VG Bad Ems-Nassau
Harry-Potter-Event zum Start in die Karwoche: Bad Emser Kirchengemeinde bietet zwei spannende Tage für Kinder
BAD EMS Filme schauen, „Quidditch“ – bekannt durch Harry Potters Zauberschule – spielen, aus Ästen einen Zauberstab basteln, über Gut und Böse nachdenken und Gottesdienst feiern. Diese etwas überraschende Kombination bieten die evangelische und die katholische Kirchengemeinde gemeinsam mit dem Jugendzentrum Bad Ems am Sonntag, 24. und Montag, 25. März insbesondere für Kinder, Jugendliche und Familien an. Das Projekt „Potter-Passion“ verknüpft Harry Potters herausfordernden Weg des Erwachsenwerdens mit Themen der christlichen Fastenzeit.
Die evangelische Gemeindepfarrerin Lieve Van den Ameele hatte die Idee dazu von einem Studienaufenthalt in Oslo in die Kurstadt an die Lahn mitgebracht; in Norwegen lief das Event auch über Nacht und mehrere Tage. „Wir beschränken uns auf zwei Tagesveranstaltungen“, erklärt die Theologin. Und weil es in Bad Ems so viele gute Erfahrungen mit der ökumenischen Zusammenarbeit gibt, war auch der katholische Pfarrer Michael Scheungraber Feuer und Flamme für das Projekt, denn der Kampf zwischen Gut und Böse passe auch perfekt in die christliche Passionszeit. Die Theologen freuen sich, dass es dabei erstmals eine Kooperation mit dem städtischen Jugendzentrum (JUZ) gibt. „Dass es gemeinsam mehr Spaß macht, zeigen schon die Vorbereitungen“, so der katholische Geistliche.
Bad Emser Kirchengemeinden bieten in Kooperation mit Jugendzentrum zwei spannende Tage für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
„Harry Potter begeistert junge und junggebliebene Menschen auf der ganzen Welt. Daher halte ich das Event für eine tolle Idee und bedanke mich ganz herzlich bei allen Mitwirkenden“, freut sich der Bad Emser Stadtbürgermeister Oliver Krügel über die Kooperation. „Für unsere ab 15-Jährigen ist Harry Potter immer noch ein Thema“, weiß JUZ-Leiterin Claudia Jedrzejewski und kennt Reiz und Interesse ihrer Schützlinge, sich analog der Filme etwa den Bösen, Mutigen oder Guten zuzuordnen. Sie habe die Bücher selbst nachts heimlich gelesen. Noch näher dran am Alter und den Lieblingsbeschäftigungen der Kinder und Jugendlichen ist JUZ-Praktikantin Alina Cuban. Das Spiel „Hogwarts Legacy“ sei ein echter Renner, sagt sie. „Harry Potter kann uns lehren, Menschen nicht gleich nach dem ersten Eindruck als gut oder schlecht zu beurteilen“, nennt sie ein Erkenntnis-Beispiel, das über die reine Filmspannung hinausgeht. Jungen Menschen werde zudem vermittelt, dass ihr Platz in Familie, Freundeskreis und Gesellschaft keinesfalls festgeschrieben ist, sondern dass man vieles aus sich machen kann.
Es geht nicht um Zauberei
Den tieferen Sinn der Filmgeschichten unterstreicht Van den Ameele, die sich in Vorbereitung auf das zweitägige Event noch einmal alle Potter-Filme angeschaut hat: „Es geht nicht um Zauberei“ betont sie mit ihrem katholischen Amtskollegen. Vielmehr zeigten die Geschichten über Freundschaft, Mut und Stärke, dass der Charakter ausschlaggebend ist. Harry Potter verfüge zwar über magische Kräfte, müsse sich aber immer wieder überlegen, ob und für was er sie einsetzt: für das Gute oder für das Böse? „Judas hätte Jesus nicht verraten müssen“, zieht die Theologin Parallelen zur Karwoche, die von der Potter-Passion am so genannten Palmsonntag eröffnet wird. Am Ende stehe die Feststellung, dass trotz magischer Kräfte „nur Liebe und Barmherzigkeit helfen, das Richtige zu erkennen“, so Scheungraber. Harry erkenne, dass Licht, Liebe und Freundschaft Werte sind, für die es sich einzusetzen lohnt. Um über solche Deutungsangebote des Gesehenen ins Gespräch zu kommen, soll für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an den beiden Tagen ebenfalls genügend Raum und Zeit bleiben.
Filmmusik an der Sandtner-Orgel
Neben Filmen schauen, Bastelangebot, Austausch und dem Spaß beim Quidditch-Spielen locken die beiden Tage auch mit Musik zur Teilnahme. Der katholische Bezirkskantor Jan Martin Chrost wird auf der Sandtner-Orgel der katholischen Kirche St. Martin Musik aus den Filmen zum Besten geben. Passt das, Filmmusik an einer Kirchenorgel? „Aber unbedingt“, antwortet Chrost, sei die Orgel doch einem ganzen Orchester zu vergleichen und „wie geschaffen dafür, den Klang von Filmmusik ideal wiederzugeben“, so der Kantor.
Das Programm
Start für die Potter-Passion ist am Palmsonntag-Abend, 24. März um 19 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Martin (Viktoriaallee 22). Ein Fackelzug führt dann ins evangelische Gemeindehaus (Kirchgasse 15-17), wo es den ersten Film zu sehen gibt und der Abend ausklingt. Am Montagmorgen, 25. März, geht es um 9.30 Uhr am selben Ort weiter. Drei weitere Filme sowie Aktivitäten rund um Harry Potter stehen auf dem Programm. Im Fackelzug geht es am Abend wieder in die katholische Pfarrkirche St. Martin, wo um 19 Uhr ein Gottesdienst den thematischen Schlusspunkt setzt. Der Abend klingt danach im Jugendzentrum Bad Ems aus.
Für die Planung ist es hilfreich, wenn Interessierte sich im evangelischen Gemeindebüro anmelden per E-Mail an kirchengemeinde.bad-ems@ekhn.de oder telefonisch unter 02603-50126 (dienstags, mittwochs, donnerstags). Spontan dazukommen ist aber möglich. Die Teilnahme ist kostenfrei.
VG Bad Ems-Nassau
Anstacheln in Attenhausen: Wie eine Silvestertradition Kinder auf den Philippinen unterstützt
ATTENHAUSEN Hartmut Wolf aus Attenhausen hat sich einer Mission verschrieben, die über die Grenzen seines Heimatortes hinausreicht: Der ehemalige Gründer von Küchen Wolf in Nastätten engagiert sich mit Herz und Seele für das Wohl von bedürftigen Kindern auf den Philippinen. Während andere ihren Ruhestand genießen, widmet Wolf seine Energie einem Projekt, das nicht nur Hoffnung schenkt, sondern auch Brücken zwischen Kulturen baut.
Ein Rentner mit ungebrochener Energie
Hartmut Wolf ist alles andere als ein typischer Ruheständler. Mehrmals im Jahr reist er auf die Philippinen, wo er eine Schule unterstützt. Dort kümmert er sich unermüdlich um dringende Reparaturen und Erweiterungen: Ein marodes Dach wird neu gedeckt, die Elektrik instandgesetzt oder die Wasserzufuhr geprüft. Für Wolf ist diese Arbeit kein Urlaub, sondern eine Herzensangelegenheit, die ihn physisch fordert und emotional bereichert.
„Die Kinder auf den Philippinen haben oft so wenig, und doch strahlen sie eine unbeschreibliche Lebensfreude aus. Das motiviert mich, weiterzumachen und zu helfen, wo ich kann“, so Hartmut Wolf.
Silvester in Attenhausen: Tradition mit tieferem Sinn
Zurück in Attenhausen pflegt Wolf mit seiner Gemeinde eine besondere Silvestertradition: das sogenannte „Anstacheln“. Dabei wird ein im Feuer erhitztes Hufeisen in kaltem Bier abgekühlt, ein Ritual, das Glück bringen soll. Doch für Hartmut Wolf steht dieser Brauch nicht nur für Gemütlichkeit und Zusammenhalt, sondern auch für Solidarität.
In seinem Garten wird alljährlich eine Spendenbox aufgestellt. Die Gäste können das Festmahl – von Spanferkel bis Glühwein – genießen und gleichzeitig etwas Gutes tun. „Das Essen und Trinken ist kostenfrei, aber ich hoffe, dass die Spendenbox gut gefüllt wird. Jeder Euro zählt für die Kinder auf den Philippinen,“ erklärt Wolf.
Ein kleiner Beitrag mit großer Wirkung
Die Geschichte von Hartmut Wolf lehrt uns, dass es oft nur einen kleinen Impuls braucht, um über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Mit einer kleinen Geste und einem offenen Herzen kann jeder dazu beitragen, die Welt ein Stück besser zu machen.
Silvester in Attenhausen wird so zu einem Fest der Gemeinschaft, bei dem Tradition, Menschlichkeit und globale Verantwortung Hand in Hand gehen. Hartmut Wolf zeigt uns, wie einfach es sein kann, Gutes zu tun – und wie viel Freude es bereitet, wenn wir einander helfen.
Ein Vorbild für die Region und darüber hinaus
Mit seinem Engagement erinnert Hartmut Wolf daran, dass wahre Größe nicht im materiellen Erfolg liegt, sondern in der Bereitschaft, anderen zu helfen. Seine Arbeit auf den Philippinen und sein Einsatz in Attenhausen sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Tradition und Mitgefühl die Welt ein kleines bisschen heller machen können.
VG Bad Ems-Nassau
Obernhof und der Wein: Der Familienbetrieb Massengeil-Beck im Porträt
OBERNHOF Das malerische Tal der Lahn ist Heimat eines Weinguts mit Herzblut und Geschichte: Seit über 25 Jahren führen Norbert Massengeil-Beck und seine Frau Monika den Familienbetrieb, den sie 1996 von den Eltern übernahmen. Ursprünglich ein Nebenerwerbsbetrieb hat sich das Weingut zu einem erfolgreichen Hauptstandbein mit Gastronomie entwickelt und bewirtschaftet heute stolze vier Hektar Weinberge.
Von der Leidenschaft zur Lebensaufgabe
„Der Weinbau an der Lahn hat mich schon immer fasziniert“, erinnert sich Norbert Massengeil-Beck. Bereits als Konfirmand begleitete er seinen Vater in die Weinberge und war sofort begeistert von der Natur, den Arbeiten im Steilhang und der Gemeinschaft der Weinliebhaber. Seine Leidenschaft führte ihn an die Mosel und die Nahe, wo er sein Handwerk vertiefte, bevor er den Betrieb in der dritten Generation übernahm.
„Wir sind stolz darauf, dass wir heute kurz davorstehen, den Betrieb an die vierte Generation zu übergeben“, so der Winzer. Sohn Christopher Beck und dessen Frau Johanna stehen bereits in den Startlöchern, um die Familientradition weiterzuführen.
Vielfalt aus dem Schieferboden
Auf den charakteristischen Schieferböden der Steillagen gedeihen fünf Rebsorten: Riesling und Spätburgunder bilden die Hauptrebsorten, ergänzt durch Müller-Thurgau, Dornfelder und Weißburgunder. Doch auch Innovation hat ihren Platz: „Wir denken darüber nach, interspezifische Rebsorten anzulegen, die weniger Pflanzenschutz benötigen“, erklärt Massengeil-Beck.
Das Terroir der Lahn, etwas abgeschieden vom Mittelrhein, zeichnet sich durch ein besonderes Kleinklima aus. „Unsere Weine sind harmonisch und nicht zu säurebetont, ein Genuss für viele Gelegenheiten“, so der Winzer weiter.
Neue Wege für die Zukunft
Nach gesundheitlichen Herausforderungen musste die Gastronomie des Weinguts etwas reduziert werden. Nun richtet sich der Betrieb wieder neu aus. Mit Weinproben, regionalen Kooperationen und präsentem Angebot in Rewe-Märkten sowie der Gastronomie soll die Bekanntheit gesteigert werden. „Unsere Weine finden Sie auch online unter www.lahnwein.de “, fügt Massengeil-Beck hinzu.
Weinproben bleiben ein Highlight: „Ob Betriebsausflüge, Kegelvereine oder Junggesellenabschiede – wir bieten geführte Touren durch die Weinberge mit anschließender Verkostung in geselliger Runde an“, erklärt Monika Beck. Die Öffnungszeiten orientieren sich am ersten Wochenende des Monats, aktuelle Informationen gibt es auf der Website.
Ein Blick in die Zukunft: Die vierte Generation
Sohn Christopher Beck ist gelernter Winzer mit Erfahrung in renommierten Betrieben am Mittelrhein und in Baden. Gemeinsam mit seiner Frau Johanna plant er die baldige Übernahme des Familienbetriebs. „Wir freuen uns darauf, die Tradition unserer Familie weiterzuführen und mit neuen Ideen zu bereichern“, sagt Christopher Beck zuversichtlich.
Regional und vielseitig
Neben den Weinen bietet das Weingut präsentierte Geschenkideen mit Produkten regionaler Partner an, darunter Lamm- und Schafprodukte vom Mähwerk Antoniushof und Honig vom Nassauer Imker Herrn Pammer. Auch alkoholfreie Alternativen wie Bratapfelpunsch und Prosecco aus dem Weinberg bereichern das Angebot.
Mit einer gelungenen Verbindung aus Tradition, Innovation und Leidenschaft präsentiert sich das Weingut Massengeil-Beck als Botschafter der Lahnweine und als lebendiges Beispiel für die Kraft einer Familie, die gemeinsam an ihrer Vision arbeitet.
VG Bad Ems-Nassau
Erich Fischer: Vom Kriegskind zum engagierten Pfarrer in Nassau
NASSAU Pfarrer Erich Fischer wurde im Jahr 1939 geboren und erlebte eine Jugend, die stark von den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs geprägt war. Seine Heimat in Bayern, bot ihm zunächst eine behütete Kindheit, bis die Schrecken des Krieges das Leben aller veränderten. Schon in jungen Jahren zeigte sich seine besondere Fähigkeit, Menschen zu unterstützen und ihnen in schwierigen Zeiten beizustehen.
Jugenderlebnisse im Zweiten Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkriegs war Erich Fischer noch ein Kind, doch die Schrecken dieser Zeit hinterließen unauslöschliche Spuren. Als der Krieg endete, war Erich Fischer noch immer ein Kind. Die zerstörte Welt um ihn herum und die Verluste, die er selbst erlebt hatte, ließen ihn nicht verzweifeln. Stattdessen sah er darin einen Auftrag: Er wollte dazu beitragen, dass sich die Menschheit wieder auf Werte wie Frieden, Liebe und Mitgefühl besinnt.
Der Weg zum Pfarrer
Nach dem Krieg entschloss sich Erich Fischer, Theologie zu studieren. Seine Entscheidung wurde von seiner tiefen Gläubigkeit getragen, aber auch von dem Wunsch, als Seelsorger für andere da zu sein. Während seines Studiums beschäftigte er sich intensiv mit der Frage, wie Glaube und praktisches Handeln in der Welt miteinander verbunden werden können. Besonders beeindruckte ihn die biblische Botschaft der Vergebung und der Versöhnung.
In den frühen 1960er-Jahren wurde Erich Fischer schließlich zum Priester geweiht. Seine erste Anstellung führte ihn in eine kleine Gemeinde, wo er sich mit großem Engagement einsetzte. Er baute nicht nur die Gemeindearbeit auf, sondern unterstützte auch den Wiederaufbau der sozialen Strukturen, die durch den Krieg zerstört worden waren. Seine Predigten waren geprägt von einer einfachen, aber tiefgreifenden Botschaft: Jeder Mensch trägt die Verantwortung, die Welt ein Stück besser zu machen.
Zeit als Pfarrer
Im Jahr 1965 übernahm Erich Fischer eine Pfarrstelle. Hier fand er seine Lebensaufgabe. In den folgenden Jahrzehnten prägte er das Gemeindeleben mit seiner Herzlichkeit, seiner Offenheit und seiner Fähigkeit, Menschen miteinander zu verbinden. Unter seiner Leitung wurden zahlreiche soziale Projekte ins Leben gerufen, die vor allem den Schwächsten der Gesellschaft zugutekamen.
Ein besonderes Anliegen war ihm die Jugendarbeit. Er organisierte Ferienfreizeiten, baute Jugendgruppen auf und war stets ein verständnisvoller Ansprechpartner für die Sorgen und Nöte der jungen Menschen. Sein Büro war immer offen, und viele schätzten seine Fähigkeit, zuzuhören und auch in schwierigen Situationen Rat zu geben.
Ein bleibendes Vermächtnis
Erich Fischer ging 1990 in den Ruhestand. Viele der von ihm initiierten Projekte bestehen bis heute fort und sind ein Zeugnis seines unermüdlichen Einsatzes.
Pfarrer Fischer wird nicht nur als geistlicher Führer, sondern auch als ein Mann in Erinnerung bleiben, der in einer Zeit der Dunkelheit Licht brachte. Seine Botschaft von Glaube, Hoffnung und Liebe lebt in den Herzen der Menschen weiter, die er berührt hat.
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