass.
Die Bambinis freuen sich sehr, wenn sie noch weiteren Zuwachs bekommen: Sie üben und trainieren jeden ersten und dritten Dienstag im Montag ab 16.30 Uhr im Feuerwehrgerätehaus Montabaur auf der Eichwiese. Kontakt: bambinis@feuerwehr-montabaur.de
Blaulicht
Alltag auf der Wache: Die Polizeiinspektion Lahnstein im Porträt

LAHNSTEIN Wenn morgens die ersten Streifenwagen das Gelände der Polizeiinspektion Lahnstein verlassen, beginnt ein Arbeitstag, der selten vorhersehbar ist. Die Einsätze sind so vielfältig wie das Gebiet, für das die Beamtinnen und Beamten hier zuständig sind: Von der Stadt Lahnstein hin zur Verbandsgemeinde Loreley – mit Orten wie Dachsenhausen, Braubach und die Koblenzer Stadtteile Horchheim sowie Pfaffendorf. Mal ist es eine Ruhestörung in einem Mehrfamilienhaus, mal ein schwerer Verkehrsunfall, mal eine Anzeige wegen Internetbetrug. Die Herausforderungen wachsen – aber eines bleibt: der Wille, den Menschen zur Seite zu stehen.
Berufung in Uniform
Wer durch die Flure der Polizeiinspektion geht, begegnet Menschen mit Haltung. Caroline Fachinger, die Dienststellenleiterin, empfängt ruhig und freundlich – mit der Selbstverständlichkeit von über 30 Dienstjahren. Schon mit 16 begann sie ihre Laufbahn bei der Polizei, über Mainz und Koblenz führte sie der Weg zurück in den Rhein-Lahn-Kreis. Seit anderthalb Jahren leitet sie die Inspektion in Lahnstein, ein Team aus rund 40 Mitarbeitenden.
»Was mich nach all den Jahren immer noch antreibt, ist die Vielseitigkeit dieses Berufs. Man kann sich entwickeln, sich einbringen – und man ist nie allein. Der Polizeidienst funktioniert nur als Teamarbeit«, sagt sie. Dabei ist sie nicht nur Führungskraft, sondern Kollegin, Mentorin, Ansprechpartnerin. Und sie spürt, dass sich der Beruf verändert hat – in der Wahrnehmung, aber auch in der Realität.
Zwischen Fußstreife und Facebookbetrug
Denn klassische Straftaten wie Einbruch oder Diebstahl sind längst nicht mehr die einzigen Herausforderungen. »Die Kriminalität hat sich stark ins Internet verlagert. Betrugsmaschen über Kleinanzeigenportale, Fake-Shops, Hasskommentare in sozialen Netzwerken – das sind Dinge, mit denen wir heute regelmäßig zu tun haben«, so Fachinger. Und auch die Bürger selbst hätten sich verändert: »Die Schwelle, die Polizei zu rufen, ist gesunken. Die Menschen reagieren sensibler, aber auch schneller. Ein Streit unter Nachbarn, eine Rangelei auf der Kirmes – sofort wird das Handy gezückt und die 110 gewählt.«
Die neue Generation im Team
Eine, die diese neue Realität aus nächster Nähe erlebt, ist Polizeikommissarin Alisha Ling. Frisch im Dienst, mit viel Begeisterung und einer ordentlichen Portion Realitätssinn. »Für mich war das ein Kindheitstraum. Und was mich bis heute am meisten fasziniert, ist der Teamgeist. Du bist nie allein. Du gehst nicht allein zum Einsatz, du trägst Verantwortung gemeinsam.«
Ling liebt die Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern. »Da sind so viele Begegnungen, die einfach guttun. Menschen, die dankbar sind. Oder auch nur mal reden wollen. Das gehört genauso dazu wie die schwierigen Seiten.«
Und die gibt es. Etwa wenn es darum geht, Todesnachrichten zu überbringen. »Das sind Momente, in denen man sich wünscht, diesen Teil des Jobs könnte jemand anders übernehmen.« Doch die Polizei ist auch darauf vorbereitet: Mit dem sogenannten Kriseninterventionsteam (Kit-Pol) stehen geschulte Kolleginnen und Kollegen zur Seite, um emotionale Belastungen aufzufangen – und aufzuarbeiten.
Streife, Schreibtisch, Zentrale Anzeigenbearbeitung
Viele denken bei Polizeiarbeit nur an Funkwagen und Blaulicht – doch der Dienstalltag ist weit mehr. »Ein Großteil unserer Arbeit spielt sich am Schreibtisch ab«, erklärt Caroline Fachinger. In Lahnstein ist sogar die Zentrale Anzeigenbearbeitung für das gesamte Polizeipräsidium Koblenz angesiedelt. Betrugsdelikte, Sachbeschädigungen, Ladendiebstähle – Fälle mit geringer Komplexität, aber hoher Anzahl, werden hier gesammelt und bearbeitet. »Das entlastet die Reviere vor Ort und bündelt Kompetenzen.«
Und dennoch bleibt der Kontakt zur Straße wichtig – buchstäblich. »Wir versuchen, regelmäßig zu Fuß Streife zu gehen«, sagt Alisha Ling. »Gerade nach dem Frühdienst, einfach raus in die Innenstadt. Die Leute sehen uns, sprechen uns an. So entsteht Nähe.«
Mit Haltung und Herz: Polizei als Lebensweg
Sven Hohaus, Polizeioberkommissar, ist einer, der den Polizeiberuf von mehreren Seiten kennt. Nach seiner Ausbildung unterrichtet er heute neben dem Streifendienst auch an der Höheren Berufsfachschule in Lahnstein – dort, wo er selbst einst begann. Er lehrt Gefahrenabwehrrecht und bringt den Nachwuchs auf Kurs. »Mir war klar, dass ich keinen Beruf will, der mich täglich ins Büro einsperrt. Hier habe ich alles: Menschen, Herausforderungen, Verantwortung.«
Auch er kennt die Diskussion um Respekt gegenüber der Polizei. „Ja, es ist manchmal rauer geworden. Aber mit dem richtigen Auftreten kommt man weit. Freundlichkeit wirkt oft stärker als jedes Mittel des Zwangs.“ Angst habe er nie. »Man braucht Respekt vor der Situation und den Menschen, aber keine Angst.«
Ein starkes Team – für ein starkes Revier
Was uns beim Besuch in der PI Lahnstein besonders auffiel, war das Miteinander. Die gegenseitige Unterstützung, das Gespräch, das offene Ohr. Vom Schreibtisch bis zur Fußstreife, von der jungen Kommissarin bis zur erfahrenen Leiterin – hier wird zusammengearbeitet, nicht nebeneinander her.
»Polizei ist nicht, was viele von außen denken«, sagt Caroline Fachinger. »Wir sind keine Befehlsempfänger – wir sind Entscheidungsfinder, Gesprächspartner, Helfer. Und manchmal auch nur einfach da.«
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Wenn das Warum bleibt: Der Fall Luise und der schwierige Weg zur Gerechtigkeit


KOBLENZ Es ist über zwei Jahre her. Und doch ist es, als sei es erst gestern gewesen. Als wir damals in Freudenberg standen, an jenem kalten, stillen Ort, wo eine Zwölfjährige ihr Leben verlor. Ihr Name war Luise. Zwei gleichaltrige Mädchen sollen sie mit dutzenden Messerstichen getötet haben. Eine Tat, so grausam, so unbegreiflich, dass sich selbst abgeklärte Reporter mit der Frage „Warum?“ zurückzogen – weil es keine Antwort gab. Heute kehrt dieser Fall zurück in die öffentliche Wahrnehmung: vor einem Zivilgericht.
Am 24. Juli 2025 wird vor dem Landgericht Koblenz verhandelt – nicht über Schuld im strafrechtlichen Sinne, denn die mutmaßlichen Täterinnen waren zum Tatzeitpunkt strafunmündig. Es wird auch nicht über das Motiv gesprochen, nicht über Details der Tat. Es geht nun um Schmerzensgeld, Hinterbliebenengeld, Beerdigungskosten. Die Familie von Luise fordert, was ihnen umen und Kerzen rechtlich zusteht – und vielleicht mehr noch: ein Zeichen, ein öffentliches Eingeständnis, dass der Schmerz nicht folgenlos bleibt.
Die Eltern von Luise fordern jeweils 50.000 Euro Schmerzensgeld, hinzu kommen mindestens 30.000 Euro Hinterbliebenengeld pro Kläger. Auch eine weitere Angehörige ist beteiligt. Die Klage richtet sich gegen die beiden Mädchen, die das Leben ihrer Tochter ausgelöscht haben sollen. Die Summe mag hoch erscheinen – und doch ist sie in Wahrheit nicht messbar. Denn was ist der Tod eines Kindes wert? Was wiegt das Schweigen eines leeren Kinderzimmers?
Doch bei allem Verständnis, bei aller Wut, bei aller Trauer: Die Fragen gehen weiter. Denn der Prozess wirft auch ein moralisches Licht auf das, was Recht kann – und was nicht. Kann ein finanzieller Ausgleich wirklich Gerechtigkeit schaffen? Kann ein Gerichtsurteil heilen, was durch keine Tat, keine Worte, kein Geld der Welt wieder gutzumachen ist?
Und dann ist da noch die andere Seite. Zwei Kinder, die zu Täterinnen wurden. Zwei Familien, deren Welt ebenfalls zerbrach. Eine der Mütter sagte später in einem Interview: „Ich bin eine Mama. Ich verstehe die Mutter des Opfers. Ihr Bett bleibt leer – meins nicht.“ Ein Satz voller Ambivalenz. Voller Tragik. Voller Schuld, die sich nicht einfach aufrechnen lässt.
Wer diesen Fall beurteilt, muss beides sehen: das Leid der Opferfamilie – und die Abgründe, in die auch die Familien der Täterinnen gestürzt wurden. Und wieder stellt sich das alte „Warum?“: Warum kam es so weit? Warum diese Gewalt? Warum zwei so junge Mädchen – mit einem Messer, mit Wut, mit was auch immer in sich?
Was kann ein Zivilprozess leisten in einem Fall, der so viele Grenzen sprengt? Juristisch geht es um die Frage, ob die Täterinnen zivilrechtlich überhaupt haften können. Dafür müssten sie das Unrecht ihrer Tat erkannt haben – mit zwölf und dreizehn Jahren. Doch ganz unabhängig vom Ergebnis: Der Prozess ist eine Form der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Unbegreiflichen. Ein Versuch, etwas zu ordnen, was nicht geordnet werden kann.
Das Landgericht hat den Gütetermin öffentlich angesetzt. Es wird viele Kameras geben. Viele Stimmen. Vielleicht auch viele Meinungen. Aber am Ende bleibt eine Erkenntnis, die sich durchzieht seit jenem 11. März 2023: Nichts wird je wieder gut. Und dennoch suchen Menschen nach Wegen, mit dem Schmerz zu leben.
Damals haben wir vom BEN Kurier in einem sehr persönlichen Leitartikel gefragt: Warum? Heute ist diese Frage aktueller denn je. Denn mit dem Zivilprozess beginnt keine juristische Aufarbeitung – sie ist längst unmöglich. Es beginnt ein Ringen um Anerkennung, um Ausdruck, um Würde. Für ein Kind, das nie erwachsen werden durfte.
Und wenn dieser Prozess etwas leisten kann, dann vielleicht das: Dass wir nie aufhören, zu fragen. Und dass wir nicht vergessen.
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