VG Bad Ems-Nassau
Rückblick zur Bad Emser Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag 2021

BAD EMS Alljährlich kommen viele ehrenamtlich Aktive sowie weitere Bürgerinnen und Bürger am Ehrenmal zusammen, um am Volkstrauertag den Opfern von Gewalt und Krieg zu gedenken. Sowohl die Freiwillige Feuerwehr, der DRK Ortsverband, Veteranen der Bundeswehr und Vertreter der Kirchen, wohnten abermals der kurzweiligen Veranstaltung bei.
In der Feierfolge begleitete der Sankt Martins Chor unter der Leitung von Martin Chrost mit passenden und musikalisch anspruchsvollen Stücken das Programm. Zugegen waren auch in Vertretung des Landrats Frau Gisela Bertram als Erste Kreisbeigeordnete und Birk Utermark in Vertretung für den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Uwe Bruchhäuser.
Unterstützt wurde Stadtbürgermeister Krügel vom Ersten Beigeordneten Frank Ackermann und den Bauhofmitarbeitern Rolf Daniel und Werner Breuer. Bei der Kranzniederlegung unterstützten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. Für die katholische Kirche hielt Pfarrer Scheungraber eine Andacht und den Abschluss gestaltete Trompeter Gunter Gruner.
Oliver Krügel bedankte sich bei allen Beteiligten, die so für einen würdigen Rahmen sorgten. In seiner Rede ging der Stadtbürgermeister auf einige Perspektiven, Heimatgeschichte und aktuelles Weltgeschehen ein. Die Rede zitieren wir ungekürzt nachstehend:
Rede des Stadtbürgermeisters Oliver Krügel zum Volkstrauertag 2021
Volkstrauertag – jedes Jahr ähnliche Reden, ähnliche Zeremonien, landauf, landab, in großen Städten, in kleinen Dörfern, zumeist an Gedenkstätten für die Gefallenen der Weltkriege. Das gibt es auch in anderen Staaten, mitunter als Feier des Sieges über Hitler-Deutschland, stets verbunden mit dem Gedenken an die Gefallenen. In Tschechien z. B., so erzählte mir meine Mutter, gibt es den „Den boje za svobodu a demokracii“ – den „Tag des Kampfes für Demokratie und Freiheit“.
Das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt kennt keine Grenzen. Ob in Stalingrad ein Soldat der Roten Armee oder ein Soldat der Wehrmacht gefallen ist, in Vietnam ein Vietkong oder ein GI, überall blieben und bleiben Menschen zurück, die trauern. Und ich denke, auch ein gefallener Taliban hinterlässt Angehörige, die trauern, die vielleicht Zweifel haben.
Volkstrauertag, das war zunächst einmal das Gedenken an die Toten der Weltkriege. Heldengedenktag hieß das anfangs. Kennen Sie Karlie Goebel? Ein Emser Junge, drüben vom Spieß. Sohn des Hoffotografen Julius Goebel.
Mit Begeisterung zog er 1914 an die Front. Und dann kam die grausame Realität des Krieges. Karlies Briefe können Sie nachlesen in den Bad Emser Heften des Geschichtsvereins. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der Junge als Held fühlte, wenn er verschwitzt und verdreckt durch die Schützengräben lief. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sein letzter Gedanke war, nun für Kaiser und Vaterland zu sterben, als ihm ein Bauchschuss das Leben nahm. Sein Name müsste hier irgendwo auf den Steinen stehen, er war gerade 22 Jahre alt. Er wollte gewiss kein Held sein. Er war, so sollten wir es wohl sehen, einer von uns. Ein zweiter Weltkrieg folgte, und der Holocaust, und dann seit nunmehr einem dreiviertel Jahrhundert der Frieden. Mit dem zeitlichen Abstand verblasste die Erinnerung, immer weniger Menschen lebten, die noch selbst einen Sohn oder einen Bruder an der Front oder Verwandte in den Bombennächten und unter herabstürzenden Trümmern verloren haben.
Auf der anderen Seite wuchsen Generationen in einem neuen Europa heran, Generationen, für die die Begegnung mit den Nachbarn, das Erleben anderer Sprachen und Kulturen, der Austausch, das Überqueren offener Grenzen und mittlerweile auch das Bezahlen in derselben Währung Selbstverständlichkeiten sind. Generationen, für die es immer fremdartiger wurde, wenn die Alten vom Krieg oder von ihrer Vertreibung erzählten.
Auch ich gehöre einer Generation an, für die ein Leben in Frieden und Freiheit selbstverständlich ist und die es gewohnt ist, kreuz und quer durch Europa zu reisen. Gut so, ich bin dankbar dafür. Aber es ist auch gut und wichtig, von Zeit zu Zeit innezuhalten, sich klar zu machen: das ist keine Selbstverständlichkeit. Dieses Europa ist aus einer leidvollen Erfahrung heraus entstanden. Es ist nicht perfekt, aber es ist das beste Europa, das wir je hatten. Getragen von gemeinsamen Werten.
Die Geschichte Europas ist nicht nur eine der Kriege. Bad Ems ist nun Teil eines länderübergreifenden Welterbes, das für eine Leistung Europas steht. Ich stelle mir diesen Platz, an dem wir gerade stehen, im 19. Jahrhundert vor. Da gab es kein Ehrenmal.
Da spazierten Menschen aus ganz Europa über die Kurpromenade, aus Preußen und Russland, aus Frankreich und England. Sie sprachen miteinander, tauschten sich aus, über Politik, über die neuesten Erfindungen, die neuesten Eisenbahnstrecken. Sie alle waren willkommen in Europas Kurorten. In den Bibliotheken legte man ihnen die internationale Presse aus, in den Kursälen bot man ihnen Auftritte der internationalen Stars. Man baute ihnen Kirchen, evangelische, katholische, orthodoxe, anglikanische und Synagogen. Weltoffenheit, Toleranz – die bedeutenden Kurorte Europas boten vieles, was später verloren ging und was wir uns nach dem Zweiten Weltkrieg mühsam wieder erarbeiten mussten. Die Geschichte ist immer auch eine Geschichte des Austauschs, der Vielfalt, der Toleranz und der Entwicklung gemeinsamer Werte. Nun haben wir gelernt und bitter erfahren müssen, dass wir diese Werte nicht einfach exportieren können, wie wir unsere Autos und unsere Impfstoffe exportieren. Mit den ersten Auslandseinsätzen der Bundeswehr, mit den ersten Opfern seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam auch die Erfahrung von Krieg und Tod zurück –nicht millionenfach, wie 1945, aber doch ganz real.
Der Volkstrauertag hat damit keine neue Bedeutung bekommen, aber sein Kern, das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt, rückt uns wieder näher.
Heute, zum Volkstrauertag 2021, gibt es in Deutschland sicher kaum eine Gedenkveranstaltung, in der nicht Afghanistan präsent ist, in Ansprachen oder doch in den Gedanken der Menschen. Ich werde hier und heute nicht die Fragen nach dem Sinn des Afghanistaneinsatzes stellen. Unsere Werte können wir nicht einfach exportieren. Aber wir müssen für sie einstehen. Und das auch in Zukunft über Deutschland, über Europa hinaus. So wie unsere Wirtschaft global ist, so global ist das Klima und so global ist der Wunsch von Menschen nach Frieden.
Es ist gut, alljährlich am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Es ist gut, dass wir uns an diesem Tag bewusst machen: Frieden, Freiheit und materielle Sicherheit, wie wir sie leben und erleben dürfen, sind keine Selbstverständlichkeit. Sie sind ein hohes Gut, für das wir Verantwortung tragen.
Blaulicht
Mann verfolgt und spricht Grundschülerin in Bad Ems an: Polizei ermittelt

BAD EMS Ein Vorfall ereignete sich am 27. März 2025 gegen 13 Uhr in der Winterbergstraße in Bad Ems. Eine Schülerin der Freiherr-vom-Stein-Grundschule wurde von einer unbekannten männlichen Person beobachtet und anschließend verfolgt.
Laut Angaben von Verwandten des Mädchens war der Mann vollständig schwarz gekleidet und trug eine schwarze Maske. Er folgte dem Kind mit einem Auto, das nach Einschätzung der Angehörigen ein Fahrzeug der Marke Audi gewesen sein könnte. Auf Höhe des Mädchens sprach die Person es an und versuchte offenbar, es in Richtung des Fahrzeugs zu locken.
Die Schülerin reagierte besonnen und lief schreiend davon, woraufhin der Unbekannte die Flucht ergriff. Der Vorfall wurde bei der Polizei Bad Ems zur Anzeige gebracht. Die weiteren Ermittlungen übernimmt die Kriminalinspektion Montabaur, wie die Polizei bestätigte.
VG Bad Ems-Nassau
Haushalt weiterhin nicht genehmigt: Stillstand im Rhein-Lahn-Kreis

BAD EMS Der Kreistag hat am 9. Dezember 2024 den Haushalt für das Jahr 2025 beschlossen. Dieser wurde am 11. Dezember 2024 der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zur Genehmigung vorgelegt. Am 17. März 2025 hat die ADD dann den Haushalt und den Haushaltsplan für 2025 abgelehnt. Sie hat darauf hingewiesen, dass der Rhein-Lahn-Kreis nicht ausreichend dafür gesorgt hat, dass der Haushalt ausgeglichen ist oder, falls das nicht möglich ist, die Fehlbeträge so gering wie möglich gehalten werden.
Um den Fehlbetrag im Haushalt zu verringern, blieb die Verwaltung beim Kreistag vergangenen Montag bei ihrem ursprünglichen Vorschlag, die Kreisumlage um 2 Prozentpunkte zu erhöhen. Die CDU-Fraktion beantragte eine pauschale Reduzierung aller Ausgaben um 1 Prozent.
Demgegenüber hielt die SPD-Fraktion an ihrem bereits im Dezember eingebrachten Antrag zur Erhöhung der Kreisumlage um 1 Prozent auf 46,00 fest. Die Fraktion der Grünen signalisierte zu diesem Vorschlag ihre Zustimmung. Beide Vorschläge gemeinsam zur Abstimmung zu bringen, beantragte die FWG-Fraktion. Nach einer Sitzungsunterbrechung einigte man sich auf eine getrennte Abstimmung zwischen CDU- und SPD-Antrag. Die FWG zog ihren Antrag daraufhin zurück.
Die Ausgabenkürzung wurde vom Kreistag bei fünf Gegenstimmen beschlossen. Die vorgeschlagene Erhöhung der Umlage um 1 Prozent fand keine Zustimmung. CDU, AfD, Freie Wähler und ein Mitglied der FDP stimmten dagegen. Nach einer weiteren Sitzungsunterbrechung und dem eindringlichen Hinweis von Landrat Jörg Denninghoff, dass die ADD ohne Umlageerhöhung den Kreishaushalt nicht genehmigen wird, einigte man sich letztlich auf eine Erhöhung der Kreisumlage um 0,75 Prozentpunkte.
Was bedeutet dies nun konkret? „Im Kreis liegen nun alle neuen Investitions- und Bauunterhaltungsmaßnahmen auf Eis. Dies betrifft vor allem Baumaßnahmen in den Kreisschulen und im Kreisstraßenbau, aber auch Bezuschussungen zum Bau von Kindertagesstätten, Jugendfreizeiten und die Förderung von Sportvereinen“, fasst Bernd Menche von der Finanzabteilung zusammen.
Sollte die ADD auch das neue Angebot des Kreises ablehnen, wird außerdem ein weiterer Sonderkreistag einberufen, der den Steuerzahler rund 4000 Euro an Sitzungsgeldern und Fahrtkosten zusätzlich kostet.
„Ich bedauere diese Entwicklung sehr. Wir haben im vergangenen Jahr hier im Kreis schon `jeden Stein umgedreht´ und alles gestrichen, was nicht nötig ist. Eine pauschale Senkung aller Kosten um 1 Prozent ist einfach nicht möglich, dafür haben wir im Kreis zu viele Pflichtaufgaben vor allem im sozialen Bereich“, erläutert Landrat Jörg Denninghoff.
Des Weiteren drängt die Zeit, denn eine Neufestsetzung der Kreisumlage ist nur bis zum 30. Juni möglich.
„In vielen Bereichen sind uns nun die Hände gebunden und dringende Investitionen können nicht getätigt werden. Ich hätte mir gewünscht, dass der Kreistag unserem Vorschlag zustimmt und die Umlage um 2 Prozent erhöht hätte. Denn eines ist klar: Diese Erhöhung würde durch verschiedene Maßnahmen wieder in die Gemeinden zurückfließen. Die Verlierer sind in diesem Zusammenhang die Schwächsten in unserem Kreis – unsere Kinder, insbesondere bei den wichtigen Themen wie Kita- und Schulmaßnahmen. Auch das Straßenbauprogramm kommt zum Stillstand und wird sich auf unbestimmte Zeit verzögern.
Zudem erhalten die Vereine keine Sportförderung, die viele von ihnen dringend benötigen“, so der Landrat weiter. Die Antwort der ADD steht nun aus, da der Kreis ohne einen genehmigten Haushalt in Bezug auf zahlreiche Maßnahmen und Investitionen handlungsunfähig ist (pm Kreisverwaltung Rhein-Lahn).
VG Bad Ems-Nassau
Kabale und Liebe begeistert in Nassau: Eine Schulaufführung der Extraklasse

NASSAU Ein kühner Griff in die Weltliteratur, ein Jahr intensive Vorbereitung und ein überragendes Ensemble – das Theaterstück Kabale und Liebe des Abiturjahrgangs MSS 13 des Leifheit-Campus in Nassau hat das Publikum in der Stadthalle restlos begeistert. Schillers Drama, das von gesellschaftlichen Schranken, Intrigen und einer tragischen Liebe erzählt, wurde von den jungen Darstellerinnen und Darstellern nicht nur gespielt, sondern gelebt.
Theater als wahre Verkörperung
Manuel Liguori, Stadtbürgermeister von Nassau, zeigte sich beeindruckt: „Kabale und Liebe in der Stadthalle, großartig! Und das aufgeführt von einer Schulklasse, was will man mehr? Ich weiß, wie viel Arbeit dahintersteckt, sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Lehrkräfte. Das, was hier geboten wird, ist einzigartig und großartig.“
Theresa Ziegenfuß, Deutschlehrerin und Theaterleitung, erklärte die Bedeutung des Werkes: „Schiller als Dichter der Freiheit und seiner wichtigen politischen Botschaft ist gerade in unserer heutigen Zeit relevant. Es war uns ein Anliegen, dieses Werk nicht nur im Unterricht zu behandeln, sondern es auf die Bühne zu bringen.“
Ein Kraftakt, der sich gelohnt hat
Bereits im Januar des Vorjahres begannen die Proben, zunächst alle zwei Wochen, ab November dann wöchentlich mit drei- bis vierstündigen Sitzungen. Besonders herausfordernd war, dass die Vorbereitung außerhalb der regulären Schulzeit stattfand. Annette Fischer, Mutter und Regisseurin des Stücks, berichtet: „Die Lernenden mussten viel Freizeit opfern, teilweise neben Schule und Nebenjobs. Aber das Ergebnis war jede Anstrengung wert.“
Die Hauptdarstellerin Joyce Fischer, die als Luise brillierte, erzählt: „Wir wussten seit 14 Monaten, dass wir dieses Stück spielen wollen. Der Ferdinand-Darsteller fing schon im Oktober mit dem Textlernen an, ich selbst im Dezember. Es war eine enorme Herausforderung, aber auch eine unvergessliche Erfahrung.“
Lennart Geisel, der den Vater Luises spielte, beschreibt die Entwicklung der Inszenierung: „Anfangs war es schwierig, den vielen Text zu behalten. Doch durch die Proben, durch das gemeinsame Interagieren, wurde es leichter. Als wir dann vor Publikum spielten, war die Nervosität schnell verflogen, und der Applaus war unbeschreiblich.“
Ein Klassiker mit aktueller Relevanz
Mit großer Intensität setzten sich die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler mit den tiefgreifenden Themen des Stücks auseinander: Liebe gegen gesellschaftliche Zwänge, Korruption und Machtmissbrauch. Trotz der alten Sprache war jede Zeile verständlich und mitreißend dargeboten. Das Publikum wurde in die Handlung hineingezogen und die dreieinhalb Stunden vergingen wie im Flug.
Mit dieser Aufführung hat der Abiturjahrgang des Leifheit-Campus die Messlatte für künftige Inszenierungen hoch gesetzt. Ein großartiges Beispiel dafür, wie Schultheater auf professionellem Niveau funktionieren kann. Ein Abend voller Emotionen, tiefgehender Botschaften und beeindruckender darstellerischer Leistung – ein großer Applaus für alle Beteiligten!
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