VG Nastätten
Kirchenchor Miehlen feiert 100-jähriges Bestehen

MIEHLEN Mit einem Festgottesdienst und einem Empfang erinnert der evangelische Kirchenchor Miehlen am Sonntag, 15. Mai um 14 Uhr an seine Gründung vor 100 Jahren.„Seinen ersten Auftritt hatte der Chor bereits im Advent 1921“, erzählt der heutige Chorleiter Bernd-Christoph Matern. Aber die Gründungsversammlung, um Mitglied im „Verband evangelischer Kirchengesangvereine im Konsistorialbezirk Wiesbaden“ werden zu können, war erst am 27. Februar 1922. „Insofern liegen wir mit der aufgrund von Corona um ein Jahr verschobenen Jubiläumsfeier gar nicht so verkehrt“, so Matern.
Er ist nach Georg Hahn und Pfarrer Wilhelm Matern der bislang erst 3. Dirigent der munteren Sängerschar, auf die in der Mühlbachgemeinde stets Verlass ist. Vorsitzende waren David Groß. August Rörig, Wilhelm Schmidt. Herbert Plewe sowie seit 1986 bis heute Gaby Bindczeck und Ulrich Groß. „So geht das aus den Annalen hervor“, erklärt der Chorleiter, der sich mit dem gesamten Chor riesig auf die Feier freut. Jede Generation tue immer so, als hätte es vor ihr nichts gegeben, komme es ihm manchmal vor, wenn man spektakuläre Schlagzeilen, Superlative und Hysterie in sozialen Netzwerken verfolge. „Das ist Blödsinn. Im Gegenteil: Die Herausforderungen und die Freuden des Lebens bleiben immer dieselben.“ Der Chor habe den Zweiten Weltkrieg überdauert und ebenso Jahre, in denen es nicht genügend Sänger gab. Die zugegeben zwei entbehrungsreichen Corona-Jahre seien sicher nicht die ärgsten in der Geschichte des Chores gewesen, so schmerzlich sie waren. Singen im Kirchenchor befreie, gerade von der Angst vor der Zukunft als auch von der modernen Sucht, etwas Besonderes sein zu wollen, weil in einem Chor „jeder und jede mit seiner und ihrer Stimme etwas Besonderes ist“. Das Singen im Kirchenchor schenke wie vor 100 Jahren Trost, Hoffnung und Freude. „Das ist und bleibt unser Auftrag: den Menschen von der froh machenden Botschaft des Evangeliums zu singen.“
Die Aufzeichnungen über die ersten 40 Jahre des Chores sind dürftig. In einem kleinen Schulheft hat der damalige Gemeindepfarrer von Lengerke einige Fakten über Satzung und Mitglieder der Nachwelt erhalten. In Bild und Text ausführlicher hat sein Nachfolger Dekan i. R. Wilhelm Matern die Geschichte dann aufgezeichnet. Dieser hat als Chorleiter den Kirchenchor nach einer Zwangspause mangels Aktiven 1959 aus seinem „Dornröschenschlaf“ wach geküsst. In einem 200 Seiten starken Buch, das der aktuelle Chorleiter zusammengestellt hat, soll die 100-jährige Geschichte in Wort und Bild dokumentiert werden.
Freilich hätten sich die Formen des Singens in den vergangen Jahrzehnten geändert. „In den 1960-er Jahren war so eine Chorprobe ja eine seltene Möglichkeit, aus dem Alltagsgrau auszubrechen und sich mit Gleichgesinnten zu treffen. Heute können sich – zumindest mobile – sangesfreudige Menschen aussuchen, in welchem Chor sie singen möchten.“ Gesangswettbewerbe seien die Sache des Kirchenchores nicht, singende Verkündigung dagegen sehr. Und das beschränkte sich in den vergangenen 60 Jahren nicht nur auf die eigene Kirche und Gemeinde. Ehrenamtstag in Diez, die Bundesgartenschau in Koblenz sowie ein Chortreffen der Heimatzeitung 2001 zählen dazu; auch Andachten auf Rastplätzen während den Vier-Tagesfahrten, die zuletzt der derzeitige Gemeindepfarrer und Mitsänger Michael Wallau gestaltete.
Bis zur Corona-Pandemie 2020 hat sich der Chor etwa 100 Mal im Jahr getroffen. Neben Proben und neun Feiertagen, die der Chor in der Kirche begleitet, gehören dazu noch viele andere Anlässe. Seit 1967 etwa das Singen im Nastättener Krankenhaus und dem Seniorenheim Paulinenstift sowie Jubiläen in der Gemeinde und der Oktobermarkt. Hinzu kommen Beerdigungen, runde Geburtstage und Ehe-Jubiläen von Chormitgliedern und deren Angehörigen und Termine, mit denen das Miteinander der Kirchenchorfamilie gestärkt wird wie Schnitzelessen, Ausflüge oder die alljährliche Wanderung, die schon für 1923 belegt ist. 37 Sängerinnen und Sänger unterzeichneten die Gründungs-Statuten, 47 Aktive gab es im Jubiläumsjahr 1996 und 35 sind es zur 100-Jahr-Feier.
Aller Tradition zum Trotz: „Für uns als Kirchenchor ist nicht entscheidend, wie lange es uns schon gibt, sondern warum wir singen“, so Chorleiter Matern. „Wir wollen auch künftig das Licht in die Welt tragen, das mit Jesus Christus an Weihnachten geboren wurde und an Karfreitag all unsere Last am Kreuz für uns getragen hat.“ Davon soll auch der Festgottesdienst am 15. Mai, dem Sonntag Kantate, handeln, den der Chor einschließlich der Predigt singend gestaltet. Besucher werden gebeten, während des Gottesdienstes einen Mund-Nasenschutz zu tragen.
VG Nastätten
Regenwetter konnte ihn nicht stoppen: Bogeler Markt bleibt Besuchermagnet

BOGEL Am vergangenen Samstag war es wieder soweit: Der traditionelle Bogeler Markt für Ein- und Handgemachtes öffnete seine Türen und Plätze rund um die Mehrzweckhalle. Was 1995 klein begann, ist heute eine feste Größe in der Region. Mehr als 80 Aussteller präsentierten ihre Waren und lockten trotz anhaltenden Regens zahlreiche Besucher an. Mit Regenschirmen bewaffnet drängten sie sich durch die Gänge in der Halle und zwischen den Ständen im Freien. Die Stimmung war fröhlich, die Auswahl vielfältig und das Besondere unverkennbar: Auf dem Bogeler Markt gibt es ausschließlich Handgemachtes und Regionales, keine Massenware, keine Fabrikprodukte.
Sandra Balzer vom Organisationsteam der Marktfrauen erinnerte sich im Gespräch mit dem BEN Kurier an die Anfänge: »1995 haben wir mit etwa 19 Ständen angefangen. Seitdem ist der Markt immer größer geworden. Dieses Jahr hatten wir über 100 Anmeldungen. Zwar haben einige wegen des Wetters oder Krankheit kurzfristig absagen müssen, doch am Ende waren es immer noch über 80 Stände. Wir freuen uns sehr, dass der Markt so gut besucht war.« Sie betont, was den Reiz ausmacht: »Es ist das Eingemachte, das Handgemachte, die Kreativität der Ständler. Jedes Jahr gibt es neue, tolle Dinge, die hier geboten werden.«
Von dekorativen Handarbeiten über Strickwaren, Naturkosmetik und Schmuck bis hin zu Nützlichem für Haus und Garten reichte das Angebot. Auch kulinarisch wurden die Besucher verwöhnt: Kürbiskernsuppe, frisches Gebäck, regionale Spezialitäten und viele weitere Köstlichkeiten fanden großen Anklang. Gerade diese Kombination aus Kreativität, Handarbeit und regionaler Küche macht den Bogeler Markt so einzigartig.
Lob aus der Verbandsgemeinde
Auch die kommunale Politik ließ es sich nicht nehmen, den Markt zu besuchen. Jens Güllering, Verbandsbürgermeister der Verbandsgemeinde Nastätten, hob die besondere Bedeutung hervor: »Natürlich war es schade, dass das Wetter nicht mitgespielt hat. Aber das hat der Stimmung keinen Abbruch getan. Es macht richtig Freude zu sehen, was die Bogeler Marktfrauen hier zusammen mit dem Verein auf die Beine stellen. Die Angebote sind vielfältig, alles ist handgemacht, und man spürt, wie viel Herzblut dahintersteckt. Ich hoffe, dass es diesen Markt noch lange geben wird.«
Uwe Holstein, Ortsbürgermeister von Bogel, zeigte sich ebenfalls begeistert: „Wir freuen uns, dass trotz des regnerischen Wetters so viele Menschen den Weg zu uns gefunden haben. Die Besucher erleben hier ein buntes, abwechslungsreiches Angebot, und wir machen, wie immer im Leben, das Beste daraus. Es ist schön zu sehen, wie viele verschiedene Stände zusammenkommen und wie viel den Menschen hier geboten wird.„
Herzblut der Marktfrauen
Organisiert wird der Markt traditionell von den Marktfrauen Bogel, die nicht nur Aussteller einladen, sondern auch die Standplätze einmessen, Pläne erstellen und während der Veranstaltung als Ansprechpartnerinnen für Händler und Besucher zur Verfügung stehen. Gemeinsam mit dem Verkehrs- und Verschönerungsverein Bogel sorgen sie Jahr für Jahr für einen reibungslosen Ablauf.
Der Bogeler Markt ist weit mehr als nur ein Verkaufsplatz. Er ist Treffpunkt, Schaufenster regionaler Kreativität und ein Stück Identität der Ortsgemeinde. Hier wird nicht nur verkauft, sondern auch Gemeinschaft gelebt. Besucher wie Aussteller betonen immer wieder, dass es genau diese Mischung aus Nähe, Handwerk und Tradition ist, die den Markt zu etwas Besonderem macht.
VG Nastätten
Eine Erfolgsgeschichte: Eineinhalb Jahre Edeka in Nastätten!

NASTÄTTEN Vor anderthalb Jahren wusste Michael Pessios noch nicht, wie sein neuer Edeka-Markt in Nastätten angenommen werden würde. Zwar konnte er bereits auf Erfahrungen mit seinen Standorten in Taunusstein und Bad Schwalbach zurückgreifen, doch der Markt im Blauen Ländchen war ein Projekt der besonderen Art: von Grund auf neu geplant und errichtet.
Schon damals begleitete ein augenzwinkernder Spruch den Bau: Stadtbürgermeister Marco Ludwig machte immer wieder den „Running Gag“ vom „Edeka kommt!“. Heute, eineinhalb Jahre nach der Eröffnung, lässt sich sagen: Der Markt ist längst da und er ist angekommen.
»Wir sind angekommen in Nastätten«, freut sich Michael Pessios im Gespräch. Der Markt am Ortseingang hat sich etabliert, die Menschen haben das Konzept angenommen. Pessios selbst ist inzwischen fest in der Region verwurzelt, engagiert sich bei Vereinen und setzt im Sortiment bewusst auf eine breite Auswahl regionaler Produkte. »Das war alles kein Selbstläufer«, betont er, »denn der Schritt war ein hohes finanzielles Risiko. Doch es hat sich gelohnt.«
Ein Stück Heimat
Neben dem Angebot im Frischemarkt geht es Pessios um mehr. Mit der Eröffnung sind neue Arbeitsplätze entstanden, direkt in Nastätten. »Es ist ein Stück Heimat«, sagt Personalleiter Alexander Schmiing. Fast alle Mitarbeiter stammen aus der Region. »Die Kolleginnen und Kollegen, die wir vor eineinhalb Jahren eingestellt haben, fühlen sich heute eng mit dem Markt verbunden. Es ist wie eine große Familie und das macht richtig Spaß.«
Auch in die Zukunft ist investiert: Der Edeka bildet aus, und schon bald wird der BEN Kurier die neuen Auszubildenden mit einer Videoserie begleiten.
Unternehmer mit Leidenschaft
Michael Pessios ist mehr als nur Marktleiter, er ist Visionär. Familienvater von zwei Kindern und glücklich verheiratet, treibt er parallel neue Projekte voran. In Taunusstein entstand kürzlich ein weiterer großer Verbrauchermarkt, ähnlich wie in Nastätten. Eine Besonderheit dort: eine Empore, von der man beim Essen direkt in den Markt blicken kann.
Für Pessios bedeutet Edeka mehr als Einkaufen. Er denkt aus der Sicht des Kunden: »Wie möchte ich selbst behandelt werden? Was würde das Erlebnis abrunden?« Natürlich gibt es moderne Selbstbedienungskassen, doch das persönliche Gespräch mit dem Personal, Beratung und der kleine Plausch zwischendurch bleiben unverzichtbar.
Wie es weitergehen soll? »So wie bisher«, sagt Pessios, denn genau das scheinen die Menschen zu schätzen. Der Markt ist lebendiger Treffpunkt, Arbeitgeber und Versorger in einem. Und so bleibt am Ende ein klares Fazit: Ob jung oder alt, ob Kunde oder Mitarbeiter, bei Pessios in Nastätten spürt man, dass hier echte Vollblutkaufleute am Werk sind. Die Region profitiert davon.
Gesundheit
Nach MVZ Galeria Med Insolvenz: Mobile Arztpraxis in Nastätten ist eingetroffen

NASTÄTTEN Aufgrund des durch die Insolvenz der MVZ Galeria Med GmbH zu erwartenden Versorgungsengpasses bringt die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) eine Mobile Arztpraxis nach Nastätten.
Ab dem 1. Oktober 2025 ist diese regelmäßig mittwochs am Nastätter Bürgerhaus (Schulstraße 29, 56355 Nastätten) stationiert. Der Einsatz ist zunächst bis zum 31. Dezember 2025 geplant. Sprechzeiten sind mittwochs von 9:30 Uhr bis 15 Uhr. Angesprochen sind Patientinnen und Patienten ohne Hausarztpraxis, die gesundheitliche Beschwerden haben, mit denen sie üblicherweise eine Hausärztin oder einen Hausarzt aufsuchen würden.
Der Ablauf ist wie beim regulären Arztbesuch
- Termin vereinbaren, über www.kv-rlp.de/707070 oder 06131/326-1201 (Mo. – Do., 9 – 16 Uhr, und Fr. 9 – 13 Uhr)
- Versichertenkarte mitbringen
- Behandlung vor Ort
Zum Auftakt der mobilen Arztpraxis am 1. Oktober begrüßten Stadtbürgermeister Marco Ludwig und Verbandsgemeindebürgermeister Jens Güllering die zuständige Ärztin persönlich vor Ort.
„Wir freuen uns, dass die Kassenärztliche Vereinigung mit diesem Angebot unterstützt, wissen aber auch, dass dies keine dauerhafte Lösung sein kann“, so die beiden Bürgermeister unisono.
„Die Hausarztsuche bleibt im Blauen Ländchen ein Dauerthema. Zwar konnten wir in den letzten Jahren gute Erfolge erzielen, aber die aktuelle Situation zeigt, wie schnell sich die Lage wieder ändern kann. Wir bleiben dran.“
Mehrfach wurden die Bürgermeister gefragt, ob die Praxis Abts in Nastätten und in St. Goarshausen weiterhin besetzt sei und auf welchem Weg die Patientenakten angefordert werden können.
Hierzu liegt der Kommune aktuell keine verlässliche Information vor. Es wird empfohlen, sich direkt telefonisch an die Praxis oder an die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz zu wenden. Zur Anforderung der Patientenakten wurde durch den Insolvenzverwaltung die Mailadresse patienten.mvz-galeria-med@dhpg.de mitgeteilt.
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