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Lahnstein

Scharfe Kritik am Krisenmanagement der Bahn

LAHNSTEIN 68. „CDU im Dialog“-Abend informierte über Folgen durch den Bahnunfall in Lahnstein

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Digital statt analog: Die CDU-Kreistagsfraktion bietet ihr beliebtes Veranstaltungsformat auch in schwierigen Zeiten an. Bild: CDU Rhein-Lahn

RHEIN-LAHN Um den Bahnunfall in Lahnstein und seine Folgen für die Umwelt ging es bei der „CDU im Dialog“-Veranstaltung, die die CDU Rhein-Lahn als Videokonferenz durchführte. MdL Matthias Lammert, der Kreis- und Fraktionsvorsitzende der CDU Rhein-Lahn, und seine Stellvertreter Günter Groß und Jens Güllering hatten eingeladen.

Sie begrüßten 30 Zuhörer und als Referenten den Lahnsteiner Oberbürgermeister Peter Labonte und Willi Pusch, Vorsitzender der Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn.

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Matthias Lammert erinnerte an den Unfall: Am 30. August war in Niederlahnstein ein Güterzug entgleist. Dabei kippten sieben Kesselwagen, die mit Diesel beladen waren, um. Rund 180 000 Liter Diesel liefen laut einem aktuellen Gutachten ins Erdreich. „Zuvor war nur von 100 000 Litern die Rede gewesen“, kritisierte Lammert. Moderator Günter Groß stellte dazu viele Fragen an die Referenten.

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Dabei kritisierte Oberbürgermeister Labonte die Informationspolitik der DB: Erst jetzt wisse man, dass viel mehr Diesel ins Erdreich geflossen sei, als ursprünglich behauptet. „Diese Erkenntnis kam erst, nachdem auf 2400 Quadratmetern 19 000 Tonnen Erde und Gestein ausgetauscht wurde“, so Labonte. Um die Standfestigkeit der Oberleitungsmasten zu sichern, sei der Kraftstoff nicht komplett entfernt worden. „Unser Ziel muss es sein, den Kraftstoff dauerhaft zu entfernen“, betonte er.

Willi Pusch kämpft seit Jahren für ein leiseres Mittelrheintal. Er berichtete: „Der Zug mit Gefahrstoffgütern war zu schnell, ist mit 60 km/h statt der vorgeschriebenen 40 km/h in Niederlahnstein eingefahren und hat noch eine sogenannte Entrostungsfahrt durchgeführt.“ Dabei werden mehrere Weichen umgestellt, damit der Zug über Umwege in den Bahnhof fährt.

Der Zugführer habe die Signale nicht richtig erkannt – außerdem stelle sich die Frage, warum mit Gefahrstoffgütern solche Manöver gefahren werden, so Pusch.

Weil die Bahn bis zu sieben Jahre für die Sanierung plant, hat die bundesweite Lärmgegnervereinigung Strafanzeige gegen die DB gestellt. Willi Pusch unterstrich: „Der Unfall zeigt einmal mehr, dass wir eine Ausweichstrecke für das Mittelrheintal benötigen. Der Güterverkehr muss dauerhaft aus dem Mittelrheintal verbannt werden.“

Pusch und Labonte kommentierten in der Fragerunde das Sanierungskonzept der Bahn:  Dabei hat die DB die kostengünstigste Variante gewählt. Deshalb habe man wohl schnell die Baugrube verfüllt, vermuteten die Referenten. Sanierungsbrunnen sollen für die hydraulische Sicherung des Schadens sorgen. Dort wird dauerhaft Grundwasser entnommen, das über eine Wasseraufbereitungsanlage wieder zugeführt wird. Viele Zuhörer hatten Bedenken: Anwohner berichteten über starken Dieselgeruch an einem Bohrloch.

Landtagskandidat Udo Rau (CDU) dankte den Referenten für ihre Informationen über „einen Unfall, der sich hoffentlich nicht zu einer Umweltkatastrophe auswächst“. Udo Rau verwies auf Fakten, die die vom Rhein-Lahn-Kreis beauftragten Gutachter gerade erst mitgeteilt hatten. So sei nicht sicher, ob Diesel im Grundwasser angekommen ist. „Es gilt, alles zu tun, um das zu verhindern“, so Rau. Der Bohrfortschritt sei wegen großer Gerölle dabei schwieriger als geplant. Rau und Lammert versprachen: „Die CDU-Kreistagsfraktion bleibt an diesem Thema dran!“

Die nächste „CDU im Dialog“-Veranstaltung findet am 14. Dezember statt. Sollte keine Präsenzveranstaltung möglich sein, bieten die Christdemokraten wieder eine Videokonferenz an.

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Lahnstein

Wir im Rhein-Lahn: Firmenbesuch bei Zschimmer & Schwarz in Lahnstein

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LAHNSTEIN Wer kennt nicht Zschimmer & Schwarz in lashnstein? Wahrscheinlich ist das Unternehmen vielen Menschen in der Region ein Begriff, immerhin arbeiten am Standort Lahnstein mehr als 500 Beschäftigte, doch wofür steht die mittelständische Firma mit insgesamt mehr als 1500 Mitarbeitern weltweit?

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Genau das ist gar nicht so einfach, da in so vielen Produkten Zschimmer & Schwarz drin steckt. Mal versteckt und dann wieder ganz offen. Sie fahren ein Cabrio mit exklusiven Ledersitzen. Schon da könnte die nachhaltige Verarbeitung des Lahnsteiner Unternehmens drin stecken. Die Verarbeitung von Lederprodukten ist eine jahrtausendealte Tradition. Damit das Endprodukt in seiner faszinierenden Schönheit überhaupt entstehen kann, braucht es Gerbstoffe, Tenside, Fettungsmittel und so einiges mehr und genau das stammt häufig aus dem hause Zschimmer & Schwarz. Schon spannend, was Firmen aus unserer Region so alles produzieren, ohne dass man es weiß.

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Die Veredelung von Lederprodukten mit Unterstützung der Firma aus Lahnstein finden sie nicht nur in Autositzen, sondern auch in der Bekleidungsindustrie, bei Schuhen und Möbelleder. Jetzt haben wir Anfang Mai und so manch einer träumt bereits vom Urlaub im Sommer. Ohne guten Sonnenschutz riskiert man schnelle eine böse brennende Hautrötung. Will man da vermeiden, trägt man ausgiebig Schutzcremes auf und da stecken schon wieder Inhaltsstoffe von Zschimmer & Schwarz drin. So manche schöneitsbewusste Frau dürfte sich wundern, in wie vielen Kosmetikprodukten die Zutaten vom Lahnsteiner Unternehmen kommen. Von der Haarpflege, Cremes, Körperöle bis zum Make-up und Nagellack, alles Inhaltsstoffe von Zschimmer & Schwarz.

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Und wem das noch nicht reichen sollte, der darf sich auch bei Reinigungsprodukten für Teppiche, Autos und vieles mehr auf …. Sie ahnen es bereits, Zschimmer & schwarz freuen. Das ganze immer schön im Hintergrund und doch sehr präsent, wenn man sich damit beschäftigt. Gegründet wurde die Firma 1894 von Otto Zschimmer und Max Schwarz. Los ging es mit Farbwaren, Chemikalien und Drogen. 1909 startete die erste eigene Produktion im thüringischen Greiz-Dölau. 1933 stirbt der Unternehmensgründer Otto Zschimmer in Chemnitz. 1939 wurde die Flesch-Werke AG in Oberlahnstein gekauft das seit 1959 der offzielle Standort und die größte Produktionsstätte von Zschimmer & Schwarz ist. 1960 stirbt auch der zweite Unternehmensgründer Max Schwarz im Alter von 91 Jahren. Im selben Jahr wurde die erste Auslandsgesellschaft in Frankreich gegründet. Weitere sollten später in Italien; Spanien, Türkei, USA, China und Südamerika folgen. 1980 wurde eine vollbiologische Abwasserreinigungsanlage im Werk Lahnstein installiert. 2023 übernahm Zschimmer & Schwarz die Samia mit Neuaufstellung der Geschäftsleitung der Zschimmer & Schwarz-Gruppe.

Ein mittelständisches Unternehmen und gleichzeitig ein Big-Player auf dem Markt. Dabei ist es keineswegs ein einfaches Geschäft. Die europäische Reglementierung schafft Wettbewerbsnachteile gegenüber ausländischen Anbietern und dennoch behauptet sich das Traditionsunternehmen erfolgreich am Markt. Für die SPD im Rhein-Lahn-Kreis ist Zschimmer & Schwarz ein bedeutender Arbeitgeber und Hersteller in der Region.  Bei einem Firmenbesuch in Lahnstein tauschten sie sich mit der Geschäftsleitung zum Standort und Zukunftsperspektiven aus. Und dann sind wir auch schon am Ende einer Reise: Wir im Rhein – Lahn sind starke Firmen in der Region. Klasse.

 

 

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Lahnstein

Gefährliche Situation für Radfahrer auf der Rudi Geil Brücke in Lahnstein

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Foto: Bündnis 90/Die Grünen Lahnstein

LAHNSTEIN Die Lahnsteiner Grünen möchten mit einer Anfrage an Herrn Oberbürgermeister Lennart Siefert auf die Problematik des Fahrradschutzstreifens am Übergang auf die Rudi-GeilBrücke aufmerksam machen. Die derzeitige Anbringung der Markierungen führt zu einer äußerst gefährlichen Situation für Radfahrer, da sie unmittelbar nach dem Ende des Schutzstreifens auf die Fahrbahn und somit auf die schmale Rudi-Geil-Brücke wechseln müssen.

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Diese Situation birgt ein hohes Risiko für Verkehrsunfälle, da Radfahrer möglicherweise in den Weg von Autos geraten könnten. Die Folgen könnten verheerend sein. Als Alternative fahren Radfahrer weiterhin auf dem Bürgersteig, was jedoch derzeit nicht erlaubt ist.

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Appell für sicherere Markierung

Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, schlagen die Grünen vor, dass die Markierungen bereits deutlich früher beginnen. Dadurch könnte die Unfallgefahr erheblich minimiert werden. Die Grünen appellieren daher an die zuständigen Behörde, diese Angelegenheit erneut zu überdenken und mögliche Lösungen in Betracht zu ziehen.

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“Uns liegt die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer am Herzen. Daher hoffen wir auf eine positive Rückmeldung und eine sichere Lösung für alle,”so Björn Schmeling, Sprecher der Grünen im Ausschuss Ordnung und Verkehr.

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Lahnstein

Herrlich verrückt: Einmal in Lahnstein Gartenbahn fahren beim Modelleisenbahn-Club

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Foto: Grüne Lahnstein

LAHNSTEIN Am Sonntag, den 14.04.2024 besuchten Mitglieder von Bündnis ´90/Die Grünen Lahnstein die Gartenbahn des MEC Rhein-Lahn e.V. in der Max-Schwarz-Straße 3-5 in Lahnstein. Bei strahlendem Sonnenschein machten sie sich ein Bild von dem liebevoll angelegten Vereinsgelände und ließen sich von der Leidenschaft der Clubmitglieder vor Ort anstecken.

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Zunächst drehten die Besucher einige Runden mit den zur Verfügung stehenden Zügen und bestaunten die Bahnanlage. Anschließend standen die Mitglieder des Clubs Rede und Antwort und gaben ihr Wissen begeisternd weiter.

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Lahnsteiner Grüne besuchen Modelleisenbahn-Club (MEC) Rhein-Lahn

Die Gartenbahn ging 2011 als eine eigene Abteilung des bereits im Jahr 1977 gegründeten Modelleisenbahn-Clubs hervor. Nachdem ein geeignetes Gelände auf dem ehemaligen Sportplatz Viktoriabrunnen gefunden war und die Gartenbahnfreunde gleichzeitig mit der Planung der Bahn begonnen hatten, konnte zwei Jahre später der Bau der Anlage starten.

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Über die Jahre sind auf der Strecke einige Highlights entstanden: eine befahrbare Stahlbogenbrücke, ein drehbarer Rangierbahnhof, ein Weinberg mit einer gelungenen Nachbildung der Marksburg in Braubach, um nur einige Beispiele zu nennen.

Das aktuellste und noch nicht komplett fertig gestellte Projekt des Clubs ist ein voll funktionstüchtiger Wasserturm der zur Befüllung von echten kleinen Dampfloks dient.

Aus grüner Sicht besonders bemerkenswert an der Arbeit des Modellbahn-Clubs ist deren Einfallsreichtum. So gut wie nichts was auf der Anlage zu sehen und verbaut ist, kann man einfach so im Laden kaufen. Weder die Loks und deren Anhänger, noch die einzelnen Schienenelemente. Fast alles wurde von Grund auf selbst geplant, entworfen und gebaut. Vieles ist sogar durch Upcycling entstanden. Das ist eine Form der Wiederverwertung von Müll oder scheinbar unbrauchbaren Sachen, die in etwas Neues, Besonderes und damit Wertvolleres verwandelt werden. Dadurch werden Ressourcen geschont und die Natur und das Klima geschützt.

Eine Gartenbahn mittewn in Lahnstein | Foto: Grüne Lahnstein

Der MEC Rhein-Lahn ist nur ein Beispiel für das funktionierende Vereinsleben in Lahnstein. In mühevoller Fleißarbeit und mit viel Liebe zum Detail hat sich der Verein hier eine sehenswerte 5-Zoll-Bahnanlage aufgebaut. Hier lohnt sich ein Besuch für kleine und große Gäste.“ so Björn Schmeling Listenplatz 2 und Mitglied des Vorstandes bei den Grünen in Lahnstein, der zu dem Besuch auch gleich die ganze Familie mitgebracht hat.

Vereine wie diese und das Ehrenamt allgemein müssen unbedingt unterstützt und gefördert werden, damit solche Attraktionen wie die größte öffentliche Gartenbahn in Rheinland-Pfalz dauerhaft erhalten bleiben.“ so Anne-Marie Tensorer-Blüm Listenplatz 16 der Grünen Lahnstein weiter.

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