Gesundheit
Haarausfall stoppen – dafür impotent? Der verrückte Selbsttest im BEN Kurier – Lesen!
DORNHOLZHAUSEN Kennen Sie das? Nein! Sie doch nicht. Ich rede von uns Männern. Am besten so Mitte 40 oder Anfang 50. Denn genau da beginnt meistens der erblich bedingte Haarausfall. Bei mir ging es mit Anfang 40 los. Zunächst einmal siehst Du es auf einem Foto im Schwimmbad. Nasse Haare und… eine Glatze. Na gut. Haare geföhnt und alles war wieder gut. Später geht man nicht mehr zum Frisör. Wozu auch? Das kann ja auch die Frau machen.
Bei jedem Haarschnitt fragte ich besorgniserregt wie es oben auf dem Kopf aussehen würde. Und die Antwort war stets die Gleiche: “Alles super Schatz.” Genauso war es fünf Jahre lang. Außer das Schatz vielleicht. Aber der Rest stimmte. Und ich wollte ihr auch glauben.
Mit Ende 40 konnte ich nicht sagen, dass ich weniger Haare hatte. Im Gegenteil. Es wurden sogar mehr. Nur an anderen Stellen. Mein Leben lang nutzte ich einen Nassrasierer. Seit kurzem findet sich im Bad auch ein Trockenrasierer für die widerspenstigen Nasenhaare. Früher schaute ich mitleidig auf ältere Menschen, denen Haarbüschel aus den Ohren wuchsen. Und heute? Sie können es sich wahrscheinlich denken. Die Nassrasur dauert keine 5 Minuten aber das Entfernen der Nasen- und Ohrenhaare bringt den Trockenrasierer an seine Leistungsgrenze.
Bei einem türkischen Friseur, brennen sie einem die Ohrenhaare mit einem kleinen Feuerstäbchen weg. Auch dieses ist ein Grund, weshalb ich keinen Friseur mehr besuche. Die Gefahr, seinen Laden in Brand zu setzen, ist einfach zu groß. Und das war es schon? Nein. Natürlich nicht. So manch ein Kaninchen in Dornholzhausen blickt bewundernd auf meine Hobbit-Fellfüße. Auch das ist neu. Älter werden kann wirklich spannend sein.
Mit Anfang 20 steht der Bauchnabel fast nach außen. Mitte 30 entfernen wir Männer die ersten Bauchnabelfussel. Und mit 50? Bestenfalls holen wir ganze Wollknäuel heraus oder den einen oder anderen Tennisball.
Doch kommen wir einmal auf das eigentliche Problem zurück. Kurz vor meinem 50 Geburtstag, teilte mir meine geliebte Frau bei einem zu vollen Glas Wein mit, dass sie sich schon öfters vorgestellt hatte, wie ich wohl mit Glatze aussehen würde…. Zum ersten Mal erklärte sie mir, dass es immer schwieriger wäre mir die Haare zu schneiden weil diese so dünn geworden wären. Ich für meinen Teil war der Illusion erlegen, dass sie deshalb immer länger brauchte, weil meine Haare wieder von alleine wuchsen. Sie wiederum teilte mir mit, dass die Haare so dünn wären, dass die Schere sie nicht mehr packen könnte.
Eigentlich hätte ich es ahnen können. Wussten Sie das Elstern sich selber im Spiegelbild erkennen? Faszinierend. Denn genau so ein Vogel kreiste stundenlang bei uns im Garten über meinen Kopf und ergötzte sich im Spiegelbild meiner Glatze, die ich seinerzeit laut meiner geliebten Frau gar nicht hatte.
Sie müssten einmal meine Schwager kennenlernen. Mitte 30 begann bei ihm der Haarausfall. Wir Männer spenden tröstende Worte und sind innerlich natürlich total gehässig. Den hat es getroffen, mich nicht.
Während sich auch bei mir, ganz allmählich das Haar lichtete, fingen bei ihm die Haare wieder an zu wachsen. Zeitweilig sah er aus wie eine haarige Mischung aus Beyonce und Tina Turner. Mich hat das richtig wütend und neidisch gemacht. Kennen sie noch Rapunzel? So einige Male stelle ich mir vor, wie mein Schwager oben auf der Burg stehen würde und ich ihm zurufe: “Komm… Lass mal dein Haar herunter….”. Unten würde ich warten, bis sein lange Mähe herunterrapunzeln würde, um es dann genüsslich mit einem Streichholz anzuzünden. Habe ich natürlich nicht gemacht.
Mit Ende 40 teilte mein Schwager das Geheimnis seines mysteriösen Haarwuchses mit mir. Und genau da ist der nächste Scheidepunkt eines Männerlebens. Mit Mitte 40 beginnen wir über Gesundheitsprobleme zu reden. Früher saß man in der Diskothek und schätzte die Körbchengröße der vorbeilaufenden Frauen oder unterhielt sich über das kommende Fußballspiel. Und heute? Nierensteine, Prostatavergrößerung und Haarwuchs.
Irgendetwas beim Altern stimmt nicht. In jungen Jahren rennen wir ins Fitnessstudio um unseren Attraktivitätswert zu steigern. Genau zu einer Zeit wo man es eigentlich gar nicht nötig hat. Und sobald man über 50 ist, und es eigentlich nötig hätte, versteckt man lieber Tennisbälle im Bauchnabel. Verkehrte Welt. Gott scheint echt Humor zu haben.
Kommen wir zurück auf das Wundermittel meines Schwagers. Haben Sie schon einmal etwas von Finasteride gehört? Ursprünglich war es einmal ein Mittel, was zur Heilung bei gutartigen Prostatavergrößerungen eingesetzt wurde. Später stellte sich heraus, dass das Präparat den erblich bedingten Haarausfall stoppen konnte. Sogar der Haarwuchs sollte wieder angeregt werden. Frauen, mit Haarausfall, bekommen Finasteride auf Rezept. Männer müssen es selber bezahlen. So viel zur Gleichberechtigung.
Zu meinem 50ten Geburtstag bekam ich eine 3-Monatspackung des Wundermittels geschenkt. Täglich eine kleine Pille und gaaaanz viele Haare lautete die Devise. Schon nach sechs Wochen, sollten erste Ergebnisse zu sehen sein. Ich war gespannt. Nebenwirkungen? Wahrscheinlich Haare, denn die Packungsbeilage hatte ich nicht gelesen. Wozu auch? Schließlich fährt man auch mit der Achterbahn um das Abenteuer zu genießen oder?
In der ersten Woche geschah rein gar nichts. In der zweiten Woche ebenso wenig außer dass ich begann im Spiegel nach ersten Haarstoppeln zu suchen. Manchmal fand ich auch welche direkt nach der Gesichtsrasur. Auch nach vier Wochen war das Ergebnis gleich null. Nach sechs Wochen glaubte ich erste Haare auf meinen, nicht mehr ganz so kahlen, Schädel zu fühlen. Nach sieben Wochen hatte ich Gewissheit. Einige Haarstoppel schmückten bereits wieder meine Kopfhaut. Ich träumte von Haarfärbemitteln, Mittelscheitel und Gel. Wäre da nicht eine winzige Kleinigkeit gewesen, wäre der Traum auch in Erfüllung gegangen.
Wenn Sie jetzt Anfang 20 sein sollten, dürften sie keine Probleme beim Wasserlassen haben. Im Jugendalter machte man sich noch einen Sport daraus, wie weit man pinkeln konnte. Da hat man sprichwörtlich die Vögel vom Himmel geholt. Oder man konnte mindestens das Pissoir aus 20 Meter Entfernung treffen. Mitte 30 ist das auch noch ganz nett. Der Urinstrahl geht zwar nicht mehr in die Höhe aber immerhin trifft man noch das Becken. Mit Anfang 50 steht man direkt über der Toilette und trifft trotzdem nur den Boden davor. Das ist erstaunlich.
Wussten Sie eigentlich, dass es im Schnitt 16 Sekunden dauert bevor man die Blase entleeren kann? Seitdem ich das weiß, stehe ich mit der Stoppuhr im Bad. Schaffe ich es innerhalb der 16 Sekunden, ist der Tag gerettet. Manchmal lese ich zur Ablenkung die Inhaltsstoffe von Duschgelen oder Parfümen durch. Ein andere Mal denke ich an die Haarpracht von Donald Trump doch meistens hilft all das nicht. Übrigens, auch Donald Trump ist tatsächlich ein großer Fan von Finasteride und nimmt das Produkt seit langer Zeit. Ob er sich einmal die Packungsbeilage durchgelesen hatte? Wahrscheinlich nicht denn das Medikament hat so einige unerfreuliche Nebenwirkungen.
Wissen Sie was eine erektile Dysfunktion ist? Ich schon. Das ist so eine unbedeutende Nebenwirkung von Finasteride. Auch bekannt unter Impotenz. Das Problem ist, dass nach Absetzung des Medikamentes auch die Haare wieder ausfallen. Somit muss man sich entscheiden zwischen Sex und Haarpracht. Schwierig.
Habe ich erzählt, dass ich Fußball spiele? Kürzlich, bei einem Auswärtsspiel, fasste mich ein Mitspieler scherzhaft an die Brust. Meine Nippel standen zentimeterweit und kerzengerade heraus. Auch das ist eine kleine Nebenwirkung von Finasteride. Die Brust wächst. Gibt es eigentlich Sport-BHs für Männer? Ich weiß es nicht. Sicherlich eine Marktlücke für die über 50-jährigen oder mindestens für die Finasteride Enthusiasten.
Und letztlich warnt die Packungsbeilage vor Depressionen und Suizidgedanken. Diese werden wahrscheinlich durch Impotenz und Brustwachstum hervorgerufen, vermute ich. Dennoch gab es auch eine gute Nachricht. Die Impotenz würde nicht dauerhaft anhalten. Im Durchschnitt hielten die Probleme nur 1348 Tage an. Das beruhigt. Ich hatte Glück. Durch die nur kurzfristige Einnahme, erledigte sich das Thema von selber.
Ob die versprochenen Nebenwirkungen, wie Suizidgedanken, jeden treffen? Offenbar nicht, wie wir am Beispiel von Donald Trump sehen. Nur so lässt es sich erklären, dass er trotz prächtiger Mähne, den Absprung vom Abgrund nicht wagte. Sei es drum. 50 ist schon ein sehr wunderliches Alter und altern braucht Mut. Nun heißt es Abschied nehmen. Vom Stehpinkler zum Toilettensitzer, von der wehenden Haarpracht zur Kojakglatze und von der glatten Männerbrust hin zu Körbchengröße 80C.
Anmerkung: Dieses ist ein satirischer Text mit ernsthaften Hintergrund. Den Test gab es tatsächlich.
Gesundheit
Stärke Dein Herz: Bad Emser Kardiologen informieren im Marmorsaal Bad Ems
BAD EMS „Das Treppenlaufen ist zu Tortur geworden, schon nach wenigen Stufen bekomme ich keine Luft mehr“. Die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zählt mit rund 450.000 Klinikeinweisungen im Jahr zu den Herzerkrankungen mit den häufigsten stationären Krankenhausaufenthalten in Deutschland. Sie ist keine eigenständige Erkrankung, sondern in der Regel die Folge einer Vorerkrankung.
Die Ursachen der Herzschwäche sind vielfältig. In rund zwei Dritteln der Fälle liegt eine koronare Herz-krankheit oder ein Herzinfarkt zugrunde. Langjähriger Bluthochdruck, der nicht oder nicht ausreichend behandelt wird, kann ebenfalls zu einer Herzschwäche führen. Weitere Ursachen einer Herzschwäche können unter anderem Diabetes, Herzrhythmusstörungen wie langjähriges Vorhofflimmern, Herzklappenerkrankungen sowie Herzmuskelentzündungen sein.
Die Herzschwäche beginnt meist unbemerkt und schleichend. Die ersten Symptome sind oft unspezifisch: Die Leistungsfähigkeit lässt nach, Betroffene sind schneller erschöpft, spüren Atemnot und müssen häufiger Pausen machen. Nicht selten werden diese Beschwerden von den Betroffenen als vorübergehende Erschöpfung oder Alterserscheinung abgetan. Das ist fatal, denn unbehandelt schreitet die Herzschwäche weiter fort, die Symptome nehmen zu. Zugleich ist sie mit einem hohen Leidensdruck verbunden.
Wird eine Herzschwäche jedoch früh erkannt und behandelt, lässt sich der Krankheitsverlauf bremsen und die Lebensqualität lange erhalten.
Das Emser Kardiologen-Duo Dr. Holger Eberle und Dr. Thomas Reisinger werden das Thema Herzschwäche in verständlichen Worten erläutern. Der Vortrag findet am 20. November 2024 um 17.00 Uhr (Einlass ab 16.00 Uhr) im Kurhaus Bad Ems statt.
Als Rahmenprogramm wird den Besuchern die Gelegenheit geben, an Puppen die Laien-Reanimation bzw. Herzdruckmassage zu üben. Außerdem stehen Mitarbeiterinnen der Facharztpraxis für Kardiologie und Rhythmologie beratend zur Verfügung, u.a. mit Blutdruck- und Blutzuckermessung.
Als frühere Chefärzte der Paracelsus-Klinik Bad Ems, welche im vergangenen Jahr geschlossen wurde, konzentrieren sich Dr. Reisinger und Dr. Eberle jetzt voll auf die ambulante Kardiologie. In neuer Form als Facharztpraxis für Kardiologie und Rhythmologie betreut das Kardiologen-Duo die Patienten in den bekannten Räumlichkeiten im neu gegründeten Emser Facharztzentrum, dem früheren Ärztehaus an der Paracelsus-Klinik.
Auch ohne die finanzielle Unterstützung des Klinik-Kooperationspartners hat sich die Facharztpraxis für Kardiologie und Rhythmologie Bad Ems entschlossen, weiter an den bundesweiten Herzwochen teilzunehmen. Die Aktion der Deutschen Herzstiftung läuft bis zum 30. November. Informationsmaterialien hierzu und ein Vertreter der deutschen Herzstiftung stehen wie jedes Jahr bei der Veranstaltung zur Verfügung.
Gesundheit
Notfallseelsorge Rhein-Lahn sucht Verstärkung im Team
RHEIN-LAHN/WW 230-Mal mussten die Helferinnen und Helfer der Notfallseelsorge (NFS) im Westerwaldkreis und 60-Mal im Rhein-Lahn-Kreis im vergangenen Jahr ausrücken. Da sein, wenn für andere eine Welt zusammenbricht, ist für die in der NFS engagierten Menschen ein Herzensanliegen, für das es aber einer umfassenden Ausbildung bedarf. Nachdem im vergangenen Jahr 17 Personen einen Notfallseelsorge-Grundkurs absolviert hatten, hofft das Leitungsteam auf eine ähnliche Resonanz für den nächsten, der am 17. Februar 2025 beginnt.
So beeindruckend die Ausbildungszahlen des vergangenen Jahres auch klingen: „Die meisten unserer 28 Aktiven und unserer zwölf Praktikantinnen und Praktikanten sind Ehrenamtliche und deswegen zeitlich sehr eingebunden“, sagt Bea Vogt. „Die Einsatzzeiten müssen oft mit den Arbeitgebern abgestimmt werden, was es manchmal kompliziert macht.“ Vogt ist seit dem 1. Oktober die hauptamtliche Leiterin für die Notfallseelsorge Westerwald und Rhein-Lahn; mit ihr ist der katholische Pastoralreferent Rainer Dämgen für die Ausbildung zuständig.
Beide werben nun für den kommenden Kurs im Februar und hoffen auf zahlreiche Anmeldungen. Dämgen und Vogt schreiben Dienstpläne und legen die Rufbereitschaften sowie die Hintergrunddienste fest. Piepst der Notfallmelder, müssen die eingeteilten NFSler los – zur Not auch mitten in der Nacht. Was sie vor Ort erwartet, wissen sie in der Regel nur ungefähr. 2023 mussten sie besonders häufig wegen eines häuslichen Todes oder der Überbringung einer Todesnachricht ausrücken.
„Wir werden von den Einsatzkräften gerufen, um eine gewisse Ruhe und Struktur in die Situation zu bringen. Denn die ist vor Ort oft chaotisch“, sagt Rainer Dämgen. Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Rhein-Lahn, Mühlbachstraße 9, 56379 Singhofen Wie und ob das gelingt, hängt nicht zuletzt vom Einfühlungsvermögen des jeweiligen Notfallseelsorgers oder der -seelsorgerin ab. „Manchmal sitzen wir einfach neben jemandem, der gerade einen lieben Menschen verloren hat und schweigen.
Manchmal passt aber auch ein Gespräch oder ein Gebet“, sagt Rainer Dämgen, unterstreicht aber, dass die Notfallseelsorge zwar im christlichen Auftrag, aber nicht zur Mission kommt. „Das Gebet ist ein Angebot, um mit der Situation zurechtzukommen. Falls es jemand nicht möchte, lassen wir es.“ Es geht vor allem um Sensibilität. Etwas, das man lernen kann, glauben Bea Vogt und Rainer Dämgen.
Trotzdem brauchen Menschen, die sich bei der Notfallseelsorge engagieren möchten, bestimmte Voraussetzungen: „Das beginnt bei ganz praktischen Dingen: Die Helfenden müssen einen Führerschein haben, sollten unter keiner Tierhaar- Allergie leiden und mit technischen Geräten wie dem Handy oder dem Navi umgehen können“, nennt Rainer Dämgen Beispiele. „Natürlich spielen auch innere Faktoren eine Rolle: Ein Mensch, der vor kurzem einen Schicksalsschlag erlebt hat und zu früh in die NFS-Arbeit einsteigen will, sollte sich selbst noch etwas Zeit geben.“ Denn während eines Einsatzes können Erinnerungen getriggert werden.
„Das kann immer und jedem passieren, aber auch dafür sind wir da“, sagt Bea Vogt. „Wir haben eine hohe Fürsorgepflicht für unser Team. Deshalb sind bei uns kollegiale Fallbesprechungen und Supervision selbstverständlich. Außerdem gibt es nach jedem Einsatz ein Nachsorgegespräch.“
Und es gibt die umfangreiche Ausbildung, die nun bundesweit angepasst wurde und 120 Stunden statt der früheren 80 umfasst. Bevor sie startet, führen Dämgen und Vogt so genannte Eignungsgespräche: „Wir wollen die Interessenten vor Kursbeginn kennenlernen“, sagt Vogt. „Diese offenen Gespräche sind wichtig, und es kann sein, dass wir dem ein oder anderen danach zu einer anderen ehrenamtlichen Tätigkeit raten.“
Die Ausbildung selbst besteht aus vier Modulen, die zeitlich auf eine Woche und sechs Wochenenden aufgeteilt sind. „Für diese erste Woche muss man sich freinehmen“, erklärt Vogt. An die Ausbildung schließt eine sechsmonatige Hospitation an. „In dieser Zeit fahren die neuen NFSler schon zu Einsätzen, werden aber immer von einem erfahrenen Teamer begleitet“, so Vogt. Die Ausbildung ist kostenlos – und der Dienst ist ein überaus erfüllender und wichtiger, findet Rainer Dämgen: „Ich liebe das Leben und will, dass Menschen selbst nach Schicksalsschlägen wieder in ein gutes Leben finden. Das ist der Grund, warum ich mich bei der Notfallseelsorge engagiere.“
Wer sich für den Notfallseelsorge-Kurs interessiert, kann sich bei Bea Vogt unter Telefon 0171-4166998 oder im Internet unter beate.vogt@ekhn.de anmelden. Rückfragen zur Notfallseelsorge im Rhein-Lahn-Kreis beantwortet auch Gerhard Stubig, Telefon 0171-2070934 oder per E-Mail kontakt@notfallseelsorge-rl-ww.de.
Gesundheit
Caritas-Werkstätten in Rotenhain bieten Menschen mit Beeinträchtigung seit drei Jahrzehnten Teilhabe am Arbeitsleben
ROTENHAIN Der Standort Rotenhain der Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn hatte allen Grund zum Feiern: Die Einrichtung wurde 30 Jahre alt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 bietet die Caritas-Werkstatt in der Bahnhofstraße 9 Menschen mit Beeinträchtigung eine erfüllende Perspektive und fördert ihre Teilhabe am Arbeitsleben. Obwohl die Einrichtung am Ortsrand von Rotenhain liegt, ist sie ein fester Bestandteil der Gemeinde und voll in das Dorfleben integriert. Das wurde auch bei den Feierlichkeiten deutlich, zu denen zahlreiche Rotenhainerinnen und Rotenhainer gekommen waren.
In seiner Festrede erinnerte Betriebsleiter Günter Keßler an die bewegende Entwicklung der vergangenen drei Jahrzehnte. „Heute feiern wir den 30. Geburtstag unserer Caritas-Werkstatt in Rotenhain“, so Keßler. „Angefangen haben wir mit rund 80 Beschäftigten, die zuvor überwiegend in Montabaur tätig waren.“ Damals wie heute boten die Werkstätten Arbeitsbereiche wie Verpackung, Montage, Küche, Schreinerei und Palettenbau. In den vergangenen Jahren wurden jedoch umfangreiche Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen durchgeführt. Dazu gehören die Erweiterung des Außenlagers, neue Verpackungsgruppen sowie die Modernisierung der Küche und der Pflegebäder.
Caritas-Werkstätten in Rotenhain bieten Menschen mit Beeinträchtigung seit drei Jahrzehnten Teilhabe am Arbeitsleben
Der Wandel im Selbstverständnis der Werkstätten spiegelt sich auch in der Namensänderung im Jahr 2001 wider, als aus der „Werkstatt für Behinderte“ die „Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn“ wurden. „Die Umbenennung war Ausdruck eines Entwicklungssprungs“, unterstrich Günter Keßler. Heute stünden die Caritas-Werkstätten für Professionalität und Qualität und böten berufliche Bildung sowie individuelle Fördermöglichkeiten, die gezielt auf die Bedürfnisse der Beschäftigten zugeschnitten seien.
„In den vergangenen Jahren gab es viele Herausforderungen, positive und negative Ereignisse, aber vor allem viel Arbeit, viele unvergessliche Momente und einen tollen Zusammenhalt“, betonte der Betriebsleiter. Er dankte allen Beteiligten – den Mitarbeitenden, den ehrenamtlich Engagierten, den Angehörigen und Freunden sowie den Menschen mit Beeinträchtigung selbst, „die mit ihrem Optimismus und ihrer Lebensfreude die Caritas-Werkstatt täglich bereichern“.
Das Jubiläum stand nicht nur im Zeichen des Rückblicks, sondern auch eines klaren Bekenntnisses zur Zukunft. Keßler betonte das Ziel, auch künftig für eine Welt zu arbeiten, „in der Inklusion und Teilhabe am Arbeitsleben ein fester Bestandteil sind“. Die Beschäftigten hatten sich aktiv an der Planung des Festes beteiligt – ein Zeichen für den starken Gemeinschaftssinn, der diesen Standort seit drei Jahrzehnten prägt. Besonderes Lob gab es für den eigens zum Jubiläum gegründeten Chor „ChorWerk Inklusiv“, der im Rahmen des Gottesdienstes eine gelungene Premiere feierte.
Mit Stolz, Dankbarkeit und einem positiven Blick auf die kommenden Jahre endete die Feier in Rotenhain. „Wir wollen auch weiterhin als starke Gemeinschaft zusammenstehen und uns für Vielfalt und Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft einsetzen“, betonte Günter Keßler abschließend.
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190 Mitarbeiter werden ab morgen im Elisabeth-Krankenhaus in Lahnstein entlassen: Hospital wird zur Psychiatrie!
Jan Pfefferkorn
12. Oktober 2021 at 22:13
Sehr genial geschrieben!👍👍 Top!! 🔝🔝