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Koblenz

Warnmix aus Sirenen, Apps & Co. soll getestet werden: Koblenz führt Warntag am 9. März durch

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Seit dem bundesweiten Warntag im Dezember 2022 sind weitere 16 neue Hochleistungssirenen samt Lautsprechern in Koblenz, wie hier auf der sich im Bau befindlichen Feuerwache 3 in Bubenheim, dazugekommen. Damit werden beim Koblenzer Warntag am 9. März unter anderem 42 Sirenen zum Einsatz kommen. Foto: Stadt Koblenz/Andreas Egenolf
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KOBLENZ Nicht zuletzt die Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 hat schmerzlich gezeigt, wie wichtig es sein kann, unter anderem ein funktionierendes Sirenen- und Warnnetz zu haben. Aus diesem Grund setzt die Stadt Koblenz auf regelmäßige Testungen ihres gesamten Warnmixes. Der nächste stadtweite Test steht am Donnerstag, 9. März, um 11 Uhr an.

Uns ist es wichtig, die Bevölkerung für das Thema Warnung zu sensibilisieren und auch die Warnmittel und Abläufe technisch zu erproben“, erklären Oberbürgermeister David Langner und die für den Brand- und Katastrophenschutz zuständige Bürgermeisterin Ulrike Mohrs die Intention der regelmäßigen Warntage in der Rhein-Mosel-Stadt.  „Da es in Rheinland-Pfalz bisher keinen landesweiten Warntag gibt, orientieren wir uns mit unseren Terminen an den beiden Warntagen in unserem Nachbarbundesland Nordrhein-Westfalen“, sagt Olaf Becker, der beim Amt für Brand- und Katastrophenschutz den Ausbau des Warn- und Informationsnetzes koordiniert. In Nordrhein-Westfalen werden seit 2018 jeweils am zweiten Donnerstag im März und September um 11 Uhr landesweit die Sirenen und Warnmittel getestet, woran sich auch die Stadt Koblenz orientiert.

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So wird es in Koblenz in diesem Jahr auch am Donnerstag, 9. März, um 11 Uhr zu einer Probewarnung über verschiedene Kanäle kommen, ehe um 11.05 Uhr die Entwarnung durchgeführt wird. Neben den Hochleistungssirenen, über die auch Lautsprecherdurchsagen möglich sind, wird beim Koblenzer Warntag im März auch das Modulare Warnsystem (MoWaS), über das Warnapps wie Nina und Katwarn ausgelöst werden, zum Einsatz kommen. Ebenfalls sollen Probewarnungen für Koblenz über die seit 23. Februar offiziell eingeführte Cell Broadcast-Technik versendet werden, die Alarmmeldungen an viele Handy- und Smartphonemodelle in Koblenz automatisch versendet. Hinzu kommen die Social-Media-Kanäle der Stadtverwaltung Koblenz (Facebook, Instagram) und der Feuerwehr Koblenz (Twitter). „Es geht uns nicht allein um den Test unseres Sirenennetzes in Koblenz, sondern wir wollen auch noch einmal darauf aufmerksam machen, dass wir im Katastrophenfall auf einen Warnmix setzen, um möglichst alle Bürgerinnen und Bürger über die verschiedenen Kanäle zu erreichen“, begründet Meik Maxeiner, Leiter des Amts für Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Koblenz, die Vielfalt der Warnmöglichkeiten, die am 9. März beim Warntag in Koblenz zum Einsatz kommen wird.

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Waren es beim bundesweiten Warntag im Dezember 2022 noch 26 Sirenen, die seinerzeit im Einsatz waren, sind es am 9. März nunmehr 42 Standorte im gesamten Stadtgebiet, von denen das Warnsignal und die Lautsprecherdurchsagen ertönen sollen. „Der Sirenenwarnton ist ein Weckton, nach welchem die Fenster geöffnet werden sollen, um die anschließende Durchsage hören zu können. Gleichzeitig stehen auch Informationen über Apps, Cell Broadcast, Social-Media-Kanäle und Internet zur Verfügung, wodurch ein Warn- und Informationspaket für die Koblenzer Bürger geschnürt wird“, sagt Olaf Becker.

Dass am 9. März noch nicht in allen Stadtteilen die Sirenen zu hören sein werden, ist nicht auszuschließen, denn der Ausbau des Warn- und Informationsnetzes, der mit dem Aufbau der ersten Sirenen auf dem Dach der Hans-Zulliger-Schule in Lützel im September 2020 sichtbar angelaufen ist, ist noch nicht final abgeschlossen. 47 Hochleistungssirenen sollen es bis zum Ende des zweiten Quartals 2023 sein. „Bei diesen Anlagen handelt es sich überwiegend um sogenannte Mastanlagen, deren Errichtung aufgrund der Gründungsmaßnahmen etwas aufwendiger ist. Deren Fertigstellung ist jedoch für die erste Jahreshälfte 2023 durch die Fachfirma zugesichert“, erklärt Meik Maxeiner die Hintergründe.

Neben den bereits angedachten und langfristig geplanten 47 Sirenen sollen in 2023 und 2024 insgesamt sechs weitere Sirenen zur flächendeckenden Abdeckung des Stadtgebietes einschließlich der Berücksichtigung von großen Gewerbe- und Industriegebieten sowie der Nachverdichtung von Wohngebieten installiert werden. „Diese Standorte haben sich im Laufe unserer Planungen und der bisherigen Probewarnungen zusätzlich noch ergeben“, nennt Olaf Becker die Gründe, für die weiteren sechs Sirenenstandorte, deren Planung derzeit noch läuft. Ab Ende 2024 sollen damit insgesamt 53 Hochleistungsanlagen im gesamten Koblenzer Stadtgebiet zur Verfügung stehen. Rund 1,03 Millionen Euro wird die Stadt Koblenz letztlich insgesamt für den Aufbau des gesamten Sirenennetzes, das offiziell als Warn- und Informationsnetz bezeichnet wird, investiert haben.

Weitere Informationen, wie beispielsweise ein Informationsflyer zum Download und eine Karte mit den aktuellen Sirenenstandorten in Koblenz, findet sich im Internet unter www.koblenz.de/sirenen

Wer erfahren möchte, ob sein Handy oder Smartphone für die Cell Broadcast-Technik geeignet ist, kann dies im Internet unter bit.ly/cellbroadcastko erfahren.

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Koblenz

100 Jahre Weindorf in Koblenz

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Koblenz-Touristik/Annika Eichelbaum
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KOBLENZ 1925 war Koblenz einer der Austragungsorte der „Jahrtausend-Feier der Rheinlande“. Nach dem verlorenen Weltkrieg und noch unter französischer Besatzung sollten patriotisch motivierte Feierlichkeiten die Zugehörigkeit des Rheinlands zum Deutschen Reich demonstrieren. In Koblenz widmete man diesen Anlass dem Wein und damit einem wichtigen Wirtschaftszweig der Stadt. Die „Reichsausstellung Deutscher Wein“ öffnete vor 100 Jahren, am 8. August 1925, ihre Tore.

2025 bot das Jubiläum den Anlass, die Geschichte des zur Reichsausstellung gehörigen Weindorfs aus architekturhistorischer Sicht zu beleuchten. Der Architekt und Historiker Prof. Dr. Andreas Buss konzipierte unter Mitwirkung von Studierenden der Hochschule Koblenz eine Ausstellung, die seit dem 13. November 2025 in Sichtweite des Traubenträgerbrunnens gezeigt wird. Entstanden ist diese Ausstellung in Kooperation mit Touristik Koblenz.
Das Ausstellungsgelände reichte 1925 von der alten städtischen Festhalle beim Mainzer Tor, die in der Nachkriegszeit abgerissen wurde, bis hinunter zum Rheinufer bei der Pfaffendorfer Brücke. Weitgehend vergessen ist die eigens errichtete Rheinhalle, die in der Ausstellung als Rekonstruktion wiederauflebt. Der bekannte Traubenträgerbrunnen stand einst in ihrem Vorhof. Er blieb als einziges authentisches Artefakt der Vorkriegszeit erhalten, wenn auch nicht an seinem ursprünglichen Platz. Das Weindorf versammelte stilisierte Fachwerkhäuser, die die deutschen Weinbauregionen vertraten und in deren Trinkstuben über tausend Weine aus den Gebieten der Mosel, des Rheingaus, Bayerns, Baden und Württembergs und aus Rheinhessen kredenzt wurden. Die folkloristische Architektur trug dazu bei, dass sich das Weindorf in der Weimarer Zeit als Vergnügungsstätte und Touristenattraktion etablierte und von den Nationalsozialisten übernommen wurde. Durch die Luftangriffe auf Koblenz wurde das Weindorf völlig zerstört. Bereits 1951 wurde es jedoch wiederaufgebaut und erhielt sogar einen Weinberg, aufgeschüttet aus Trümmern. An- und Erweiterungsbauten zum Weindorf haben dessen Erscheinungsbild seither verändert.

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Die Geschichte des Weindorfs wird mittels Ausstellungstafeln in der Rheinanlage erzählt. Sie leuchten in weinrot und blau und orientieren sich damit an einem Plakat, dass der Koblenzer Künstler Heinrich Zernack 1925 für die Reichsausstellung Deutscher Wein geschaffen hatte. (pm Koblenz-Touristik)

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Koblenz

Mit MAMPF auf der Straße unterwegs: Eine warme Mahlzeit für Koblenzer Obdachlose

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Foto: BEN Kurier
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KOBLENZ Der Wind pfeift über den Vorplatz des Mampf in Koblenz-Lützel, kalt genug, dass die Finger schnell steif werden. Vor dem Eingang steht ein Bollerwagen, vollgepackt mit einer großen Kiste Suppe, zwei dampfenden Kaffeekannen und mehreren Thermobehältern. Wolfgang Braun, Geschäftsführer der Schachtel e. V., zieht die Jacke enger und sagt mit einem kurzen Blick in die Runde: »Heute wird’s wichtig. Das ist der erste richtig kalte Tag. Die Leute warten schon

Samstagmittag in Koblenz. Während in der Innenstadt Einkaufstüten rascheln, beginnt für die Ehrenamtlichen vom MAMPF ihr wöchentlicher Weg zu denen, die kaum jemand wahrnimmt. Wir vom BEN Kurier begleiten sie auf dieser Tour: auf der Straße, dorthin, wo die Menschen wirklich sind.

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Der Bollerwagen rollt – vom Hinterhof in die Stadt

»30 Liter Suppe haben wir heute dabei«, sagt Braun und hebt den Deckel einer großen Edelstahltonne. Ein kräftiger Duft steigt hoch – Eintopf, so wie er seit über fünfzehn Jahren jeden Samstag von der Klinik Lahnhöhe gespendet wird. »Und zwei große Kannen Kaffee. Warm. Das braucht man heute.«

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Neben ihm stehen Laura und Jasmin, beide Erzieherinnen, beide ehrenamtlich dabei. »Ich wollte meiner Freizeit einfach mehr Sinn geben«, erzählt Laura, während sie die Pappbecher zurechtrückt. „Und hier passiert das. Jede Woche andere Gespräche, andere Menschen, andere Geschichten.“

Die Räder des Bollerwagens knacken über das Kopfsteinpflaster. Vorneweg geht Udo Kalt, einer der erfahrensten Helfer. Er schaut immer ein paar Meter voraus, damit niemand überrascht wird. »Da vorne sitzt einer«, ruft er leise zurück.

Bahnhof Koblenz – wo viele bleiben, weil sie keinen Platz haben

Auf der großen Freifläche vor dem Hauptbahnhof sitzen drei Männer. Zwei rauchen, einer hat die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Als der Bollerwagen näherkommt, heben sie die Köpfe.

»Na, da seid ihr ja!«, ruft einer sofort und versucht sich aufzurichten. Wolfgang kniet sich hin, öffnet die Suppenkelle. »Jungs, heute ist’s warm. Passt auf die Finger auf.«

Während er schöpft, sagt einer der Männer leise: »Mampf ist das Beste, was mir die Woche passiert. Im Übernachtungsheim könntest du ja schlafen, aber das Ding ist voll. Alles voll. Und sonst? Bleibt die Straße.« Sein Blick geht kurz hoch. Kein Klageton, eher nüchterne Feststellung.

»Das kann jedem passieren« – ein Satz, den man erst versteht, wenn man ihn hört

Während die Männer essen, stellt sich Udo Kalt zu uns und sagt den Satz, der in dieser Kälte noch länger nachhallt: »Die Leute denken, das sind alles Alkoholiker oder Drogenabhängige. Aber das stimmt so nicht. Das kann jedem passieren. Von heute auf morgen. Da ist keiner vor gewappnet.« Er sagt das nicht als Schutzbehauptung. Er sagt es aus Erfahrung. Wer mit MAMPF unterwegs ist, sieht das sofort: Manche sind seit Jahren draußen, manche nur seit kurzem, manche fallen raus – aus Wohnungen, Beziehungen, Leben.

Weiter Richtung Löhrstraße – ein kurzer Moment Wärme

»Noch jemand hier?«, fragt Laura, bevor sie mit der Kanne in der Hand vorsichtig um eine Ecke biegt. Ihre Stimme ist sanft, aber trittsicher. Ein junger Mann sitzt auf einer Treppe, die Knie angezogen, dünne Jacke, die Hände tief in den Ärmeln versteckt. »Willst du was Warmes?«, fragt sie. Er nickt kaum sichtbar. Während sie ihm den Becher gibt, flüstert er: »Danke.« Einfach nur… danke. Solche Sätze fallen oft auf der Tour. Kurz, leise, aber schwer.

An der Herz-Jesu-Kirche – wo viele warten, ohne zu sagen, dass sie warten

An der Herz-Jesu-Kirche stehen bereits mehrere Menschen, als wir mit dem Bollerwagen einbiegen. Manche sind still, manche kommen sofort näher, als der Duft des Eintopfs über die Straße zieht.

»Das ist für mich der wichtigste Termin in der Woche«, sagt eine Frau und lächelt kurz. „Wenn Silas da ist, dann fühlt sich das an… als wäre wenigstens einer froh, dass ich da bin.“ Worte, die nachdenklich stimmen. Silas ist ein Hund aus dem Tierheim, der immer wieder zusammen mit der Tafel für Tiere mit auf die Tour geht. Und wenn er auftaucht, verändert sich die Stimmung sofort. „Die freuen sich immer, wenn Silas dabei ist„, sagt Michael Hahn von der Andernacher Tafel für Tiere. »Wir geben hier Essen, Lebensmittel, Hygienezeug, Kleidung aus, aber genauso wichtig ist das Menschliche: ein bisschen Nähe, ein Gespräch, ein Moment Wärme.«

Letzte Station: Zurück am Bahnhof – fast alles ist weg

Als wir den Bahnhof erreichen, ist der Eintopf fast leer. »Zwei, drei Becher habe ich vielleicht noch«, sagt Wolfgang und schwenkt die Kelle. »Kaffee ist auch fast durch.« Die Kälte zieht inzwischen in die Schuhe. Für die Menschen auf der Straße ist das Alltag. Für die Helfer ist es ein wöchentlicher Kampf gegen das Vergessenwerden.

Worum es hier wirklich geht

Die Schachtel e.V. arbeitet seit den 1980er-Jahren in Koblenz. Sie betreibt das Wohnungslosenrestaurant MAMPF, bietet Beratung, Kleidung, Streetwork. Aber auf der Straße merkt man sofort, worum es tatsächlich geht: Nicht um Essen. Nicht um Decken. Sondern darum, dass jemand kommt. Immer wieder. Jeden Samstag. Seit Jahren. Und dass die Menschen, die dort sitzen, nicht das Gefühl haben müssen, abgehängt oder verurteilt zu sein.

Am Ende bleibt ein Bild: Ein Mann mit Suppenbecher in der Hand. Dampf steigt hoch. Hinter ihm die kalten Mauern des Bahnhofs. Vor ihm der Bollerwagen, der sich gleich auf den Rückweg macht. Er sagt nur einen Satz: »Ohne euch… wäre ich einfach nur einer, der hier sitzt.« Und dann bedankt er sich. Leise. Fast schüchtern. Die Helfer lächeln. Und ziehen weiter.

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Koblenz

Temporärer Spureinzug auf der Pfaffendorfer Brücke

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Foto: onemorepicture | Thorsten Wagner
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KOBLENZ In den vergangenen Wochen ging der Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Seitenlage sichtlich voran. Um die Auffahrt auf die neue Brücke in paralleler Lage gewährleisten zu können, müssen weitere Arbeiten vollzogen werden. Hierfür wird ab Montag, 10. November, bis voraussichtlich Freitag, 21. November, zwischen 8 und 16 Uhr in der Fahrtrichtung stadteinwärts temporär eine Spur eingezogen. Für diesen Bereich ist die 2+1-Wechselverkehrsführung außer Kraft gesetzt. Der stadteinwärtsfahrende Verkehr wird auf die mittlere Spur umgeleitet und nach Beendigung der Engstelle gilt wieder die 2+1-Wechselverkehrsführung. 

Weitere Informationen und visuelle Darstellungen zum Großbauprojekt „Neubau Pfaffendorfer Brücke“ finden sich unter www.koblenz-baut.de/pb. Rückfragen sind unter info-pfaffendorferbruecke@stadt.koblenz.de oder unter koblenzbaut@stadt.koblenz.de möglich.

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