VG Bad Ems-Nassau
Gelungenes Open-Air Festival in Bad Ems zu Gunsten der Tierheime im Ahrtal
Berny Abt (Mitte) rief und die bekannten regionalen Größen ließen sich nicht zweimal bitten. (Foto: TP-T mit Berny Abt)
BAD EMS Unvergessen sind die schrecklichen Bilder der Flutkatastrophe im Ahrtal. Eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft linderte die Not der Menschen in der Region. Doch was ist eigentlich mit den Tieren? Diese Frage stellte sich auch der ehemalige Bad Emser Stadtbürgermeister und Geschäftsführer der Area 51 Entertainment GmbH, Berny Abt.
Die Menschen spendeten zu Recht für die Opfer der betroffenen Regionen doch dabei gerieten die Tierheime, mit den Schwächsten der Gesellschaft, ins Hintertreffen. Diese sind vielfach auf private finanzielle Unterstützung angewiesen. Und somit organsierte Berny Abt, mit Unterstützung des Bad Emser Musikvereins, kurzerhand ein Musikfestival auf dem Gelände der unteren Malbergbahn in Bad Ems. Und das Beste: „Eintritt frei.“

Den Auftakt gestaltete der Sänger Axel Ketterer – Gefühlvolle Klänge des stimmgewaltigen Künstlers aus Bad Ems
Er selber nannte es ein „Mini Open Air“, doch so klein war es keineswegs. So einige regionale musikalische Schwergewichte gaben sich die Klinke in die Hand und erhitzten die Stimmung der zahlreichen Zuschauer bis auf den Siedepunkt. Den Auftakt gestaltete der bekennende Beatles Fan Axel Ketterer. Mit seiner markanten und eindrucksvollen Stimme, setzte er die ersten gefühlvollen Akzente des Abends.
Wem da noch nicht warm ums Herz geworden ist, der durfte sich auf Doctor´s Blues freuen. Wie wäre es mit besten Punk Rock? Dafür waren die glorreichen Jungs von TPT zuständig. 588 Tage mussten coronabedingt vergehen bevor die Bad Emser Kultband wieder rocken durfte. Und deren Freude auf der Bühne sprühte auf das begeisterte Publikum über. Neben eigenen Songs spielte die Band auch einige Klassiker der Ärzte und Toten Hosen.

Sie waren für die Technik zuständig: Jan Pfefferkorn (der auch gleichzeitig Drummer von PROMPT war) und Achim Weiler. Die Umsetzung der Licht- und Lasertechnik übernahm Markus Wildenhain (nicht auf dem Foto).
PROMPT legte prompt nach. Die junge Kurstädter Formation, mit neuer Leadsängerin, nahm die Stimmung mit und animierte die Zuhörer zum chorartigen Mitgesang zu Titeln wie Zombie von den Cranberries oder auch Verdamp lang her von BAP.
Ein musikalischer Wunderabend der noch lange nicht zu Ende war. Von Rock zu Schlager – Geht das? Klar. Dieser Spagat gelang dem Essener Musiker Frank Hill. Und genau jener ist kein Unbekannter in der Schlagerszene.
So einige bekannte Songs von Wolfgang Petry stammen aus der Feder des Sängers aus der Ruhrmetropole. Kurzerhand mutierte die Openair Fläche zur Disco Fox Arena wo so einige enthusiastische Paare das Tanzbein schwingen ließen. Neben seiner gelungenen Interpretation von „Bronze, Silber und Gold“ gab der Künstler auch seine eigenen Songs zum Besten.

PROMPT animierte die Zuschauer zum Mitsingen bei Klassikern wie Zombie oder auch Verdamp lang her von BAP
Doch damit war noch lange nicht genug. Zum Abschluss des sechsstündigen Konzerts, trat eine Formation an die es so noch nie gegeben hatte. Uli (Bass) und Erhard von Walk the Line, Wim (Gitarre) von Beast of Bourbon und Jan Pefferkorn (Drums) von Prompt. Und da durften die Zuschauer einer stimmgewaltigen Formation lauschen die ihresgleichen suchte. Dazu noch Gitarrenklänge welche beim Verschließen der Augen, Eric Clapton auf der Bühne vermuten ließ. Dabei zeigte der Drummer Jan Pfefferkorn ein Novum denn er war in dreifacher Funktion auf dem Festival vertreten gewesen.
Einerseits als Bühnentechniker und andererseits gleichzeitig Drummer in der Band Prompt und der Abschlussformation. Am Ende gab es nur Gewinner auf dem Bad Emser Festival. Zunächst einmal waren die Emotionen der Sieger. Schon eine kleine Spende reichte aus um etwas Gutes getan zu haben. Dazu gab es ein mitreißendes musikalisches Rahmenprogramm mit gutem Essen und Trinken von Herrn Endler, der auch das Gelände kostenfrei zur Verfügung stellte.

Diese einmalige Formation wird es leider so nie wieder geben – Stimmgewaltig und Gitarren Virtuosen. Dazu Jan Pfefferkorn an den Drums.
Und letztlich sind die Tiere in den Ahrtaler Heimen die Sieger. Denn dort wird die nicht unbeträchtliche Spendensumme ankommen. Eine schöne Aktion, die auch beim anwesenden Verbandsbürgermeister Uwe Bruchhäuser, dem Bad Emser Stadtbürgermeister Oliver Krügel und dem Stadtratsmitglied Michael Brüggemann positiven Anklang fand.
VG Bad Ems-Nassau
Schiefer Turm in Dausenau fast fertig saniert und noch immer herrlich schief
DAUSENAU Er ist das Wahrzeichen von Dausenau, er ist berühmt und er steht schiefer als mancher Turm in Pisa. Der Schiefe Turm von Dausenau ist seit Monaten hinter Gerüsten und Planen verborgen. Fast wirkt es, als hätte der Künstler Christo persönlich wieder Hand angelegt, so wie einst beim verhüllten Reichstag in Berlin im Jahr 1995. Auch hier sorgt die verhüllte Silhouette für Staunen und Neugier. Doch bald ist das vorbei. Die Sanierungsarbeiten neigen sich dem Ende und schon in Kürze soll das historische Bauwerk wieder frei sichtbar sein.
Der BEN Kurier war mit der Videokamera vor Ort und sprach mit Ortsbürgermeisterin Michelle Wittler, die sichtlich stolz auf das Erreichte blickt. »Wenn man bedenkt, in welchem Zustand der Turm vor einem Jahr war, ist das Ergebnis unglaublich. Wir mussten buchstäblich Stein für Stein prüfen, erneuern und sichern. Es war kompliziert, aber es ging erstaunlich schnell voran. Und das Wichtigste: Wir konnten die historische Substanz weitgehend erhalten«, erklärt Wittler.
Bereits im vergangenen Jahr begann die aufwendige Unterfangung, um die Standfestigkeit des mittelalterlichen Bauwerks dauerhaft zu sichern. Anfang des Jahres folgte die Feinarbeit. Die Fugen wurden ausgekratzt und neu verfugt. Viele alte Steine konnten nicht mehr verwendet werden und wurden ersetzt. Die Handwerker achteten darauf, jedes Detail mit der ursprünglichen Bauweise in Einklang zu bringen.
Besonderes Augenmerk lag auf dem barocken Putz, der nach Einschätzung der Restauratoren unbedingt erhalten werden musste. „Wir haben uns entschieden, diesen Putz zu schützen und zu bewahren. Das ist ein Stück Geschichte, das man anfassen kann„, sagt Wittler. Dafür wurden Fachleute beauftragt, die die empfindlichen Flächen behutsam restaurierten.
Auch im Inneren des Turms hat sich viel verändert. Über Jahrzehnte war er nicht zugänglich. Nun wurden mehrere Böden eingezogen, eine neue Luke eingebaut und eine Leiter angebracht. »Früher konnte man nur mit einem Steiger von außen hinauf. Jetzt gibt es wieder einen Aufstieg im Inneren. Das ist ein riesiger Fortschritt für uns«, so Wittler.
Ganz oben zeigt sich, wie viel Arbeit in den vergangenen Monaten geleistet wurde. Das Dach wurde komplett neu aufgebaut, die tragende Konstruktion stabilisiert und die alten Steine durch neue ersetzt. Eine neue Bleieindeckung schützt den Turm künftig vor Wind und Wetter. „Das alles hat uns zwar viel Geld gekostet, aber es war nötig, um das Bauwerk für kommende Generationen zu erhalten“, betont die Ortsbürgermeisterin.
Der Schiefe Turm, einst Teil der Stadtbefestigung, zählt zu den bekanntesten Wahrzeichen der Verbandsgemeinde Loreley. Mit seiner deutlichen Neigung gehört er zu den schiefsten Türmen der Welt. Und gerade das macht ihn unverwechselbar. »Gerade geworden ist er nicht. Das war auch nie das Ziel. Er bleibt schief, so wie er immer war, nur jetzt stabil und geschützt«, sagt Wittler mit einem augenzwinkernden Lächeln.
Wenn in einigen Wochen die Planen und Gerüste fallen, wird Dausenau ein Stück seines historischen Gesichts zurückgewinnen. Die Ortsbürgermeisterin hat schon den nächsten Wunsch: »Ich würde mir wünschen, dass wir eines Tages eine kleine Treppe hinter dem Turm errichten können, damit alle Dausenauer diesen einmaligen Blick von oben genießen können.«
Bis dahin bleibt der Turm noch ein wenig verhüllt, geheimnisvoll und beeindruckend. Er steht für Geschichte, Handwerkskunst und Geduld. Und er beweist, dass selbst das Schiefe in dieser Welt standhaft bleiben kann.
VG Bad Ems-Nassau
Irres Backesfest in Schweighausen: Besucheransturm beim Dibbekuchenessen
SCHWEIGHAUSEN Was um Himmelswillen war das denn? Mit diesem Ansturm hatte am vergangenen Samstag wohl niemand in der kleinen Gemeinde in der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau gerechnet. Die Freiwillige Feuerwehr Schweighausen hatte zum gemütlichen Backesfest mit Dibbekuchen und Spießbraten eingeladen, dazu natürlich ein Glas Apfelwein oder ein kühles Bier. Soweit so gut, wenn sich die Veranstaltung nicht weit herumgesprochen hätte.
Lange Schlangen bildeten sich am Feuerwehrgerätehaus, und geduldig warteten die Besucher auf ihr Essen. In weniger als einer Stunde war der erste Spießbraten ausverkauft, und es dauerte ein wenig, bis der nächste Braten aus der traditionellen Röhre im Backeshaus geholt werden konnte.
Doch genau das ist es doch, oder? Ein kleines Lagerfeuer bei kühlen Temperaturen, leckeres Essen, gute Gespräche und einfach ein Beisammensein der Besucher aus den umliegenden Orten und natürlich auch der Einheimischen. Genau solche Feste dürfen nicht verloren gehen, denn man findet sie fast nur noch in den kleinen Dörfern. Nicht nur, dass dort das Bier noch zwei Euro kostet, hier wächst man auch als Gemeinschaft wieder ein Stück zusammen. Hinter all dem steckt ehrenamtliches Engagement, das unsere Gesellschaft am Leben hält. Es geht um das Aufrechterhalten von Traditionen, um Herzlichkeit und ums Miteinander.
Sie hatten alle Hände voll zu tun: Lange Schlangen bildeten sich vor dem traditionellen Backes in Schweighausen | Foto: BEN Kurier Wer genauer hinsah, bemerkte, wie aus dem Froschbrunnen das Wasser plätscherte. Der Frosch ist in Schweighausen kein Unbekannter. Küssen muss man ihn nicht, aber die Einwohner erzählen, dass es in der kleinen Gemeinde besonders viele Frösche gebe und so wurde der Frosch einst bewusst als Symbol für den Brunnen gewählt.
Und all diese kleinen Geschichten erfährt man nur, wenn man bereit ist, auf solche wunderbaren Feste zu gehen: Feste, die, wie in diesem Fall, richtig groß werden können. Es ist das Gesamtbild: dort der Spießbraten und Dibbekuchen, da der Brunnen, die Feuerstellen mit dem traditionellen Backes und im Unterbau die typischen Bierbänke, die bis auf den letzten Platz gefüllt waren. Herrlich! So muss es nicht immer die Megaveranstaltung sein, die die Menschen begeistert und das ist gut so. Denn nur auf diese Weise bleiben unsere Traditionen lebendig. Schön war’s (dk).
VG Bad Ems-Nassau
Wege aus der Gewalt: Bündnis Frauenschutz hat Flyer für Rhein-Lahn-Kreis herausgebracht
SINGHOFEN „Wege aus der Gewalt – Hilfe für Frauen und deren Angehörige aus dem Rhein-Lahn-Kreis“. Das ist der Titel eines Flyers, den das Bündnis „FrauenSchutz“ Rhein-Lahn jetzt herausgegeben hat. Das Info-Blatt, das auch im Internet heruntergeladen werden kann, listet in kompakter Form die wichtigsten Telefonnummern und Institutionen auf, an die sich Betroffene wenden können.
Zwei Dutzend hilfreiche Kontaktdaten finden sich in dem sechsseitigen Flyer. Das reicht von der „110“ in akuten Bedrohungssituationen über das Hilfetelefon „116016“, an das sich von Gewalt betroffene Frauen auch anonym in verschiedensten Sprachen rund um die Uhr wenden können, bis hin zu regionalen Kontakten der Fachberatungsstellen und Frauenhäuser. Opferschutz-Adressen, vertrauliche Hilfen nach Vergewaltigungen, Kinderinterventionsstellen sowie Beratung für Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung finden sich darin.
Aber auch Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Männer gibt es in der Publikation. „Das war uns wichtig“, sagte Ann-Kristin Fangmann während der Präsentation. Die Studentin für Sozialwesen gestaltete im Rahmen eines Praktikums im Haus der Familie der Verbandsgemeinde Aar-Einrich den Flyer. Ein eigenes Logo fürs „Bündnis FrauenSchutz“ in Orange steuerte das Kulturhaus Kreml bei.
„Durch die regionale Aufteilung des Flächenlandkreises Rhein-Lahn und unterschiedliche Bereichszugehörigkeiten sind die Expertinnen und Experten der Beratung untereinander wenig vernetzt. Ziel ist es, betroffenen Frauen schnell, kompetent und koordiniert Hilfe aufzeigen zu können und die Zusammenarbeit der Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Rhein-Lahn, Mühlbachstraße 9, 56379 Singhofen Beratungsstellen sowie aller Fachkräfte, die mit dem Thema befasst sind, nachhaltig zu stärken“, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte Dorothee Milles-Ostermann.
„Wir haben hier kein Frauenhaus, und auch die zuständigen Beratungs- und Interventionsstellen befinden sich entweder in Koblenz oder Westerburg.“ Aus dieser Situation heraus entstand als Arbeitskreis des Frauennetzwerks Rhein-Lahn das Bündnis „FrauenSchutz“, das sich 2024 dem Thema „Nein zu Gewalt an Frauen“ verschrieben hat mit entsprechendem Austausch und Aufklärungsarbeit. Gewaltsame Übergriffe, gerade im häuslichen Umfeld, seien auch an Rhein, Lahn und Aar an der Tagesordnung, so Milles-Ostermann. Wie weltweit stiegen auch im Landkreis die Zahlen von Gewalt in engen sozialen Beziehungen.
„Die Formen sind dabei vielfältig und reichen von leichter körperlicher, psychischer, digitaler und ökologischer Gewalt bis hin zu schwerer physischer Gewalt, die in extremen Fällen bis zur Tötung der Frau geht“, informiert der Flyer. Dass mit der Publikation in gedruckter wie digitaler Form eine große Lücke des Informationsbedarfs im Rhein-Lahn-Kreis geschlossen wird, bekräftigt Beate Schmittel, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung und Bildung im evangelischen Dekanat Nassauer Land: „Der Flyer unterstützt Frauen in sehr belastenden Situationen und gibt auch den Beratenden im Kreis Handlungssicherheit“.
Das Info-Blatt sei neben einer Reihe anderer gemeinsamer Veranstaltungen ein sichtbares und wirksames Instrument für den Anspruch des FrauenNetzes Rhein-Lahn. Das bildete sich bereits nach der Corona-Pandemie und entwickelte Jahresthemen wie etwa „Nein zu Gewalt an Frauen“ 2024. Dieses Jahr wurden „Familie und Beruf“ in den Fokus gerückt, im kommenden Jahr die Persönlichkeitsentwicklung. „Der Aufbau von unterstützenden, gemeinwohlorientierten Netzwerken ist ein Ausdruck gelebter Nächstenliebe“, so Schmittel.
Wichtig ist den Initiatorinnen, dass die Informationen des Flyers jetzt breit im Kreis gestreut werden. So bei eigenen Veranstaltungen wie dem kommenden Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 25. November im Kreml in Zollhaus oder auch unter Rettungskräften, vor allem aber im öffentlichen Raum wie Gaststätten oder Clubs (pm Dekanat Nassauer Land).
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