Politik
Virtuelle CDU-Wahlkampftour mit Christian Baldauf und Matthias Lammert
RHEIN-LAHN Wahlkampftour im harten Lockdown? Für Christian Baldauf, Matthias Lammert und die CDU Rhein-Lahn ist das kein Widerspruch: eigentlich wäre Christian Baldauf, CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, am Samstag den ganzen Tag mit seinem langjährigen Freund und Landtagskollegen Matthias Lammert in den Verbandsgemeinden Diez, Aar-Einrich, Bad Ems-Nassau und Nastätten unterwegs gewesen.
Durch den Lockdown wurde daraus eine einstündige, sehr intensive und kurzweilige Videotour durch den Wahlkreis 7. “Jetzt trinken wir halt jeder bei sich Kaffee – Sie dürfen natürlich auch gern nebenbei etwas essen: Wir hätten ja vor Ort auch erstmal zusammen gefrühstückt und uns unterhalten“, meinte Matthias Lammert zu Beginn der Teams-Sitzung, zu der sich Vertreter von Vereinen und Unternehmen zusammengeschaltet hatten.
Lammert und Baldauf kritisierten die zögerliche Entscheidung zum zweiten harten Lockdown: „Die Hygienekonzepte von den Unternehmen waren da, aber die Werte sind trotzdem nicht runtergegangen im Lockdown light. Wir hätten einen konsequenten Wechselunterricht gebraucht.
Außerdem wäre ein harter Lockdown zwei Wochen früher nötig gewesen, denn ein großes Problem waren die vielen privaten Partys.“
Im Mittelpunkt standen dann vier Referenten, die über ihren Verein oder Unternehmen berichteten und aus ihrer ganz eigenen Perspektive darstellten, was die aktuelle Herausforderung für sie und ihre Branche bedeuten.
Für die Verbandsgemeinde Diez kam Jungunternehmer Christopher Schwarz zu Wort, Geschäftsführer der DIEz Arena, eines Indoor- und Outdoor-Fitnessstudios, das im November 2018 eröffnet hatte.
Schwarz berichtete, dass das Unternehmen mit seinem gesundheitsorientierten Ansatz sich sehr gut entwickelt und großen Zulauf hatte. „Wir hatten große Visionen für die Zukunft – dann wurde zehn Wochen geschlossen.“
Er konnte sein Team erhalten, die Diez Arena stellte in kürzester Zeit um auf Onlinekurse oder Outdoor-Angebote, entwickelte ein umfassendes Hygienekonzept, das dank der Weitläufigkeit der Anlage gut umzusetzen war: „Die Mitglieder fühlten sich sicher, viele sind uns treu geblieben.
Für uns ist das nicht nur wirtschaftlich wichtig, sondern auch, weil es uns wichtig, ist, die Gesundheit der Menschen gerade in dieser Zeit zu fördern, indem wir sie zu Bewegung motivieren.
Beim zweiten Lockdown „haben wir nur die Schublade aufgemacht, den Plan vom ersten Lockdown rausgeholt und weitergemacht.“ Aber natürlich schwinde die Solidarität und Zahlungsbereitschaft der Mitglieder, je länger die Diez Arena geschlossen bleibe – auch wenn man mit vielen Ausgleichsangeboten und Gutscheinen für die Zukunft aufwarte. „Unser Team versucht weiter, Optimismus zu vermitteln, auch wenn der Ton der Mitglieder manchmal schon ruppiger wird.“
Janette und Clemens Gemmer vom Landgasthof und Hotel Gemmer in Rettert in der Verbandsgemeinde Aar-Einrich erzählten, wie es ihnen mit ihrem Familienbetrieb ergangen ist.
Im ersten Lockdown hatten sie sich nach kurzem Zögern auf Abhol-Service eingerichtet. Im Sommer verspürten sie eine deutlich erhöhte touristische Nachfrage: „Die Menschen haben auf einmal erkannt, dass es auch in Deutschland ganz schön ist, Urlaub zu machen.“
Auch sie haben jetzt im zweiten Lockdown umgehend auf das Konzept des Frühjahrs zurückgegriffen und spüren viel Solidarität aus der Bevölkerung: „Da wird schon mal öfter Essen bestellt, als es die Menschen sonst gemacht hätten.“
Gleichzeitig könnten die Ausfälle dadurch nicht ausgeglichen werden. „Der Getränkeumsatz beispielsweise fällt ja völlig weg.“ Familie Gemmer war froh, dass sie ihr 13-köpfiges Team behalten konnte, auch wenn durch die Schließung des Restaurants viele Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden mussten. „Und mit unserer Auszubildenden machen wir jetzt eben Schulungen.“
Grundsätzlich kritisierte Janette Gemmer, „dass die Bekanntgabe des Lockdowns so kurzfristig kam.“ Außerdem forderte sie, langfristig den gleichen – niedrigen – Mehrwertsteuersatz für Außer-Haus-Service auch im Restaurant anzuwenden, um die Nachhaltigkeit zu fördern: „Außer-Haus-Service ist schon sehr mülllastig.“.
Menschen berichten über Maskenchaos, Bewegungsmangel – aber auch Solidarität
Theresa Minor ist seit einem Jahr Inhaberin der Amtsapotheke in Nastätten. Sie hat 18 Mitarbeiter, davon 16 Frauen, die alle seit März „auf Hochtouren arbeiten“. „Anfangs gab es keine Masken, Handschuhe oder Desinfektionsmittel.“
In der Apotheke habe man dann Desinfektionsmittel selbst hergestellt, musste jedoch zunächst Alkohol besorgen, der ebenfalls Mangelware war. Die Verteilung der FFP-2-Masken sei „ein echter Schnellschuss gewesen“.
Sie habe bis spät in die Nacht zuhause gesessen, um die Masken aus der Großlieferung in Dreierpäckchen umzupacken, damit die Ausgabe schneller funktioniert. „Und dann wurden wir überrannt: In sechs Stunden waren alle 1200 Masken weg.
Am nächsten Tag gab es schon böse Kommentare, dass wir schuld sind, wenn die Oma an Corona stirbt.“ Matthias Lammert stimmte ihr zu: „Das hätte man anders organisieren müssen – ich habe dazu in den vergangenen Tagen viele Anfragen der Menschen hier in der Region bekommen.“
Minor ergänzte, schon jetzt sei absehbar, dass Datenschützer die Apotheken verklagen wollten. Und die Mehrwertsteuersenkung helfe den Apotheken nicht, sondern verursache nur Mehrarbeit: „Wenn die Menschen ein Aspirin brauchen, kaufen sie es, egal ob mit 16 oder 19 Prozent Mehrwertsteuer.“
Insgesamt sei die Situation für die Mitarbeiter in den Apotheken seit März durchgehend sehr belastend: „Erst gestern hatte eine meiner Mitarbeiterinnen einen Kreislaufzusammenbruch.“
Patrik Klos sprach als Vereinstrainer und 2. Vorsitzender der TuS Singhofen. Er berichtet auch auf Facebook regelmäßig und sehr berührend über seine „Gedanken als Jugendtrainer“.
Der Verein hat ebenfalls Onlineangebote geschaffen und versucht, die Mitglieder über Challenges zu motivieren, „am Ball zu bleiben“. Finanziell fehlten dem Verein durch die Pandemie nicht nur viele Mitgliedsbeiträge, sondern auch Einnahmen aus Veranstaltungen.
Was ihn jedoch besonders bewegte, war die Tatsache, „dass wir viele Menschen nach diesem Jahr nicht mehr dazu bringen können, aktiv zu werden.“ Vor allem die Älteren hätten seit einem Jahr kein gemeinsames Training mehr gehabt, ihre Mobilität sei in dieser Zeit oft massiv zurückgegangen.
Auch bei den Kindern und Jugendlichen sah er große Risiken, weil sie sich nicht mehr im Training oder Schulsport austoben und bewegen können. „Wir werden den Nachwuchs mittelfristig ans Gaming (Computer- und Handyspiele) verlieren“, befürchtete Klos.
Er dankte jedoch dafür, dass die Übungsleiter auf ihr Honorar verzichtet und der Kreistag eine Soforthilfe für Vereine ermöglicht hatte.
Sowohl der Diezer Fitnessunternehmer Christopher Schwarz als auch Vereinsvertreter Patrik Klos wünschten sich, dass die Politik die Fitness- und Sportbranche ernster nimmt: „Wir tun etwas für die Gesundheit und gegen chronische Schmerzen, fördern die Gemeinschaft und tun so auch etwas für das seelische Gleichgewicht“, so Christopher Schwarz.
Johannes Lauer, Kreishandwerksmeister, bedauerte, dass so viele Menschen „aus dem ersten Lockdown nichts gelernt haben. Viele hätten wohl nicht gedacht, dass die zweite Welle so heftig wird- wir müssen jetzt einen Haken an das Jahr 202 machen und an das Jahr 2021 ein Fragezeichen mit ganz viel Optimismus.“
Matthias Lammert stimmte ihm zu: „Ein ewiger Teil-Lockdown hilft auf Dauer nichts. Lieber jetzt nochmal ein harter Lockdown und danach gibt es Hoffnung auf Besserung!“
Lammert unterstrich abschließend, was ihm ebenfalls besonders wichtig ist: „Das Konzept für die Schulen im Land war falsch: Die Oberstufen zum Beispiel können durchaus zuhause Unterricht haben.“
Er wiederholte seine Forderung nach Wechsel- oder Hybridunterricht und meinte abschließend: „Wir hoffen, dass alle bis zum Frühjahr jetzt gut durchhalten und dass die Bevölkerung dann recht bald gut durchgeimpft wird.“
Christian Baldauf dankte allen für ihre sehr persönlichen, eindringlichen Schilderungen und wünschte den Teilnehmern der Videokonferenz sowie allen Bürgern im Wahlkreis frohe Weihnachtsfeiertage und für 2021, dass sich alles zum Guten wendet.
Koblenz
Viele Besucher auf dem »Fest der Demokratie« in Koblenz
KOBLENZ Am vergangenen Samstag fand in Koblenz ein rauschendes Fest der Demokratie statt. Über 50 Vereine nahmen an der Veranstaltung in der Rhein-Mosel-Halle teil. Durch das Bühnenprogramm führte der Bündnis 90/Die Grünen Landtagsabgeordnete Josef Winkler. Nun hätte man vielleicht auf so einem Event ausschließlich Menschenrechtsorganisationen und Parteien erwartet, doch das angebotene Spektrum war vielfältiger. Neben Amnesty International waren auch viele lokale Vereine vor Ort.
Landtagsabgeordneter Josef Winkler: »Die wehrhafte Demokratie braucht auch Verteidiger. Insofern war es eine große Ermutigung, so viele Akteure, Vereine und Verbände in der Rhein-Mosel-Halle begrüßen zu können«
Darunter auch der runde Flüchtlingstisch aus Lahnstein, zahlreiche Tierschutzorganisationen und auch die Feuerwehren sowie das Deutsche Rote Kreuz. »Die wehrhafte Demokratie braucht auch Verteidiger. Insofern war es eine große Ermutigung, so viele Akteure, Vereine und Verbände in der Rhein-Mosel-Halle begrüßen zu können«, teilte der Landtagsabgeordnete Josef Winkler mit. »Ich finde, das war ein großer Erfolg.« Wohl wahr.
Dabei stellt sich die Frage, weshalb die Errungenschaften einer Demokratie überhaupt erst wieder verteidigt werden müssen? Sind wir tatsächlich schon wieder so weit, dass eine friedvolle Veranstaltung von Polizeikräften begleitet werden muss, weil die Wehrhaftigkeit der Demokratie infrage gestellt wird? Mittlerweile hat sich das Sicherheitsgefühl geändert und es ist in einer tief gespaltenen Gesellschaft längst keine Selbstverständlichkeit mehr, für ein offenes Miteinander eintreten zu dürfen.
Jutta Niel, Kreisvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen Rhein-Lahn: »Die Demokratie ist ein Geschenk für uns. Dass wir frei sen können und unsere Meinung sagen dürfen, ist in anderen Ländern keine Selbstverständlichkeit«
Die zahlreichen Besucher einer solchen Messe dürften sich im kleinsten Nenner einig sein: Freiheit und Grundrechte dürfen nicht angetastet werden, doch das Sehen längst nicht mehr alle Bürger so. Hier kommt ein Fest der Demokratie an seine Grenzen. Einerseits laden sie zum Dialog ein und andererseits wird es keine Gespräche mit den Kontrahenten geben, denn die bleiben in der Regel den Events fern. So durften die Teilnehmer mit dem guten Gefühl heimgehen, etwas bewirkt zu haben unter den Menschen, wo sie meist nichts am Bewusstsein verändern mussten.
Bundestagsabgeordneter Josef Oster: »Als Bundestagsabgeordneter ist man Demokratiebotschafter und ich bin dankbar dafür, dass sich meine Heimatstadt Koblenz mit dem Fest der Demokratie so für die Menschenrechte einsetzt«
Das Fest der Demokratie ist am Ende ein wichtiges Symbol für die Unterdrückten in einer Gesellschaft gewesen. Viele Menschen stehen für sie ein und wollen sie nicht vergessen, aber eine Veränderung in einer Gesellschaft wird es wahrscheinlich nicht bewirken können, denn dafür müssen tiefe Gräben zugeschüttet werden und dazu ist bisher kaum einer bereit. Am Ende steht die Frage, zu welchem Preis eine überwindende Brücke gebaut werden kann, wer der Architekt ist und welche Randgruppen den Tribut zahlen müssen. Genau das ist der Maßstab einer wehrhaften Demokratie.
Blaulicht
1,2 Millionen für den Ausbau des Feuerwehrhauses in St. Goarshausen in Aussicht gestellt
ST. GOARSHAUSEN Staatssekretär Daniel Stich überbringt gute Botschaft für die Feuerwehr St. Goarshausen: Vorzeitiger Bau- und Maßnahmenbeginn für Neubau des Feuerwehrhauses – Förderung von gut 1,2 Mio. € in Aussicht gestellt. Staatssekretär Daniel Stich aus dem Mainzer Innenministerium war auf Einladung des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Loreley, Mike Weiland, zu Gast in St. Goarshausen.
Nach kurzer Stippvisite am bisherigen Standort in der Dolkstraße, wo es gegenüber dem Gast aus Mainz keiner langen Überzeugungsarbeit für den Neubau durch Bürgermeister und Wehrführer Dirk Jacoby bedurfte, wechselte man mit dem Landtagsabgeordneten Roger Lewentz zum neuen Standort an der Nastätter Straße. Dort wurde anhand von Plänen live und in Farbe die Planung vorgestellt.
“Ich kenne Daniel Stich aus meiner früheren beruflichen Tätigkeit im Innenministerium nun bereits seit 18 Jahren als verlässlichen Ansprechpartner und habe mich sehr darüber gefreut, dass er sich nach meiner Einladung nicht nur kurzfristig Zeit genommen hat, in die Loreleystadt zu kommen, sondern auch noch dazu eine gute Botschaft für unsere Feuerwehr im Gepäck hatte”, zog Mike Weiland nach dem Termin ein Fazit.
“Wir freuen uns, dass wir auf unseren Förderantrag für den Neubau aus März 2024 nun die Rückmeldung haben, dass nach fachtechnischer Prüfung die Notwendigkeit des Bauvorhabens grundsätzlich anerkannt ist und aufgrund der Dringlichkeit die Zustimmung des sog. vorzeitigen Bau- bzw. Maßnahmenbeginns erfolgt ist. In Aussicht gestellt wird eine Landesförderung in Höhe von 1.213.100 €. Das entspricht einer Förderquote von 50 % der als zuwendungsfähig anerkannten Kosten in Höhe von 2.426.200 €.
Derzeit kann jedoch mit dem Neubau noch nicht begonnen werden, weil einerseits die im Mai 2023 beantragte Baugenehmigung von der Kreisverwaltung noch nicht erteilt ist und damit andererseits bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion noch nicht final über eine weitere erwartete Zuwendung aus Städtebaufördermitteln für die Baureifmachung des Geländes, also Abriss der ehemaligen Gärtnerei nebst Hangsicherung und Behelfsbrücke, entschieden werden konnte.
“Mit jedem Quartal, das ins Land geht, können wir von steigenden Kosten ausgehen, ohne dass wir später mehr Förderung erhalten, denn die bezieht sich auf den Zeitpunkt der Antragstellung”, so Mike Weiland nach Monaten, in denen scheibchenweise Unterlagen nachgefordert, zusätzlich erstellt und beauftragt werden mussten, nachdem unzählige Ortstermine stattgefunden haben, auch zwischenzeitlich etwas ernüchtert, aber nicht entmutigt.
“Wir haben bislang alle uns von Aufsichts- und Genehmigungsbehörden auferlegten Aufträge und Prüfungen erledigt sowie Hürden genommen und werden auch weitere Wegmarken erreichen”, ist er weiter zuversichtlich.
Durch persönliche Bitte des Bürgermeisters beim Fördermittelgeber nach der Sommerpause werden erfreulicherweise die für die Baureifmachung bis dahin ermittelten Mehrkosten mitgetragen und gefördert werden können. Nun möchte die Verbandsgemeinde im Sinne der Feuerwehr aber auch diesen Schritt abschließen können, denn die aktuell geschätzten Kosten für die Baureifmachung betragen inzwischen ca. 6 Mio. €, für die man sich zusätzlich rund 50 % Förderung erhofft.
Die geschätzten Kosten für das neue Feuerwehrgerätehaus liegen bei ca. 5 Mio. €, für die jetzt der Staatssekretär die gute Nachricht im Gepäck hatte. “Wir würden uns wünschen, wenn wir in diesem Jahr vielleicht noch mit dem Räumen des Geländes beginnen und dann Anfang des neuen Jahres mit der Baureifmachung starten könnten”, so Bürgermeister Mike Weiland und Wehrführer Dirk Jacoby abschließend.
Montabaur
Lange Nacht der Demokratie in Montabaur bot viel Stoff zum Nachdenken
MONTABAUR Was bedeutet Demokratie für mich? Diese Frage stand im Mittelpunkt der „Langen Nacht der Demokratie“, zu der die beiden Volkshochschulen der Verbandsgemeinde Montabaur und des Westerwaldkreises im Rahmen des landesweiten Demokratietages eingeladen hatten. Im Vorfeld hatte sich eine Schülergruppe des Mons-Tabor-Gymnasiums mit der Frage auseinandergesetzt und ein Video gedreht, in dem es um Vorurteile gegen ausländische Mitmenschen geht – und wie diese mit Fakten widerlegt werden können.
Demokratie braucht sachliche Auseinandersetzung und gegenseitigen Respekt – so das Fazit des Films. Das Projekt hatte die Sozialkundelehrerin Rebecca Gläßer gemeinsam mit JumaZu durchgeführt, dem Jugendbeteiligungsprojekt der VG Montabaur. Eine Gruppe des Lernzentrums der vhs hatte sich ebenfalls mit der Frage befasst, was Demokratie bedeutet. Die Besucher des Lernzentrums sind Menschen, die aus Nicht-EU-Ländern kommen, häufig aus Ländern, die nicht demokratisch regiert werden.
Lorena Kutscheid, die Leiterin des Lernzentrums, hatte mit ihren Teilnehmern über das Grundgesetz der Bundesrepublik gesprochen. Ihre Kernpunkte hatten die Teilnehmer, die gerade Deutsch lernen oder ihre Sprachkenntnisse verbessern, in einfacher Sprache auf Plakate geschrieben: Die Aussage „Vielfalt ist das, was wir alle gemeinsam haben“ erhielt bei der Präsentation der Plakate (Foto) den meisten Applaus. Die Ergebnisse der beiden Gruppenarbeiten sowie die Bodenzeitung, die beim Halt des Demokratiebusses in Montabaur entstanden war, wurden bei der „Langen Nacht der Demokratie“ im Historica Gewölbe öffentlich vorgestellt.
Auf dem Podium diskutierten die beiden vhs-Leiterinnen Caroline Albert-Woll (Montabaur) und Alexandra Tschesche (Westerwaldkreis) mit Landtagspräsident Hendrik Hering über das Gezeigte. Aus den Reihen der Zuschauer kamen viele Fragen an Hendrik Hering zur aktuellen politischen Situation und den Gefahren für die Demokratie. „Das Wichtigste ist der Respekt“, stellte Hering fest. Die Demokratie basiert auf freien Wahlen, Gewaltenteilung, Meinungsfreiheit und Minderheitenschutz. Als Landtagspräsident sei es seine Aufgabe, diese Werte zu schützen (pm).
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