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Eltern in Reitzenhain fühlen sich im Stich gelassen: Dauerstreik beim Busunternehmen

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Eltern in Reitzenhain fühlen sich im Stich gelassen: Dauerstreik beim Busunternehmen
Foto: BEN Kurier

REITZENHAIN Bei den Eltern in Reitzenhain liegen die Nerven blank. Seit Jahresbeginn 2024 kam es im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) immer wieder zu Streiks bei den Busunternehmen. An 31 Schultagen sollen die Kinder vergeblich an den Haltestellen gestanden und auf die Beförderung gewartet haben. Auf der Seite von Martin Becker steht ein Laufbanner, das auf Einschränkungen im Busverkehr durch Streiks im ÖPNV ab dem 8. Mai bis 19. Mai hinweist.

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Betroffen von der Situation ist nicht nur die Gemeinde Reitzenhain, sondern auch die umliegenden Orte. Vorrangig geht es um die Beförderung der Kinder zu den Schulen in St. Goarshausen. Beschwerden mit der Bitte um Abhilfe bei der Kreisverwaltung Rhein-Lahn blieben erfolglos. Zwischenzeitlich hat sich die Situation zugespitzt. Versuche der Eltern, Fahrgemeinschaften zu bilden, waren nur zum Teil erfolgreich. Trotz helfender Großeltern oder nicht berufstätiger Elternteile war es nicht mehr möglich, alle Kinder zu den Schulorten zu fahren.

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Eine Mutter berichtet, dass ihr Mann in Vollzeit berufstätig ist und frühzeitig das Haus verlässt. Auch sie müsse um 7:30 Uhr an ihrem Arbeitsplatz sein. Damit blieb ihr nichts anderes übrig, als ihre beiden Kinder bereits um 6:45 Uhr an der Schule abzusetzen, obwohl die Schulaufsicht erst um 7:30 Uhr vor Ort ist. In diesem Fall musste sie die Verantwortung an den großen Bruder übertragen, was die Frage nach der Aufsichtspflicht aufwirft. Eine tatsächliche Lösung zeichnet sich nicht ab. Die Streiks im ÖPNV bei den Busunternehmen werden oftmals kurzfristig von den Gewerkschaften angesetzt. Im Gegensatz zur Firma Martin Becker sollen andere Betriebe wie Klotz weiterhin die Schulbusbeförderung aufrechterhalten haben.

Die Kreisverwaltung Rhein-Lahn teilte auf Anfrage des BEN Kuriers mit, dass nicht nur die Firma Martin Becker, sondern beispielsweise auch DB Regio Bus Mitte sowie zahlreiche andere große Busunternehmen im Norden von Rheinland-Pfalz, wie zum Beispiel die Koblenzer Busbetriebe, von den Streikmaßnahmen betroffen sind. Lediglich wenige kleine Firmen würden möglicherweise nicht bestreikt werden. Der Rhein-Lahn-Kreis hat keine Möglichkeit, Ersatz für die durch den Streik ausgefallenen Beförderungsleistungen zu schaffen, da er über keine eigenen Busse oder Busfahrer verfügt. Auch ein Rückgriff auf besagte kleinere unbestreikte Busunternehmen ist nicht möglich, da deren Kapazitäten für den Ausfall nicht ausreichen würden, um den ÖPNV in der Schülerbeförderung im Rhein-Lahn-Kreis sicherzustellen. Es ist daher eine grundsätzliche Aufgabe der Eltern, trotz einer teilweise staatlich finanzierten Schülerbeförderung die Fahrt der Kinder zu den Schulen faktisch wie wirtschaftlich selbst sicherzustellen. Die Frage nach Home-Schooling für Kinder ohne eine Fahrperspektive muss durch die jeweiligen Schulen oder die Aufsichtsbehörde (ADD) beantwortet werden.

Verantwortung für die Situation möchte keiner übernehmen

Zu Corona-Zeiten wurde der Präsenzunterricht aufgehoben. Bei Busstreiks besteht weiterhin Pflicht zur Teilnahme am Unterricht vor Ort, doch wie die Teilnahme daran sichergestellt werden kann, ist vollkommen unklar. Die Situation ist verfahren. Der Kreis kann keine Abhilfe schaffen, zumal die Busstreiks meist sehr kurzfristig angesetzt werden, und die Eltern stehen in den Verpflichtungen bei ihren Arbeitgebern und können nicht immer Fahrgemeinschaften bilden. Zwar haben die Eltern Anspruch auf Übernahme der Fahrtkosten, was durch die Ausstellung eines Deutschlandtickets für das Schuljahr umgesetzt wurde, doch das nützt den Betroffenen nichts, wenn kein Bus fährt.

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Eine Möglichkeit wäre ein Sammeltaxi. Die Kosten dafür sind immens und werden nicht vom Kreis getragen. Und nun? Jetzt dürfen die Eltern und Kinder erneut bangen. Die Streikmaßnahmen sind aktuell beendet, aber es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, wann die Gewerkschaften erneut zum Stillstand im ÖPNV aufrufen werden. Im Gegensatz zu Flug- oder Bahnverkehr haben die Betroffenen dann keinen finanziellen Anspruch auf Schadensersatz. Viele Busunternehmer reagierten und schafften es, einen umfangreichen Notfallfahrplan zu erstellen. Die Reitzenhainer und umliegenden Orte hatten dabei kein Glück. Sie fühlen sich zu Recht im Stich gelassen, aber von wem? Verantwortung für die Situation möchte keiner übernehmen und von Abhilfe kann keine Rede sein.

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Gesundheit

Sofortige Schließung des Hallenbads an der Loreleyschule notwendig

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Foto: Verbandsgemeinde Loreley

ST. GOARSHAUSEN Der Bäderbetrieb im Hallenbad an der Loreleyschule St. Goarshausen muss mit sofortiger Wirkung eingestellt werden und das Bad somit mit Blick auf die anstehende Sanierung geschlossen bleiben.

Ende November 2024 hatte die Verbandsgemeinde Loreley als Träger des Bades in einer umfangreichen Pressemeldung über den aktuellen Sachstand zur anstehenden Umbaumaßnahme bzw. Generalsanierung berichtet und die Schließung spätestens zum 31. März 2025 angekündigt. Bereits zu diesem Zeitpunkt war aber auch klar kommuniziert worden, dass ein technischer Defekt am Pumpensystem vorliegt und nur noch eine von zwei Pumpen funktioniert. Die Ersatzbeschaffung der zweiten Pumpe wäre nicht nur mit einem wirtschaftlich nicht mehr vertretbaren Aufwand vor der Sanierung, sondern auch mit einer langen Lieferzeit frühestens Mitte Januar, also kurz vor der ohnehin geplanten Schließung, realisierbar gewesen.

Bedauerlicherweise sind nun weitere technische Defekte in der Elektrik und Beleuchtung aufgetreten, die sich ebenfalls nicht ohne hohen Aufwand beheben lassen. Damit ist die Sicherheit für Besucher:innen im Betrieb nicht mehr gewährleistet. Nutzer:innen werden um Verständnis gebeten.

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VG Loreley

Glückwunsch: Michael Kilian und Vanessa Weber eröffnen Imbiss in Braubacher Friedrichstraße

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BRAUBACH Mit der Eröffnung des „Imbiss Braubach“ in der Friedrichstraße hat die Wein- und Rosenstadt Braubach ein neues gastronomisches Angebot gewonnen. Stadtbürgermeister Günter Goß, zuständig für die Wirtschaftsförderung in der Marksburgstadt, besuchte die Betreiber Michael Kilian und Vanessa Weber, um ihnen persönlich zur Eröffnung zu gratulieren. 

Michael Kilian bringt umfassende Erfahrung aus seiner Tätigkeit in der Gastronomie unter anderem auf der Festung Ehrenbreitstein mit. Auch seine Frau Vanessa Weber war zuvor in der Gastronomie tätig. Gemeinsam haben sie nun ein vielfältiges Angebot neuer Speisen nach Braubach gebracht. Für die Fleischqualität sorgt die Metzgerei Hünten aus Löf, ein alteingesessener familiengeführter Betrieb, der den Imbiss mit frischen, regionalen Produkten beliefert. 

Das Angebot des „Imbiss Braubach“ reicht von Pommes und Currywurst, dem Klassiker der Imbissgastronomie, über Bowls, Burger und Sandwiches, die frisch zubereitet werden. Der Imbiss bietet morgens von 6 bis 11 Uhr Frühstück und dann bis 21 Uhr sein Speisenangebot.

Neben dem Essen planen die Betreiber, die Umgebung des Kiosks zu verschönern. Sitzmöglichkeiten und eine Begrünung mit Blumen sollen den Platz zu einem gemütlichen Treffpunkt machen. 

Stadtbürgermeister Günter Goß zeigte sich erfreut: „Ein solcher Imbiss mit motivierten Betreibern ist eine Bereicherung für Braubach und ein wichtiger Schritt, um unsere Innenstadt zu beleben. Solche Projekte stärken die lokale Wirtschaft und schaffen neue Begegnungsorte.“ 

Die Betreiber sind stolz auf ihren gelungenen Start: „Wir wollen mehr als nur gutes Essen anbieten – unser Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, an dem sich die Menschen wohlfühlen“, betonte Michael Kilian. Vanessa Weber ergänzte: „Die Zusammenarbeit mit der Metzgerei Hünten gibt uns die Möglichkeit, höchste Qualität zu liefern, und das schätzen unsere Gäste sehr.“ 

Der „Imbiss Braubach“ erfreut sich schon jetzt großer Beliebtheit und ist ein vielversprechender Beitrag zur Belebung der Friedrichstraße.

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VG Loreley

Wirtschaftsweg Osterspai/Kamp-Bornhofen erhält lange ersehnte Landesförderung von 820.035,81 Euro

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OSTERSPAI | KAMP-BORNHOFEN Für kalkulierte Gesamtkosten für die Wirtschaftswegsanierung im Bereich des „Ellig“ von Osterspai bis zum Wanderparkplatz auf dem Kamperhausener Feld in der Gemarkung Kamp-Bornhofen von 1.105.100,00 Euro erhalten die Gemeinden Filsen, Kamp-Bornhofen, Osterspai und die Verbandsgemeinde (VG) Loreley eine Förderung von etwa 75 Prozent und damit in Summe 820.035,81 €. Das konnte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley, Mike Weiland, anlässlich eines Ortstermins jetzt als gute Nachricht überbringen und mit den Ortsbürgermeistern Sebastian Reifferscheid (Osterspai), Sven Faber (Filsen) und dem Ersten Beigeordneten Peter Wendling (Kamp-Bornhofen) die als nächstes abzuarbeitenden Schritte besprechen, bevor zu einem noch nicht feststehenden Zeitpunkt im Jahr 2025 der Baubeginn sein kann.

Vorbereitungen für Ausschreibung der Sanierung können starten – Baubeginn derzeit noch offen

„Ich bin froh, dass wir seit unserem Start der gemeinsamen Herangehensweise im Jahr 2020 auf meine Vermittlung hin zusammen standhaft und auch hartnäckig gegenüber allen beteiligten Behörden geblieben sind, die uns immer wieder neue Hürden auferlegt und Unterlagen nachgefordert haben“, betont Mike Weiland gegenüber den Bürgermeisterkollegen, die sich über die Botschaft erfreut zeigten.

Damit nimmt eine lange Geschichte, für die alle, auch die Anwohner, viel Geduld aufbringen mussten, einen guten Kurs, denn ohne Baugenehmigung und vor allem ohne jegliche Förderung wäre die Sanierung für die Gemeinden und die VG nicht zu stemmen gewesen. Die Aufteilung des Eigenanteils basiert auf einer alten Vereinbarung aus dem Jahr 1984 (Osterspai – 138.300,00 €, Filsen, Kamp-Bornhofen und die VG – je 46.100,00 €).

Der VG-Rat hat für die Mitfinanzierung jedoch zur Bedingung gemacht und klar signalisiert, im Zuge der Zahlung aus der Vereinbarung auszusteigen, weil sich die Rahmenbedingungen seit 1984 geändert haben. In der alten VG Braubach gab es nur einen Wirtschaftsweg dieser Art. In der größeren, im Jahr 2012 fusionierten VG Loreley gibt es bei 22 Gemeinden und Städten zahlreiche Vergleichsfälle, die für die VG in heutiger Zeit zum Fass ohne Boden würden. Daher sollen in der heutigen Gebietskulisse gleiche Verhältnisse hergestellt werden, so die Meinung des VG-Rates.

Jedoch werden sich bei der aktuellen Sanierung auch die VG-Werke einbringen und verlegen auf einem Teilabschnitt vom Forsthaus bis zur Elligbrücke in Osterspai eine neue Wasserleitung zur künftigen Sicherstellung der Wasserversorgung der Rheingemeinden. „Dadurch ergeben sich Synergieeffekte, die den Gemeinden Kosten sparen“, unterstreicht Mike Weiland, die zusätzliche aktuelle Bereitschaft der VG zur Unterstützung der Sanierung.

Im Rückblick ist es unglaublich, welche Bürokratie sich uns entgegenstellte, bis wir die Förderung erhalten haben“, sind sich auch die Gemeindevertreter einig und oft musste man Bürgern erläutern, wieso es augenscheinlich nicht vorangeht. Gleich zweimal musste ein Förderantrag gestellt, dann beim zweiten Mal lange auf ein Antragsformular gewartet, alle Naturschutzbelange beachtet und eine Bodenuntersuchung beauftragt werden. Letztere ist inzwischen aufgrund der langen Wartezeit auf die Förderung so alt, dass sie nun als Allererstes erneut durchgeführt werden muss.

„Das habe ich gleich schon auf den Weg gebracht, um keine weitere Zeit zu verlieren“, so Mike Weiland, denn Zeit kostet bekanntlich Geld. Von der Antragstellung des zweiten Förderantrags im Mai 2024 dachte man, sich auf der Zielgerade zu sehen, jedoch traf der Bescheid erst im Dezember 2024 in der Verwaltung ein.

Wie geht es weiter?

Seitdem laufen nun auch die Vorbereitungen im Bauamt und bei den VG-Werken wieder auf Hochtouren, denn nun auf einmal muss es schnell gehen, weil zwischen Bescheid und Projektbeginn nur drei Monate liegen dürfen, weil ansonsten die Zuwendung verfällt. „Projektbeginn ist nicht gleich Baubeginn“, unterstreicht Mike Weiland. Das muss auch den Bürgern und Anliegern klar sein. Zur Abstimmung und Mitnahme der unmittelbar Betroffenen ist noch ausreichend Zeit und Fragen können auf dem Weg dorthin geklärt werden.

Wie bereits mehrfach versprochen, werden die Gemeinden und die VG auch auf die Anlieger zukommen, wenn es um konkrete Fakten zum Baustart, Ablauf, Dauer, Erreichbarkeit während der Bauphase und sonstigen Fragen geht. Projektbeginn bedeutet, dass wir die Ausschreibung für kleinere notwendige Rodungsarbeiten auf den Markt geben, damit diese bis Ende Februar 2025 schon einmal aus Naturschutzgründen erledigt sind. Parallel dazu erhält das Bauamt das Ergebnis der bereits neu beauftragten Bodenuntersuchung und die Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner GmbH wird aus alledem erst die Ausschreibung und das Leistungsverzeichnis für die Sanierung selbst erstellen können.

„Es war mir die vergangenen Jahre ein Herzensprojekt, die Gemeinden zusammenzuführen, bei der Stange zu halten und dafür zu sorgen, dass der Wirtschaftsweg so hergerichtet wird, dass dieser wieder ordentlich befahren werden kann“, so Bürgermeister Mike Weiland, der auch Sebastian Reifferscheid, Sven Faber und Peter Wendling und Frank Kalkofen für die Mitarbeit und Geduld dankt.

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