VG Bad Ems-Nassau
Herausforderung: Starker Gegenwind, 4560 Kilometer und 227 Schleusen – Heinzel legt in Nassau an
Peter Heinzel (links) wurde nach der langen Schiffstour von seiner Ehefrau Christa (zweite von links) am Nassauer Lahnufer liebevoll empfangen (Foto: Achim Steinhäuser)
NASSAU Dieser Tage konnten Spaziergänger auf der Lahn ein nicht alltägliches Schiff bestaunen. Der Nassauer Bürger Peter Heinzel legte mit seiner Segel-Yacht „Talisker“ nach einer zehntägigen Reise vom Ausgangspunkt Insel Kreta im Mittelmehr nach 4 560 Kilometer und 227 Schleusen, wieder am Lahnufer seiner Heimatstadt Nassau an.
Peter Heinzel aus Nassau legte nach 20 Jahren mit seiner Segel-Yacht „Talisker“ wieder in Nassau an
Es war keine „Begegnung der dritten Art“, trotzdem zog der 80-Jährige Peter Heinzel mit seinem selbst konstruierten Zweimaster, einer Länge von rund 14 Metern, einer Breite von 3,80 Metern, einem Gewicht von fast 13 Tonnen und bestückt mit einem hydraulisch betriebenen Liftkiel (variabler Tiefgang 0,90 bis 2,70 Meter), neugierige Passanten an. So auch Stadtbürgermeister Manuel Liguori, der mit einem Präsent seine Aufwartung machte, um Nassaus Bürger Heinzel wieder in seiner Heimatstadt zu begrüßen.
„Leinen los“ hieß es für den Zweimaster, als er von der Insel Kreta ablegte. Die Tour verlief vom Ausgangspunkt über Pelepones, Zanthikos, Sizilien, Liparische Inseln, Sardinien, Korsika und Port Louis, unter Segel. Danach wurde der Mast umgelegt und es ging mit Motorbetrieb durch 227 Schleusen weiter durch die Rhone, Saone, canal Du Este, Mosel, Rhein und Lahn nach Nassau, wo Heinzel von seiner Ehefrau Christa am Lahnufer liebevoll empfangen wurde. Das Schiff, das ein 95 Quadratmeter großes Segel besitzt, wird außerdem von einem 75 PS starken Dieselmotor betrieben und kommt auf eine Geschwindigkeit von fünf bis neun Knoten.

Peter Heinzel (links) wurde nach der langen Schiffstour von seiner Ehefrau Christa (zweite von links) am Nassauer Lahnufer liebevoll empfangen (Foto: Achim Steinhäuser)
Nach einer Bauzeit von zweieihalb Jahren (das meiste hat Heinzel selbst mit Hilfe von Berufsschweißern in einer kleinen Werft in Schottland gemacht), ging die Segel-Yachr im August 1997 vom Stapel und die Jungfernfahrt verlief um Schottland und die Inselgruppe Shetlands. Dann folgte nach dem Heinzel in Rente ging Nord Norwegen, Schweden, Dänemark, Polen, (Heinzels Geburtsstadt Elbing), Finnland, Kaliningrad, Lübeck – mit gelegten Masten – quer durch Deutschland, die Lahn hoch bis Nassau, wo Heinzel das erste Mal im Herbst 2000 seine Segel-Yacht anlegte.
Nach dem Winterquartier in Friedrichsegen, ging es im Frühjahr durch 156 Schleusen über Paris zum Fischer-Städtchen Honfleur (Normandie). Nach aufstellen der Masten, ging die Traumroute (welche fünf Jahre dauerte) weiter zur Bretagne, Biskaia, Nord Spanien, Portugal, Gibraltar, Marokko, Kreuz und quer durch das Mittelmeer, die Adriatische und Ionische See, Aegenische See, Marmara, Istambul, Schwarze Meer, um dann für 14 Jahre in Kreta, dem zweiten Heim der Familie Heinzel, hängen zu bleiben.
Nach zwanzig Jahren hat man sich im Sommer dieses Jahres entschieden, zu Peter Heinzel 80. Geburtstag wieder nach Nassau zurückzufahren. Auf der Rückfahrt von Kreta nach Nassau zog es die Crew vor (wohl wegen zu viel Stress), die Segel-Yacht – nach einigen technischen Pannen und anfänglich starken Gegenwind – fluchtartig in Celabria (Sizilien) zu verlassen. Ersatz musste her und so bat Heinzel seinen auch schon über 80 Jahre alten Segelfreund Franz einzuspringen, um mit ihm Nassau anzusteuern. Die nächste Schiffstour mit seiner Segel-Yacht „Talisker“, hat Heinzel für das nächste Jahr geplant. Es soll nochmal an die Ostsee gehen. Dazu viel Glück und eine Handbreit Wasser unter dem Kiel (Text und Fotos: Achim Steinhäuser).
BEN Radio
Zum Jahreswechsel: Danke für Vertrauen, Hinweise und Kritik
RHEIN-LAHN Mit dem Übergang von 2025 zu 2026 endet für den BEN Kurier ein weiteres intensives Jahr regionaler Berichterstattung. Ein Jahr mit vielen Themen, Gesprächen, Recherchen und Geschichten aus unserer Heimat – getragen vor allem von den Menschen, die diese Region ausmachen.
Journalismus lebt vom Vertrauen der Leserinnen und Leser. Vom offenen Hinweis, von der kritischen Nachfrage, vom Widerspruch ebenso wie von der Zustimmung. Auch im vergangenen Jahr haben uns zahlreiche Hinweise erreicht, viele davon aus der Mitte der Gesellschaft. Sie haben Themen angestoßen, Missstände sichtbar gemacht, Entwicklungen begleitet und Diskussionen ermöglicht. Dafür sagen wir ausdrücklich Danke.
Der BEN Kurier versteht sich als unabhängiges regionales Medium. Unser Anspruch ist es, sachlich zu berichten, kritisch nachzufragen und Entwicklungen transparent darzustellen, unabhängig von parteipolitischen oder persönlichen Interessen. Gerade auf kommunaler Ebene ist dies nicht immer bequem, aber notwendig. Demokratie lebt von Öffentlichkeit, und Öffentlichkeit braucht verlässliche Informationen.
2025 war zugleich ein Jahr, das gezeigt hat, wie wichtig lokaler Journalismus weiterhin ist. Entscheidungen vor Ort, gesellschaftliche Debatten, ehrenamtliches Engagement, wirtschaftliche Herausforderungen und persönliche Schicksale, all das findet nicht abstrakt statt, sondern direkt vor unserer Haustür. Diese Nähe verpflichtet zu Sorgfalt, Verantwortung und Fairness.
Zum Jahreswechsel blicken wir mit Dankbarkeit auf das Erreichte und mit Verantwortung auf das Kommende. Auch 2026 wird der BEN Kurier aufmerksam hinschauen, zuhören und berichten. Nicht lauter als nötig, aber klar. Nicht gefällig, sondern verlässlich. Wir danken allen Leserinnen und Lesern für ihr Vertrauen, ihre Unterstützung und ihre kritische Begleitung.
Der BEN Kurier wünscht einen guten und sicheren Start ins Jahr 2026.
BEN Radio
Das Ende einer Ära: Fachbacher Gasthof „Zum Engel“ schließt seine Türen
FACHBACH Mit dem 21. Dezember 2025 ging in Fachbach eine traditionsreiche Epoche zu Ende: Der Gasthof „Zum Engel“, über Jahrzehnte fester Bestandteil des Dorflebens, hatte an diesem Tag zum letzten Mal geöffnet. Liliane und Hubert, die das Lokal mit großem Engagement und herzlicher Gastfreundschaft geführt haben, verabschieden sich in ihren wohlverdienten Ruhestand.
Der „Engel“ war weit mehr als ein Gasthof. Er war Stammlokal zahlreicher Vereine, Treffpunkt für Jung und Alt und Schauplatz unzähliger Familienfeiern – von Taufen über Kommunionen, Firmungen und Konfirmationen bis hin zu Hochzeiten. Auch der traditionelle Kaffee nach der jährlichen Gräbersegnung fand stets dort seinen Platz und wurde zu einer festen sozialen Tradition im Ort.
Zum Abschied kamen im Laufe des Sonntags vor Weihnachten viele Fachbacher Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter der örtlichen Vereine zu einem letzten Beisammensein im Gasthof. Auch eine Delegation des Ortsgemeinderates war vor Ort, um persönlich Dank und Anerkennung auszusprechen.
Im Namen der Gemeinde wurde Liliane und Hubert ein großer Präsentkorb überreicht – als Zeichen der Wertschätzung für die jahrzehntelange Bewirtung, die vielfältigen Gerichte und die stets offene Tür, die den „Engel“ zu einem besonderen Ort gemacht haben.
Die Ortsgemeinde Fachbach wünscht Liliane und Hubert für ihren neuen Lebensabschnitt Gesundheit, Freude und viele schöne Momente. Ihr Gasthof wird im Dorfgedächtnis einen festen Platz behalten (pm Ortsbürgermeister Thorsten Heibel im Namen aller Rats- und Ausschussmitglieder).
BEN Radio
Erheblicher Schaden: Hackerangriff auf BEN Medien-Seiten abgewehrt
DORNHOLZHAUSEN Die Webangebote der BEN-Medien sind nach einem massiven technischen Angriff inzwischen weitgehend wieder erreichbar. Der verursachende Schadcode konnte identifiziert und entfernt, die Systeme stabilisiert werden, dank eines außergewöhnlichen, stundenlangen und hochprofessionellen Einsatzes des Hostinganbieters, der in dieser Form alles andere als selbstverständlich war.
Nach aktuellem Stand handelte es sich um einen gezielten Angriff auf die Infrastruktur des BEN-Kuriers, bei dem eine Sicherheitslücke ausgenutzt wurde, um den Betrieb der Webseiten massiv zu stören. Ziel war offenbar die Lahmlegung sämtlicher Angebote. Innerhalb weniger Stunden verursachte der Schadcode die automatisierte Erstellung von über 36.000 Systemdateien, die sich fortlaufend in nahezu allen Verzeichnissen vermehrten und dadurch die Ausführung von PHP-Dateien sowie weiterer Serverfunktionen gezielt verhinderten.
Nahezu alle Webseiten konnten zwischenzeitlich wiederhergestellt werden. In einzelnen Bereichen kann es weiterhin zu Einschränkungen kommen, da Inhalte aus Sicherungen rekonstruiert werden müssen. Der entstandene Schaden ist erheblich, da nicht alle Webseiten vollständig rekonstruierbar sind, zahlreiche redaktionelle Inhalte fehlen und umfangreiche technische Wiederherstellungen notwendig waren.
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