VG Nastätten
Glückwunsch: Ellen Meyer ist neue Außenstellenleiterin der Kreisvolkshochschule in Nastätten

NASTÄTTEN Die Außenstelle der Kreisvolkshochschule in Nastätten kann sich über eine neue Außenstellenleiterin freuen. Ellen Meyer arbeitete seit 20 Jahren in der Tourist-Information für die Verbandsgemeinde Nastätten und freut sich nun über ihren neuen Aufgabenbereich.
Dieser umfasst die Programmplanung und Erstellung sowie Beratung für die KVHS Rhein- Lahn in der Außenstelle Nastätten. Mit ihr freuten sich Stadtbürgermeister Marco Ludwig, Landrat Jörg Denninghoff, Leiterin der Kreisvolkshochschule Katharina Kunz und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nastätten, Jens Güllering.
Politik
Streit um Windkraft in der VG Nastätten: Zwischen Ausbauplänen und Bürgerprotest

GEMMERICH Eine ungewöhnlich angespannte Stimmung herrschte am Montagabend vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Gemmerich. Dutzende Bürgerinnen und Bürger hatten sich dort zu einer spontanen Demonstration versammelt. Ihr Protest richtet sich gegen die geplante Ausweisung neuer Windkraftflächen in der Verbandsgemeinde (VG) Nastätten. Anlass war die Sitzung des Verbandsgemeinderats, in der über die 23. Änderung des Flächennutzungsplans entschieden wurde.
Der Beschluss fiel mit zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.
Spontaner Protest vor der Sitzung
„Das hier ist eine spontane Versammlung, das heißt, hier ist nichts organisiert worden“, erklärte Ingo Bauer, Vorsitzender der Bürgerinitiative gegen Windkraft. „Die Bürgerinnen und Bürger, die hier heute Abend sind, haben sich also spontan aus ihrem Protest heraus dazu entschlossen, hierher zu kommen – um dem Verbandsgemeinderat ein deutliches Zeichen zu setzen.“
Viele Anwesende fühlten sich übergangen und kritisierten mangelnde Transparenz in den Planungen. Besonders emotional wurde es, als es um den möglichen Verlust wertvoller Waldflächen ging.
„Wir leben in Zeiten des Klimawandels, und jedes Kind lernt in der Schule, wie wichtig der Wald ist. Der Wald ist eine CO₂-Senke, produziert Sauerstoff und speichert Grundwasser. Dass hier nun massive Rodungen für Windkraftanlagen stattfinden sollen – das versteht niemand mehr“, sagte Bauer. „Hier ist eine regelrechte Goldgräberstimmung ausgebrochen – es geht nur noch ums Geld.“
„Es geht um geordneten Ausbau, nicht um Wildwuchs“
Im Dorfgemeinschaftshaus stand unterdessen Jens Güllering, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, im Zentrum der Aufmerksamkeit – und Kritik. In seiner Rede versuchte er, die Entscheidung einzuordnen und zu erklären, dass es sich nicht um einen willkürlichen Ausbau handele, sondern um eine rechtlich und demokratisch legitimierte Maßnahme.
„Die Grundlage für das, was hier heute Abend beschlossen wird, ist ein Paragraf im Baugesetzbuch – der §245e. Dieser erlaubt eine sogenannte isolierte Positivplanung, und die ist befristet gültig. Unsere Aufgabe als Verbandsgemeinde ist es, den Wunsch der betroffenen Ortsgemeinden in einem geordneten Verfahren umzusetzen,“ sagte Güllering.
Die betroffenen Gemeinden Kasdorf, Oberwallmenach und Rettershain hätten konkrete Wünsche zur Ausweisung neuer Potenzialflächen geäußert. Insgesamt sei man mit den vorgesehenen Flächen unter dem gesetzlich erlaubten Maximalwert geblieben. „Von den möglichen 69 Hektar haben wir etwa 57 bis 59 Hektar berücksichtigt – wir liegen also rund 10 Hektar unter dem Maximum,“ so Güllering.
Er betonte außerdem: „Es wird kein Windrad gebaut, kein Antrag gestellt und keine Genehmigung erteilt – das ist nicht unsere Aufgabe. Es geht hier ausschließlich um die Schaffung von Planungsgrundlagen.“
Kritik an fehlender Beteiligung und Transparenz
Trotz dieser Erläuterungen konnten viele der Demonstrierenden den Beschluss nicht nachvollziehen. Vor allem das Gefühl, übergangen worden zu sein, prägte die Kritik.
„Wir engagieren uns hier seit 25 Jahren,“ sagte Dorette Schesny aus Singhofen. „Als wir hierhergezogen sind, war unsere erste Frage: Werden hier Windräder gebaut? Die Antwort war damals nein. Und jetzt sollen plötzlich solche gigantischen Anlagen entstehen.“
Auch Dr. Stephan Kaiser aus Lahnstein äußerte sich entschieden: „Was hier geplant ist, sind keine kleinen Windräder, sondern Monsterräder. Maßstabssprengend, landschaftszerstörend – das gehört nicht hierher.“
Ein alter Plan wird wiederbelebt
Laut Ingo Bauer sei bereits 2014 ein Flächennutzungsplan für Windkraft in der VG Nastätten beschlossen worden – dieser sei jedoch bis heute rechtlich bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier anhängig.
„Jetzt werden diese alten Windkraftflächen wieder hervorgeholt und aktiv vermarktet – und das geschieht, ohne die Bürger wirklich einzubeziehen“, kritisierte er. „Einige dieser Flächen wurden damals bewusst ausgeschlossen – aus Gründen des Naturschutzes, wegen alter Baumbestände, oder weil sie wichtige Lebensräume für Vögel darstellen. Und genau diese Flächen sollen jetzt wieder aufgenommen werden. Das ist ein Skandal.“
Wer profitiert?
Auch wirtschaftliche Aspekte standen im Fokus der Kritik. Viele Demonstrierende vermuten, dass es vor allem finanzielle Interessen seien, die den Windkraftausbau antreiben.
Güllering wies diesen Vorwurf zurück: „Die Verbandsgemeinde selbst hat von diesen Planungen keinen finanziellen Nutzen. Wenn es zu Pachtverträgen kommt, dann fließt das Geld an die Eigentümer – das sind die Ortsgemeinden oder private Eigentümer, nicht die Verbandsgemeinde.“
Bauer entgegnete: „Niemand hier hat etwas gegen lokal betriebene, kleine Windräder zur Eigenversorgung. Aber was hier passiert, ist großindustrielle Energiegewinnung für Ballungsräume. Unser Strom soll exportiert werden – auf Kosten unserer Landschaft.“
Wie geht es weiter?
Mit dem Beschluss zur Änderung des Flächennutzungsplans ist die Diskussion noch lange nicht beendet. Im Gegenteil: Sie steht womöglich erst am Anfang. Der nächste Schritt ist die Ausarbeitung eines städtebaulichen Vertrags und die konkrete Planung durch beauftragte Ingenieurbüros.
Für die Bürgerinitiative ist klar: „Wir werden weiter protestieren. Wir sind nicht grundsätzlich gegen Windkraft – aber für eine ehrliche, transparente und naturverträgliche Planung,“ so Bauer.
Schulen
Wir waren dort, wo Menschlichkeit endete: Nastättens IGS-Schüler besuchten Gedenkstätte Hadamar

NASTÄTTEN|HADAMAR Es ist ein kühler Aprilmorgen, als sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b der IGS Nastätten auf den Weg machen – ein Ausflug, der mehr sein soll als eine willkommene Abwechslung vom Schulalltag. Ihr Ziel: die Gedenkstätte Hadamar. Was sie dort erleben, wird viele von ihnen nachhaltig prägen.
„Ich dachte zuerst, das wird einfach ein normaler Schulausflug wie immer“, erzählt Maya-Emily Peters. „Doch desto näher wir der Gedenkstätte kamen, desto mulmiger wurde mir.“
Was von außen aussieht wie ein gewöhnliches Gebäude, umgeben von gepflegtem Rasen und beschaulicher Landschaft, entpuppt sich als einer der grausamsten Tatorte der NS-Zeit. Zwischen 1941 und 1945 wurden in Hadamar über 14.500 Menschen ermordet – im Namen einer Ideologie, die Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung als „lebensunwert“ erklärte.
Ein Ort, an dem Menschlichkeit ihr Ende fand
Der Mord war systematisch. In einem eigens dafür eingerichteten Kellerraum – getarnt als Duschraum – wurden Tausende mit Kohlenmonoxid vergast. Die Leichen verbrannte man im Anstaltskrematorium. Auch als die Gaskammer 1941 offiziell stillgelegt wurde, setzte sich das Töten fort: durch Überdosierungen von Medikamenten, gezielte Unterernährung, Misshandlung und Vernachlässigung.
„Als wir in den Keller runtergegangen sind, wurde mir richtig schlecht“, erinnert sich Elias Schweikert. „Die Dusche, also die Gaskammer, war extrem klein. Ich frage mich wirklich, wie da 37 Menschen auf einmal reingepfercht wurden. Das ist einfach unvorstellbar.“
Je weiter die Gruppe durch die Gedenkstätte geht, desto stiller wird es. Jeder Raum erzählt von unermesslichem Leid – von Kindern, die nie erwachsen werden durften, von Eltern, die über das Schicksal ihrer Angehörigen belogen wurden, von Ärzten, die töteten, anstatt zu heilen. »Ich war vorher noch nie an so einem Ort«, sagt Christopher Hinkel leise. »Es war erschreckend zu sehen, wie kaltblütig da Menschen ermordet wurden – teilweise 50 pro Durchgang. Einfach so. Ohne Würde, ohne Gnade.«
Lernen mit allen Sinnen
Dass dieser Ort so beklemmend wirkt, ist kein Zufall – und auch kein Nebeneffekt. Die Gedenkstätte Hadamar will nicht nur informieren, sie will erschüttern. Das Lernen hier passiert nicht nur mit dem Kopf, sondern mit allen Sinnen: Die Enge des Raumes, der Geruch, das Wissen um das Geschehene machen das Unfassbare greifbar.
„Ich wusste vorher, dass da Menschen mit Behinderung ermordet wurden“, sagt Damian Deges. „Aber als ich dann da war… Ich habe mich richtig geekelt. Weil ich wusste, was da alles passiert ist. Und dass es echte Menschen waren – Kinder, Frauen, Männer.“
Die Jugendlichen wirken verändert. Wer vorher noch gewitzelt hat, schweigt nun. Die Gespräche drehen sich nicht mehr um Handys oder Hausaufgaben, sondern um Schuld, Mitverantwortung und das, was so oft nur abstrakte Geschichte bleibt. »Man kann die Gegenwart nur verstehen, wenn man die Vergangenheit kennt«, erklärt Klassenlehrerin Jeannine Mark. »Gerade jetzt, in Zeiten zunehmenden Rechtspopulismus, ist es unsere Aufgabe, jungen Menschen zu zeigen, was passiert, wenn Menschenwürde nichts mehr zählt.«
Gegen das Vergessen – für das Leben
Für viele Schülerinnen und Schüler war der Besuch auch ein Anlass, über Werte wie Toleranz und Inklusion nachzudenken – nicht nur historisch, sondern im Alltag. „Einer der Gründe, warum ich mich für diese Schule entschieden habe, war, dass Inklusion hier wichtig ist„, sagt Alina Stein. »Denn ich finde, Menschen mit Beeinträchtigung sollten genauso akzeptiert und behandelt werden wie alle anderen.«
„Es ist absolut nicht in Ordnung, Menschen in Klassen zu unterteilen“, ergänzt Viktoria Steeg. „Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben – das steht im Grundgesetz, und das muss auch bewahrt bleiben.“
Die Schüler sprechen über Mut – den Mut, sich gegen Diskriminierung zu stellen, auch wenn man allein steht. »Wenn sich jemand in der Klasse anders verhält und trotzdem dazu steht – das braucht schon eine Menge Mut«, sagt Maya-Emily. »Ich habe auch schon mit Leuten diskutiert, die für die AfD sind«, erzählt Viktoria. »Und wenn man ihnen erklärt, was diese Partei wirklich will, dann denken viele nochmal nach. Ich glaube, wir brauchen mehr politische Aufklärung.«
Eine erschreckend aktuelle Mahnung
Dass Geschichte nicht abgeschlossen ist, sondern immer auch Gegenwart berührt, wurde in Hadamar besonders spürbar. Viele äußerten Sorgen über den zunehmenden Extremismus – auch in anderen Ländern.
„Ich glaube nicht, dass so etwas nochmal in Deutschland passiert“, meint Christopher Hinkel. „Aber in den USA zum Beispiel? Da bin ich mir nicht so sicher.“
Andere Schüler stellen sich die Frage, wie man bei aller Unsicherheit Haltung bewahren kann. „Heute ist es eigentlich egal, was man wählt – solange es nicht extrem ist und man niemanden verletzt“, sagt Luis Ring.
„Das darf nie wieder passieren“
Zum Abschluss des Besuchs steht die Gruppe erneut im Keller – diesmal schweigend. Jeder hat die gleiche Zahl im Kopf…..
VG Nastätten
Die Oelsberger Gemüsekiste: Der einzige Korb, den man gerne bekommt

OELSBERG Inmitten der sanften Hügel des Taunus liegt Oelsberg, ein beschauliches Dorf, das durch ein innovatives Projekt neue Aufmerksamkeit erhält: das Oelsberger Gartengemüse. Hinter diesem Namen stehen Line und Timo Krüger, die mit ihrem biointensiven Mikrolandwirtschaftsbetrieb frisches, saisonales Gemüse direkt aus der Region anbieten.
Vor einigen Jahren wagten die Krügers einen mutigen Schritt: Sie verließen ihre sicheren Berufe – Line als Personalsachbearbeiterin, Timo als Sozialpädagoge – und begannen, den zuvor verpachteten Familienacker selbst zu bewirtschaften. Mit viel Engagement und einer klaren Vision starteten sie den Anbau von Gemüse, das nicht nur regional und saisonal, sondern auch geschmacklich überzeugt.
Ein Abo für den guten Geschmack
Die Idee ist ebenso einfach wie genial: Kunden abonnieren eine wöchentliche Gemüsekiste, die mit sechs bis acht verschiedenen, frisch geernteten Sorten gefüllt ist. Seit 2024 gibt es zusätzlich eine „Snackkiste“ mit leicht verzehrbarem Gemüse wie Snackmöhren und Cherrytomaten, ideal für den schnellen Genuss oder die Brotdose der Kinder. Die Saison beginnt im Mai und läuft bis November, wobei das Gemüse donnerstags in Oelsberg und freitags an Abholstationen im Rheingau bereitgestellt wird.
Vielfalt auf dem Acker
Auf einer Anbaufläche von über 3.000 Quadratmetern kultivieren die Krügers mehr als 50 verschiedene Gemüsesorten – von klassischen Tomaten und Gurken bis hin zu besonderen Kulturen wie Asia-Salat und Haferwurz. Dabei setzen sie auf natürliche Methoden: Der Verzicht auf chemische Spritzmittel und die Verwendung von Kompost und Gründüngung sorgen für gesunde Böden und schmackhaftes Gemüse. „Unser Gemüse schmeckt wie bei Oma aus dem Garten“, betont Timo Krüger stolz.
Nachhaltigkeit und Gemeinschaft
Das Oelsberger Gartengemüse ist mehr als nur ein landwirtschaftliches Projekt; sie ist Ausdruck eines nachhaltigen Lebensstils und fördert die Verbindung zwischen Produzenten und Konsumenten. Kunden schätzen nicht nur die Qualität des Gemüses, sondern auch die Transparenz und Nähe zum Erzeuger. „Man kann hier wirklich Gemüsesorten in ihrem Ursprung wiederentdecken“, sagt eine begeisterte Kundin.
Ein Modell mit Zukunft
Trotz des Erfolgs planen die Krügers keine weitere Expansion. Stattdessen konzentrieren sie sich darauf, die Qualität ihres Angebots zu erhalten und weiterzuentwickeln. Mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft haben sie ein Modell geschaffen, das zeigt, wie nachhaltige Landwirtschaft und bewusster Konsum Hand in Hand gehen können.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Interessierte auf der Website der Oelsberger Gemüsekiste: www.oelsberger-gartengemüse.de.
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