Rhein-Lahn-Kreis
Amtliche Begutachtung toter Nutztiere mit Verdacht auf Beteiligung durch Wolf oder Luchs in RLP
RHEIN-LAHN Das Koordinationszentrum für Luchs und Wolf (KLUWO) Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz bittet Weidetierhalterinnen und –tierhalter darum, folgende Informationen zu berücksichtigen:
Übergriffe auf Nutztiere sind innerhalb von 24 h über die Großkarnivoren-Hotline 06306 911 199 bzw. 06131 884 268 199 zu melden. Die Begutachtung toter und/oder verletzter Nutztiere mit Verdacht auf Beteiligung großer Beutegreifer, findet ausschließlich durch vom Land Rheinland-Pfalz beauftragte Personen statt. Wurde im Vorfeld eine Beprobung des Tierkörpers durch nicht oben genannte Personen durchgeführt, muss dies dem KLUWO unverzüglich mitgeteilt werden.
Im Fall der Beprobung eines Tierkörpers mit Verdacht auf Beteiligung großer Beutegreifer durch Dritte, kann eine Kontamination des Tierkörpers im Vorfeld der Beprobung durch das KLUWO nicht ausgeschlossen werden. Erhält das KLUWO im Nachgang einer Begutachtung Kenntnis darüber, dass im Vorfeld eine Beprobung durch Dritte erfolgte, die nicht kommuniziert wurde, behält sich das KLUWO vor, die Anfahrt und die Arbeitskosten des amtlich beauftragten Gutachters dem Tierhaltenden in Rechnung zu stellen. Darüber hinaus ist die Beantragung einer Ausgleichszahlung bei vorheriger Beprobung eines Nutztierrissverdachtsfalls durch Dritte nicht mehr gegeben. Dies gilt auch für den Fall des
Vorliegens eines wolfsabweisenden Grundschutzes innerhalb ausgewiesener Präventionsgebiete.
Das KLUWO weist noch einmal auf die eigens dafür vom Land Rheinland-Pfalz eingerichtete Hotline mit der Telefon-Nr. 06306 911 199 bzw. 06131 884 268 199 hin. Über diese Hotline können auch außerhalb der Bürozeiten, an Wochenenden und Feiertagen Meldungen zu toten und verletzten Wild- und Nutztieren vorgenommen werden sowie alle andere Hinweise wie Sichtungen oder Losungsfunde gemeldet werden.
Nur durch ein einheitliches Vorgehen können bestmögliche Ergebnisse bei den Begutachtungen durch das KLUWO und seine Kooperationspartner erzielt werden. Selbstverständlich händigen die Gutachterinnen und Gutachter des KLUWO den von einem Übergriff betroffenen Tierhaltenden auf Wunsch Abstrichproben, sog. B-Proben, zur eigenen Verwendung aus.
VG Loreley
Das fetzt: Vom Dörscheider Dorfkind zum erfolgreichen Hotelier in Oberstdorf
DÖRSCHEID/OBERSTDORF Die Reise beginnt in Dörscheid, einem kleinen Ort im Rhein-Lahn-Kreis. Hier, inmitten der malerischen Landschaft des Blauen Ländchens, wuchs Ludger Fetz auf. Doch der Weg des jungen Mannes sollte ihn weit hinausführen – nach Oberstdorf, wo er sich einen Namen als Hotelier mit Herzblut gemacht hat.
„Ich wollte die Welt sehen“
Nach seiner Kochlehre und der Zeit beim Bund wusste Fetz, dass er als Koch mehr erleben wollte. „Ich habe kurzerhand das Auto meines Vaters genommen und bin in ein Wintersportgebiet gefahren“, erzählt er. Die Wahl fiel auf das Walsertal, einen abgeschiedenen Ort in den Alpen. Der erste Eindruck des Betriebes, in dem er sich vorstellte, war jedoch ernüchternd: „Ich dachte mir, da fängst du niemals an – viel zu abgelegen.“
Doch das Schicksal hatte andere Pläne. Während des Vorstellungsgesprächs fiel sein Blick auf eine junge Frau – die Tochter des Hauses. „Ich habe sofort gesagt: Hier möchte ich arbeiten. Ich wusste nicht, was ich verdienen würde oder welche Aufgaben mich erwarten, aber ich war sicher, dass ich hierbleiben wollte.“
Die Liebe und der Einstieg ins Familiengeschäft
Die Wintersaison wurde nicht nur beruflich, sondern auch privat ein voller Erfolg: Ludger und seine zukünftige Frau wurden ein Paar. Gemeinsam kehrten sie nach Dörscheid zurück, wo sie sieben Jahre lang den elterlichen Betrieb von Ludgers Familie führten. Diese Zeit war geprägt von harter Arbeit und wertvollen Erfahrungen.
„Wir haben viele Dinge gelernt, unter anderem, wie wichtig es ist, Tradition und Innovation zu verbinden. Mein Vater hat uns oft gebremst, aber rückblickend war das genau richtig.“
Trotz der lehrreichen Jahre war der Wunsch nach einem eigenen Restaurant immer präsent. So zog das Paar schließlich nach Oberstdorf, um das Elternhaus seiner Frau, ein altes Bauernhaus, zu übernehmen.
Vom Bauernhaus zum erfolgreichen Hotelbetrieb
Das neue Projekt begann mit bescheidenen Mitteln: „Es gab sechs oder sieben Gästezimmer, alle mit Waschbecken im Raum und einer Gemeinschaftsdusche auf dem Flur.“ Schritt für Schritt renovierten und erweiterten sie das Haus, bauten ein kleines Restaurant in den ehemaligen Kuhstall und richteten Ferienwohnungen ein.
Die Anfangsjahre waren hart. „Wir hatten keinen Ruhetag und führten das Restaurant allein. Es war eine intensive Zeit, aber wir haben viel gelernt.“ Heute ist das „Das Freiberg“ ein Betrieb mit 56 Mitarbeitern, der weit über die Grenzen Oberstdorfs hinaus bekannt ist.
Ein Hotel, das Geschichten erzählt
Das Besondere am Freiberg ist die außergewöhnliche Gestaltung. „Unser Hotel soll wie eine Wandertour sein. Hinter jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken“, erklärt Fetz. Gemeinsam mit einem befreundeten Architektenpaar, das zuvor noch nie ein Hotel gestaltet hatte, schufen sie eine einzigartige Atmosphäre.
„Ein Hotel sollte keine Kopie des Alltags sein. Es muss den Gast in eine andere Welt entführen. Bei uns findet man Farben, Kunstobjekte und Designs, die überraschen und inspirieren.“
Familie und Beruf: Eine perfekte Symbiose
Fetz betont immer wieder, wie wichtig ihm die Unterstützung seiner Frau ist: „Sie ist der kreative Kopf hinter vielen Dingen, die unser Hotel ausmachen. Ich könnte mir keine bessere Partnerin vorstellen.“ Auch ihre beiden Söhne und Schwiegertochter sind mittlerweile Teil des Betriebs, was Ludger und seiner Frau etwas mehr Freiraum gibt.
„Heute gönnen wir uns einen freien Tag in der Woche und zweimal im Jahr eine Auszeit. Diese Zeiten nutzen wir, um gemeinsam gutes Essen und schöne Orte zu genießen.“
Rückblick und Ausblick
Nach 33 Jahren in Oberstdorf blickt Ludger Fetz zufrieden auf das Erreichte zurück. „Ich habe das Glück, in einer der schönsten Regionen Deutschlands zu leben und einen Beruf auszuüben, der mich erfüllt. Unser Ziel war es immer, den Gästen eine Auszeit vom Alltag zu schenken – und das werden wir auch weiterhin tun.“
Sein Rat an junge Menschen: „Bleibt neugierig, arbeitet hart und habt keine Angst vor Fehlern. Denn genau diese bringen euch weiter.“
VG Bad Ems-Nassau
Anstacheln in Attenhausen: Wie eine Silvestertradition Kinder auf den Philippinen unterstützt
ATTENHAUSEN Hartmut Wolf aus Attenhausen hat sich einer Mission verschrieben, die über die Grenzen seines Heimatortes hinausreicht: Der ehemalige Gründer von Küchen Wolf in Nastätten engagiert sich mit Herz und Seele für das Wohl von bedürftigen Kindern auf den Philippinen. Während andere ihren Ruhestand genießen, widmet Wolf seine Energie einem Projekt, das nicht nur Hoffnung schenkt, sondern auch Brücken zwischen Kulturen baut.
Ein Rentner mit ungebrochener Energie
Hartmut Wolf ist alles andere als ein typischer Ruheständler. Mehrmals im Jahr reist er auf die Philippinen, wo er eine Schule unterstützt. Dort kümmert er sich unermüdlich um dringende Reparaturen und Erweiterungen: Ein marodes Dach wird neu gedeckt, die Elektrik instandgesetzt oder die Wasserzufuhr geprüft. Für Wolf ist diese Arbeit kein Urlaub, sondern eine Herzensangelegenheit, die ihn physisch fordert und emotional bereichert.
„Die Kinder auf den Philippinen haben oft so wenig, und doch strahlen sie eine unbeschreibliche Lebensfreude aus. Das motiviert mich, weiterzumachen und zu helfen, wo ich kann“, so Hartmut Wolf.
Silvester in Attenhausen: Tradition mit tieferem Sinn
Zurück in Attenhausen pflegt Wolf mit seiner Gemeinde eine besondere Silvestertradition: das sogenannte „Anstacheln“. Dabei wird ein im Feuer erhitztes Hufeisen in kaltem Bier abgekühlt, ein Ritual, das Glück bringen soll. Doch für Hartmut Wolf steht dieser Brauch nicht nur für Gemütlichkeit und Zusammenhalt, sondern auch für Solidarität.
In seinem Garten wird alljährlich eine Spendenbox aufgestellt. Die Gäste können das Festmahl – von Spanferkel bis Glühwein – genießen und gleichzeitig etwas Gutes tun. „Das Essen und Trinken ist kostenfrei, aber ich hoffe, dass die Spendenbox gut gefüllt wird. Jeder Euro zählt für die Kinder auf den Philippinen,“ erklärt Wolf.
Ein kleiner Beitrag mit großer Wirkung
Die Geschichte von Hartmut Wolf lehrt uns, dass es oft nur einen kleinen Impuls braucht, um über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Mit einer kleinen Geste und einem offenen Herzen kann jeder dazu beitragen, die Welt ein Stück besser zu machen.
Silvester in Attenhausen wird so zu einem Fest der Gemeinschaft, bei dem Tradition, Menschlichkeit und globale Verantwortung Hand in Hand gehen. Hartmut Wolf zeigt uns, wie einfach es sein kann, Gutes zu tun – und wie viel Freude es bereitet, wenn wir einander helfen.
Ein Vorbild für die Region und darüber hinaus
Mit seinem Engagement erinnert Hartmut Wolf daran, dass wahre Größe nicht im materiellen Erfolg liegt, sondern in der Bereitschaft, anderen zu helfen. Seine Arbeit auf den Philippinen und sein Einsatz in Attenhausen sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Tradition und Mitgefühl die Welt ein kleines bisschen heller machen können.
VG Bad Ems-Nassau
Obernhof und der Wein: Der Familienbetrieb Massengeil-Beck im Porträt
OBERNHOF Das malerische Tal der Lahn ist Heimat eines Weinguts mit Herzblut und Geschichte: Seit über 25 Jahren führen Norbert Massengeil-Beck und seine Frau Monika den Familienbetrieb, den sie 1996 von den Eltern übernahmen. Ursprünglich ein Nebenerwerbsbetrieb hat sich das Weingut zu einem erfolgreichen Hauptstandbein mit Gastronomie entwickelt und bewirtschaftet heute stolze vier Hektar Weinberge.
Von der Leidenschaft zur Lebensaufgabe
„Der Weinbau an der Lahn hat mich schon immer fasziniert“, erinnert sich Norbert Massengeil-Beck. Bereits als Konfirmand begleitete er seinen Vater in die Weinberge und war sofort begeistert von der Natur, den Arbeiten im Steilhang und der Gemeinschaft der Weinliebhaber. Seine Leidenschaft führte ihn an die Mosel und die Nahe, wo er sein Handwerk vertiefte, bevor er den Betrieb in der dritten Generation übernahm.
„Wir sind stolz darauf, dass wir heute kurz davorstehen, den Betrieb an die vierte Generation zu übergeben“, so der Winzer. Sohn Christopher Beck und dessen Frau Johanna stehen bereits in den Startlöchern, um die Familientradition weiterzuführen.
Vielfalt aus dem Schieferboden
Auf den charakteristischen Schieferböden der Steillagen gedeihen fünf Rebsorten: Riesling und Spätburgunder bilden die Hauptrebsorten, ergänzt durch Müller-Thurgau, Dornfelder und Weißburgunder. Doch auch Innovation hat ihren Platz: „Wir denken darüber nach, interspezifische Rebsorten anzulegen, die weniger Pflanzenschutz benötigen“, erklärt Massengeil-Beck.
Das Terroir der Lahn, etwas abgeschieden vom Mittelrhein, zeichnet sich durch ein besonderes Kleinklima aus. „Unsere Weine sind harmonisch und nicht zu säurebetont, ein Genuss für viele Gelegenheiten“, so der Winzer weiter.
Neue Wege für die Zukunft
Nach gesundheitlichen Herausforderungen musste die Gastronomie des Weinguts etwas reduziert werden. Nun richtet sich der Betrieb wieder neu aus. Mit Weinproben, regionalen Kooperationen und präsentem Angebot in Rewe-Märkten sowie der Gastronomie soll die Bekanntheit gesteigert werden. „Unsere Weine finden Sie auch online unter www.lahnwein.de “, fügt Massengeil-Beck hinzu.
Weinproben bleiben ein Highlight: „Ob Betriebsausflüge, Kegelvereine oder Junggesellenabschiede – wir bieten geführte Touren durch die Weinberge mit anschließender Verkostung in geselliger Runde an“, erklärt Monika Beck. Die Öffnungszeiten orientieren sich am ersten Wochenende des Monats, aktuelle Informationen gibt es auf der Website.
Ein Blick in die Zukunft: Die vierte Generation
Sohn Christopher Beck ist gelernter Winzer mit Erfahrung in renommierten Betrieben am Mittelrhein und in Baden. Gemeinsam mit seiner Frau Johanna plant er die baldige Übernahme des Familienbetriebs. „Wir freuen uns darauf, die Tradition unserer Familie weiterzuführen und mit neuen Ideen zu bereichern“, sagt Christopher Beck zuversichtlich.
Regional und vielseitig
Neben den Weinen bietet das Weingut präsentierte Geschenkideen mit Produkten regionaler Partner an, darunter Lamm- und Schafprodukte vom Mähwerk Antoniushof und Honig vom Nassauer Imker Herrn Pammer. Auch alkoholfreie Alternativen wie Bratapfelpunsch und Prosecco aus dem Weinberg bereichern das Angebot.
Mit einer gelungenen Verbindung aus Tradition, Innovation und Leidenschaft präsentiert sich das Weingut Massengeil-Beck als Botschafter der Lahnweine und als lebendiges Beispiel für die Kraft einer Familie, die gemeinsam an ihrer Vision arbeitet.
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