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VG Bad Ems-Nassau

Vielfalt im Rhein-Lahn-Kreis: Lokale Künstler stellen im Nassauer Rathaus aus

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NASSAU Nicht erst seit der Veranstaltung Kunst trifft Handwerk in Nastätten dürfte bekannt sein, dass es im Rhein-Lahn-Kreis nicht nur kreative, sondern einzigartige Maler, Fotografen, Bildhauer und mehr gibt. Das erste Mal wagte nun das Kulturwerk Nassau eine Vernissage im altehrwürdigen Rathaus der Stadt. Ein besseres Ambiente konnte nicht gewählt werden. Dort das Knarzen der alten Dielen und gleichzeitig an den Wänden futuristische, abstrakte oder auch reale Bilder, die einem zum Nachdenken einladen.

Stadtbürgermeister Liguori freut sich über große Kunst aus und in Nassau

In den Räumlichkeiten der Künstlerin Ulrike Wenzel-Schütz blicke ich auf ein Gemälde mit einem alten Mann. Während ich ihn ansehe, scheint er mich mit seinen blauen Augen zu fixieren. Einerseits wirken sie wie leer und anderseits starren sie mich an. Mit dem Bild setzte sich die Malerin mit der Demenzerkrankung im Alter auseinander. Bei Musik kennt man den berühmten Ohrwurm, doch wie nennt man das bei einem Gemälde, dass einem nicht mehr aus den Gedanken gehen möchte? Manchmal arbeitet die Nassauer Künstlerin über Jahre hinweg an einem solchen Bild, bevor es in ihrem Atelier zu bewundern ist.

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Während Ulrike Wenzel-Schütz ausdrucksstark das Momentum einfängt, widmet sich AJ Weber im nächsten Raum der abstrakten Kunst. Sie zu beschreiben ist nicht einfach, denn jeder wird etwas Eigenes entdecken, sobald er die Bilder betrachtet. Man steht davor und findet immer wieder neue Kreationen, welche der Betrachter für sich interpretieren kann. Gar nicht so einfach davon loszulassen, denn schließlich möchte man nichts übersehen und am Ende wird man doch etwas Unentdecktes zurücklassen.

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Neben der Malerei finden sich in der Vernissage auch Fotografien. Bei Christian Meinecke sind die Kleinsten ganz groß. Er beschäftigt sich, wie der bekannte Fotograf Dieter Pohlmann, mit der Darstellung von Miniaturfiguren in einer eigens dargestellten Szene. Da kann ein abgerissener Kopf eines Fruchtgummibärchens genauso eine Rolle spielen, wie die Coronamaske versunken im Sand. Mit den Miniaturfiguren entsteht jedes Mal eine neue eigenwillige und faszinierende Szene, von der man nicht ablassen kann. Christian Meinecke kennen viele Menschen als Schwimmmeister aus dem Freibad Nassau. Mit seinen Fotografien zeigt er, dass ein bodenständiger Beruf und gleichzeitig große Kunst kein Widerspruch sein müssen.

Eine ganz andere Art der Fotografie findet sich bei Michael Mucha, der auch im Nassauer Rathaus ausstellt. Besonders bei seinen schwarz-weiß Aufnahmen weiß man oft nicht, ob es sich tatsächlich noch um eine Fotografie oder eine aufwändig mit Bleistift erschaffene Skizzierung handelt. In seinen Räumlichkeiten finden sich Bilder aus der Wanderausstellung »Entlang der Lahn von Diez bis Lahnstein«. Einen ersten Eindruck bekommt man auf der Webseite michaelmucha.de. Die Bilder wirken mystisch und gewollt ein wenig düster. In der schaurig schönen Art konnte man bisher noch nicht den Rhein-Lahn-Kreis entdecken.

Im letzten Ausstellungsraum finden sich die Bilder der Kulturwerk Nassau Geschäftsführerin und Fotografin Brigitte Seck. Sie widmet sich unter anderem der Naturfotografie mit einem außergewöhnlichen Blickwinkel. Während auf dem einen Bild in einem bewusst verschwommenen Zeitraffer der eine Augenblick des Waldes festgehalten wird, findet sich auf der nächsten Nahaufnahme ein vermeintliches Blatt mit seinen Adern, das aber auch etwas gänzlich anderes darstellen könnte. Ein Spiel mit den Emotionen und Farben. Wie solche faszinierenden Bilder entstehen können, bleibt das Geheimnis der Künstler.

Ein lohnenswerter Besuch. Vom 08. bis 10. Dezember kann die Ausstellung im Nassauer Rathaus während der Öffnungszeiten des Adventsmarktes angeschaut werden.

 

 

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Sport

Golden Lions aus Nassau holen Gold in Mülheim-Kärlich

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Foto: Saskia Daubach-Metz
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NASSAU Ein etwas anderes Turnier erlebten die Golden Lions am vergangenen Sonntag. Im Rahmen des Gewerbeparkfestes in Mülheim-Kärlich lud die Projekt-Gemeinschaft „Wir in Mülheim-Kärlich“ zum Showtanzfestival „Tanz im Park“ ein. 13 Gruppen gingen schließlich an den Start und durften ihr Können auf der Bühne zeigen. Das Besondere: Das Turnier fand unter freiem Himmel statt. Petrus war aber gnädig und es blieb trocken, ab und zu kam sogar die Sonne raus.

Mit freudiger Erwartung in Hinblick auf das für die Vogelscheuchen neue Format fuhr man schließlich Richtung Mülheim-Kärlich. So waren die kleinen Löwinnen und Löwen die Truppe mit der weitesten Anreise, was die Spannung weiterhin erhöhte, denn auch hier kannte man keinen der anderen Teilnehmer.

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Mit Bewunderung staunten die Kinder aus dem Nassauer Land über die spektakulären Darbietungen der anderen Vereine. Tolle Choreografien, wunderschöne Kostüme und einzigartige Themen wechselten sich an diesem Mittag ab.

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Nervös betraten die Vogelscheuchen schließlich als letzte Formation die Bühne. Trotz fünf Ausfällen und vielen Umstellungen in der Gruppe lieferten die Tänzerinnen ab und verdienten sich vom Publikum einen tosenden Applaus.

Nun hieß es warten, denn die Jury trat zusammen, um die Platzierungen festzulegen. Hatte es für einen Treppchenplatz gereicht? Die Spannung war kaum auszuhalten, als Moderatorin Nikolina Meinjohanns die Auszeichnungen vornahm. Hier gab es an diesem Tag keine Verlierer, sondern nur Gewinner. Alle vierten Plätze erhielten Gutscheine und ein Maskottchen. Voller Vorfreude war nun klar, dass die Golden Lions mindestens Bronze geholt hatten. Unglaublicherweise hieß es aber dann: Gold für die kleinen Vogelscheuchen! Die Freude war riesengroß! Mit Freudentränen in den Augen nahmen die Kinder die Urkunde und das große Maskottchen entgegen.

Ein toll organisiertes Turnier mit ganz viel Liebe zum Detail und ganz viel Respekt vor den Leistungen der Tänzerinnen und Tänzern! Die Golden Lions sagen: „Danke!“

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Blaulicht

Mann verfolgt und spricht Grundschülerin in Bad Ems an: Polizei ermittelt

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Foto: BEN Kurier
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BAD EMS Ein Vorfall ereignete sich am 27. März 2025 gegen 13 Uhr in der Winterbergstraße in Bad Ems. Eine Schülerin der Freiherr-vom-Stein-Grundschule wurde von einer unbekannten männlichen Person beobachtet und anschließend verfolgt.

Laut Angaben von Verwandten des Mädchens war der Mann vollständig schwarz gekleidet und trug eine schwarze Maske. Er folgte dem Kind mit einem Auto, das nach Einschätzung der Angehörigen ein Fahrzeug der Marke Audi gewesen sein könnte. Auf Höhe des Mädchens sprach die Person es an und versuchte offenbar, es in Richtung des Fahrzeugs zu locken.

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Die Schülerin reagierte besonnen und lief schreiend davon, woraufhin der Unbekannte die Flucht ergriff. Der Vorfall wurde bei der Polizei Bad Ems zur Anzeige gebracht. Die weiteren Ermittlungen übernimmt die Kriminalinspektion Montabaur, wie die Polizei bestätigte.

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VG Bad Ems-Nassau

Haushalt weiterhin nicht genehmigt: Stillstand im Rhein-Lahn-Kreis

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Foto: BEN Kurier
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BAD EMS Der Kreistag hat am 9. Dezember 2024 den Haushalt für das Jahr 2025 beschlossen. Dieser wurde am 11. Dezember 2024 der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zur Genehmigung vorgelegt. Am 17. März 2025 hat die ADD dann den Haushalt und den Haushaltsplan für 2025 abgelehnt. Sie hat darauf hingewiesen, dass der Rhein-Lahn-Kreis nicht ausreichend dafür gesorgt hat, dass der Haushalt ausgeglichen ist oder, falls das nicht möglich ist, die Fehlbeträge so gering wie möglich gehalten werden.

Um den Fehlbetrag im Haushalt zu verringern, blieb die Verwaltung beim Kreistag vergangenen Montag bei ihrem ursprünglichen Vorschlag, die Kreisumlage um 2 Prozentpunkte zu erhöhen. Die CDU-Fraktion beantragte eine pauschale Reduzierung aller Ausgaben um 1 Prozent.

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Demgegenüber hielt die SPD-Fraktion an ihrem bereits im Dezember eingebrachten Antrag zur Erhöhung der Kreisumlage um 1 Prozent auf 46,00 fest. Die Fraktion der Grünen signalisierte zu diesem Vorschlag ihre Zustimmung. Beide Vorschläge gemeinsam zur Abstimmung zu bringen, beantragte die FWG-Fraktion. Nach einer Sitzungsunterbrechung einigte man sich auf eine getrennte Abstimmung zwischen CDU- und SPD-Antrag. Die FWG zog ihren Antrag daraufhin zurück.

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Die Ausgabenkürzung wurde vom Kreistag bei fünf Gegenstimmen beschlossen. Die vorgeschlagene Erhöhung der Umlage um 1 Prozent fand keine Zustimmung. CDU, AfD, Freie Wähler und ein Mitglied der FDP stimmten dagegen. Nach einer weiteren Sitzungsunterbrechung und dem eindringlichen Hinweis von Landrat Jörg Denninghoff, dass die ADD ohne Umlageerhöhung den Kreishaushalt nicht genehmigen wird, einigte man sich letztlich auf eine Erhöhung der Kreisumlage um 0,75 Prozentpunkte.

Was bedeutet dies nun konkret? „Im Kreis liegen nun alle neuen Investitions- und Bauunterhaltungsmaßnahmen auf Eis. Dies betrifft vor allem Baumaßnahmen in den Kreisschulen und im Kreisstraßenbau, aber auch Bezuschussungen zum Bau von Kindertagesstätten, Jugendfreizeiten und die Förderung von Sportvereinen“, fasst Bernd Menche von der Finanzabteilung zusammen.

Sollte die ADD auch das neue Angebot des Kreises ablehnen, wird außerdem ein weiterer Sonderkreistag einberufen, der den Steuerzahler rund 4000 Euro an Sitzungsgeldern und Fahrtkosten zusätzlich kostet.

Ich bedauere diese Entwicklung sehr. Wir haben im vergangenen Jahr hier im Kreis schon `jeden Stein umgedreht´ und alles gestrichen, was nicht nötig ist. Eine pauschale Senkung aller Kosten um 1 Prozent ist einfach nicht möglich, dafür haben wir im Kreis zu viele Pflichtaufgaben vor allem im sozialen Bereich“, erläutert Landrat Jörg Denninghoff.

Des Weiteren drängt die Zeit, denn eine Neufestsetzung der Kreisumlage ist nur bis zum 30. Juni möglich.

In vielen Bereichen sind uns nun die Hände gebunden und dringende Investitionen können nicht getätigt werden. Ich hätte mir gewünscht, dass der Kreistag unserem Vorschlag zustimmt und die Umlage um 2 Prozent erhöht hätte. Denn eines ist klar: Diese Erhöhung würde durch verschiedene Maßnahmen wieder in die Gemeinden zurückfließen. Die Verlierer sind in diesem Zusammenhang die Schwächsten in unserem Kreis – unsere Kinder, insbesondere bei den wichtigen Themen wie Kita- und Schulmaßnahmen. Auch das Straßenbauprogramm kommt zum Stillstand und wird sich auf unbestimmte Zeit verzögern.

Zudem erhalten die Vereine keine Sportförderung, die viele von ihnen dringend benötigen“, so der Landrat weiter. Die Antwort der ADD steht nun aus, da der Kreis ohne einen genehmigten Haushalt in Bezug auf zahlreiche Maßnahmen und Investitionen handlungsunfähig ist (pm Kreisverwaltung Rhein-Lahn).

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