Gesundheit
Patienten sollen Teil der Arztkosten bezahlen: Kassenärztliche Vereinigung fordert Umdenken in ambulanter Versorgung

RHEIN-LAHN Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) sieht dringenden Handlungsbedarf und ein notwendiges Umdenken für die künftige Sicherstellung der ambulanten Versorgung. „Eine qualitativ hochwertige Versorgung bleibt nur dann möglich, wenn wir die Strukturen stärken und alle Beteiligten ihren Beitrag leisten. Das gilt auch für die Patientinnen und Patienten, die Mitverantwortung für das Solidarsystem übernehmen müssen“, sagte der Vorsitzende des Vorstands der KV RLP, Dr. Peter Heinz, im Rahmen eines Mediengesprächs in Mainz. Neben der Diskussion über sozial abgefederte Selbstbeteiligungsmodelle und eine noch effektivere Patientensteuerung fordert die KV RLP finanzielle Fördermaßnahmen der ärztlichen Weiterbildung sowie eine Anpassung der psychotherapeutischen Bedarfsplanung.
Selbstbeteiligungsmodelle, Weiterbildung und Bedarfsplanung: KV RLP fordert Umdenken in ambulanter Versorgung
Mit Blick auf die zunehmende Belastung der Praxen durch hohe Inflation und politische Vorgaben ist aus Sicht der KV RLP ein gesellschaftliches Umdenken im Gesundheitssektor dringend erforderlich. Mit 9,8 Arztbesuchen liegt Deutschland weit über dem Durchschnitt der direkten Nachbarländer (6,8). In der Schweiz (4,3), Dänemark (4,0) und Schweden (2,6) liegen die Zahlen sogar noch deutlich niedriger.
Die hohe Inanspruchnahme wurde jüngst auch in den rheinland-pfälzischen Ärztlichen Bereitschaftspraxen (ÄBP) deutlich. Über den zurückliegenden Jahreswechsel kamen viele Bürgerinnen und Bürger wegen Erkältungsbeschwerden (40 Prozent der gestellten Diagnosen) in die ÄBP, die längst an der Belastungsgrenze arbeiten. Rund 33 Prozent benötigten eine Krankschreibung. „In der Politik wurde zuletzt mit Blick auf die hohe Zahl an Arztbesuchen der Begriff der Flatrate-Mentalität verwendet. Uns geht es hier nicht um Verallgemeinerungen, sondern um Aufklärung über die Zusammenhänge und Zwänge im Gesundheitssektor. Die Ressource Ärztin und Arzt wird immer knapper. Wir alle müssen sorgsam damit umgehen, damit die Qualität auch in Zukunft erhalten bleiben kann“, sagt Dr. Heinz.
Die KV RLP plädiert beim Thema Stärkung der Eigenverantwortung von Patientinnen und Patienten dafür, auch über eine prozentual und sozial abgefederte Selbstbeteiligung zu diskutieren, um die Solidargemeinschaft im Gesundheitswesen zu stärken. „Natürlich lösen solche Ansätze auf vielen Seiten erst einmal Vorbehalte aus, aber angesichts der immer knapper werdenden personellen und wirtschaftlichen Spielräume ist eine offene Diskussion darüber notwendig. Die Praxen dürfen nicht immer weiter belastet werden. Wir müssen für die Ärztinnen und Ärzte sowie das Fachpersonal Entlastung schaffen. Wenn wir das nachvollziehbar vermitteln, wächst die Bereitschaft, noch mehr Verantwortung für das Solidarsystem zu übernehmen“, glaubt der Vorstandsvorsitzende der KV RLP.
Keine Finanzierung der medizinischen Weiterbildung durch ärztliches Honorar
Ein weiterer wichtiger Schritt zur Sicherstellung der ambulanten Versorgung ist die praxisnahe Qualifizierung. Die KV RLP unterstützt den medizinischen Nachwuchs und fördert auch finanziell die ärztliche Weiterbildung. Allein für die Fachärztinnen und Fachärzte wurden in den vergangenen vier Jahren rund 11,7 Millionen Euro, für die Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner mehr als 25 Millionen Euro bereitgestellt.
Investitionen, die sich auszahlen: „In der Weiterbildung finden häufig spätere Praxispartner zusammen und es folgt in vielen Fällen ein nahtloser Übergang in die ambulante, vertragsärztliche Versorgung“, weiß der stellvertretende Vorsitzende des Vorstands der KV RLP, Dr. Andreas Bartels, der hier die Politik in die Verantwortung nimmt. „Es ist nicht akzeptabel, dass die Finanzierung der ärztlichen Weiterbildung über das ärztliche Honorar erfolgt. In anderen Berufsständen ist die Finanzierung solcher Angebote auch nicht über den Berufsstand aufzubringen. Es handelt sich hier um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“
Zeitgemäße Bedarfsplanung in der psychotherapeutischen Versorgung
Handlungsdruck sieht die KV RLP auch in der psychotherapeutischen Versorgung. Die Bedarfsplanung regelt hier die Verteilung von Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Aus Sicht der KV RLP ist Bedarfsplanung generell kein Instrument mehr für die ambulante Versorgung in allen Fachbereichen, schon gar nicht in der Psychotherapie. Um sie bei Weiterbestehen jedoch auf veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, sind durch die Gremien der Selbstverwaltung wenigsten Verbesserungen anzustreben. „Der aktuelle Zuschnitt der Planungsbereiche entspricht nicht mehr der Versorgungsrealität“, sagt Vorstandsmitglied Peter Andreas Staub. Der Psychotherapeut setzt sich für Anpassungen in Rheinland-Pfalz ein: „Alle acht kreisfreien Städte sollten eigenständige Planungsregionen werden. Für die Versorgung in der Psychotherapie bedeutet das ein Plus von rund 50 Sitzen. Die Patienten und Patientinnen profitieren von geringeren Wartezeiten, kürzeren Wegen und damit einer erheblichen Verbesserung der Versorgung.“
Gesundheit
Lions Club Diez spendet 1000,- Euro für neue Parkbank an Seniorenzentrum AWO in Diez

DIEZ Der Lions Club Diez hat dem Seniorenzentrum der AWO in Diez eine Parkbank im Wert von 1000,- € gespendet. Diese schöne Geste sorgte für große Freude bei den Bewohnern des Seniorenzentrums. Im Rahmen eines vor Ort Termins konnte der Präsident des Lions Clubs Diez Matthias Lammert gemeinsam mit weiteren Lionsfreunden persönlich die Parkbank an die Leiterin des Seniorenzentrums, Bettina Leutiger, übergeben.
Damit setzt der Lions Club Diez, der 1966 gegründet wurde, sein großes Engagement fort und wird auch weiterhin soziale Projekte in der Region unterstützen. Solche Aktionen zeigen, wie viel Gemeinschaftssinn und Unterstützung in der Region Diez vorhanden sind (pm Lions Club Diez).
Gesundheit
100 Jahre Caritas-Altenzentrum St. Josef Arzbach: 100 Jahre ein Zuhause in Arzbach

ARZBACH 100 Jahre gelebte Nächstenliebe, Fürsorge und Engagement: Das Caritas-Altenzentrum St. Josef in Arzbach feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum: Seit 100 Jahren ist das Haus ein Ort der Geborgenheit, Pflege und Gemeinschaft für ältere Menschen in der Region des unteren Westerwaldes. Am Samstag, dem 24. Mai 2025, findet ab 14:00 Uhr ein festlicher Jubiläumsnachmittag im Garten des Altenzentrums statt – mit einem ökumenischen Gottesdienst, musikalischem Rahmenprogramm und einem bunten Fest für Jung und Alt.
Die Geschichte des Hauses beginnt am 21. Mai 1925, als das damalige St. Josefsheim feierlich von Bischof Dr. Augustinus Kilian eingeweiht wurde. Doch die Wurzeln reichen noch weiter zurück: Bereits 1901 nahmen die Schwestern der Kongregation der heiligen Maria Magdalena Postel ihre Arbeit im Ort auf. Mit ambulanter Pflege, Bildungsangeboten und tiefem Engagement legten sie den Grundstein für eine lange Tradition christlicher Fürsorge in Arzbach, die bis 1989 durch den Orden fortgeführt wurde.
Die Idee eines Altenheims entstand aus der Initiative des Arzbacher Bürgers Johann Vinzenz Dorn. 1925 erwarb der Caritasverband das Gebäude in der Kirchstraße und schuf dort ein erstes Zuhause für 36 pflegebedürftige Senioren. Schon bald war das Heim voll belegt, und Erweiterungen folgten – unter anderem durch die Mitnutzung des benachbarten Pfarrhauses, dem St. Johanneshaus.
Nach bewegten Jahrzehnten, geprägt von Krieg, Wiederaufbau und wachsendem Pflegebedarf, wurde 1962 mit dem Neubau in der Kemmenauer Straße ein neues Kapitel aufgeschlagen. 1994 erfolgte die Einweihung des heutigen Caritas-Altenzentrums St. Josef, das bis heute 70 Bewohnerinnen und Bewohnern ein liebevolles Zuhause bietet. Träger ist seit 2005 der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e. V.
Das Haus steht für professionelle Pflege und Begleitung und für ein aktives und würdevolles Leben im Alter. Die gute Zusammenarbeit mit der benachbarten Kita, den kirchlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, Vereinen und vielen Ehrenamtlichen macht das Altenzentrum zu einem lebendigen Ort der Dorfgemeinschaft. Auch heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen begegnet das Haus mit innovativen Ideen: Seit 2021 werden internationale junge Menschen von Bewohnern, Mitarbeitenden und der Dorfgemeinschaft herzlich willkommen geheißen und für den Pflegeberuf ausgebildet. Sie leben und lernen gemeinsam in einer eigenen Wohngemeinschaft im benachbarten alten Pfarrhaus.
Festprogramm am 24. Mai 2025
Das Jubiläumsfest beginnt um 14:00 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst. Anschließend erwartet die Gäste ein buntes Programm mit Musik der Musikkapelle Koblenz-Immendorf, dem Kirchenchor „Cäcilia“ Arzbach und der Männerchorgemeinschaft Arzbach/Kadenbach. Zum Festausklang spielt das Duo Bernd Kaltenhäuser und Rainer Lehmler.
Für das leibliche Wohl ist gesorgt: Neben Kaffee und Kuchen laden kühle Getränke und ein Grillbuffet zum Verweilen ein. Auch an die kleinen Gäste ist mit Spiel und Spaß gedacht. Bei schlechtem Wetter finden die Feierlichkeiten im benachbarten Pfarrzentrum statt.
Alle Bewohnerinnen und Bewohner, deren Angehörige sowie alle Bürgerinnen und Bürger aus Arzbach und der Umgebung sind herzlich eingeladen, dieses außergewöhnliche Jubiläum gemeinsam zu feiern.
Gesundheit
Was darf Schönheit? Dr. Donya Heinrich spricht in Bad Ems über plastische Chirurgie zwischen Wunsch und Sinn

BAD EMS Was bedeutet eigentlich plastische und ästhetische Chirurgie im Jahr 2025? Und wer nimmt solche Eingriffe in Anspruch? Antworten auf diese und viele weitere Fragen bekamen die zahlreichen Besucherinnen und Besucher beim Infoabend von Dr. Donya Heinrich – Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie – in den neuen Räumlichkeiten der Paracelsus-Klinik in Bad Ems. Zwischen Live-Demonstrationen, medizinischen Fachvorträgen und sehr persönlichen Gesprächen wurde deutlich: Plastische Chirurgie ist längst kein elitäres Luxusgut mehr – sondern ein modernes, verantwortungsbewusstes medizinisches Fachgebiet mit erstaunlicher Bandbreite.
Von der Muttermalentfernung bis zur Brustrekonstruktion
Dr. Donya Heinrich machte beim Infoabend deutlich, wie umfassend ihr Leistungsspektrum ist: Von ästhetischen Behandlungen wie Botox, Filler, Lippenkorrekturen oder sanften Hautverjüngungen, über klassische Eingriffe wie Brustvergrößerungen oder Fettabsaugung bis hin zur rekonstruktiven plastischen Chirurgie, etwa nach Hautkrebs-Operationen oder Unfällen. „Wir verbinden Schönheit mit Sinn“, erklärte die Ärztin. Besonders wichtig sei ihr, Patientinnen und Patienten nicht falsche Hoffnungen zu machen, sondern gemeinsam herauszufinden, was möglich – und was medizinisch oder ethisch sinnvoll ist.
So sei es in vielen Fällen keine rein „kosmetische Laune“, die Menschen zu ihr führe, sondern ein realer Leidensdruck. „Ein abstehendes Ohr, eine ausgeprägte Gynäkomastie, eine große Narbe im Gesicht oder erschlaffte Bauchhaut nach Schwangerschaft – das alles kann das Selbstwertgefühl massiv beeinträchtigen“, so Heinrich. Gerade deshalb sei die ausführliche Beratung vor jedem Eingriff ein essenzieller Bestandteil der Behandlung.
Der Blick hinter die Kulissen
Viele der Gäste nutzten den Abend, um sich unverbindlich über Behandlungsabläufe, Risiken und Kosten zu informieren – und bekamen Einblicke, die man sonst nur aus Hochglanzmagazinen kennt. In mehreren Präsentationen zeigte das Team von Dr. Heinrich konkrete Vorher-Nachher-Beispiele (selbstverständlich anonymisiert), erklärte Unterschiede zwischen invasiven und minimalinvasiven Verfahren und räumte mit gängigen Klischees auf.
Insbesondere die Kombination von medizinischer Expertise und menschlicher Nähe begeisterte die Anwesenden. „Ich bin beeindruckt, wie offen hier gesprochen wird – das nimmt einem viele Ängste“, meinte eine Besucherin. Auch Männer zeigten reges Interesse: Von Haartransplantation über Lidstraffung bis zu Botox – ästhetische Eingriffe sind längst keine reine Frauendomäne mehr.
Kassenleistung oder Privatvergnügen?
Ein oft gestellter Punkt: Wer zahlt eigentlich für solche Eingriffe? Auch hier klärte Dr. Heinrich auf. „Es gibt durchaus Eingriffe, die von den Krankenkassen übernommen werden – etwa die Entfernung auffälliger Hautveränderungen, Narbenkorrekturen oder medizinisch notwendige Brustverkleinerungen.“ Gleichzeitig gebe es heute zahlreiche Finanzierungsmöglichkeiten für privat zu tragende Behandlungen. Der Zugang sei deutlich niederschwelliger geworden als noch vor einigen Jahren.
Ein starkes Konzept für eine sensible Disziplin
Seit der Eröffnung ihrer Praxis im Frühjahr 2024 hat sich Dr. Donya Heinrich in der Kurstadt einen exzellenten Ruf erarbeitet. Als Fachärztin mit internationaler Ausbildung, unter anderem in Wien und München, vereint sie medizinisches Know-how mit Feingefühl und ästhetischem Gespür. Der Praxisstandort in der traditionsreichen Paracelsus-Klinik bietet dafür das ideale Umfeld: modern ausgestattet, diskret gelegen und optimal erreichbar.
Der Infoabend war nicht nur ein Einblick in die Arbeit einer plastischen Chirurgin, sondern auch ein Plädoyer für mehr Offenheit im Umgang mit dem Thema Ästhetik. Denn wie Dr. Heinrich es auf den Punkt brachte: „Es geht nicht um Perfektion. Es geht um ein gutes Gefühl im eigenen Körper.“
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