Lahnstein
Integrative Kulturtage: Kunst und Theater mit Schülern des Lahnsteiner Johannes-Gymnasiums

LAHNSTEIN 2 Tage arbeiteten 17 Schüler*innen des Kunst GK12 des Johannes Gymnasiums gemeinsam mit körperlich und geistig beeinträchtigten Schüler/innen der Förderschule des Herz-Jesu- Hauses Kühr in Niederfell. Entstanden sind nicht nur 23 tolle Projekte, sondern auch viele Erfahrungen, schöne Momente und bereichernde Begegnungen. Bereits wenige Minuten nach der Ankunft der Schüler*innen des Johannes Gymnasiums im Haus Kühr konnte man beobachten, wie langsam aus Fremden Vertraute wurden.
Integrative Kulturtage in der Förderschule des Herz-Jesu Hauses Kühr
„Wir wurden sofort offen und herzlich empfangen und es stellte sich schnell eine Atmosphäre ein die von Freude, Neugier und gegenseitigem Respekt erfüllt war. Die zum Teil bewegenden Geschichten welche hinter einigen Schür/innen stecken lassen umso mehr überraschen mit welcher Herzlichkeit und tiefer Freude die Kinder und Jugendlichen durch den Tag gehen, nicht zuletzt durch die liebevolle Begleitung hervorragender Pädagogen/innen im Haus Kühr.“ Sabrina Keßler (Kunstlehrerin am Johannes Gymnasium)

Foto: Johannes-Gymnasium Lahnstein
Wie tief die Verbindung zwischen den Schüler*innen beider Schulen geworden ist konnte unter Anderem sehr schön am zweiten Tag in Kühr sehen. An diesem Tag war ein Kührer Schüler leider erkrankt und konnte seinen Entwurf nicht auf die Leinwand bringen. Die beiden Schüler/innen des Johannes Gymnasiums Gianluca Jores und Emily Echetabu malten nach seiner Vorzeichnung ein 40x70cm großes Gemälde, ersteigerten es selbst um es dem Jungen persönlich vorbei zu bringen. Innerhalb von zwei Tagen haben sich durch das gemeinsame Malen und auch die gemeinsamen Pausen Aktivitäten beim Fußballspielen tiefe Verbindungen gefunden. So möchten Schüler/innen des Johannes Gymnasiums auch in Zukunft die Schüler/innen des Herz-Jesu Hauses Kühr besuchen.
Kunst und Theaterprojekte mit Schüler*innen des Johannes-Gymnasiums Lahnstein
Insgesamt kann man von einem gelungenen Projekt sprechen, das beiderseitig durch die Begegnung zu reichhaltigen und inspirierenden Momenten führet, die man so im Schulalltag nicht erleben kann. Auch von den Schüler*innen selbst wurde das Erlebte als durchweg positiv und bereichernd wahrgenommen:
„Das Arbeiten an Gemälden, gemeinsam mit beeinträchtigten Kindern der Förderschule Kühr, war eine inspirierende Erfahrung. Wir haben nicht nur wunderschöne Kunstwerke geschaffen, sondern auch gemeinsam in den Pausen gespielt. Kunst und Spiel kennen beide keinerlei Barrieren. Es war beeindruckend zu sehen, wie diese Schüler ganz individuell ihre Kreativität zum Ausdruck brachten und sich ständig gegenseitig unterstützten. Auch die Betreuer/innen schenken den Kids stets ihre volle Aufmerksamkeit und Empathie. Einen derartigen familiären Zusammenhalt, wie wir ihn dort 2 Tage lang miterleben durften, gab uns Johnny-Schülern allen ein tolles Gefühl. Die Freude und Begeisterung, die wir zusammen erleben durften, werden uns noch lange in Erinnerung bleiben!“ Gianluca Jores (Schüler des Johannes Gymnasiums)

Foto: Johannes-Gymnasium Lahnstein
„Die Schüler/innen der Förderschule waren total begeistert und wünschen sich eine Wiederholung des Kunstprojektes. Max, ein Schüler der Mittelstufe war sehr glücklich mit seiner Kunstpartnerin über das kreative Gestalten ins Gespräch zu kommen und möchte gerne mit seiner neuen Kunstfreundin weitere Bilder gestalten. Auch Leon, ein weiterer Schüler der Mittelstufe, freute sich über die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Kunstpartnerin, die mit ihm die Leinwand abstrakt, mit vollem Körpereinsatz gestaltete. Gefesselt von den Kunst-Kenntnissen ihrer Partnerin, gestaltete Karina zwei wunderschöne Bilder, unter Anwendung verschiedener Techniken. Die Schüler*innen der Förderschule an der Untermosel sind sich einig, dass das Kunstprojekt mit dem Johannes Gymnasium ein voller Erfolg war.“ Natascha Renner (Integrationskraft im Haus Kühr)
Am dritten Tag wurden die entstanden Werke auf dem Sommerfest des Johannes Gymnasiums versteigert und konnten nicht zuletzt durch die Versteigerungskünste von Johnny-Schüler Alec Scheerer einen Erlös von 500 Euro für die Partnerschule in Ruanda erwirtschaften. Parallel zu dem Kunstprojekt arbeitete Herr Wolfram Hartleif, Fachlehrer für Darstellendes Spiel am Johannes-Gymnasiums, ebenso mit 17 Johnny- Schüler*innen und 8 Kührer Schüler*innen an einem gemeinsamen Theaterprojekt. Sie bauten Standbilder, bewegten sich als Monster durch den Raum, gingen durch die Luft und improvisierten kleine Szenen. Dabei lernte man nicht nur sich selbst, sondern auch die anderen näher kennen und es taten sich manch unentdeckte Talente auf.
Lahnstein
Die Welle“ fesselt und mahnt: Junge Bühne Lahnstein zeigt beklemmendes Theaterstück im Johannes-Gymnasium

LAHNSTEIN Die Aula des Johannes-Gymnasiums in Lahnstein war am Freitagabend bis auf den letzten Platz gefüllt. Aufgeführt wurde ein Stück, das aktueller kaum sein könnte: »Die Welle« von der Jungen Bühne Lahnstein. Schon beim Betreten des Raumes lag eine gespannte Atmosphäre in der Luft. Viele Zuschauer wussten um die Brisanz des Stoffes und wurden nicht enttäuscht.
Das Theaterstück basiert auf einem realen Experiment, das der kalifornische Lehrer Ron Jones 1967 unter dem Titel »The Third Wave« in seiner Klasse durchführte. Seine Absicht war es, den Schülern zu zeigen, wie schnell sich Menschen autoritären Strukturen unterwerfen. Jahrzehnte später verarbeitete Todd Strasser alias Morton Rhue die Begebenheiten in seinem Roman »Die Welle«, der in vielen Schulen Pflichtlektüre ist. Der Stoff wurde auch als Film erfolgreich, unter anderem mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle. Doch wie funktioniert dieses Thema als Theaterinszenierung? Die Junge Bühne Lahnstein wagte das Experiment und überzeugte.
Schon die ersten Minuten machten klar, dass es kein leichter Abend werden würde. Eine Geschichtslehrerin stößt auf Unverständnis in ihrer Klasse, als es um den Nationalsozialismus geht. »Warum haben so viele Menschen damals weggeschaut?«, fragen sich die Schülerinnen und Schüler. Die Lehrerin startet ein Experiment. Mit einfachen Mitteln – Disziplin, straffen Regeln, einem Logo, Mitgliedsausweisen und Parolen – formt sie eine Bewegung, die schnell Eigendynamik entwickelt. Wer nicht mitmacht, wird ausgegrenzt. Wer sich anpasst, fühlt sich stark. Was harmlos beginnt, nimmt einen beklemmenden Verlauf.
Die Junge Bühne setzte das mit großem Ernst um. Intendantin Corinna Schmitz hatte eine mutige Inszenierung auf die Beine gestellt, die den Nerv der Zeit traf. Zwischen den Szenen sorgte dystopische Musik für Gänsehaut und verdeutlichte die dramatische Zuspitzung. Immer stärker verstrickte sich die Schulklasse in das eigene Machtgefüge, bis die Kontrolle verloren ging. Ein Happy End gab es nicht. Am Ende stand das Publikum auf, applaudierte frenetisc und verließ den Saal ohne Zugabe, ohne Lächeln, dafür mit einem beklemmenden Gefühl. Genau das war gewollt.
»Wir haben uns für die Welle entschieden, weil wir gedacht haben, gerade in unserer heutigen Zeit ist das ein Thema, das so brandaktuell ist wie schon lange nicht mehr«, sagte Intendantin Corinna Schmitz im Videointerview mit dem BEN Kurier. »Wir wollten auch zeigen, dass eine solche Figur nicht immer männlich sein muss. Deshalb haben wir die Lehrerin Mrs. Ross ins Zentrum gestellt. Das Experiment entgleitet, und am Ende droht es in einer Katastrophe zu enden.«
Die Junge Bühne Lahnstein existiert seit fast 18 Jahren. Was einst als Kinder- und Jugendtheater begann, ist heute ein großes Ensemble mit über 200 Akteuren, die in sieben Produktionen proben, von Kindergartenkindern bis hin zu Senioren. »Wir wollen nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen«, betonte Schmitz. »Gerade die jungen Leute sollen für Themen sensibilisiert werden, die nicht alltäglich sind.«
Das Prinzip der Welle kann man überall anwenden“, sagte Darsteller Carl Thiesen
Auch die Schauspieler selbst waren sichtlich bewegt. »Das Prinzip der Welle kann man überall anwenden«, sagte Darsteller Carl Thiesen. »Und ich denke, es würde bei jedem Menschen funktionieren. Genau das zeigt das Stück. Man darf eben nicht nur am Rand stehen und zuschauen.«
Für die junge Schauspielerin Sophia Klossok war die Botschaft klar: »Es ist wirklich so passiert. Und es ist schade, wenn Leute das vergessen. Gerade jetzt in der politischen Lage braucht es Menschen, die aufwachen.«
Das Publikum zeigte sich gleichermaßen beeindruckt wie nachdenklich. Bruno Laermall, Schüler des Cusanus-Gymnasiums Koblenz, sprach von einem »sehr ergreifenden und aktuellen Stück«. Es habe deutlich gemacht, dass so etwas jederzeit wieder passieren könne. Zuschauer Bertram Friederichs aus Bad Ems sagte: »Das ist ein brisantes Thema. Man merkt, wie leicht Menschen manipulierbar sind, wenn man ihnen verspricht, dass alles besser wird. Dann laufen sie hinterher. Ich hoffe, dass der Menschenverstand ausreicht, dass so etwas nie wieder geschieht.«
»Ob so etwas an unserer Schule passieren könnte? Wenn man es herausfordert, bestimmt.«
Auch Julian Friederichs, Schüler der 11. Klasse, war tief beeindruckt: „Es war sehr informativ. Man bekommt ein anderes Bild vom Nationalsozialismus. Ob so etwas an unserer Schule passieren könnte? Wenn man es herausfordert, bestimmt.„
Gerade dieser Gedanke macht die Inszenierung so eindringlich. Denn was auf der Bühne gezeigt wurde, ist längst nicht nur Vergangenheit. Populismus, Fremdenfeindlichkeit und autoritäre Bewegungen sind auch heute wieder spürbar. Die Codes haben sich verändert, die Muster nicht. Wer ist drin, wer draußen? Wer schaut zu, wer wagt Widerspruch? Braucht es am Ende nur eine schweigende Mehrheit, um die Demokratie zu gefährden?
Die Junge Bühne Lahnstein führte dies dem Publikum schmerzhaft deutlich vor Augen. Es war kein Wohlfühltheater, sondern ein Abend, der mitten ins Herz traf. Mit einer unbehaglichen Erkenntnis endete das Stück: Ausgrenzen funktioniert immer und wer einmal Macht verspürt, will sie behalten. Die Schauspielerinnen und Schauspieler machten erfahrbar, wie leicht eine Gesellschaft kippen kann.
Vielleicht sollte dieses Stück Pflichtprogramm an Schulen werden. Denn wie ein Zuschauer nach der Vorstellung sagte: »Bitte, nie wieder.«
Lahnstein
Interkultureller Abend begeisterte im Lahnsteiner Jugendkulturzentrum

LAHNSTEIN Der Interkulturelle Abend mit Musik am 27. September im Jugendkulturzentrum Lahnstein (JUKZ) war ein voller Erfolg: Mehr als 80 Besucherinnen und Besucher kamen zusammen, um gemeinsam zu feiern, zu essen und kulturelle Vielfalt zu erleben. Viele hatten kulinarische Köstlichkeiten mitgebracht, sodass ein reichhaltiges Buffet entstand, an dem sich alle bedienen konnten.
Den musikalischen Auftakt gestaltete der albanische Sänger Abaz Krasnigi, der seit einem knappen Jahrzehnt in Lahnstein lebt. Mit drei gefühlvollen Liedern über die Liebe berührte er das Publikum. Anschließend sorgte die Capoeira-Gruppe der Turngemeinde Oberlahnstein unter der Leitung von Betto und Sabine Prüm mit brasilianischen Klängen, Akrobatik und einer Mischung aus Tanz und Kampfkunst für Begeisterung. Die Gruppe existiert seit drei Jahren und trifft sich einmal pro Woche – teilnehmen können alle Kinder ab sechs Jahren, das Angebot richtet sich aber grundsätzlich an alle Altersgruppen.
Auch der E-Chor stellte sich an diesem Abend vor. Das Ensemble möchte in Lahnstein ein Multi-Kulti-Chorprojekt etablieren, bei dem neben deutschen auch internationale Lieder gesungen werden. Die Chorproben finden derzeit montags im Marion-Dönhoff-Gymnasium statt.
Für einen schwungvollen Abschluss sorgte die kolumbianische Community der Stadt: Sie lud die Gäste zu Salsa-Rhythmen auf die Tanzfläche ein. Bald tanzten Jung und Alt gemeinsam und verwandelten das JUKZ in einen Ort des fröhlichen Miteinanders.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Team des Jugendkulturzentrums gemeinsam mit Beirat für die Belange von Menschen mit Migrationshintergrund. Der Abend fand im Rahmen der Interkulturellen Woche unter dem Motto „Dafür“ statt – und genau dafür, um zu zeigen, wie lebendig, bunt und vielfältig Lahnstein ist, werden solche Veranstaltungen gemacht (pm Stadt Lahnstein).
Lahnstein
Hilferuf Möhnenclub Immerfroh in Lahnstein: Dringend Räumlichkeit für Trockensitzung gesucht!

LAHNSTEIN Der Möhnenclub Immerfroh steht unerwartet vor einer großen Herausforderung. Fünf Monate vor der beliebten Trockensitzung, welche sich mittlerweile fest im Karnevalskalender etabliert hat, hat der Verein eine kurzfristige Absage der evangelischen Kirche für die Nutzung der Räumlichkeiten am 06.02.2026 erhalten.
Große Herausforderung fünf Monate vor der Veranstaltung
Der Möhnenclub Immerfroh ist nun dringend auf der Suche nach einer geeigneten Ausweichmöglichkeit. Wichtig ist hier vor allem eine Räumlichkeit, die ausreichend Platz für ca. 150 Gäste bietet und eine Bühne für Auftritte bereithält.
Interessierte, die helfen können oder einen Tipp für eine geeignete Location haben, werden gebeten, sich direkt beim Möhnenclub Immerfroh 1956 e.V. Lahnstein per E-Mail zu melden. (mcimmerfroh@gmx.de)
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